Max-Schmeling-Halle

Tour 10437 Berlin, DE

Informationen über die Max-Schmeling-Halle

Autor: Alicia Peters

5 Stationen

Gaudystraße

Hier sehen Sie einen Eingang zum Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark und den Weg, den viele Zuschauer einschlagen, um die Max-Schmeling-Halle zu erreichen.
In dem Jahn-Sportpark befindet sich zum einen die Max-Schmeling-Halle und zum anderen das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion, welches das drittgrößte Stadion in Berlin ist.
Das große Gebäude, welches Sie dort sehen ist die Max-Schmeling-Halle.
Die Halle ist zu zwei Dritteln in den Erdboden eingelassen und brückenähnlich erbaut. Diese "Brücke" verbindet die ehemals getrennten Stadtteile Prenzlauer Berg und Wedding.
Durch den brückenartigen Bau befinden sich Grünflächen seitlich auf der Halle, sodass die Max-Schmeling-Halle sich der Natur der Umgebung anpasst. Die Grünfläche wird in den warmen Monaten mithilfe von Schafen gekürzt, erstmals 2019. Weiterhin befinden sich seit 2016 Bienenvölker auf dieser.
Auf der Max-Schmeling-Halle wurde eine Solarstromanlage gebaut, welche die größte Berlins ist. Aufgrund der Nachhaltigkeit der Halle wird sie auch "die grüne Brücke" genannt. So nutzt die Max-Schmeling-Halle als eine der wenigen Hallen auch Tageslicht und abends Strom über die Gewinnung durch die Solaranlage. Durch diese Nachhaltigkeit wurde sie durch den Green Globe 2011 zertifiziert.
Green Globe ist eine Einrichtung, um die Durchführung von Nachhaltigkeit zu repräsentieren.
Die Halle wurde 1996 eröffnet. Anlass des Baus der Halle war die Bewerbung von Berlin für die Olympischen Spielen 2000. Die Umsetzung erfolgte durch ein sehr junges, eher unerfahrenes, Architektenteam, welches sich international gegen große Bauunternehmen erfolgreich durchsetzen konnte. Die Kosten für den Bau lagen bei ungefähr 105 Millionen Euro.
In der Max-Schmeling-Halle befindet sich ein großer Innenraum, drei große Sporthallen, sowie einen Tanzsaal und einen Ballettraum.

Max-Schmeling-Halle

Allgemein:
Nun stehen Sie vor der Max-Schmeling-Halle, einer der größten Mehrzweckhallen in Berlin.
In dieser Mehrzweckhalle finden Konzerte als auch Sportveranstaltung statt.
Jetzt überlegen Sie mal, welche Musiker Sie gerne hören?
- Alligatoah, Casper, Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer, K.I.Z., Ed Sheeran, Madonna aber auch Justin Timberlake spielten vor den Zuschauern aus Berlin und Brandenburg. Dies ist nur eine geringe Anzahl an Musikern und Bands, die dort auftraten.
Aber nicht nur Musikbegeisterte kennen die Max-Schmeling-Halle, auch Sportliebhaber können mit der Halle etwas anfangen. So beherbergt die Halle Hanballspiele von den Füchsen Berlin, Basketballspiele von Alba Berlin sowie Volleyballspiele von den Berlin Recycling Volleys. Auch Eishockey kann in der Halle ausgeführt werden.

Wer war Max Schmeling?!

10437 Berlin, DE

Was wäre eine gute Sporthalle ohne ihren Namensgeber. Wer war Max- Schmeling und warum bekam er die Ehre eines Namensgeber? Maximilian Adolph Otto Siegfried Schmeling (auch bekannt als „der schwarze Ulan vom Rhein“, vermutlich wegen seinen schwarzen Haaren und seinen dunklen Augen) war Deutscher Boxweltmeister im Schwergewicht. Boxen ist zeithistorisch eine moderne Sportart, die ursprünglich aus England stammt, aber später sehr stark in Amerika als „Massenvergnügen“ populär geworden ist. Max Schmelings berühmtester Kampf war gegen den deutlich favorisierten Amerikaner Joe Luis alias „the Brown Bomber“, den er, gegen jede Erwartung, in der zwölften Runde K.o. geschlagen hat. (Siehe angehängtes YouTube- Video Runde 12: Minute 27:25 bis Minute 30)

Die Anfänge der Boxgeschichte von Max Schmeling waren 1921, als er mit 16 Jahren im Hamburger Kino einen Kampf zwischen den australischen Boxer Dempsey gegen den Franzosen Carpentier gesehen hatte, welcher ihn inspirierte, selbst mit dem Boxen anzufangen. 1923 zog Schmeling nach Düsseldorf ins Rheinland, welches zu der Zeit ein Zentrum des Sports darstellt. Tagsüber arbeitet er bei einer Brunnenbaufirma und abends boxte er mit gerade einmal 17 Jahren beim Mülheimer Boxclub im Amateurbereich. Bereits im Alter von 19 Jahren begann er mit seinen ersten Profikämpfen und schaffte schon bald den Beginn seiner Karriere in den Zeiten der Weimarer Republik, indem er mit 21 Jahren deutscher Meister im Halbschwergewicht geworden ist

Die Weimarer Zeit wurde durch die Goldenen Zwanziger mit wirtschaftlichem und medialem Boom geprägt, so geschah das auch in der Sportkultur. Die Menschen interessieren sich immer mehr für die Gestalt des Sports, dabei im Mittelpunkt stehen Sportveranstaltungen wie Boxen, Fußball und Radfahren. Max Schmeling gewinnt an Beliebtheit, unteranderem auch wegen seiner Ähnlichkeit zu Dempsey und wird als „deutscher Dempsey“ betitelt. Die Erfolgskarriere hielt weiter an, nach dem Schmeling 1928 nach Amerika zog und kurz darauf die Weltmeisterschaft 1930 in New York als erster Europäer gewonnen hat. Jedoch konnte er diesen Titel nicht lange verteidigen und verliert 1932 gegen Jack Sharkey.

Nach dem Ende der Weimarer Republik dauerte es nicht lange bis die Nazis gefallen an Schmeling gefunden haben und ihn für ihre eigenen politischen Ziele benutzen wollten. Ein großer Dorn im Auge der Nationalsozialisten war hierbei Schmelings tschechische Frau Anna Ondra und auch die vielen jüdischen Freunde von Maximilian Schmeling, dementsprechend folgten 1935 Anweisungen der Nazis den Kontakt zu seiner Frau und seinen Freunden zu trennen und sich von ihnen zu distanzieren. Schmeling wies diese Weisungen jedoch zurück und befolgte nicht. Ein Jahr später war es so weit und wir kommen zu dem bereits in der Einleitung angesprochenen großen Kampf gegen den vorher ungeschlagenen Joe Louis 1936 zu sprechen. Das Resultat dieses Kampfes überraschte die gesamte Welt und ging auch bis heute in die Geschichte ein. Politisch nutzten die Nazis dieses Ereignis, um lautstark mit der Überlegenheit des deutschen Volkes und der arischen Rasse zu prahlen. Woraufhin Max Schmeling in die Reichskanzlei eingeladen wurde, um sich mit Adolf Hitler und Joseph Goebbels zu treffen. Schmeling nahm die Einladungen an und verfasste die Eindrücke des Zusammenkommens in seiner Autobiographie zusammen. Er beschrieb Hitler als einen eher naiven und unintelligenten Machthaber. Die nächsten beiden Textausschnitte sind Zitate aus der Autobiographie von Max Schmeling, die die Meinung Schmelings über Hitler verstärkt zeigt:

„Nachdem die Diener den Kuchen herumgereicht hatten ließ Hitler sich ausführlich über den Kampf berichten. Es zeigte sich, daß er über den Verlauf aus der Presse ziemlich genau Bescheid wußte. So fragte er mich zum Beispiel, ob ich schon vor der vierten Runde sicher gewesen sei, ‚den Neger‘ zu schlagen.“

„Ich hatte einige amerikanische Zeitungsausschnitte mitgebracht, die er sich zusammen mit Goebbels interessiert ansah. Mir schien, daß er den englischen Text nicht lesen konnte, aber er sah sich die Photos genau an und bemerkte dann: ‚Wie schade, daß man so etwas nicht im Film sehen kann!‘ Ich erklärte ihm, daß ich einen Film mitgebracht habe, der noch am Flughafen beim Zoll lagere. Hitler war überrascht und aufs höchste interessiert. ‚Das ist ja großartig!‘, rief er aus. Dann wandte er sich an einen seiner Adjutanten und gab ihm den Auftrag, jemanden nach Tempelhof zu schicken und den Film herbeizuschaffen.“

Max Schmeling ist am 2. Februar 2005 gestorben, ihm haben somit noch einige Monate bis zu seinem 100. Geburtstag gefehlt. Schmeling war nicht nur ein Weltklasse Sportler, sondern auch durch seine große Beliebtheit und Aufrichtigkeit ein Sympathieträger, welcher nicht so schnell vergessen wird.


Die Berlin-Recycling-Volleys

10437 Berlin, DE

Sie stehen nun vor der Haupthalle, dort wo die BR-Volley ihre Heimspiele austragen. So wie die Max Schmeling Halle, haben auch die Br-Volleys eine kleine
Ost-West-Geschichte.

Denn damals hieß der Verein noch SC Charlottenburg und war somit ein westdeutscher Verein, der 1989 seine Wurzeln findet. 1991 schloss sich der ostdeutsche Verein SC Berlin dem damaligen SCC an, und sie spielten zusammen unter dem Namen SCC weiter. Indessen, als gemeinsamer Verein, holten sie in den 2000ern zwar "nur" zweimal den Titel des deutschen Meisters, jedoch waren sie immer unter den Top 3 Vereinen in der Bundesliga vertreten und spielten dadurch in vielen Nationalspielen mit.

Erst am 18. November 2008 traute sich der SCC das erste Mal in die Max Schmeling Halle. Im Halbfinalspiel, gegen Düren, welches sie verloren und letztendlich den 4. Platz einnahmen.
Erst in der Saison 2011/12 wurde der SCC zu den BR Volleys, da sie ihren Hauptsponsor offen präsentieren wollten. Mit diesem neuen Sponsor und einem neuen Namen zog der BRV endgültig in die Max Schmeling Halle und ließen somit ihre alte Sömmerling Halle zurück.

Bereits eine Saison später hat der Volleyballverein einen unglaublichen Rekord aufgestellt: 8553 Zuschauer im Finalspiel gegen den Verfolger Vfb Friedrichshafen, welches sie letztendlich gewannen, und deutscher Meister wurden. Somit war die komplette Kapazität der Halle genutzt, und der Zuschauerrekord gebrochen. Bis heute ist es der Rekord in der Bundesliga im Volleyball. Jedoch hat die Halle mit ihrer großen Kapazität einen weiteren Zuschauerrekord aufgestellt, und zwar im Hallenhockey mit 8300 Zuschauern am 11.02.2018.

Diesen Rekord haben die Volleys bis heute auch ihren Ultras zu verdanken, die sich jedes Spiel anschauen und mit ihnen mitfiebern. Die BRV-Ultras gelten in der Fanszene im Volleyball als die größte und lauteste.
Die Saison 2019/20 war trotz Corona ebenfalls ein Erfolgsjahr für die Halle und die Volleys, denn durchschnittlich waren bei jedem Spiel 5208 Zuschauer anwesend und ist somit die meistbesuchte Saison.

Zusammen mit den Berlin Recycling Volleys hat die Max Schmeling Halle unglaubliches geleistet. Sie wurden zwölfmal deutscher Meister, 5 Mal Pokalsieger und haben den CEV-Pokal gewonnen, welcher als 2.höchster Pokal in Europa gewertet wird.
Trotz des riesengroßen Erfolgs der Mannschaft, die dieses Jahr zum 6. mal hintereinander deutscher Meister wurden, kann man sie nicht als "das Bayern München des Volleyballs" bezeichnen, denn die Siege sind häufig nie eindeutig und vor allem nicht lange hervor zusehen. Selbst in diesem Jahr gewannen die Br-Volleys nur knapp gegen den Vfl-Friedrichshafen mit 3:2.

Die Füchse Berlin

Die 1996 im Beisein von Max Schmeling eröffnete Halle ist die Heimstätte des Handball-Erstligisten Füchse Berlin. Der Verein wurde am 28. Januar 1891 als Sportverein gegründet und kam ursprünglich aus Berlin-Reinickendorf. Nach mehreren Fusionen hieß der Verein ab 1947 Reinickendorfer Füchse BTSV. Seit 2005 tritt der Traditionsklub unter der Bezeichnung "Füchse Berlin" an.

Insgesamt waren die Berliner 13 Jahre in der Bundesliga vertreten. Die besten Platzierungen waren dabei in der Saison 69/70 und 81/82 ein dritter Platz. 1986 führte ein 14. Platz und damit die schlechteste Saisonplatzierung zum Abstieg.
Erst im Jahr 2000 entschlossen sich bekannte Handballer dazu, die Füchse wieder in den Profisport zu führen und zwei Jahre später gelang der Aufstieg aus der Regionalliga. 2007 folgte der Schritt ins Oberhaus.

Wir sind gekommen, um zu bleiben“ – so lautete das Motto der Füchse Berlin in der Saison 2007/2008 nach dem Aufstieg in die Handball-Bundesliga. Die Füchse haben sich in den vergangenen Jahren in der Handball-Bundesliga etabliert und sind in den Kreis der Spitzenteams der stärksten Liga der Welt aufgestiegen. So gelang ihnen 2011 die Qualifikation zum Europapokal. Somit zieht in Berlin ab der Saison 2011/2012 nach fast 25 Jahren wieder der große internationale Handball ein.

In den Folgejahren konnten die Füchse Berlin immer wieder europäisch spielen. In der Saison 2013/2014 dann auch erstmals im European Handball Federation (EHF) Cup. Auch dort zogen die Berlin in das Final 4 ein, was sie mit einem großen Handball-Fest selbst in der Max-Schmeling-Halle ausrichteten.

Am Ende reichte es nur für einen dritten Platz, aber in der gleichen Saison konnte das Team den ersten Titel der Vereinsgeschichte feiern. In einem packenden DHB-Pokal Final Four in Hamburg sicherten sich die Füchse Berlin den DHB-Pokal.

Handball in Berlin insbesondere die Füchse begeistern immer wieder ihre Fans. So sind die Heimspiele der Füchse in der Max-Schmeling-Halle ein Erlebnis. Die Tickets der Mannschaft sind stark gefragt und regelmäßig ausverkauft. Die Fans zählen zu den treuesten und lautesten der Liga.