Bahnhofstraße 2, 71088 Holzgerlingen, DE
Station 11:
(Es werden die Stationsnamen vom "Holzgerlinger Spaziergang" verwendet)
Mauritiuskirche:
Holzgerlingen war um die Jahrtausendwende noch Reichsgut . Kaiser Otto I , von seiner Kaiserkrönung auf der alten Reichsstrasse kommend, schenkte das Patrozinium des Heiligen Mauritius dieser Ortskirche.
Diese bestand zuerst aus einem im romanischen Stil erbauten Wehrturm. Das angebaute „Kirchenschiff“ wurde dann nach Osten ausgerichtet, da dort Jerusalem liegt. Im Osten geht die Sonne auf und erinnert so die Gläubigen an die Wiederkunft Jesu Christi .
Die Form des oberen Turmteiles hat gewechselt. Einstmals war er 6 Geschosse hoch. Noch 1683, wie auf der Kieser‘schen Forstkarte zu sehen, gab es noch Türmchen auf den Ecken des Hauptturmes. Nachdem in den folgenden Jahrhunderten mehrmals der Blitz in den Turm eingeschlagen hatte, wurde er um 1 Stockwerk verkleinert und das Pyramidendach durch das heute sichtbare Zeltdach ersetzt.
Im 15.Jahrhundert war Holzgerlingen das Wittum der Pfalzgräfin Mechthild, der guten Mutter aller Schulen.( Wittum bedeutete Witwenversorgung, durch Lehen von Gütern). Sie ließ die Kirche umbauen und im gotischen Stil den neuen Chor mit einem Netzrippengewölbe und mit großen Fenstern versehen. Im Schlußstein der Kirche wird sie als Engel dargestellt.
Spuren vom alten Kirchenschiff lassen sich n och auf der östlichen Turmseite finden.
Im Jahr 1487 schenkte ihr Sohn , der „erlauchte“ Graf Eberhard im Barte das Patronatsrecht der von ihm gegründeten Universität Tübingen.
Nach Einführung der Reformation wurde die Kirche nach dem neuen Glauben von den bisherigen 3 Altären und Bilderschmuck befreit und eine Kanzel eingebaut, von der der Pfarrer die Predigt hält.
1926 erfolgte eine große Renovierung, der Aufgang zur Empore auf der Südseite der Kirche wurde angebaut und die Orgel aus dem Chor auf die nördliche Empore verbracht.
nächste Stationen: 14 (Schulhaus von 1810), 26, 20, 28, 15, 29 und 13 werden noch folgen!