Thaerplatz 1, 29221 Celle, DE
Auf dem ersten Bild ist die Congress Union in den 1930-er Jahren zu sehen. Das zweite Bild zeigt eine Weihnachtsfeier in der Union.
Auch wenn die Congress Union einen modernen Eindruck macht, ist sie bereits 111 Jahre alt und seit ihrer Eröffnung der Mittelpunkt aller feierlichen, kulturellen und politische Veranstaltungen in der Stadt Celle. Durch ihre großen Festsäle, die genug Platz bieten, um mehrere hundert Menschen zu versammeln, wurde die Union in den 1930-er Jahren auch vermehrt von Nationalsozialisten in Anspruch genommen. Es wurden häufig Parteiversammlungen abgehalten und auch die Wahl von 1933 zelebriert. Politische Größen wie z.B. der Staatsminister Dietrich Klagges aus Braunschweig hielten ebenfalls Reden vor den Parteimitgliedern. Auch gewöhnliche Tanz- und Musikabende wurden weiterhin abgehalten, welche, besonders nach der Machtübernahme, stark ideologisch gefärbt waren und zur Stärkung der Gemeinschaft dienten. Die Congress Union wurde von den Nationalsozialisten sehr intensiv genutzt, sodass manche dieser Events nach draußen verlagert werden mussten und man überlegte sogar, große Sprechanlagen zu installieren. Als der 2. Weltkrieg allerdings ausbrach, wurden die Räumlichkeiten der Union von 1941-1945 in ein Lazarett umfunktioniert, um verletzte Soldaten zu pflegen und mit Nahrung zu versorgen und Celles größter Versammlungsort für die Nationalsozialisten entfiel.
Wissenswertes:
Der Thaerplatz, auf welchem du dich gerade befindest, wurde auf Antrag der NSDAP 1934 zu „Adolf-Hitler-Platz“ umbenannt. Dadurch wird die gesellschaftliche Relevanz der Congress Union deutlich, da der Platz nach dem bedeutsamsten Mann im Land benannt wurde. Die angrenzende Bahnhofstraße, welche du gleich passieren wirst, hieß bis nach dem Kriegsende „Hindenburgstraße“, an Gedenken an den Mann, der Hitler 1933 zum Reichskanzler ernannte.