9 Stationen
Grandhotel Pupp
Mírové náměstí 2, 360 01 Karlovy Vary, CZ
Um ein richtiger Grandhotel Pupp-Kenner zu werden, hier noch bisschen Geschichte.
Kaum ein anderes Hotel auf der Welt hat eine so faszinierende Geschichte wie das Grandhotel Pupp.
Weder geschichtliche Wendepunkte noch Revolutionen, Kriege oder Streitigkeiten der alten Besitzer konnten den Lauf der seit drei Jahrhunderten bestehenden einzigartigen Geschichte unterbrechen.
1701
Beginn der Geschichte: Entstehung des Sächsischen Saals
Der Karlsbader Bürgermeister Anton Deiml ließ einen Saal mit Nebenräumen als Ballsaal für die Edelklientel aus Karlsbad erbauen, den sog. Salle de l’Assemblée. Da der Bau finanziell von dem sächsischen Kurfürsten Friedrich August unterstützt und in der Saison das Servicepersonal immer aus Leipzig geholt wurde, hat sich dafür mit der Zeit die Bezeichnung Sächsischer Saal etabliert.
1708
Bau des Böhmischen Saals
Einer der späteren Karlsbader Bürgermeister, Andreas Wenzel Becher, ließ auf dem gegenüber liegenden Grundstück ein Konkurrenz-Etablissement bauen – Bechers Lusthaus. Das hiesige saisonale Servicepersonal stammte überwiegend aus Prag, deshalb hat sich bald die Bezeichnung Böhmischer Saal durchgesetzt.
Beide Säle, die im rechten Winkel zueinander in einer Mündung des Flusstals von Teplá standen, bildeten zusammen mit dem später erbauten Haus U Božího oka (Zum Gottesauge) die Grundstruktur des heutigen Grandhotel Pupp, dessen Gebäude all die alten Gebäude ersetzte.
1717
Holztheater des sächsischen Kurfürsten
Der sächsische Kurfürst August der Starke ließ neben dem Sächsischen Saal das sog. Comödienhaus erbauen, ein Holzgebäude, in dem Theatervorstellungen und Konzerte stattfanden und Artisten und Zauberkünstler auftraten.
1730
Bau des Hauses U Božího oka (Zum Gottesauge)
Das zwischen dem Böhmischen und dem Sächsischen Saal stehende Haus gehörte über lange Jahre der Familie Deiml und konnte erst zwei Jahrhunderte später für das Hotel gewonnen werden.
1759
Der große Brand in Karlsbad
Karlsbad wurde von einem verheerenden Brand heimgesucht, bei dem auch das damalige Karlsbader Rathaus beschädigt wurde. Deshalb wurden die Tagungen des Stadtrates in den nachfolgenden Jahren im Böhmischen Saal abgehalten. Damals war das Gesellschaftsleben nicht so stark ausgeprägt und so hätte heute an Stelle des Hotels ein Kloster stehen können. Der Orden der Barmherzigen Brüder wollte den Böhmischen Saal nämlich kaufen und umbauen, was die Besitzer und Karlsbader Räte zum Glück abgelehnt haben.
1767
Anfänge der Pupp-Dynastie
Der renommierte örtlicher Konditor Mittelbacher stellt in seinem Unternehmen einen jungen Konditor ein, der vorher in Diensten des Grafen Chotka stand. Jan Jiří Pop (1743 - 1810), ein Sohn der mittelböhmischen Stadt Veltrusy, lässt sich in Karlsbad dauerhaft nieder und heiratet mit 32 Jahren Mitterbachs Tochter Franziska. Da die Karlsbader Honoratioren derzeit damals ausschließlich deutsch sind, benutzt er schon damals die verdeutschte Form seines Namens und nennt sich Johann Georg Pupp.
1778
Die Familie und der Ort wachsen zusammen: Die Pupps kaufen den Böhmischen Saal
Eheleute Pupp werden zu Besitzern des Böhmischen Saals. Zuerst kauft Franziska in 1775 von Anna Becher ein Drittel, ein Jahr später kauft sie von Josefa Becher das zweite Drittel und schließlich in 1778 erwirbt Johann Georg Pupp von Maria Ihl den restlichen Anteil. Die neuen Besitzer errichten eine Parkanlage in der Lindenallee, die sog. Pupp-Allee, die schnell zu einer beliebten Kurpromenade avanciert.
1801
Eröffnung des ersten Restaurants in Karlsbad
Philipp Valentin Keil eröffnet im Sächsischen Saal das erste öffentlich zugängliche Restaurant in Karlsbad, die sog. Freitafel. Dies geschieht als Reaktion auf den erfolgreichen Betrieb des Böhmischen Saals unter der Leitung der Familie Pupp, der mit seiner Popularität den älteren Sächsischen Saal völlig in den Schatten stellt.
1821
Das verheerendste Hochwasser in Karlsbad im 19. Jahrhundert
Karlsbad hat in der Nacht vom 9. auf den 10. September ein verheerendes Hochwasser heimgesucht. Der durch starke Regenfälle angeschwollene Bach Teplá überflutete und zerstörte komplett auch das Erdgeschoss des Böhmischen und des Sächsischen Saals. Auch die wunderschöne Lindenallee, die fast ein Jahrhundert lang den Park vor dem Böhmischen Saal zierte, erlitt durch das Hochwasser einen schweren Schlag. Die Bäume sind nach und nach abgestorben und die gesamte Allee musste gefällt werden.
1822
Wiedergeburt
Die Hochwasserschäden haben am Sächsischen sowie am Böhmischen Saal, die sich immer noch gegenüber als Konkurrenz standen, umfassende Reparaturarbeiten erfordert. Beide Säle konnten relativ schnell wiederhergestellt werden und wurden erneut zum Kulturzentrum des Kurortes.
1828
Der Böhmische Saal vorübergehend nicht in den Händen der Familie Pupp
Die langwierigen Streitigkeiten zwischen den Nachkommen von Johann Georg Pupp hatten negative Auswirkungen. Obwohl das Gericht schließlich zugunsten von Barbara, seiner Schwiegertochter entschied, hat sich diese wegen des Streits verschuldet und musste den Böhmischen Saal verkaufen. Doch zum Glück für den weiteren Verlauf der Geschichte war es an einige verwandte Familien.
1833
Die erste große Renovierung des Böhmischen Saals
Das über 100 Jahre alte Gebäude musste renoviert und neu eingerichtet werden.
1868
Der Böhmische Saal zurück in den Händen der Familie Pupp
Die Brüder Anton, Julius und Heinrich und die Angehörige der vierten Familiengeneration werden zusammen mit ihrer Mutter die hundertprozentigen Eigentümer des Böhmischen Saals, der somit nach 40 Jahren vollständig in den Besitz der Pupp-Dynastie zurückkehrt. Durch gut durchdachte Einkäufe erwerben die Pupps nach und nach strategische Gebäude und Grundstücke in der Umgebung.
1872
Neue Eigentümer des Sächsischen Saals
Der Sächsische Saal wird von der Familie Heidinger gekauft, den Eigentümern einer prosperierenden Porzellanfabrik in dem nahe gelegenen Ort Loket.
1877
Bau des Parkhotel-Gebäudes
Die Gebrüder Pupp lassen das Parkhotel-Gebäude errichten, den ersten Teil des heutigen Pupp. Wegen des großes Besucherandrangs wird das Objekt in den nachfolgenden Jahren um einen weiteren Flügel erweitert.
1890
Erwerb des Sächsischen Saals
Die Familie Pupp kauft den Sächsischen Saal, bis dahin ein Konkurrenzunternehmen, und beginnt mit den Vorbereitungen für einen radikalen Umbau des gesamten, damals schon sehr veralteten Gebäudekomplexes.
1892
Grundsteinlegung für ein neues Gebäude
Das Jahr der Entstehung des modernen Grandhotel Pupp. Im November begann der Abbruch des Böhmischen und des Sächsischen Saals, die durch ein neues Gebäude nach dem Entwurf der Wiener Architekten Robert Příhoda und Josef Němeček ersetzt wurden. Das entstand ungefähr auf dem gleichen Grundriss wie die abgerissenen Häuser und behielt im Prinzip bis heute seine damalige Gestalt und Raumaufteilung. Zur Veranschaulichung – der Festsaal steht anstelle der alten Pupp-Allee, das Café Pupp nimmt den Platz des ursprünglichen Hauses U Božího oka (Zum Gottesauge) ein, der Böhmische und der rechtwinklig anliegende Sächsische Saal standen anstelle des heutigen Gebäudes Riverside. An der Stelle der an den Sächsischen Saal anliegenden historischen Gebäude findet man heute das Harfa-Haus.
1894
Feierliche Eröffnung des neuen Grandhotel Pupp
Die feierliche Eröffnung des neu erbauten Hotels fand am 13. Mai zu Beginn der Kursaison statt. Das Grandhotel Pupp wurde sofort zum Wahrzeichen von Karlsbad und konnte bald die bedeutendsten Persönlichkeiten aus aller Welt begrüßen.
1907
Umbau im Neobarock
Die Wiener Architekten Ferdinand Fellner und Hermann Helmer, Autoren des Opernhauses Zürich, des Salzburger Theaters oder der alten Sprudel-Trinkhalle, haben die Fassaden des Hotels im monumentalen Neobarock-Stil vereinheitlicht. Die gesamte Renovierung dauerte fast drei Jahre.
1923
Bad in jedem Zimmer
In diesem Jahr wurde der umfangreiche Umbau des Unterkunftsbereichs abgeschlossen; dabei wurde jedes Zimmer entsprechend den damals höchsten Standards renoviert und mit einer Toilette sowie einem Bad mit Warmwasser ausgestattet.
1934
Erwerb des Hauses U Božího oka (Zum Gottesauge)
Die Familie versteigert das Haus U Božího oka (Zum Gottesauge), was bis dahin erfolglos alle früheren Generationen der Familie Pupp versuchten. Das Haus wurde abgerissen und an dessen Stelle entstand der Anbau, in dem heute das Café Pupp untergebracht ist.
1938
Karlsbad von Deutschland annektiert
Ein Jahr nach der letzten Vorkriegsrenovierung des Hotels wurde das tschechoslowakische Grenzgebiet, die sog. Sudeten, anhand des Münchner Abkommens an Deutschland angeschlossen. Das Hotel wurde zur damaligen Zeit als Grand- und Parkhotel Pupp präsentiert.
1944
Folgen des Krieges
Mit der sich verschlechternden militärischen Lage Deutschlands wurde Karlsbad zu einer Lazarettstadt, wobei das Offizier-Lazarett damals auch den Großteil des Hotels Pupp einnahm. Der damalige Direktor Heinrich Gerlach wurde ebenfalls in die Armee berufen und war neben der Leitung des damals schon sehr eingeschränkt betriebenen Hotels auch als Sanitätsoffizier in dem nahe gelegenen Dvory beschäftigt. Die deutsche Armee konfiszierte im Pupp unter anderem 5 Tonnen Kaffee für die Piloten der Luftwaffe und U-Boot-Besatzungen.
1945
Verstaatlichung des Hotels und Ende der Pupp-Dynastie in Karlsbad
Das Grandhotel Pupp und die meisten Stadtviertel mit Kurbetrieb überstanden den Krieg ohne größere Schäden. Am Kriegsende verlief durch die Stadt die Demarkationslinie zwischen den verbündeten Armeen und den sowjetischen Streitkräften, die die Stadt erst im November verließen. Ihre feierliche Verabschiedung fand in dem damals schon verstaatlichten Pupp statt. Die Verstaatlichung und Abschiebung der deutschen Bevölkerung im Jahr 1945 bedeuteten gleichzeitig das Ende der Pupp-Dynastie in Karlsbad.
1950
Karlsbader Filmfestival
Im Jahr 1950 wurde Karlsbad zum ersten Mal alleiniger Austragungsort des Filmfestivals, das sich die Stadt bis dahin mit Marienbad teilte. Seit damals dient das Grandhotel Pupp als Rückzugsort für die berühmtesten Festivalgäste.
1951
Grandhotel Moskva
Der symbolische Schlusspunkt nach der Familie Pupp wurde mit der Umbenennung in Grandhotel Moskva gesetzt. Die Klientel hat sich verändert, das Hotel diente der Erholung von Arbeitern, Bauern und der Generalität der tschechoslowakischen Armee, die Luxus-Appartements wurden gerne von der kommunistischen Prominenz genutzt.
1957
Hoffen auf bessere Zeiten
Der Bedarf an ausländischer Währung und teilweise Lockerung der internationalen Spannungen führt zur allmählichen Rückkehr der traditionellen Klientel. Es kommen immer mehr Besucher aus Ländern außerhalb des Ostblocks, was sich auch in der Gastronomie und im Kulturangebot widerspiegelt.
1960
Die größten Übernachtungskapazitäten in der Hotelgeschichte
Das Grandhotel Moskva verfügte mit allen Nebengebäuden über 1.080 Gästebetten, während der Ballsaison fanden dort über 20 Bälle statt. Langsam machen sich jedoch die mangelnde Instandhaltung und Investitionsbereitschaft bemerkbar.
1964
Zurück an die Spitze
Die 1964 begonnene Renovierung dauert 4 Jahre und verhilft dem Hotel zu seinem einstigen Glanz und Ruhm. Das Niveau der Unterkunft und der Gastronomie lässt sich durchaus mit den damals besten Hotels der Welt vergleichen.
1968
Okkupation der Tschechoslowakei
Die weitere Entwicklung von Karlsbad und dem Grandhotel wurde durch die Okkupation der Tschechoslowakei durch die Truppen des Warschauer Pakts gebremst. Das Hotel hat sich zwar weiterhin auf die solvente ausländische Klientel spezialisiert, von wirklich bedeutenden Gästen kamen jedoch nur noch wenige.
1989
Die Samtene Revolution in der Tschechoslowakei
Das Ende des Jahres 1989 brachte den Fall des Kommunismus in ganz Osteuropa. Schon im November, ein paar Tage nach Beginn der tschechoslowakischen Samtenen Revolution, kehrte nach langen Jahren der Name Grandhotel Pupp auf die Hotelfassade zurück.
1992
Neubeginn
Nach der Umwandlung des staatlichen Hotels in eine Aktiengesellschaft kam es zum Ausgleich mit der Familie Pupp und zum Abschluss einer Vereinbarung über die Nutzung der traditionellen Marke Grandhotel Pupp.
1994
Das Hotel der Filmstars
Zum Präsidenten des Filmfestivals wird der tschechische Schauspieler Jiří Bartoška, der die berühmteste Ära des Festivals einleitet. Auch wenn im Grandhotel Pupp schon immer die bedeutendsten Festivalgäste logierten, kommen erst seit diesem Jahr regelmäßig wirkliche Stars der internationalen Filmwelt. Über die Hotelgänge spazierten seitdem hunderte von Schauspielern, Regisseuren und weiteren berühmten Filmpersönlichkeiten wie zum Beispiel Renée Zellweger, Jamie Dornan, Salma Hayek, John Travolta, Miloš Forman oder Robert Redford.
2006
James Bond
Das Hotel, das dank dem Karlsbader Festival eng mit der Filmbranche verbunden ist, war Schauplatz der Dreharbeiten für den Film „Noch einmal Ferien“ mit Queen Latifah und Gérard Dépardieu und den Bondstreifen „Casino Royal“ mit Daniel Craig und Eva Green.
2012
Die Entdeckung des Bades Franziska
Während der Bauzeit des Hotel-Spa entdeckten wir einen wahren Schatz - Glasflaschen mit historischen Dokumenten, unter denen ein Rezept für ein Entspannungsbad von Franziska Pupp, die Ehefrau unseres Hotelgründers Johann Georg Pupp, war. Dank dieser Entdeckung können sich unsere Gäste noch heute diese mehr als 200 Jahre alten Kräuterbehandlung gönnen.
2013
Hoteleigenes exklusives Balneo-Center und Swimmingpool
In diesem Jahr eröffnet das Pupp Royal Spa, ein einzigartiges Luxus-Wellness- und Balneo-Center, mit dem das Grandhotel Pupp eigene Kurbehandlungen anbieten kann.
2019
In diesem Jahr fand eine umfassende Renovierung des kleinen Saals Malá dvorana statt, der von einer Lobby Bar in ein Restaurant umgewandelt wurde. Es verfügt jetzt über eine mittig platzierte Bar aus böhmischem Kristallglas, verziert mit ziselierten Goldplättchen. Das Ambiente des Raumes untermalen Fotografien von Filmstars, die direkt im Pupp von Tono Stano abgelichtet wurden.
Stará Louka
Stará Louka 42, 360 01 Karlovy Vary, CZ
Die Alte Wiese (cz: Stara Louka) liegt am nördlichen Ufer der Tepl (cz: Teplá) im Kurzentrum Karlsbads (cz: Karlovy Vary).
Sie ist der prominenteste Straßenzug der Stadt und gilt zusammen mit der Fortsetzung in der Kurstraße (cz: Lazenska) als Haupt-Promenade des Kurorts. Interessant ist der Vergleich mit einer Abbildung der Straße von 1900, als der Bereich deutlich dichter mit Verkaufsbuden bebaut war. In diesem Bereich ist das Tepla-Tal recht schmal und hinter den Gebäuden erhebt sich bereits der Bergzug, dessen Bewaldung wir im Hintergrund sehen, inklusive eines Aussichtspavillons im rechten Bildbereich. Etwas weiter links an der Alten Wiese, außerhalb des Panoramas, steht das Grandhotel Pupp, welches mit seiner Jugendstil-Architektur Schauplatz des Casino Royal (James Bond Film) war.
Bereits seit Jahrhunderten beherbergen die prächtigen Gebäude an der Alten Wiese hauptsächlich Hotels, Restaurants, Cafés und Luxus-Geschäfte. Die Bezeichnung der Gebäude ist noch heute teils deutsch, teils tschechisch. Zu sehen sind hier unter anderem die Häuser Ostende, Maltezsky Kriz, Krasna Kralovna, Palacky, Jessenius, Madrid, Guter Hirt, Café Elefant, Halada, Mozart und Esplanade.
Schlosskolonnade
Zámecký vrch 35, 360 01 Karlovy Vary, CZ
Die Quelle des Schlossbrunnens wurde im Jahre 1769 unterhalb des Schlossturms im historischen Zentrum von Karlsbad entdeckt. Es war kein anderer, als der Karlsbader Arzt David Becher, der eine chemische Analyse der Quelle durchführte und empfahl, dieses Mineralwasser zu Kurzwecken zu verwenden. Schon im Jahre 1797 wurde der erste Pavillon über der Quelle des Schlossbrunnens errichtet. Aber schon im Jahre 1809 versiegte die Quelle im Zusammenhang mit einem Ausbruch des Sprudels und tauchte erst 14 Jahre später wieder auf. 1830 wurde der Pavillon über dem Schlossbrunnen um eine neue Holzkolonnade nach einem Entwurf des Architekten Josef Esch ergänzt.
In den Jahren 1910 – 1912 errichtete hier der Karlsbader Baumeister Friedrich Seitz nach Plänen des berühmten Wiener Architekten Johann Friedrich Ohmann eine neue Jugendstil-Kolonnade. Die Kolonnade, die aus drei separaten Teilen besteht – der Kolonnade des Unteren Schlossbrunnens, dem ‚Sonnenbad‘ und der Kolonnade des Oberen Schlossbrunnens – sollte den Raum über dem Schlossbrunnen mit der Marktkolonnade verbinden und so einen einheitlichen Promenadenkomplex schaffen.
1913 wurde der Hintergrund des Unteren Schlossbrunnens dann durch ein monumentales, jugendstilhaft gestaltetes, gehauenes Sprudelsteinrelief des Quellgeistes vom Wiener Bildhauer Wenzel Hejda belebt.
In den Jahren 2000 – 2001 wurde das verfallene Objekt der Schlossbrunnenkolonnade nach einem Projekt von Ing. Arch. Alexandr Mikoláš zur komplexen Kureinrichtung umgebaut – dem heutigen Schlossbad. Das Objekt ist heute jedoch allein den Klienten des Schlossbads vorbehalten. Frei zugänglich blieb so allein der Pavillon mit der Quelle des Oberen Schlossbrunnens, der Untere Schlossbrunnen wurde zur Markkolonnade abgeleitet.
Kirche St. Peter und Paul
Krále Jiřího 2c, 360 01 Karlovy Vary, CZ
Die byzantisierende russisch-orthodoxe Kirche St. Peter und Paul wurde in den Jahren 1893 - 1898 nach den Plänen des Franzensbader Architekten Gustav Wiedermann im damals erblühenden mondänen Viertel Westend erbaut. Das Vorbild für diese Kirche war ein byzantinisch-altrussischer Kirchenbau in Ostankino unweit von Moskau. Die notwendigen finanziellen Mittel für den Kirchenbau wurden dank einer Sammlung unter serbischen und russischen Klienten und Adligen zusammengebracht. Die neue Kirche ersetzte das wohl schon unzureichend gewordene ursprüngliche russisch-orthodoxe Bethaus in der Marienbader Straße.
Die üppig verzierte byzantisierende russisch-orthodoxe Kirche auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes krönen fünf vergoldete Kuppeln. Die Kirchenwände ziert reiche ornamentale bildhauerische und figurale Ausschmückung. Die Inneneinrichtung der Kirche besteht aus einer reich verzierten hölzernen Majolika-Ikonostase mit in Öl gemalten Heiligenikonen vom Maler Tjurin, die ursprünglich in Kusnezowo für die Pariser Weltausstellung von 1900 hergestellt wurde. An der Treppe gegenüber der Parkstraße (Sadová) steht ein Bronzerelief Peter I. von Bildhauer M. Hiller.
⏰ Die Kirche ist täglich, zu den Besuchs- und Öffnungszeiten von 9:00 bis 18:00 Uhr zu besichtigen.
Becherovka Jan Becher Museum
Tomáše Garrigue Masaryka 282/57, 360 01 Karlovy Vary, CZ
Die hier gelegene, ursprüngliche Becherovka-Fabrik war über 100 Jahre der einzige Ort, an dem der berühmte Likör hergestellt wurde. Die Fabrik wurde 1867 von Jan Becher (ursprünglich als Johann) erbaut, um von hier aus Becherovka in die ganze Welt zu transportieren. Das Jan Becher Museum zieht jährlich Tausende von Becherovka-Fans an. Du erfährst hier alles rund um die bunte und bemerkenswerte Becherovka-Historie: von den Anfängen, über die einzigartige Produktion bis hin zu den Geheimnissen, die die berühmte Original-Rezeptur umgeben.
Seit der Zeit der Gründung hat sich die Produktion natürlich stark verändert. Durch die Modernisierung der Herstellungsverfahren benötigte man u.a. zusätzliche Lagerungsmöglichkeiten. Aus diesem Grund wurden rund um das heutige Museum viele weitere Gebäude genutzt. Sie haben hier die Möglichkeit, die ursprüngliche Flaschenabfüllung des Likörs zu sehen. In den alten Kellern kann man zudem alte Glasflaschen mit vergilbten Papieretiketten sowie alte Becherovka-Fässer entdecken.
Dvořák-Park
Dvořákovy sady, 360 01 Karlovy Vary, CZ
Am Ende des 19. Jhd. realisierte der Kunstgärtner Jan Hahmann, der bis dahin den Skalník-Park gepflegt hatte, seinen großartigen Plan zum Bau eines neuen Stadtparks. In den Jahren 1877–1878 ließ er auf den Grundstücken des ehemaligen Winter-Gartens hinter dem Militärbadehaus Platanen, Eichen, Ahorne und Ulmen pflanzen. Den Park vervollkommneten Sandwege, zu Pyramiden gestutzte Rosensträucher, Blumenrabatte und Wasserstillleben mit Springbrunnen. In den Jahren 1880–1881 wurde dann nach Plänen des Wiener Architekten-Duos Fellner und Helmer die gusseiserne Konzert- und Restauranthalle des Blansko-Pavillons im Park errichtet.
1966 musste das Restaurant jedoch wegen Baufälligkeit abgerissen werden und so verblieb im Park allein sein Promenadenteil – die heutige Garten- bzw. Parkkolonnade. Im Jahre 1974 wurde der Stadtpark am Anfang der Kurzone zwischen dem Hotel Thermal und der Gartenkolonnade nach Plänen des Architekten A. Petr umgestaltet und zu Ehren des berühmten tschechischen Komponisten Antonín Dvořák in Dvořák-Park umbenannt. Folgerichtig wurde im Park auch ein Antonín-Dvořák-Denkmal vom Karlsbader Bildhauer Karel Kuneš aufgestellt. Im Park ragen zwei mächtige Baumdenkmale auf. Die 23 Meter hohe ‚Garten-Platane‘ mit einem Stammumfang von 452 cm ist ca. 200 Jahre alt. Die 22 Meter hohe Dvořák-Platane mit 472 cm Stammumfang ist über 200 Jahre alt.
Parkkolonnade
Zahradní 21, 360 01 Karlovy Vary, CZ
Die von den Wiener Architekten Fellner und Helmer entworfene Gartenkolonnade (auch Parkkolonnade) diente gegen Ende des 19. Jahrhunderts als Promenade des Blanzer Pavillons (Blanenský pavilon). Der Pavillon musste dann in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts abgerissen werden, aber die gusseiserne Kolonnade prunkt hier glücklicherweise bis heute. Was vor allem einer im Jahre 2002 erfolgten Rekonstruktion zu verdanken ist.
Auch wenn die heutige Kolonnade nur ein Fragment des ursprünglichen Bauwerks aus dem Jahre 1880 darstellt, ist sie auch so ein bedeutendes Andenken an die Ära der gusseisernen Kurortsarchitektur des 19. Jahrhunderts. Heute ist sie nicht nur die Zierde des Dvořák-Parkes, sondern des ganzen Karlsbader Kurviertels.
Direkt unter dem Dach der Gartenkolonnade oder in deren unmittelbaren Umgebung sprudeln gleich drei Heilquellen aus dem Boden.
Mühlbrunnkolonnade
Mlýnské nábřeží 468, 360 01 Karlovy Vary, CZ
Die Mühlbrunnenkolonnade in Karlovy Vary wurde in den Jahren 1871-1882 nach Entwürfen des Architekten Josef Zítka erbaut. Der Säulenbau im Stil der Neorenaissance überdacht insgesamt fünf Quellen – den Mühlbrunnen, die Felsenquelle, Libusa-Quelle, Fürst-Wenzel-Quelle und die Quelle Rusalka.
Die Kolonnade wird von 124 Säulen getragen. An der Balustrade der Dachterrasse stehen zwölf allegorische Statuen, die die einzelnen Monate des Jahres darstellen.
Mühlbrunnen 56 °C:
Už od 16. století je užíván k lázeňské léčbě. Dříve hlavně ke koupelím. Vodu z oblíbeného pramene bylo kdysi možné koupit téměř ve všech českých lékárnách.
Felsenquelle 53 °C:
Bis 1845 ergoss sie sich in den Fluss Teplá/Tepl. Nach entsprechenden Terrainveränderungen war es möglich, ihr Wasser in die heutige Mühlenkolonnade abzuleiten.
Libussa-Quelle 62 °C:
Ursprünglich wurde sie‚ Quelle Elisabeths Rosen‘ genannt. sie entstand durch die Fassung und Zusammenleitung von vier Quellen.
Fürst-Wenzel-Quelle I 65 °C und Fürst-Wenzel-Quelle II 58 °C:
Die Wasser dieser Quelle wurde zur Herstellung von ‚Karlsbader Heilsalz‘ verwendet. Ende des 18. Jhds. konnte sie sich in ihrer Quellschüttung und Kraft sogar mit dem berühmten ‚Sprudel‘ (Vřídlo) messen. Die Fürst-Wenzel-Quelle wird zwei Quellvasen zugeleitet. Quelle I sprudelt direkt in der Kolonnade, Quelle II vor der Kolonnade gegenüber dem Orchesterraum.
Rusalka-Quelle 60 °C:
Vom 16. Jahrhundert bis 1945 hieß sie Neue Quelle. Das Wasser dieser Quelle war seinerzeit sogar noch beliebter, als das aus dem Mühlbrunnen. Damals hatte sie auch ihre eigene ‚Kolonnade der Neuen Quelle‘, die jedoch später umgebaut und in.
Grandhotel Pupp
Mírové náměstí 2, 360 01 Karlovy Vary, CZ
Kaum ein anderes Hotel auf der Welt hat eine so faszinierende Geschichte wie das Grandhotel Pupp.
Weder geschichtliche Wendepunkte noch Revolutionen, Kriege oder Streitigkeiten der alten Besitzer konnten den Lauf der seit drei Jahrhunderten bestehenden einzigartigen Geschichte unterbrechen.
1701
Beginn der Geschichte: Entstehung des Sächsischen Saals
Der Karlsbader Bürgermeister Anton Deiml ließ einen Saal mit Nebenräumen als Ballsaal für die Edelklientel aus Karlsbad erbauen, den sog. Salle de l’Assemblée. Da der Bau finanziell von dem sächsischen Kurfürsten Friedrich August unterstützt und in der Saison das Servicepersonal immer aus Leipzig geholt wurde, hat sich dafür mit der Zeit die Bezeichnung Sächsischer Saal etabliert.
1708
Bau des Böhmischen Saals
Einer der späteren Karlsbader Bürgermeister, Andreas Wenzel Becher, ließ auf dem gegenüber liegenden Grundstück ein Konkurrenz-Etablissement bauen – Bechers Lusthaus. Das hiesige saisonale Servicepersonal stammte überwiegend aus Prag, deshalb hat sich bald die Bezeichnung Böhmischer Saal durchgesetzt.
Beide Säle, die im rechten Winkel zueinander in einer Mündung des Flusstals von Teplá standen, bildeten zusammen mit dem später erbauten Haus U Božího oka (Zum Gottesauge) die Grundstruktur des heutigen Grandhotel Pupp, dessen Gebäude all die alten Gebäude ersetzte.
1717
Holztheater des sächsischen Kurfürsten
Der sächsische Kurfürst August der Starke ließ neben dem Sächsischen Saal das sog. Comödienhaus erbauen, ein Holzgebäude, in dem Theatervorstellungen und Konzerte stattfanden und Artisten und Zauberkünstler auftraten.
1730
Bau des Hauses U Božího oka (Zum Gottesauge)
Das zwischen dem Böhmischen und dem Sächsischen Saal stehende Haus gehörte über lange Jahre der Familie Deiml und konnte erst zwei Jahrhunderte später für das Hotel gewonnen werden.
1759
Der große Brand in Karlsbad
Karlsbad wurde von einem verheerenden Brand heimgesucht, bei dem auch das damalige Karlsbader Rathaus beschädigt wurde. Deshalb wurden die Tagungen des Stadtrates in den nachfolgenden Jahren im Böhmischen Saal abgehalten. Damals war das Gesellschaftsleben nicht so stark ausgeprägt und so hätte heute an Stelle des Hotels ein Kloster stehen können. Der Orden der Barmherzigen Brüder wollte den Böhmischen Saal nämlich kaufen und umbauen, was die Besitzer und Karlsbader Räte zum Glück abgelehnt haben.
1767
Anfänge der Pupp-Dynastie
Der renommierte örtlicher Konditor Mittelbacher stellt in seinem Unternehmen einen jungen Konditor ein, der vorher in Diensten des Grafen Chotka stand. Jan Jiří Pop (1743 - 1810), ein Sohn der mittelböhmischen Stadt Veltrusy, lässt sich in Karlsbad dauerhaft nieder und heiratet mit 32 Jahren Mitterbachs Tochter Franziska. Da die Karlsbader Honoratioren derzeit damals ausschließlich deutsch sind, benutzt er schon damals die verdeutschte Form seines Namens und nennt sich Johann Georg Pupp.
1778
Die Familie und der Ort wachsen zusammen: Die Pupps kaufen den Böhmischen Saal
Eheleute Pupp werden zu Besitzern des Böhmischen Saals. Zuerst kauft Franziska in 1775 von Anna Becher ein Drittel, ein Jahr später kauft sie von Josefa Becher das zweite Drittel und schließlich in 1778 erwirbt Johann Georg Pupp von Maria Ihl den restlichen Anteil. Die neuen Besitzer errichten eine Parkanlage in der Lindenallee, die sog. Pupp-Allee, die schnell zu einer beliebten Kurpromenade avanciert.
1801
Eröffnung des ersten Restaurants in Karlsbad
Philipp Valentin Keil eröffnet im Sächsischen Saal das erste öffentlich zugängliche Restaurant in Karlsbad, die sog. Freitafel. Dies geschieht als Reaktion auf den erfolgreichen Betrieb des Böhmischen Saals unter der Leitung der Familie Pupp, der mit seiner Popularität den älteren Sächsischen Saal völlig in den Schatten stellt.
1821
Das verheerendste Hochwasser in Karlsbad im 19. Jahrhundert
Karlsbad hat in der Nacht vom 9. auf den 10. September ein verheerendes Hochwasser heimgesucht. Der durch starke Regenfälle angeschwollene Bach Teplá überflutete und zerstörte komplett auch das Erdgeschoss des Böhmischen und des Sächsischen Saals. Auch die wunderschöne Lindenallee, die fast ein Jahrhundert lang den Park vor dem Böhmischen Saal zierte, erlitt durch das Hochwasser einen schweren Schlag. Die Bäume sind nach und nach abgestorben und die gesamte Allee musste gefällt werden.
1822
Wiedergeburt
Die Hochwasserschäden haben am Sächsischen sowie am Böhmischen Saal, die sich immer noch gegenüber als Konkurrenz standen, umfassende Reparaturarbeiten erfordert. Beide Säle konnten relativ schnell wiederhergestellt werden und wurden erneut zum Kulturzentrum des Kurortes.
1828
Der Böhmische Saal vorübergehend nicht in den Händen der Familie Pupp
Die langwierigen Streitigkeiten zwischen den Nachkommen von Johann Georg Pupp hatten negative Auswirkungen. Obwohl das Gericht schließlich zugunsten von Barbara, seiner Schwiegertochter entschied, hat sich diese wegen des Streits verschuldet und musste den Böhmischen Saal verkaufen. Doch zum Glück für den weiteren Verlauf der Geschichte war es an einige verwandte Familien.
1833
Die erste große Renovierung des Böhmischen Saals
Das über 100 Jahre alte Gebäude musste renoviert und neu eingerichtet werden.
1868
Der Böhmische Saal zurück in den Händen der Familie Pupp
Die Brüder Anton, Julius und Heinrich und die Angehörige der vierten Familiengeneration werden zusammen mit ihrer Mutter die hundertprozentigen Eigentümer des Böhmischen Saals, der somit nach 40 Jahren vollständig in den Besitz der Pupp-Dynastie zurückkehrt. Durch gut durchdachte Einkäufe erwerben die Pupps nach und nach strategische Gebäude und Grundstücke in der Umgebung.
1872
Neue Eigentümer des Sächsischen Saals
Der Sächsische Saal wird von der Familie Heidinger gekauft, den Eigentümern einer prosperierenden Porzellanfabrik in dem nahe gelegenen Ort Loket.
1877
Bau des Parkhotel-Gebäudes
Die Gebrüder Pupp lassen das Parkhotel-Gebäude errichten, den ersten Teil des heutigen Pupp. Wegen des großes Besucherandrangs wird das Objekt in den nachfolgenden Jahren um einen weiteren Flügel erweitert.
1890
Erwerb des Sächsischen Saals
Die Familie Pupp kauft den Sächsischen Saal, bis dahin ein Konkurrenzunternehmen, und beginnt mit den Vorbereitungen für einen radikalen Umbau des gesamten, damals schon sehr veralteten Gebäudekomplexes.
1892
Grundsteinlegung für ein neues Gebäude
Das Jahr der Entstehung des modernen Grandhotel Pupp. Im November begann der Abbruch des Böhmischen und des Sächsischen Saals, die durch ein neues Gebäude nach dem Entwurf der Wiener Architekten Robert Příhoda und Josef Němeček ersetzt wurden. Das entstand ungefähr auf dem gleichen Grundriss wie die abgerissenen Häuser und behielt im Prinzip bis heute seine damalige Gestalt und Raumaufteilung. Zur Veranschaulichung – der Festsaal steht anstelle der alten Pupp-Allee, das Café Pupp nimmt den Platz des ursprünglichen Hauses U Božího oka (Zum Gottesauge) ein, der Böhmische und der rechtwinklig anliegende Sächsische Saal standen anstelle des heutigen Gebäudes Riverside. An der Stelle der an den Sächsischen Saal anliegenden historischen Gebäude findet man heute das Harfa-Haus.
1894
Feierliche Eröffnung des neuen Grandhotel Pupp
Die feierliche Eröffnung des neu erbauten Hotels fand am 13. Mai zu Beginn der Kursaison statt. Das Grandhotel Pupp wurde sofort zum Wahrzeichen von Karlsbad und konnte bald die bedeutendsten Persönlichkeiten aus aller Welt begrüßen.
1907
Umbau im Neobarock
Die Wiener Architekten Ferdinand Fellner und Hermann Helmer, Autoren des Opernhauses Zürich, des Salzburger Theaters oder der alten Sprudel-Trinkhalle, haben die Fassaden des Hotels im monumentalen Neobarock-Stil vereinheitlicht. Die gesamte Renovierung dauerte fast drei Jahre.
1923
Bad in jedem Zimmer
In diesem Jahr wurde der umfangreiche Umbau des Unterkunftsbereichs abgeschlossen; dabei wurde jedes Zimmer entsprechend den damals höchsten Standards renoviert und mit einer Toilette sowie einem Bad mit Warmwasser ausgestattet.
1934
Erwerb des Hauses U Božího oka (Zum Gottesauge)
Die Familie versteigert das Haus U Božího oka (Zum Gottesauge), was bis dahin erfolglos alle früheren Generationen der Familie Pupp versuchten. Das Haus wurde abgerissen und an dessen Stelle entstand der Anbau, in dem heute das Café Pupp untergebracht ist.
1938
Karlsbad von Deutschland annektiert
Ein Jahr nach der letzten Vorkriegsrenovierung des Hotels wurde das tschechoslowakische Grenzgebiet, die sog. Sudeten, anhand des Münchner Abkommens an Deutschland angeschlossen. Das Hotel wurde zur damaligen Zeit als Grand- und Parkhotel Pupp präsentiert.
1944
Folgen des Krieges
Mit der sich verschlechternden militärischen Lage Deutschlands wurde Karlsbad zu einer Lazarettstadt, wobei das Offizier-Lazarett damals auch den Großteil des Hotels Pupp einnahm. Der damalige Direktor Heinrich Gerlach wurde ebenfalls in die Armee berufen und war neben der Leitung des damals schon sehr eingeschränkt betriebenen Hotels auch als Sanitätsoffizier in dem nahe gelegenen Dvory beschäftigt. Die deutsche Armee konfiszierte im Pupp unter anderem 5 Tonnen Kaffee für die Piloten der Luftwaffe und U-Boot-Besatzungen.
1945
Verstaatlichung des Hotels und Ende der Pupp-Dynastie in Karlsbad
Das Grandhotel Pupp und die meisten Stadtviertel mit Kurbetrieb überstanden den Krieg ohne größere Schäden. Am Kriegsende verlief durch die Stadt die Demarkationslinie zwischen den verbündeten Armeen und den sowjetischen Streitkräften, die die Stadt erst im November verließen. Ihre feierliche Verabschiedung fand in dem damals schon verstaatlichten Pupp statt. Die Verstaatlichung und Abschiebung der deutschen Bevölkerung im Jahr 1945 bedeuteten gleichzeitig das Ende der Pupp-Dynastie in Karlsbad.
1950
Karlsbader Filmfestival
Im Jahr 1950 wurde Karlsbad zum ersten Mal alleiniger Austragungsort des Filmfestivals, das sich die Stadt bis dahin mit Marienbad teilte. Seit damals dient das Grandhotel Pupp als Rückzugsort für die berühmtesten Festivalgäste.
1951
Grandhotel Moskva
Der symbolische Schlusspunkt nach der Familie Pupp wurde mit der Umbenennung in Grandhotel Moskva gesetzt. Die Klientel hat sich verändert, das Hotel diente der Erholung von Arbeitern, Bauern und der Generalität der tschechoslowakischen Armee, die Luxus-Appartements wurden gerne von der kommunistischen Prominenz genutzt.
1957
Hoffen auf bessere Zeiten
Der Bedarf an ausländischer Währung und teilweise Lockerung der internationalen Spannungen führt zur allmählichen Rückkehr der traditionellen Klientel. Es kommen immer mehr Besucher aus Ländern außerhalb des Ostblocks, was sich auch in der Gastronomie und im Kulturangebot widerspiegelt.
1960
Die größten Übernachtungskapazitäten in der Hotelgeschichte
Das Grandhotel Moskva verfügte mit allen Nebengebäuden über 1.080 Gästebetten, während der Ballsaison fanden dort über 20 Bälle statt. Langsam machen sich jedoch die mangelnde Instandhaltung und Investitionsbereitschaft bemerkbar.
1964
Zurück an die Spitze
Die 1964 begonnene Renovierung dauert 4 Jahre und verhilft dem Hotel zu seinem einstigen Glanz und Ruhm. Das Niveau der Unterkunft und der Gastronomie lässt sich durchaus mit den damals besten Hotels der Welt vergleichen.
1968
Okkupation der Tschechoslowakei
Die weitere Entwicklung von Karlsbad und dem Grandhotel wurde durch die Okkupation der Tschechoslowakei durch die Truppen des Warschauer Pakts gebremst. Das Hotel hat sich zwar weiterhin auf die solvente ausländische Klientel spezialisiert, von wirklich bedeutenden Gästen kamen jedoch nur noch wenige.
1989
Die Samtene Revolution in der Tschechoslowakei
Das Ende des Jahres 1989 brachte den Fall des Kommunismus in ganz Osteuropa. Schon im November, ein paar Tage nach Beginn der tschechoslowakischen Samtenen Revolution, kehrte nach langen Jahren der Name Grandhotel Pupp auf die Hotelfassade zurück.
1992
Neubeginn
Nach der Umwandlung des staatlichen Hotels in eine Aktiengesellschaft kam es zum Ausgleich mit der Familie Pupp und zum Abschluss einer Vereinbarung über die Nutzung der traditionellen Marke Grandhotel Pupp.
1994
Das Hotel der Filmstars
Zum Präsidenten des Filmfestivals wird der tschechische Schauspieler Jiří Bartoška, der die berühmteste Ära des Festivals einleitet. Auch wenn im Grandhotel Pupp schon immer die bedeutendsten Festivalgäste logierten, kommen erst seit diesem Jahr regelmäßig wirkliche Stars der internationalen Filmwelt. Über die Hotelgänge spazierten seitdem hunderte von Schauspielern, Regisseuren und weiteren berühmten Filmpersönlichkeiten wie zum Beispiel Renée Zellweger, Jamie Dornan, Salma Hayek, John Travolta, Miloš Forman oder Robert Redford.
2006
James Bond
Das Hotel, das dank dem Karlsbader Festival eng mit der Filmbranche verbunden ist, war Schauplatz der Dreharbeiten für den Film „Noch einmal Ferien“ mit Queen Latifah und Gérard Dépardieu und den Bondstreifen „Casino Royal“ mit Daniel Craig und Eva Green.
2012
Die Entdeckung des Bades Franziska
Während der Bauzeit des Hotel-Spa entdeckten wir einen wahren Schatz - Glasflaschen mit historischen Dokumenten, unter denen ein Rezept für ein Entspannungsbad von Franziska Pupp, die Ehefrau unseres Hotelgründers Johann Georg Pupp, war. Dank dieser Entdeckung können sich unsere Gäste noch heute diese mehr als 200 Jahre alten Kräuterbehandlung gönnen.
2013
Hoteleigenes exklusives Balneo-Center und Swimmingpool
In diesem Jahr eröffnet das Pupp Royal Spa, ein einzigartiges Luxus-Wellness- und Balneo-Center, mit dem das Grandhotel Pupp eigene Kurbehandlungen anbieten kann.
2019
In diesem Jahr fand eine umfassende Renovierung des kleinen Saals Malá dvorana statt, der von einer Lobby Bar in ein Restaurant umgewandelt wurde. Es verfügt jetzt über eine mittig platzierte Bar aus böhmischem Kristallglas, verziert mit ziselierten Goldplättchen. Das Ambiente des Raumes untermalen Fotografien von Filmstars, die direkt im Pupp von Tono Stano abgelichtet wurden.