10437 Berlin, DE
Was wäre eine gute Sporthalle ohne ihren Namensgeber. Wer war Max- Schmeling und warum bekam er die Ehre eines Namensgeber? Maximilian Adolph Otto Siegfried Schmeling (auch bekannt als „der schwarze Ulan vom Rhein“, vermutlich wegen seinen schwarzen Haaren und seinen dunklen Augen) war Deutscher Boxweltmeister im Schwergewicht. Boxen ist zeithistorisch eine moderne Sportart, die ursprünglich aus England stammt, aber später sehr stark in Amerika als „Massenvergnügen“ populär geworden ist. Max Schmelings berühmtester Kampf war gegen den deutlich favorisierten Amerikaner Joe Luis alias „the Brown Bomber“, den er, gegen jede Erwartung, in der zwölften Runde K.o. geschlagen hat. (Siehe angehängtes YouTube- Video Runde 12: Minute 27:25 bis Minute 30)
Die Anfänge der Boxgeschichte von Max Schmeling waren 1921, als er mit 16 Jahren im Hamburger Kino einen Kampf zwischen den australischen Boxer Dempsey gegen den Franzosen Carpentier gesehen hatte, welcher ihn inspirierte, selbst mit dem Boxen anzufangen. 1923 zog Schmeling nach Düsseldorf ins Rheinland, welches zu der Zeit ein Zentrum des Sports darstellt. Tagsüber arbeitet er bei einer Brunnenbaufirma und abends boxte er mit gerade einmal 17 Jahren beim Mülheimer Boxclub im Amateurbereich. Bereits im Alter von 19 Jahren begann er mit seinen ersten Profikämpfen und schaffte schon bald den Beginn seiner Karriere in den Zeiten der Weimarer Republik, indem er mit 21 Jahren deutscher Meister im Halbschwergewicht geworden ist
Die Weimarer Zeit wurde durch die Goldenen Zwanziger mit wirtschaftlichem und medialem Boom geprägt, so geschah das auch in der Sportkultur. Die Menschen interessieren sich immer mehr für die Gestalt des Sports, dabei im Mittelpunkt stehen Sportveranstaltungen wie Boxen, Fußball und Radfahren. Max Schmeling gewinnt an Beliebtheit, unteranderem auch wegen seiner Ähnlichkeit zu Dempsey und wird als „deutscher Dempsey“ betitelt. Die Erfolgskarriere hielt weiter an, nach dem Schmeling 1928 nach Amerika zog und kurz darauf die Weltmeisterschaft 1930 in New York als erster Europäer gewonnen hat. Jedoch konnte er diesen Titel nicht lange verteidigen und verliert 1932 gegen Jack Sharkey.
Nach dem Ende der Weimarer Republik dauerte es nicht lange bis die Nazis gefallen an Schmeling gefunden haben und ihn für ihre eigenen politischen Ziele benutzen wollten. Ein großer Dorn im Auge der Nationalsozialisten war hierbei Schmelings tschechische Frau Anna Ondra und auch die vielen jüdischen Freunde von Maximilian Schmeling, dementsprechend folgten 1935 Anweisungen der Nazis den Kontakt zu seiner Frau und seinen Freunden zu trennen und sich von ihnen zu distanzieren. Schmeling wies diese Weisungen jedoch zurück und befolgte nicht. Ein Jahr später war es so weit und wir kommen zu dem bereits in der Einleitung angesprochenen großen Kampf gegen den vorher ungeschlagenen Joe Louis 1936 zu sprechen. Das Resultat dieses Kampfes überraschte die gesamte Welt und ging auch bis heute in die Geschichte ein. Politisch nutzten die Nazis dieses Ereignis, um lautstark mit der Überlegenheit des deutschen Volkes und der arischen Rasse zu prahlen. Woraufhin Max Schmeling in die Reichskanzlei eingeladen wurde, um sich mit Adolf Hitler und Joseph Goebbels zu treffen. Schmeling nahm die Einladungen an und verfasste die Eindrücke des Zusammenkommens in seiner Autobiographie zusammen. Er beschrieb Hitler als einen eher naiven und unintelligenten Machthaber. Die nächsten beiden Textausschnitte sind Zitate aus der Autobiographie von Max Schmeling, die die Meinung Schmelings über Hitler verstärkt zeigt:
„Nachdem die Diener den Kuchen herumgereicht hatten ließ Hitler sich ausführlich über den Kampf berichten. Es zeigte sich, daß er über den Verlauf aus der Presse ziemlich genau Bescheid wußte. So fragte er mich zum Beispiel, ob ich schon vor der vierten Runde sicher gewesen sei, ‚den Neger‘ zu schlagen.“
„Ich hatte einige amerikanische Zeitungsausschnitte mitgebracht, die er sich zusammen mit Goebbels interessiert ansah. Mir schien, daß er den englischen Text nicht lesen konnte, aber er sah sich die Photos genau an und bemerkte dann: ‚Wie schade, daß man so etwas nicht im Film sehen kann!‘ Ich erklärte ihm, daß ich einen Film mitgebracht habe, der noch am Flughafen beim Zoll lagere. Hitler war überrascht und aufs höchste interessiert. ‚Das ist ja großartig!‘, rief er aus. Dann wandte er sich an einen seiner Adjutanten und gab ihm den Auftrag, jemanden nach Tempelhof zu schicken und den Film herbeizuschaffen.“
Max Schmeling ist am 2. Februar 2005 gestorben, ihm haben somit noch einige Monate bis zu seinem 100. Geburtstag gefehlt. Schmeling war nicht nur ein Weltklasse Sportler, sondern auch durch seine große Beliebtheit und Aufrichtigkeit ein Sympathieträger, welcher nicht so schnell vergessen wird.