Rundweg 'Emslandlager'

Tour Tuntel 27, 49716 Meppen, DE

Zwischen 1933 -1945 wurden 15 Konzentrations-, Straf- und Kriegsgefangenenlager im Emsland errichtet, die Abbild des menschenverachtenden Systems des Nationalsozialismus waren. In diesem Rundweg wird deren Geschichte anhand von Texten, historischen Fotographien sowie Ausschnitten eines Zeitzeuginnen-Interviews vorgestellt.

Autor: Universität Osnabrück

Die Emslandlager > Geschichte - Gedenkstätte Esterwegen

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Gedenkstätte Esterwegen

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15 Stationen

"Lager I" / Börgermoor

26903 Surwold, DE

Während der nationalsozialistischen Herrschaft von 1933 bis 1945 bestanden im Emsland und in der Grafschaft Bentheim insgesamt 15 Gefangenenlager. Sie hatten als Konzentrations-, Strafgefangenen- und Kriegsgefangenenlager unterschiedliche Funktionen.
In Blickrichtung befand sich von 1933 bis 1945 das Lager I Börgermoor. Es gehörte neben Neusustrum und Esterwegen zu den frühen Konzentrationslagern im Emsland. Ab Juni 1933 inhaftierten die nationalsozialistische Führung und der preußische Staat in dem für 1.000 Häftlinge angelegten Lager vor allem politische Gegner und setzte sie zur Zwangsarbeit in der Moorkultivierung ein. In seinem 1935 im Schweizer Exil erschienenen Buch „Die Moorsoldaten“ schildert Wolfgang Langhoff seine Hafterlebnisse in Börgermoor, darunter die Entstehung des Liedes „Wir sind die Moorsoldaten“ im August 1933.
Die SS-Wachtruppe terrorisierte die Häftlinge. Aufgrund von Zuständigkeitsstreitigkeiten zwischen preußischem Staat und SS löste im November 1933 eine staatlich angestellte Wachmannschaft der SA die SS ab. An der unmenschlichen Behandlung der Häftlinge änderte das kaum etwas. Im April 1934 wurde das Lager als KZ aufgelöst und als Strafgefangenenlager der Justiz weitergeführt. Die Bewachung übernahm eine im Dienst der Justiz stehende SA-Einheit, die später durch Justizbeamte ergänzt wurde.
Die Gefangenen mussten, je nach Jahreszeit, 8 bis 12 Stunden täglich Zwangsarbeit im Moor leisten (Entwässerung, Straßen- und Wegebau, Torfabbau). Nach Kriegsbeginn 1939 wurden sie zunehmend in kriegswichtigen Betrieben und in der Landwirtschaft eingesetzt. Die Verpflegung war schlecht und im Verhältnis zur harten Arbeit nicht ausreichend. Über diese allgemeine Tortur hinaus waren die Gefangenen vielfachen körperlichen und seelischen Misshandlungen durch die Willkür der Wachmannschaften ausgesetzt. Es kam zu einer nicht bekannten Zahl von Todesfällen und Morden.
Bis Kriegsbeginn waren Menschen inhaftiert, die vom NS-Regime aus ethnischen, politischen, rassistischen, sozialen oder religiösen Gründen verfolgt wurden. Hinzu kam eine weitaus größere Gruppe von Gefangenen, die für kriminelle Delikte verurteilt worden waren. Die Bestrafung orientierte sich aber oftmals nicht nur an der Straftat, sondern auch an angeblichen Gesinnungs- und Persönlichkeitsmerkmalen sowie einem unterstellten „volksschädigenden“ Verhalten. Nach Kriegsbeginn verlegten die Justizbehörden zunehmend auch von Militärgerichten verurteilte ehemalige Wehrmachtssoldaten in das Lager.
Im Februar 1944 verlegte die Justiz für kurze Zeit ca. 500 bis 600 sogenannte „Nacht-und-Nebel“-Gefangene (Widerstandskämpfer aus Frankreich, Belgien und den Niederlanden) nach Börgermoor, da das für ihre Aufnahme vorgesehene Lager Esterwegen völlig überfüllt war.
Im April 1945 wurde das Lager geräumt und die Gefangenen mussten in das Lager Aschendorfermoor marschieren. Hierbei kam es zu einzelnen Erschießungen von Gefangenen. Die Toten des Lagers Börgermoor, deren Zahl aufgrund in der Nachkriegszeit verlorener Unterlagen unbekannt ist, wurden auf dem Lagerfriedhof Börgermoor, heute Begräbnisstätte Esterwegen, beerdigt.
Nach Kriegende wurde das Lager als Wohnort für Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und anschließend als Strafanstalt des Landes Niedersachsen genutzt. Das Abtragen der Gebäude erfolgte in den 1960er Jahren. Seit den 1990er Jahren bewirtschaftet ein Gärtnereibetrieb das Areal.
Weitere Informationen zu den Emslandlagern erhalten Sie in der Gedenkstätte Esterwegen, Hinterm Busch 1, 26897 Esterwegen, Tel. 05955/988950 (www.gedenkstaette-esterwegen.de).

"Lager II" / Aschendorfermoor

Oldenburger Straße 102, 26871 Papenburg, DE

In Blickrichtung befand sich von 1935 bis 1945 das Lager II Aschendorfermoor. Es wurde als Strafgefangenenlager der Justiz im April 1935 für 1.000 Gefangene fertig gestellt. Die Bewachung übernahm eine im Dienst der Justiz stehende SA-Einheit, die später durch Justizbeamte ergänzt wurde. Ab April 1937 erweiterte man das Lager, sodass nun 1.500 Gefangene untergebracht werden konnten. Für die Wachmannschaften mussten die Gefangenen einen „Vergnügungspark“ anlegen, von dem noch Reste erhalten sind.
Bis Kriegsbeginn waren hier Menschen inhaftiert, die vom NS-Regime aus ethnischen, politischen, rassistischen, sozialen oder religiösen Gründen verfolgt wurden. Hinzu kam eine weitaus größere Gruppe von Gefangenen, die für kriminelle Delikte verurteilt worden waren. Die Bestrafung orientierte sich aber oftmals nicht nur an der Straftat, sondern auch an angeblichen Gesinnungs- und Persönlichkeitsmerkmalen sowie einem unterstellten „volksschädigenden“ Verhalten.
Von Juli 1937 bis Mai 1940 zog die Zentralverwaltung aus allen im Emsland bestehenden Lagern die politischen Gefangenen in Aschendorfermoor zusammen. Davon waren im gesamten Zeitraum etwa 2.200 Gefangene betroffen. Anschließend bestand fast die Hälfte der Gefangenen aus von Wehrmachtgerichten verurteilten, ehemaligen Soldaten.
Die Gefangenen mussten, je nach Jahreszeit, 8-12 Stunden täglich Zwangsarbeit im Moor leisten (Entwässerung, Straßen- und Wegebau, Torfabbau). Nach Kriegsbeginn 1939 wurden sie zunehmend in kriegswichtigen Betrieben und in der Landwirtschaft eingesetzt. Die Verpflegung war schlecht und im Verhältnis zur harten Arbeit nicht ausreichend. Über diese allgemeine Tortur hinaus waren die Gefangenen vielfachen körperlichen und seelischen Misshandlungen durch die Willkür der Wachmannschaften ausgesetzt. Standesamtlich sind 237 Todesfälle beurkundet; die tatsächliche Zahl dürfte aber höher liegen. Die Toten wurden auf dem Lagerfriedhof Börgermoor, heute Begräbnisstätte Esterwegen, beigesetzt.
Anfang April 1945 wurden etwa 2.500 bis 3.000 Gefangene aus den Strafgefangenenlagern im Emsland nach Aschendorfermoor verlegt, um sie ins "Reichsinnere", weg von der vorrückenden Front, abzutransportieren. Kurz darauf tauchte ein Hauptmann in Fallschirmjägeruniform mit einigen versprengten Soldaten auf, übernahm das Kommando und ließ einen Massenmord an den Gefangenen durchführen. Bei seiner Festnahme in Aurich gab sich der Hauptmann als der 21jährige Gefreite Willi Herold zu erkennen. Er wurde im August 1946 durch ein britisches Gericht zum Tode verurteilt und am 14. November in Wolfenbüttel hingerichtet.
1946 wurden die 172 Opfer des Massakers exhumiert und in der Nähe auf einem neu angelegten Friedhof beigesetzt. Ab 1955 erfolgte die Nutzung als landwirtschaftliche Nutzfläche.

Zum "Lager II Aschendorfermoor" finden Sie einen weiteren Rundgang zum Geschichte der Transformationen des Lagers im App-Menü.

"Lager III"/ Brual-Rhede

Katzenburg 26, 26899 Rhede (Ems), DE

In Blickrichtung befand sich von 1934 bis 1945 das Lager III Brual-Rhede. Es wurde zunächst als Konzentrationslager für 1.000 Häftlinge geplant, dann aber ab Mai 1934 von der Justizverwaltung als Strafgefangenenlager genutzt. Die Bewachung übernahm eine im Dienst der Justiz stehende SA-Einheit, die später durch Justizbeamte ergänzt wurde.
Anfang 1938 plante die Justiz eine Erweiterung des Lagers, um 1.500 Gefangene unterbringen zu können. Im September 1938 wurden jedoch acht Baracken abgebaut und in die Pfalz gebracht. Sie dienten dort als Unterkünfte für Gefangene, die beim Ausbau des „WestwalIs“ Zwangsarbeit leisten mussten.
Bis Kriegsbeginn waren Menschen im Lager Brual-Rhede inhaftiert, die vom NS-Regime aus ethnischen, politischen, rassistischen, sozialen oder religiösen Gründen verfolgt wurden. Hinzu kam eine weitaus größere Gruppe von Gefangenen, die für kriminelle Delikte verurteilt worden waren. Die Bestrafung orientierte sich aber oftmals nicht nur an der Straftat, sondern auch an angeblichen Gesinnungs- und Persönlichkeitsmerkmalen sowie einem unterstellten „volksschädigenden“ Verhalten. Während des Krieges waren hauptsächlich von Wehrmachtgerichten verurteilte, ehemalige Soldaten inhaftiert.
Die Gefangenen mussten, je nach Jahreszeit, 8-12 Stunden täglich Zwangsarbeit im Moor leisten (Entwässerung, Straßen- und Wegebau, Torfabbau). Insbesondere wurden sie beim Ausbau des Brualer Schlootes eingesetzt. Nach Kriegsbeginn 1939 wurden sie zunehmend in kriegswichtigen Betrieben und in der Landwirtschaft eingesetzt. 1944 errichtete die Maschinenbaufirma Klatte aus Bremen am Lager ein Werk, in dem Gefangene Rüstungsgüter, u. a. Flugzeugteile, herstellen mussten. Die Verpflegung war schlecht und im Verhältnis zur harten Arbeit nicht ausreichend. Über diese allgemeine Tortur hinaus waren die Gefangenen vielfachen körperlichen und seelischen Misshandlungen durch die Willkür der Wachmannschaften ausgesetzt. Standesamtlich sind 59 Todesfälle beurkundet; die tatsächliche Zahl dürfte aber höher liegen. Die Toten wurden auf dem Lagerfriedhof Börgermoor, heute Begräbnisstätte Esterwegen, beerdigt. Im Februar 1945 befanden noch 700 Gefangene im Lager. Sie wurden Anfang April 1945 in das Lager Aschendorfermoor verlegt.
In der Nachkriegszeit wurde das Lager zunächst für ehemalige, überwiegend polnische Zwangsarbeiter genutzt, ehe das Land Niedersachen dort von 1948 bis 1953 eine Strafanstalt unterhielt. Bis 1961 war das Lager ein Flüchtlingslager, vor allem für Menschen aus der damaligen DDR. Kurz darauf erfolgte die Nutzung als landwirtschaftliche Fläche.

"Lager IV"/ Walchum

Süd-Nord-Straße 28, 26907 Walchum, DE

In Blickrichtung befand sich von 1935 bis 1945 das Lager IV Walchum. Es wurde als Strafgefangenenlager der Justiz für 500 Gefangene geplant und im Mai 1935 fertig gestellt. Die Bewachung übernahm eine im Dienst der Justiz stehende SA-Einheit, die später durch Justizbeamte ergänzt wurde. Erste Planungen vom Dezember 1936, das Lager auf eine Kapazität von 1.000 Gefangenen zu erweitern, wurden bis 1939 umgesetzt. Die tatsächliche Belegung schwankte aber in der Folgezeit stark.
Bis Kriegsbeginn waren Menschen inhaftiert, die vom NS-Regime aus ethnischen, politischen, rassistischen, sozialen oder religiösen Gründen verfolgt wurden. Hinzu kam eine weitaus größere Gruppe von Gefangenen, die für kriminelle Delikte verurteilt worden waren. Die Bestrafung orientierte sich aber oftmals nicht nur an der Straftat, sondern auch an angeblichen Gesinnungs- und Persönlichkeitsmerkmalen sowie einem unterstellten „volksschädigenden“ Verhalten. Während des Krieges belegte die Justiz das Lager vorwiegend mit von Wehrmachtgerichten verurteilten, ehemaligen Soldaten. Daneben waren auch ausländische Gefangene aus den von Deutschland besetzten oder annektierten Gebieten (Polen, Tschechen, Luxemburger und andere) hier eingesperrt.
Die Gefangenen mussten, je nach Jahreszeit, 8-12 Stunden täglich Zwangsarbeit im Moor leisten (Entwässerung, Straßen- und Wegebau, Torfabbau). Nach Kriegsbeginn 1939 wurden sie zunehmend in kriegswichtigen Betrieben und in der Landwirtschaft eingesetzt. Die Verpflegung war schlecht und im Verhältnis zur harten Arbeit nicht ausreichend. Über diese allgemeine Tortur hinaus waren die Gefangenen vielfachen körperlichen und seelischen Misshandlungen durch die Willkür der Wachmannschaften ausgesetzt.
Im Februar 1945 waren noch 167 Strafgefangene im Lager Walchum inhaftiert. Sie wurden Anfang April 1945 in das Lager Aschendorfermoor verlegt.
Standesamtlich sind 71 Todesfälle beurkundet; die tatsächliche Zahl dürfte aber höher liegen. Die Toten wurden auf dem Lagerfriedhof Börgermoor, heute Begräbnisstätte Esterwegen, beerdigt.
In der Nachkriegszeit war das Lager für wenige Jahre zunächst ein Wohnort für ehemalige polnische Zwangsarbeiter, ehe in den 1950er Jahren das Abtragen der Gebäude erfolgte und das Lager zu einer landwirtschaftlichen Nutzfläche gemacht wurde.

"Lager V"/ Neusustrum

Kirchstraße 15, 49762 Sustrum, DE

Die Lagerstraße teilte das Gelände, auf dem sich von 1933 bis 1945 das Lager V Neusustrum befand, in einen umzäunten Teil mit den Häftlingsbaracken (heute Schulsportplatz) und einen Teil für Lagerverwaltung und Wachmannschaften inmitten einer neu angelegten Parkanlage. Von diesem Park sind heute noch der „Lagerteich“, ein Denkmal und Teile der Bepflanzung erhalten. In der Nähe des Lagers, an der Nord-Süd-Straße, bauten die Gefangenen das von Adolf Hitler für die SA-Wachmannschaften gestiftete und 1936 eingeweihte „Emslandhaus“ mit Festsaal und Bibliothek.
Neusustrum gehörte neben den Lagern Börgermoor und Esterwegen zu den frühen Konzentrationslagern im Emsland. Hier inhaftierten die nationalsozialistische Führung und der preußische Staat nach der Machtübernahme 1933 vor allem politische Gegner und setzte sie zur Zwangsarbeit in der Moorkultivierung ein. Das Lager wurde am 1. September 1933 fertiggestellt und konnte 1.000 Häftlinge aufnehmen.
Die SS-Wachtruppe terrorisierte die Häftlinge. Aufgrund von Zuständigkeitsstreitigkeiten zwischen preußischem Staat und SS löste im November 1933 eine staatlich angestellte Wachmannschaft die SS ab. An der unmenschlichen Behandlung der Häftlinge änderte das kaum etwas. Im April 1934 wurde das Lager als KZ aufgelöst und als Strafgefangenenlager der Justiz weitergeführt. Die Bewachung übernahm eine im Dienst der Justiz stehende SA-Einheit, die später durch Justizbeamte ergänzt wurde. Durch eine Erweiterung stieg 1937 die Aufnahmekapazität des Lagers auf 1.500 Gefangene.
Bis Kriegsbeginn waren Menschen inhaftiert, die vom NS-Regime aus ethnischen, politischen, rassistischen, sozialen oder religiösen Gründen verfolgt wurden. Hinzu kam eine weitaus größere Gruppe von Gefangenen, die für kriminelle Delikte verurteilt worden waren. Die Bestrafung orientierte sich aber oftmals nicht nur an der Straftat, sondern auch an angeblichen Gesinnungs- und Persönlichkeitsmerkmalen sowie einem unterstellten „volksschädigenden“ Verhalten.
Die Gefangenen mussten, je nach Jahreszeit, 8 bis 12 Stunden täglich Zwangsarbeit im Moor leisten (Entwässerung, Straßen- und Wegebau, Torfabbau). Nach Kriegsbeginn 1939 wurden sie zunehmend in kriegswichtigen Betrieben und in der Landwirtschaft eingesetzt. Die Verpflegung war schlecht und im Verhältnis zur harten Arbeit nicht ausreichend. Über diese allgemeine Tortur hinaus waren die Gefangenen vielfachen körperlichen und seelischen Misshandlungen durch die Willkür der Wachmannschaften ausgesetzt.
Von 1940 bis Ende 1942 waren bis zu 1.750 polnische Gefangene im Lager inhaftiert. Hinzu kamen etwa 70 jüdische Gefangene. Ab 1943 wurden hier vor allem von Wehrmachtgerichten verurteilte, ehemalige Soldaten untergebracht. Im Februar 1945 befanden sich noch 281 Gefangene im Lager. Standesamtlich sind 248 Todesfälle beurkundet. Die tatsächliche Zahl dürfte aber höher liegen. Die Toten wurden auf dem Lagerfriedhof Börgermoor, heute Begräbnisstätte Esterwegen, beerdigt.
Nach Kriegsende nutzte die britische Besatzungsmacht das Lager für ehemalige Kriegsgefangene zur Unterkunft. Anschließend unterhielt das niedersächsische Justizministerium bis Mitte der 1950er Jahre das Gelände als Strafanstalt, ehe die Gebäude abgetragen und die Fläche teilweise zu einem Sportplatz wurde.

"Lager VI"/ Oberlangen

Lagerstraße 3, 49779 Oberlangen, DE

In Blickrichtung befand sich von 1933 bis 1945 das Lager VI Oberlangen. Es wurde im Herbst 1933 gebaut und diente zunächst als Ausbildungslager für die Wachmannschaften. Ab April 1934 nutzte die Justizverwaltung das Lager zur Unterbringung von 1.000 Strafgefangenen. Die Bewachung übernahm eine im Dienst der Justiz stehende SA-Einheit, die später durch Justizbeamte ergänzt wurde.
Bis Kriegsbeginn waren Menschen inhaftiert, die vom NS-Regime aus ethnischen, politischen, rassistischen, sozialen oder religiösen Gründen verfolgt wurden. Hinzu man eine weitaus größere Gruppe von Gefangenen, die für kriminelle Delikte verurteilt worden waren. Die Bestrafung orientierte sich aber oftmals nicht nur an der Straftat, sondern auch an angeblichen Gesinnungs- und Persönlichkeitsmerkmalen sowie einem unterstellten „volksschädigenden“ Verhalten.
Die Gefangenen mussten, je nach Jahreszeit, 8 bis 12 Stunden täglich Zwangsarbeit im Moor leisten (Entwässerung, Straßen- und Wegebau, Torfabbau). Über diese allgemeine Tortur hinaus waren die Gefangenen vielfachen körperlichen und seelischen Misshandlungen durch die Willkür der Wachmannschaften ausgesetzt.
Im Jahr 1935 waren im Monatsdurchschnitt 788 Strafgefangene inhaftiert. Davon befanden sich etwa 80 Prozent im Arbeitseinsatz. Etwa die Hälfte der Strafgefangenen aus Oberlangen wurde im September 1938 zum Bau von Befestigungsanlagen in die Pfalz abgezogen. Erst im Sommer 1939 war das Lager wieder mit 800 bis 1.000 Strafgefangenen belegt.
Nach Kriegsbeginn im September 1939 übernahm das Oberkommando der Wehrmacht das Lager als Kriegsgefangenenlager und ordnete es als Zweiglager dem Kriegsgefangenen-Mannschaftstammlager VI B Neu Versen zu. 1940/41 war das Lager mit etwa 1.400 polnischen Fähnrichen, im Herbst 1941 mit 2.000 sowjetischen Soldaten belegt. 1943 wurde Oberlangen ein Offizierslager. Am 1. September 1944 waren hier 4.967 italienische Militärinternierte und 920 kriegsgefangene sowjetische Offiziere registriert. Nach dem Scheitern des Warschauer Aufstandes wurden vom Dezember 1944 bis April 1945 kriegsgefangene Soldatinnen der polnischen Heimatarmee nach Oberlangen gebracht. Im März 1945 befanden sich hier insgesamt 1.556 kriegsgefangene Soldatinnen.
Am 12. April 1945 wurde das Lager durch die 1. Polnische Panzerdivision befreit.
Auf der Kriegsgräberstätte Oberlangen ruhen 62 sowjetische Soldaten in Einzelgräbern und 2.000 bis 4.000 unbekannte sowjetische Kriegsgefangene in Sammelgräbern. Im Rahmen eines laufenden Projektes des Archivs der Gemeinde Geeste in Kooperation mit der Gedenkstätte Esterwegen tragen ehrenamtlich tätige Interessierte Lebensdaten verstorbener sowjetischer Kriegsgefangener in einer Datenbank zusammen, um die Erinnerung an diese zahlenmäßig größte Opfergruppe in der Region wachzuhalten.
Nach Kriegsende waren auf dem Gelände noch wenige Jahre befreite Kriegsgefangene untergebracht, wobei es sich zum Großteil um polnische Soldatinnen handelte. Ab 1950 erfolgte die Abtragung der Gebäude und die Freigabe zur privaten Besiedlung.

"Lager VII" / Esterwegen

Hinterm Busch 7, 26897 Esterwegen, DE

In Blickrichtung befand sich von 1933 bis 1945 das Lager VII Esterwegen. Es gehörte neben Neusustrum und Börgermoor zu den frühen Konzentrationslagern im Emsland. Ab August 1933 inhaftierten die nationalsozialistische Führung und der preußische Staat in dem für 2.000 Häftlinge angelegten Doppellager vor allem politische Gegner und setzte sie zur Zwangsarbeit in der Moorkultivierung ein.
Die SS-Wachtruppe terrorisierte die Häftlinge und es kam zu einer Reihe an Morden. Aufgrund von Zuständigkeitsstreitigkeiten zwischen preußischem Staat und SS löste im November 1933 eine staatlich angestellte Wachmannschaft der SA die SS ab. An der unmenschlichen Behandlung der Häftlinge änderte das kaum etwas. Im Frühjahr 1934 trat der preußische Staat das Lager an die SS und die „Inspektion der Konzentrationslager“ ab.
Die SS baute das Lager bis 1936 zeitweise zum größten Konzentrationslager im Deutschen Reich nach Dachau aus. Im Frühjahr 1936 waren über 500 SS-Männer im Lager eingesetzt und im „Schutzhaftlager“ befanden sich schätzungsweise an die 800 Häftlinge. Ihr Alltag war geprägt durch die Gewalt der SS. Zwischen 1934 und 1936 starben mindestens 34 Häftlinge, mindestens acht von ihnen waren jüdischen Glaubens. Im Herbst 1936 löste die SS das Lager auf und verlegte Häftlinge wie Wachmannschaften zum neuen KZ Sachsenhausen bei Berlin. Ab 1937 übernahm die Justiz das Lager als Strafgefangenenlager.
Die Gefangenen mussten, je nach Jahreszeit, 8 bis 12 Stunden täglich Zwangsarbeit im Moor leisten (Entwässerung, Straßen- und Wegebau, Torfabbau). Nach Kriegsbeginn 1939 wurden sie zunehmend in kriegswichtigen Betrieben und in der Landwirtschaft eingesetzt. Die Verpflegung war schlecht und im Verhältnis zur harten Arbeit nicht ausreichend. Über diese allgemeine Tortur hinaus waren die Gefangenen vielfachen körperlichen und seelischen Misshandlungen durch die Willkür der SA-Wachmannschaften ausgesetzt. Es kam zu einer nicht bekannten Zahl von Todesfällen und Morden.
Bis Kriegsbeginn waren Menschen inhaftiert, die vom NS-Regime aus ethnischen, politischen, rassistischen, sozialen oder religiösen Gründen verfolgt wurden. Hinzu kam eine weitaus größere Gruppe von Gefangenen, die für kriminelle Delikte verurteilt worden waren. Die Bestrafung orientierte sich aber oftmals nicht nur an der Straftat, sondern auch an angeblichen Gesinnungs- und Persönlichkeitsmerkmalen sowie einem unterstellten „volksschädigenden“ Verhalten. Nach Kriegsbeginn verlegten die Justizbehörden zunehmend auch von Wehrmachtgerichten verurteilte, ehemalige Soldaten in das Lager.
Von Mai 1943 bis Mai 1944 trennte die Justiz einen Teil als „Lager Süd“ ab und verlegte insgesamt etwa 2.700 „Nacht-und-Nebel“-Gefangene – Widerstandskämpfer aus Frankreich, Belgien und den Niederlanden – nach Esterwegen.
Anfang April 1945 wurde das Lager geräumt und die Gefangenen mussten in das Lager II Aschendorfermoor marschieren. Hierbei kam es zu einzelnen Erschießungen von Gefangenen. Am 12. April 1945 erreichten kanadische Truppen das Lager Esterwegen und befreiten die nicht mehr marschfähigen Gefangenen. Die Toten des Lagers Esterwegens, deren genaue Zahl aufgrund in der Nachkriegszeit verlorener Unterlagen unbekannt ist, wurden auf dem Lagerfriedhof Börgermoor, heute Begräbnisstätte Esterwegen / Bockhorst, beerdigt.
In der Nachkriegszeit nutzte die britische Besatzungsmacht das Lager zunächst als Internierungslager, ehe es zwischen 1947 und 1951 wieder eine deutsche Strafanstalt wurde. Bis Ende der 1950er Jahre brachte die Bundesrepublik dann dort Flüchtlinge und Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten unter. Von 1963 bis 2001 unterhielt die Bundeswehr ein Depot auf dem Areal. Im Jahr 2011 eröffnete schließlich der Landkreis Emsland die Gedenkstätte Esterwegen.

"Lager VIII"/ Wesuwe

Wittenberger Straße 1, 49733 Haren (Ems), DE

Links neben dieser Informationstafel befand sich in der Zeit von 1938 bis 1945 das Lager VIII Wesuwe. Die Justizverwaltung ließ das Lager errichten, um das System der emsländischen Strafgefangenenlager von sieben auf fünfzehn Lager auszubauen und mehr Strafgefangene zur Moorkultivierung einsetzen zu können.
Das Lager war für 1.000 Strafgefangene geplant und im Juni 1938 fertiggestellt. Im September 1938 wurden acht Baracken abgebaut und im Raum Zweibrücken (Pfalz) neu errichtet, wo Strafgefangene Zwangsarbeit zum Ausbau der Befestigungen am „Westwall“ leisten mussten. Bis Mai 1939 wurde das Lager Wesuwe wieder aufgebaut, jedoch bis zum Sommer nicht mehr belegt.
Nach Kriegsbeginn im September 1939 übernahm das Oberkommando der Wehrmacht das Lager als Kriegsgefangenenlager und ordnete es als Zweiglager dem Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager VI B Neu Versen zu. 1939/40 waren jedoch nur wenige Kriegsgefangene in Wesuwe untergebracht. Erst nach den militärischen Anfangserfolgen nach dem Überfall auf die Sowjetunion erhöhte sich ihre Zahl deutlich. Im September 1941 war das Lager mit 2.100 kriegsgefangenen sowjetischen Soldaten belegt. Im Mai 1942 wurde das Lager dem Stammlager VI C Bathorn, 1943 schließlich dem Offizierslager Oberlangen angegliedert.
Die harte Zwangsarbeit bei der Moorkultivierung, in der Landwirtschaft und gewerblichen Unternehmen führte in Verbindung mit den unzureichenden Lebensbedingungen und mangelhafter Ernährung zum Tod zahlloser Kriegsgefangener. Die Lagerleitung verhängte oft drakonische Strafen. Aufgrund der nationalsozialistischen Rassenideologie wurden vor allem die sowjetischen Kriegsgefangenen rücksichtslos behandelt.
Auf der Kriegsgräberstätte Wesuwe ruhen 98 sowjetische Soldaten in Einzelgräbern und 2.000 bis 4.000 überwiegend unbekannte sowjetische Kriegsgefangene in Sammelgräbern. Im Rahmen eines laufenden Projektes des Archivs der Gemeinde Geeste in Kooperation mit der Gedenkstätte Esterwegen tragen ehrenamtlich tätige Interessierte Lebensdaten verstorbener sowjetischer Kriegsgefangener in einer Datenbank zusammen, um die Erinnerung an diese zahlenmäßig größte Opfergruppe in der Region wachzuhalten.
Nach der Befreiung durch alliierte Truppen waren im Lager noch einige Zeit befreite Kriegsgefangene und später ehemalige Zwangsarbeiter untergebracht. In den 1950er Jahren erfolgte die Abtragung der Gebäude und die Freigabe zu einer landwirtschaftlichen Nutzfläche.

"Lager IX" / Versen

Grünfeldstraße 1, 49716 Meppen, DE

In Blickrichtung befand sich von 1938 bis 1945 der Standort des Lagers IX Versen. Die Justizverwaltung ließ das Lager errichten, um das System der emsländischen Strafgefangenenlager von sieben auf fünfzehn Lager auszubauen und mehr Strafgefangene zur Moorkultivierung einsetzen zu können.
Das Lager Versen wurde im Sommer 1938 für insgesamt 1.500 Häftlinge fertig gestellt. Im Mai 1939 wurden die ersten Strafgefangenen eingewiesen und im Sommer war das Lager mit bereits ca. 900 Gefangenen belegt.
Bis Kriegsbeginn waren Menschen inhaftiert, die vom NS-Regime aus ethnischen, politischen, rassistischen, sozialen oder religiösen Gründen verfolgt wurden. Hinzu kam eine weitaus größere Gruppe von Gefangenen, die für kriminelle Delikte verurteilt worden waren. Die Bestrafung orientierte sich aber oftmals nicht nur an der Straftat, sondern auch an angeblichen Gesinnungs- und Persönlichkeitsmerkmalen sowie einem unterstellten „volksschädigenden“ Verhalten.
Nach Kriegsbeginn im September 1939 übernahm das Oberkommando der Wehrmacht das Lager als Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager VI B, bevor sie es im Mai 1942 dem Stammlager VI C Bathorn angliederte. Im Dezember 1939 war das Lager Versen mit 50 Kriegsgefangenen belegt. Die Zahl erhöhte sich bis September 1941 auf 300. 1943/44 nahm das Lager Versen vor allem italienische Militärinternierte auf. Bis 1941 wurden die Kriegsgefangenen auch zur Moorkultivierung herangezogen. Später arbeiteten sie in der Landwirtschaft und gewerblichen Betrieben, vor allem in Ziegeleien, Tongruben und Torfwerken.
Ab November 1944 übernahm die SS das Lager als Außenlager des KZ Neuengamme (bei Hamburg). Die KZ-Häftlinge mussten im Winter 1944/45 Verteidigungsstellungen anlegen. Wegen unzureichender Ernährung, Kleidung und Unterbringung starben bei dem harten Arbeitseinsatz hunderte Häftlinge. Hinzu kamen willkürliche Übergriffe der Wachmannschaften. Am 25. März 1945 wurde das Außenlager Versen aufgelöst. Die SS transportierte die KZ-Häftlinge vor den heranrückenden alliierten Truppen über Cloppenburg in Richtung Neuengamme.
Auf der Kriegsgräberstätte Versen befinden sich nach Exhumierungen in den 1950er Jahren heute noch die Grabstätten von 297 verstorbenen Häftlingen aus dem Außenlager des KZ Neuengamme und von 71 im Jahr 1955 hierher umgebetteten KZ-Häftlingen der emsländischen KZ Börgermoor, Esterwegen und Neusustrum. Nach der Befreiung durch alliierte Truppen waren im Lager noch wenige Jahre befreite Kriegsgefangene und später ehemalige Zwangsarbeiter untergebracht. Seit den 1950er Jahren nutzt die niedersächsische Justiz das Lager als Strafanstalt. Die historischen Gebäude wurden größtenteils in den 1970er Jahren abgetragen.
Im Rahmen eines laufenden Projektes des Archivs der Gemeinde Geeste in Kooperation mit der Gedenkstätte Esterwegen tragen ehrenamtlich tätige Interessierte Lebensdaten verstorbener sowjetischer Kriegsgefangener in einer Datenbank zusammen, um die Erinnerung an diese zahlenmäßig größte Opfergruppe in der Region wachzuhalten.

"Lager X"/ Fullen

Am Wasserwerk 4, 49716 Meppen, DE

Hinter dieser Schautafel befand sich von 1934 bis 1945 das Lager X Fullen. Es wurde 1934 als Konzentrationslager errichtet, jedoch dann dem Reichsarbeitsdienst überlassen. Nach dem Abzug des Arbeitsdienstes übernahm 1938 die Justiz das Lager zur Unterbringung von 1.000 Strafgefangenen und deren Einsatz in der Moorkultivierung.
Im Gegensatz zu den anderen neu errichteten Strafgefangenenlagern, deren Gefangene 1938 teilweise zum Bau von Befestigungen am „WestwaIl“ abgezogen wurden, blieb das Lager Fullen bestehen. Es war im September 1938 mit 1.200, im Oktober mit 800 Strafgefangenen belegt. Es waren Menschen inhaftiert, die vom NS-Regime aus ethnischen, politischen, rassistischen, sozialen oder religiösen Gründen verfolgt wurden. Hinzu kam eine weitaus größere Gruppe von Gefangenen, die für kriminelle Delikte verurteilt worden waren. Die Bestrafung orientierte sich aber oftmals nicht nur an der Straftat, sondern auch an angeblichen Gesinnungs- und Persönlichkeitsmerkmalen sowie einem unterstellten „volksschädigenden“ Verhalten.
Nach Kriegsbeginn im September 1939 übernahm das Oberkommando der Wehrmacht das Lager als Kriegsgefangenenlager und ordnete es als Zweiglager dem Kriegsgefangenen-Mannschaftstammlager VI B Neu Versen für zunächst polnische und später französische Kriegsgefangene zu. Nach Beginn des Eroberungsfeldzuges gegen die Sowjetunion nahm die Zahl der Kriegsgefangenen deutlich zu. Im September 1941 waren 1.700 sowjetische Soldaten in Fullen untergebracht. Ab Herbst 1943 wurden italienische Militärinternierte in das Lager eingewiesen, das ohne entsprechende Ausstattung als Lazarett fungierte.
Ebenso wie die Justizgefangenen wurden die Kriegsgefangenen bis 1941 zur Moorkultivierung, später zunehmend in der Landwirtschaft und gewerblichen Betrieben eingesetzt. Der harte Arbeitseinsatz, die mangelhaften hygienischen Bedingungen und die unzureichende Ernährung führten zu Erschöpfung und zur Ausbreitung von Krankheiten. Insbesondere die sowjetischen Kriegsgefangenen wurden aufgrund der nationalsozialistischen Rassenideologie rücksichtslos behandelt. Auf der Kriegsgräberstätte Fullen ruhen neben 137 namentlich bekannten Toten überwiegend aus der Sowjetunion ca. 1.500 unbekannte sowjetische Kriegsgefangene. Im Rahmen eines laufenden Projektes des Archivs der Gemeinde Geeste in Kooperation mit der Gedenkstätte Esterwegen tragen ehrenamtlich tätige Interessierte Lebensdaten verstorbener sowjetischer Kriegsgefangener in einer Datenbank zusammen, um die Erinnerung an diese zahlenmäßig größte Opfergruppe in der Region wachzuhalten.
Das Lager Fullen wurde im April 1945 von kanadischen Truppen befreit und noch einige Monate als Unterkunft für befreite Kriegsgefangene genutzt. In den 1950er Jahren erfolgte die Abtragung der Gebäude und die Freigabe als landwirtschaftliche Nutzfläche.

"Lager XI" / Gross Hesepe

Kirschenstraße, 49744 Geeste, DE

In Blickrichtung befand sich von 1938 bis 1945 das Lager Xl Groß-Hesepe. Die Justizverwaltung ließ das Lager im Juni 1938 für insgesamt 1.000 Strafgefangene fertig stellen, um das System der emsländischen Strafgefangenenlager von sieben auf fünfzehn Lager auszubauen und mehr Strafgefangene zur Moorkultivierung einsetzen zu können.
Bevor die Justiz das Lager belegte, wurden Anfang September 1938 sieben Baracken abgebaut und in die Pfalz transportiert, wo Strafgefangene zur Zwangsarbeit beim Bau von Festungsanlagen am „Westwall“ eingesetzt waren. Nach dem Rücktransport der Baracken konnte der Wiederaufbau des Lagers erst im Mai 1939 abgeschlossen werden. Es wurde vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges nicht mehr mit Strafgefangenen belegt.
Nach Kriegsbeginn im September 1939 übernahm das Oberkommando der Wehrmacht das Lager als Kriegsgefangenenlager und ordnete es als Zweiglager dem Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager VI C Bathorn zu. 1939 war es ein Durchgangslager für polnische Kriegsgefangene. Ab 1941 war es zunächst mit französischen und später mit sowjetischen Kriegsgefangenen belegt. Ab Juli 1944 brachte die Wehrmacht mehr als 2.000 italienische Militärinternierte im Lager unter.
Insbesondere die sowjetischen Kriegsgefangenen litten aufgrund der nationalsozialistischen Rassenideologie unter einer rücksichtslosen Behandlung. Die unzureichende Ernährung und die mangelhaften hygienischen Verhältnisse in den überbelegten Baracken forderten zahllose Opfer. Nachdem die Kultivierungsarbeit 1941 eingestellt worden war, setzte die deutsche Führung die Kriegsgefangenen zunehmend in der Landwirtschaft und in gewerblichen Unternehmen – vor allem in Torf- und Tonwerken sowie Ziegeleien – ein.
Im Rahmen eines laufenden Projektes des Archivs der Gemeinde Geeste in Kooperation mit der Gedenkstätte Esterwegen tragen ehrenamtlich tätige Interessierte Lebensdaten verstorbener sowjetischer Kriegsgefangener in einer Datenbank zusammen, um die Erinnerung an diese zahlenmäßig größte Opfergruppe in der Region wachzuhalten.
Nach der Befreiung durch alliierte Truppen 1945 war das Lager noch einige Jahre Unterkunft für ehemalige Kriegsgefangene und später für ehemalige Zwangsarbeiter. Seit 1948 ist das Lager eine Strafanstalt der niedersächsischen Justiz. Die historischen Baulichkeiten wurden in den 1970er Jahren weitgehend abgetragen.

"Lager XII"/ Dalum

Am Wasserwerk 2, 49744 Geeste, DE

In Blickrichtung befand sich im Zeitraum von 1939 bis 1945 das Lager XlI Dalum. Die Justizverwaltung ließ das Lager im Mai 1939 für insgesamt 1.500 Strafgefangene fertig stellen, um das System der emsländischen Strafgefangenenlager von sieben auf fünfzehn Lagern auszubauen und mehr Strafgefangene zur Moorkultivierung einsetzen zu können. Das Lager wurde aber bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs nicht mehr mit Strafgefangenen belegt.
Nach Kriegsbeginn im September 1939 übernahm die Wehrmacht das Lager als Kriegsgefangenenlager und ordnete es als Zweiglager dem Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager VI C Bathorn zu. In der ersten Phase des Krieges diente es vor allem als Durchgangslager. Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion belegte die Wehrmacht das Lager mit sowjetischen Kriegsgefangenen. Im September 1941 wurden in Dalum 4.100 sowjetische Soldaten gefangen gehalten.
Die sowjetischen Kriegsgefangenen wurden zunächst vorwiegend für Kultivierungsmaßnahmen herangezogen, nach 1941 aber ausschließlich in der Landwirtschaft und gewerblichen Unternehmen eingesetzt. Die nationalsozialistische Rassenideologie führte zu einer rücksichtslosen Behandlung der sowjetischen Kriegsgefangenen. Die harte Zwangsarbeit forderte in Verbindung mit mangelhafter Ernährung, unzureichender Unterbringung und der Schikane der Wachmannschaften zahllose Opfer.
1942 übernahm die Luftwaffe das Lager als Gerätedepot. Im Januar 1945 richtete die SS das Lager Dalum als Außenlager des KZ Neuengamme (bei Hamburg) ein. Die KZ-Häftlinge mussten im Winter 1944/45 Verteidigungsstellungen anlegen. Wegen unzureichender Ernährung, Kleidung und Unterbringung starben bei dem harten Arbeitseinsatz hunderte Häftlinge. Im März 1945 transportierte die SS die KZ-Häftlinge vor den heranrückenden alliierten Truppen über Cloppenburg zurück in Richtung Neuengamme.
Auf der Kriegsgräberstätte Dalum ruhen 8.000 bis 16.000 unbekannte sowjetische Kriegsgefangene in Massengräbern. Daneben sind 38 namentlich bekannte Personen aus der Sowjetunion, ein namentlich bekannter Italiener und neun unbekannte Kriegsgefangene in Einzelgräbern bestattet worden.
Im Rahmen eines laufenden Projektes des Archivs der Gemeinde Geeste in Kooperation mit der Gedenkstätte Esterwegen tragen ehrenamtlich tätige Interessierte Lebensdaten verstorbener sowjetischer Kriegsgefangener in einer Datenbank zusammen, um die Erinnerung an diese zahlenmäßig größte Opfergruppe in der Region wachzuhalten.
Nach Kriegsende 1945 war das Lager noch wenige Jahre eine Unterkunft für ehemalige Zwangsarbeiter, ehe in den 1950er Jahren die Abtragung der Gebäude und die Freigabe als landwirtschaftliche Nutzfläche erfolgte. Die Trafostation und drei Torpfeiler haben sich bis heute erhalten.

"Lager XIII" / Wietmarschen

Breslauer Straße 15A, 49835 Wietmarschen, DE

In Blickrichtung befand sich von 1933 bis 1945 das Lager Wietmarschen. Die Justizverwaltung ließ das Lager im Mai 1938 für insgesamt 1.000 Strafgefangene fertig stellen, um das System der emsländischen Strafgefangenenlager von sieben auf fünfzehn Lager auszubauen und mehr Strafgefangene zur Moorkultivierung einsetzen zu können.
Bevor die Justiz das Lager belegte, wurden im Sommer 1938 einige Baracken abgebaut und in die Pfalz transportiert, wo Strafgefangene zur Zwangsarbeit beim Bau von Festungsanlagen am „Westwall“ eingesetzt waren. Nach dem Rücktransport der Baracken konnte der Wiederaufbau des Lagers im Mai 1939 abgeschlossen werden. Es wurde vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges nicht mehr mit Strafgefangenen belegt.
Nach Kriegsbeginn im September 1939 übernahm das Oberkommando der Wehrmacht das Lager als Kriegsgefangenenlager und ordnete es als Zweiglager dem Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager VI C Bathorn zu. 1939 war es ein Durchgangslager für polnische und westeuropäische Kriegsgefangene. Ab 1941 war es vorrangig mit sowjetischen Kriegsgefangenen belegt. Insbesondere diese litten aufgrund der nationalsozialistischen Rassenideologie unter einer rücksichtslosen Behandlung. Die unzureichende Ernährung und die mangelhaften hygienischen Verhältnisse in den überbelegten Baracken forderten zahllose Opfer. Allein im Lager Wietmarschen starben im Januar 1944 151 Kriegsgefangene an Tuberkulose.
Nachdem die Kultivierungsarbeit 1941 eingestellt worden war, setzte die deutsche Führung die Kriegsgefangenen in der Region Emsland/Bentheim zunehmend in der Landwirtschaft und in gewerblichen Unternehmen – vor allem in Torf- und Tonwerken sowie Ziegeleien – ein. Zudem transportierte man zahlreiche sowjetische Kriegsgefangene in Arbeitskommandos im Ruhrbergbau.
Die im Lager Wietmarschen verstorbenen Kriegsgefangenen wurden bis etwa August 1944 auf dem Friedhof in Dalum beerdigt. Auf der Kriegsgräberstätte Füchtenfeld (Lager Wietmarschen) ruhen heute etwa 150 zumeist namentlich bekannte Kriegsgefangene. Im Rahmen eines laufenden Projektes des Archivs der Gemeinde Geeste in Kooperation mit der Gedenkstätte Esterwegen tragen ehrenamtlich tätige Interessierte Lebensdaten verstorbener sowjetischer Kriegsgefangener in einer Datenbank zusammen, um die Erinnerung an diese zahlenmäßig größte Opfergruppe in der Region wachzuhalten.
Nach Kriegsende diente das Lager bis November 1945 zur Unterbringung ehemaliger ziviler, überwiegend polnischer Zwangsarbeiter („Displaced Persons“ / „DPs«), im Anschluss als Lager für Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Ab 1946 entstand hier die neue Wohnsiedlung „Füchtenfeld“ („feuchtes Feld“). 1993 stellte der Landkreis Emsland eine Informationstafel auf, die 2012 aktualisiert wurde.

"Lager XIV" / Bathorn

49846 Hoogstede, DE

In Blickrichtung befand sich von 1933 bis 1945 das Lager Bathorn. Die Justizverwaltung ließ das Lager im Juni 1938 für insgesamt 1.000 Strafgefangene fertig stellen, um das System der emsländischen Strafgefangenenlager von sieben auf fünfzehn Lager auszubauen und mehr Strafgefangene zur Moorkultivierung einsetzen zu können. Im August 1938 befanden sich hier 228 Strafgefangene. Im Sommer 1938 wurden acht Baracken abgebaut und in die Pfalz transportiert, wo Strafgefangene zur Zwangsarbeit beim Bau von Festungsanlagen am „Westwall“ eingesetzt waren. Nach dem Rücktransport der Baracken konnte der Wiederaufbau des Lagers im Mai 1939 abgeschlossen werden.
Nach Kriegsbeginn im September 1939 übernahm das Oberkommando der Wehrmacht das Lager als Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager VI C Bathorn. 1939 war es ein Durchgangslager für polnische, 1940 für niederländische und französische Kriegsgefangene. Ab August 1941 transportierte die Wehrmacht tausende sowjetische Kriegsgefangene in das Lager zur Registrierung und Impfung, bevor sie auf weitere Zweiglager wie Wietmarschen und Alexisdorf verteilt wurden. Insbesondere die sowjetischen Kriegsgefangenen litten aufgrund der nationalsozialistischen Rassenideologie unter einer rücksichtslosen Behandlung. Die unzureichende Ernährung und die mangelhaften hygienischen Verhältnisse in den überbelegten Baracken forderten zahllose Opfer. Nachdem die Kultivierungsarbeit 1941 eingestellt worden war, setzte die deutsche Führung die Kriegsgefangenen in der Region Emsland/Bentheim zunehmend in der Landwirtschaft und in gewerblichen Unternehmen – vor allem in Torf- und Tonwerken sowie Ziegeleien – ein. Zudem transportierte man zahlreiche sowjetische Kriegsgefangene in Arbeitskommandos im Ruhrbergbau.
Im Rahmen eines laufenden Projektes des Archivs der Gemeinde Geeste in Kooperation mit der Gedenkstätte Esterwegen tragen ehrenamtlich tätige Interessierte Lebensdaten verstorbener sowjetischer Kriegsgefangener in einer Datenbank zusammen, um die Erinnerung an diese zahlenmäßig größte Opfergruppe in der Region wachzuhalten.
Nach Kriegsende diente das Lager bis Mai 1948 zur Unterbringung ehemaliger ziviler polnischer und ukrainischer Zwangsarbeiter („Displaced Persons“ / „DPs“), im Anschluss als Lager für Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Anfang der 1950er Jahre nutzte die niedersächsische Justizverwaltung Teile des ehemaligen Lagers kurzfristig als Außenstelle der Justizvollzugsanstalt Lingen. Im Nachgang entstand hier die neue Wohnsiedlung „Bathorn“. 1993 stellte der Landkreis Emsland eine Informationstafel auf, die 2012 aktualisiert wurde. Bereits 1999 gestalteten die Künstler Peter Fischli und David Weiss im Wald am Ende der ehemaligen Lagerstraße Anlage eine Skulptur („Ein Weg durch das Moor“) als Teil der deutsch-niederländischen Skulpturenroute „kunstwegen“.

"Lager XV"/ Alexisdorf

Ernst-Julius-Straße 25, 49824 Ringe, DE

In Blickrichtung befand sich von 1933 bis 1945 das Lager Alexisdorf. Die Justizverwaltung ließ das Lager im Mai 1939 für insgesamt 1.000 Strafgefangene fertig stellen, um das System der emsländischen Strafgefangenenlager von sieben auf fünfzehn Lager auszubauen und mehr Strafgefangene zur Moorkultivierung einsetzen zu können. Es wurde jedoch vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges nicht mehr mit Strafgefangenen belegt.
Nach Kriegsbeginn im September 1939 übernahm das Oberkommando der Wehrmacht das Lager als Kriegsgefangenenlager und ordnete es als Zweiglager dem Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager VI C Bathorn zu. 1939 war es ein Durchgangslager für polnische und westeuropäische Kriegsgefangene. Ab 1941 war es vorrangig mit sowjetischen Kriegsgefangenen belegt. Insbesondere diese litten aufgrund der nationalsozialistischen Rassenideologie unter einer rücksichtslosen Behandlung. Die unzureichende Ernährung und die mangelhaften hygienischen Verhältnisse in den überbelegten Baracken forderten zahllose Opfer.
Nachdem die Kultivierungsarbeit 1941 eingestellt worden war, setzte die deutsche Führung die Kriegsgefangenen in der Region Emsland/Bentheim zunehmend in der Landwirtschaft und in gewerblichen Unternehmen – vor allem in Torf- und Tonwerken sowie Ziegeleien – ein. Zudem transportierte man zahlreiche sowjetische Kriegsgefangene in Arbeitskommandos im Ruhrbergbau.
Die im Lager Alexisdorf verstorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen wurden bis zum Frühsommer 1943 auf dem Friedhof des Lagers Dalum (heute: Kriegsgräberstätte Dalum) beerdigt. Auf der Kriegsgräberstätte Großringe/Neugnadenfeld (Lager Alexisdorf) ruhen heute mindestens 3.000 zumeist namentlich bekannte sowjetische Kriegsgefangene in Massengräbern.
Im Rahmen eines laufenden Projektes des Archivs der Gemeinde Geeste in Kooperation mit der Gedenkstätte Esterwegen tragen ehrenamtlich tätige Interessierte Lebensdaten verstorbener sowjetischer Kriegsgefangener in einer Datenbank zusammen, um die Erinnerung an diese zahlenmäßig größte Opfergruppe in der Region wachzuhalten.
Von April bis Mai 1945 diente das Lager zur Unterbringung befreiter Kriegsgefangener („ex-Prisoner of War“ = „PWX“), von Juni bis Dezember 1945 als Unterkunft für ehemalige zivile polnische und ukrainische Zwangsarbeiter („Displaced Persons“ = „DPs“). Ab April 1946 erfolgte der Zuzug von Flüchtlingen aus Mittelpolen, West- und Ostpreußen, Posen und Pommern an den Sammlungsort „Neugnadenfeld“ für durch den Zweiten Weltkrieg verstreute Mitglieder der evangelischen Herrnhuter Brüdergemeine. 1993 stellte der Landkreis Emsland eine Informationstafel auf, die 2012 aktualisiert wurde. Bereits im Jahr 2000 stellte die Künstlerin Ann-Sofi Sidén eine Installation („Turf Cupola“) als Teil der deutsch-niederländischen Skulpturenroute „kunstwegen“ auf.

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