Montmartre

Stadtführung 75018 Paris, FR

Montmartre

Autor: Raja Nicolaisen

8 Stationen

Montmartre Friedhof

Avenue Dubuisson 14, 75018 Paris, FR

Oftmals erhält nur der Père-Lachaise Friedhof als der größte Friedhof in Paris (Oscar Wilde, Edith Piaf, Jim Morrison, Frédéric Chopin) Aufmerksamkeit, doch auch der Friedhof Montmartre hat ähnlich opulente Grabsteine.
Der Friedhof wurde nach der zwischen 1818 und 1824 erfolgten Neustrukturierung des Quartiers Montmartre in einem ehemaligen Gipssteinbruch angelegt und am 1. Januar 1825 eröffnet. Der Cimetière de Montmartre ist der älteste der heutigen Pariser Friedhöfe. Die Anlage beherbergt 20.000 Gräber. Zu den berühmten Gräbern zählen die von: Heinrich Heine und Edgar Degas. Eintritt frei. Öffnungszeiten: Mo-Fr: 8-18; Sa: 8:30-18; So: 9-18

Moulin Rouge

Boulevard de Clichy 90, 75018 Paris, FR

Das Moulin Rouge wurde im Jahre 1889 gegründet. Am 6. Oktober 1889 wurde das Haus eröffnet, im selben Jahr wie der Eiffelturm. Der Name geht auf die bekannte Nachbildung einer roten Mühle auf dem Dach zurück.
Zunächst wurde das Moulin Rouge für Bälle genutzt, bei denen Tänzerinnen vor allem den Cancan und Chahut tanzten. Hier traten die berühmtesten Pariser Stars der Zeit auf. Später wurden im Moulin Rouge Operetten und Revuen aufgeführt. Auch als Kino wurde es manchmal genutzt. Seit dem Jahre 1955 werden so genannte dinner spectacles aufgeführt.
Das Moulin Rouge besitzt im Untergeschoss einen großen Wein- und Champagner-Keller. An einem Showabend werden bis zu 800 Flaschen Champagner geleert, pro Jahr ungefähr 240.000 Flaschen. Daher gilt das Établissement als größter Einzelabnehmer von Champagner in der Welt.

Place du Tertre

Place du Tertre 24, 75018 Paris, FR

Er gilt als das Herz des Stadtteils Montmartre und gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Paris. Der Place du Tertre liegt im Zentrum der ehemaligen Gemeinde Montmartre und ist schon im 14. Jahrhundert entstanden. Der Plan von Jouvin de Rochefort[1] zeigt, dass er um die Mauern des Klosters Montmartre angelegt wurde.
Auf dem Platz befindet sich das erste Rathaus von Montmartre (französisch mairie de Montmartre), das 1790 für den ersten Bürgermeister, Félix Desportes, errichtet wurde.
Am Ende der Belagerung von Paris lagerte die Garde nationale einen Teil der 171 Kanonen auf dem Hügel. Als General Claude Lecomte sie am 18. März 1871 abziehen wollte, führte das zum Aufstand und damit zum Ursprung der Pariser Kommune.
Ende des 19. und Anfang 20. Jahrhundert lebten viele heute berühmte Künstler im Viertel Montmartre (Jean-Baptiste Pigalle, Edgar Degas, Jean-Baptiste Clément, Paul Cézanne, Pierre-August Renoir, Paul Gauguin, Vincent van Gogh, Henri Matisse, Pablo Picasso, Salvador Dali).

Wall of Love (Le Mur des Je t'aime)

Place des Abbesses, 75018 Paris, FR

Das Kunstwerk ist der Liebe gewidmet: Der Schriftzug „Ich liebe Dich“ ist hier in über 300 Varianten und 250 Sprachen der Welt zu finden. Seit ihrer Errichtung im Jahr 2000 entwickelte sich Le mur des je t’aime zu einer viel besuchten Touristenattraktion.
Der aus Paris stammende Sänger Frédéric Baron, ein Fan von Phileas Fogg, hatte ursprünglich die Idee, in Anlehnung an Jules Vernes Reise um die Erde in 80 Tagen mit 80 verschiedenen Versionen des Satzes „Ich liebe Dich“ eine Reise um die Welt darzustellen. Er selbst sammelte ab 1992 auf den Straßen und Plätzen von Paris viele Beispiele. Sein Bruder, der als Seemann viel herumkam, brachte ihm von seinen Reisen neue Varianten aus fernen Ländern mit. Auch ausländische Nachbarn, Freunde und Bekannte bat Baron um Hilfe und wandte sich außerdem an die Auslandsvertretungen vieler Staaten, um weitere Versionen des Satzes zu erhalten. So entstand im Laufe der Jahre eine Sammlung der Liebeserklärung in unterschiedlichsten Sprachen, Dialekten und Schriften, die drei Ordner mit tausend verschiedenen Schriftzügen umfasste.
Frédéric Baron beauftragte die Kalligraphin Claire Kito, die gesammelten Schriftzüge künstlerisch zu bearbeiten und sie zu arrangieren. Während ihrer Zusammenarbeit entstand die Idee, das Projekt anders als ursprünglich geplant nicht auf Papier, sondern auf einer Mauer zu verwirklichen. Daniel Boulogne, ein auf die Bemalung von Wänden spezialisierter Künstler, begeisterte sich ebenfalls für das Projekt und war an seiner Verwirklichung beteiligt.

La Maison Rose

Rue de l'Abreuvoir 6, 75018 Paris, FR

Dieses Haus war ein ehemaliger Treffpunkt für Künstler im Viertel. Im Obergeschoss befand sich ein Bordell. Es wird behauptet, Van Gogh habe sich dort mit Syphilis infiziert.

Le Bateau-Lavoir – Picassos Studio

Rue Ravignan 14, 75018 Paris, FR

Der Name des Hauses ging in die Kunstgeschichte ein, da um die Wende zum 20. Jahrhundert eine Gruppe von später berühmt gewordenen Künstlern dort gelebt und Ateliers gemietet hatte. Einer der Bewohner war Picasso von 1904-1909. In diesem Atelier malte er die ersten kubistischen Werke. Das Atelierhaus Bateau-Lavoir kann daher als Geburtsort des Kubismus bezeichnet werden.Es wurde 1970 durch einen Brand zerstört und 1978 als Atelierhaus rekonstruiert.

Kirche Saint-Pierre de Montmartre

Rue du Mont-Cenis 2, 75018 Paris, FR

Gehört als ursprünglich romanischer Bau zu den ältesten Kirchen von Paris. 1133 gründete der französische König Ludwig VI. der Dicke mit seiner Gemahlin Adelheid von Savoyen auf Montmartre ein Benediktinerinnenkloster. Damals entstand die heutige Kirche, die 1147 von Papst Eugen III. geweiht wurde. Nach dem Tod von Ludwig VI. zog sich Adelheid in das Kloster zurück, in dem sie 1154 starb. Ihr Grabstein steht im nördlichen Seitenschiff der Kirche. 1686 gaben die Benediktinerinnen ihr ursprüngliches Kloster, die Abbaye d'en haut (obere Abtei), auf und ließen sich in der unteren Abtei nieder. Die Klostergebäude der oberen Abtei wurden abgerissen, nur die Kirche, die weiterhin als Pfarrkirche genutzt wurde, blieb erhalten. Während der Französischen Revolution von 1789 wurde auch die untere Abtei aufgelöst und die Gebäude abgerissen.

Sacré-Coeur Basilika

Rue Baratier 21, 95100 Argenteuil, FR

Die Basilica minor Sacré-Cœur de Montmartre („Basilika vom Heiligsten Herzen in Montmartre“) ist eine im neobyzantinischen Stil gebaute römisch-katholische Wallfahrtskirche, die das Patrozinium (die Schutzherrschaft) des Heiligsten Herzens Jesu trägt.
Die neuzeitliche Herz-Jesu-Verehrung in Frankreich war von den Visionen der Nonne Margareta Maria Alacoque beflügelt worden, in denen sie den Auftrag sah, Frankreich solle sich dem Hl. Herzen Jesu weihen. Schon bald pflegten Nonnen im Kloster auf dem Montmartre diesen Kult. Ein Jahrhundert später wurde das Herz Jesu zum Symbol der Royalisten und Revolutionsgegner. Papst Pius IX. führte im Jahr 1856 das Herz-Jesu-Fest in den Römischen Generalkalender ein und stärkte die Herz-Jesu-Verehrung dadurch weiter. Zwischen 1870 und 1890, in einer Krisenzeit des nationalen Selbstbewusstseins nach dem verlorenen Deutsch-Französischen Krieg, als sich die ideologische Verflechtung zwischen französischem Nationalismus und katholischer Religiosität verstärkte, erhielten zahlreiche Kirchen den Titulus ecclesiae „Heiligstes Herz Jesu“. Eine Sühneskirche sollte das gedemütigte Frankreich wieder dem Schutz Gottes empfehlen, aber auch dem Gedenken an die französischen Opfer des Deutsch-Französischen Krieges und der „Abbüßung der Verbrechen der Kommunarden“ dienen. Der Bau der Kirche begann im Jahr 1875. 1914 wurde Sacré-Cœur de Montmartre schließlich fertiggestellt. Die Weihe war für den 17. Oktober 1914 vorgesehen, sie wurde wegen des Ersten Weltkriegs verschoben und erfolgte erst nach dessen Ende am 16. Oktober 1919.