Stadtführung Quedlinburg

Stadtführung Bahnhofsplatz 1, 06484 Quedlinburg, DE

Entdeckt in Quedlinburg acht Jahrhunderte Fachwerkbauweise, durchstreift auf holprigem Kopfsteinpflaster malerische Gassen, bestaunt berühmte romanische Kirchen oder geht ganz einfach durch die "Hölle" ...

Autor: Ferienlager Harz

15 Stationen

Bahnhof Quedlinburg

06484 Quedlinburg, DE

Start der Stadtführung
Quedlinburg befindet sich mitten in Deutschland am Rande des Harz. Die Stadt erlangte im Mittelalter an Bedeutung, als der Sachsenherzog Heinrich 919 hier die Königswürde annahm. Später war Quedlinburg Kaiserstadt, zwar eine von vielen, denn die deutschen Kaiser reisten immer durch das ganze Reich und machten mal hier Halt, mal dort. Aber Quedlinburg war wohl einer der Lieblingspfalzen von Kaiser Heinrich I, denn hier feierte er mehr als ein Dutzend Mal das Osterfest. Seine Frau Mathilda gründete ein mächtiges Damenstift in Quedlinburg.


Der Bahnhof Quedlinburg wurde 1862 als Durchgangsbahnhof am südlichen Rand der Stadt Quedlinburg gebaut. Das neugotische Empfangsgebäude von 1862 steht zusammen mit den anderen Anlagen des nahezu geschlossenen gründerzeitlichen Ensembles unter Denkmalschutz.

Florastatue am Bahnhof

Bahnhofsplatz 1, 06484 Quedlinburg, DE


Die Flora ist ein Denkmal in der Stadt Quedlinburg, welche an die Geschichte Quedlinburg als wichtiger Standort für Blumenunternehmen. Dargestellt wird die römische Göttin Flora, die Göttin der Blumen und Blüten.

Aulnoye-Aymeries-Platz

Bahnhofstraße 8, 06484 Quedlinburg, DE

Der Park wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Kaiserpark im Bereich des ehemaligen Stadtwalls angelegt. Östlich der Bahnhofsstraße erhielt der Park eine barocke Gestaltung, westlich entstand ein Landschaftspark in den Formen des 19. Jahrhunderts.

Heinrich-Brunnen

Turnstraße 10, 06484 Quedlinburg, DE

Um die Königskrönung Heinrich I. ranken sich viele Legenden. Eine davon erzählt, dass Heinrich während des Vogelfangs, genau an dem Ort, an dem heute das Denkmal steht von einer Reiterschar überrascht wurde, die ihm dann die Königskrone überreichte. Eine andere erzählt, dass Herzog Heinrich 919 an seinem Anwesen, auf den Vorschlag des Frankenherzogs Eberhard, zum König gewählt wurde.
Das Denkmal greift beide dieser Geschichten symbolisch auf und zeigt Herzog Heinrich im Moment seiner Krönung. Hier seht ihr (Zeigen auf Heinrich), dass Heinrich abgelenkt war, da er sich mit seinen Gedanken bei der Vogeljagd befand.

Gutsmuthsdenkmal

Pölle 12, 06484 Quedlinburg, DE


Das abgebildete Denkmal wurde für den Begründer der Deutschen Turnbewegung Johann Christoph Friedrich GutsMuths geschaffen. Dargestellt sind GutsMuth in Begleitung von seinem Lieblingsschüler Carl Ritter. Der Unterbau des Denkmals besteht aus Granit. Auf dem Denkmal sind Szenen aus dem Leben GutsMuths abgebildet.
Frage: Wann wurde GutsMuth geboren? 1759 und schon mit einem ganz jungen Alter musste er als Hauslehrer arbeiten, um seinen Schulbesuch zu finanzieren und seine Familie zu unterstützen. Danach zog er weiter nach Halle um Theologie zu studieren und verfasste dort sein erstes Buch übers Turnen. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Pädagogen und hat viel bei der Entwicklung des Turnens mitgewirkt. Im Alter von 80 Jahren ist er dann verstorben. Sogar ein Gymnasium hier in Quedlinburg wurde nach ihm benannt.
Zusatzinfo:
Carl Ritter:
Carl Ritter wurde 1779 in Quedlinburg geboren. Er war ab 1785 Schüler von GutsMuths an der Salzmannschule in Schnepfenthal. Im Jahre 1795 studierte er an der Universität Halle. Dies ermöglichte ihm damals der Frankfurter Kaufmann Bethmann-Hollweg.
1820 wurde er auf den ersten Lehrstuhl für Geographie in Deutschland an die Berliner Universität berufen. Ritter beschäftigte sich aber nicht mit der physikalischen Geographie, sondern mit den Beziehungen zwischen der natürlichen Umwelt und dem Menschen und seiner Kultur. Diese Arbeit schuf die Grundlage für eine Kulturökologie. Auch befasste er sich sehr stark mit historischer Geographie. So gehörte er auch zu den Mitbegründern der Gesellschaft für Erdkunde in Berlin.
Er war sehr an der außereuropäischen Welt interessiert, vor allem an Afrika. Dem Kontinent widmete er das erste Band seines umfangreichen Werkes über Erdkunde.
Er starb im Jahre 1859 in Berlin.
Ritter gilt als Mitbegründer der modernen Geografie.

Rathaus

Markt 1, 06484 Quedlinburg, DE

Das vor euch stehende Rathaus ist eines der ältesten mitteldeutschen Rathäuser. Die Fassade ist mit Efeu bedeckt und es wurde im Stil der Renaissance gebaut. Heute wird es zur Stadtverwaltung genutzt.
Frage: Erkennt ihr hier Besonderheiten des Baustiles der Renaissance? Säulen, Eingangsportal, Haupttreppe

Roland

Markt 1, 06484 Quedlinburg, DE

Wisst ihr was die Figur darstellen soll? Das ist der Roland der Stadt Quedlinburg, welcher aus Buntsandstein besteht und ist fast 3m hoch und trotzdem noch der zweit kleinste von den Rolanden in Deutschland. Er zeigt schon lange das Marktrecht der Stadt an, also das hier auf dem Platz Wochen- und Jahrmärkte stattfinden konnten und durften.
Und das bedeutsame an diesem Roland ist, dass er sein Schwert in der rechten Hand hält.

Stadtwappen ( Sage vom Hund Quedel)

Markt 1, 06484 Quedlinburg, DE

Vielleicht kennt ihr auch schon die Sage des Hund Quedels und wenn nicht, dann wird es jetzt langsam mal Zeit und zwar…

Berichtet diese, dass einstmals die Einwohner der Stadt beratschlagten, wie der Name der Stadt lauten sollte. Sie waren so in diese Angelegenheit vertieft, daß sie den Schutz des umgebenden Feldes vernachlässigten. Ein Hund mit Namen Quedel warnte die Bürger durch sein lautes Bellen vor einer herannahenden Räuberbande, so dass die Stadttore noch rechtzeitig verschlossen werden konnten. Aus Dankbarkeit und als Erinnerung nannten die Bewohner der Stadt diese seither "Quedlinburg" und nahmen den Hund in ihr Wappen auf.

Münzenberger Musikanten

Markt 7, 06484 Quedlinburg, DE

Dieses Denkmal steht seit 35 Jahren hier auf dem Marktplatz. Viele der Münzberger waren böhmischer Herkunft und verdienten ihr Geld mit dem musizieren, deswegen werden hier vier Münzberger Musikanten abgebildet. Sie haben sich durch die Musik ihren Lebensunterhalt verdient und konnten sich auch nur deswegen eine Mahlzeit leisten.
Frage: Aus welchem Edelmetall sind die Figuren angefertigt wurden? Bronze
Sowie auch der Sockel des GutsMuths Denkmals besteht das Fundament des Denkmals aus Granit.

Till Euelenspiegel

Markt 7, 06484 Quedlinburg, DE

Die 36. Historie erzählt, wie Eulenspiegel zu Quedlinburg Hühner kaufte und der Bäuerin für das Geld ihren eigenen Hahn zum Pfande ließ.
Früher waren die Leute nicht so gewitzt wie jetzt, besonders nicht die Landleute. Einmal kam Eulenspiegel nach Quedlinburg, da war gerade Wochenmarkt, und Eulenspiegel hatte nicht viel Zehrgeld. Denn wie er sein Geld gewann, so zerrann es wieder. Und er dachte nach, wie er wieder zu Geld kommen könnte.
Nun saß eine Bäuerin auf dem Markte und hielt einen Korb voll guter Hühner samt einem Hahn feil. Eulenspiegel fragte, was ein Paar Hühner kosten sollen. Sie antwortete ihm: »Das Paar zwei Stephansgroschen.« Eulenspiegel sprach: »Wollt Ihr sie nicht billiger geben?« Die Frau sagte: »Nein.«
Da nahm Eulenspiegel den Korb mit den Hühnern und ging auf das Burgtor zu. Die Frau lief ihm nach und sprach: »Käufer, wie soll ich das verstehen? Willst du mir die Hühner nicht bezahlen?« Eulenspiegel sagte: »Ja, gern, ich bin der Äbtissin Schreiber.« »Danach frage ich nicht«, sprach die Bäuerin, »willst du die Hühner haben, so bezahle sie. Ich will mit deinem Abt oder deiner Äbtissin nichts zu tun haben.
Mein Vater hat mich gelehrt: ich soll von denen nichts kaufen noch ihnen etwas verkaufen oder borgen, vor denen man sich neigen oder die Kappe ziehen muss. Darum bezahl mir die Hühner, hörst du wohl?« Eulenspiegel sagte: »Frau, Ihr seid kleingläubig! Es wäre nicht gut, wenn alle Kaufleute so wären! Sonst müssten alle guten Kameraden schlecht bekleidet einhergehen. Aber damit Ihr des Eurigen gewiss seid, so nehmt hier den Hahn zum Pfand, bis ich Euch den Korb und das Geld bringe.«
Die gute Frau meinte, sie sei wohl versorgt, und nahm ihren eigenen Hahn zum Pfand. Aber sie wurde betrogen. Denn Eulenspiegel blieb mit den Hühnern und mit dem Geld aus. Da ging es ihr wie denen, die bisweilen ihre Sachen aufs allergenaueste besorgen wollen: die betrügen sich manchmal zuallererst selbst.

So schied Eulenspiegel von dannen und ließ die Bäuerin sich sehr erzürnen über den Hahn, der sie um die Hühner gebracht hatte.

Sankt Blasii Kirche

Blasiistraße 6, 06484 Quedlinburg, DE

Blasius von Sebaste:
War ein Arzt, sowie aber auch ein Bischoff. Er gilt als heilig, weil er einem kleinen Jungen vor dem Ersticken an einer Fischgräte gerettet hat, durch Gebet und sein Eingreifen. Deswegen gehört er zu einen von den 14 Nothelfern.

Legende:
Die Entstehung der Rillen und Einkerbungen hier an der Wand ist nicht eindeutig geklärt. Abergläubische Vorstellungen besagen, dass dort Waffen und Werkzeuge geschärft wurden oder das Steinpulver der Wand genutzt wurde zur Heilung von Krankheiten, abergläubischen Ursprungs.
Es gibt aber auch eine einfache Erklärung: Im Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert vor der Einführung der Streichhölzer wurde mit Feuerstahl Feuer gemacht. Am Sandstein der Kirchen schlug man damit Funken, die entflammt wurden. So entzündeten die Kirchgänger ihre Laternen für den Heimweg.

Finkenherd

Schloßberg 15, 06484 Quedlinburg, DE

Die Sage vom Finkenherd Quedlinburg
Während eines Ausfluges zum Vogelfang hat der Sachsenherzog Heinrich im Umfeld des Finkenherdes erfahren, dass er zum neuen deutschen König gewählt wird. Diese alte Sage machen die Finkenherd Häuser so berühmt. Heinrich I. ist als Gründer der Stadt Quedlinburg zu betrachten und war der erste deutsche König und Reichsgründer des späteren Heiligen Römischen Reiches. Nachfolger Heinrichs wurde sein Sohn Otto. Es gilt auch als belegt, dass Heinrich sich sehr gern auf dem dortig gelegenen Schloss aufhielt. Dieses Schloss stand aber damals höchstwahrscheinlich an einer anderen Stelle als das heutige Schloss. Im Jahre 1678 wurde der Finkenherd Quedlinburg zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Bekannt ist außerdem, dass sich im Jahre 1588 an genau dieser Stelle eine Gaststätte mit dem Namen „Finkenkrug“ befand.
Die heutige Sicht:
Es ist leider nicht zu beweisen, dass der heutige Finkenherd-Platz wirklich der Ort war, an dem Heinrich die Botschaft übermittelt wurde. Diese Sage kann aber auch nicht widerlegt werden.
Auf einer Tafel kann man alle Strophen des bekannten Liedes „Herr Heinrich sitzt am Vogelherd“ lesen.

Das Kloppstockhaus

Schloßberg 12, 06484 Quedlinburg, DE

Hier könnt ihr nun das Geburtshaus von dem Dichter Kloppstock sehen, der in Quedlinburg geboren wurde. Er ging für sein Theologiestudium nach Jena und veröffentlichte in seinem Leben viele berühmte Werke.
Heute vermittelt es als biographisches, literaturhistorisches Museum einen Eindruck vom Leben und Werk des Dichters.

Schloss Quedlinburg

Schloßberg 1, 06484 Quedlinburg, DE

Wie ihr seht liegt das Schloss von Quedlinburg auf einem einzelnen Bergkegel und bildet bis heute das Zentrum der Altstadt. Zusammen mit der Stiftskirche gehört es zu den bekanntesten Baudenkmälern der Region. Heute gehört das Ensemble dem UNESCO Weltkulturerbe an. Im Inneren des schönen Renaissanceschlosses aus dem 16. Und 17. Jahrhundert befindet sich ein Museum, das unzählige Schätze der Stadt ausstellt.
(Neben Skulpturen und Tafelmalereien haben sich einzigartige Goldschmiedearbeiten, feine Schnitzereien aus Elfenbein und strahlende Werke orientalischer Kristallschneidekunst erhalten. Besonderer Höhepunkt ist ein Knüpfteppich aus der Zeit um 1200, der älteste erhaltende Knüpfteppich.)
Neben dem Schloss befindet sich auch die Sankt Servazius Kirche, die auch zur gleichen Klostergemeinschaft gehört wie das Schloss. An der Nordseite findet man das vermutlich älteste, bekannteste Säulenportal Deutschlands. In der Kirche befindet sich der wertvolle Domschatz. Der eindrucksvollste tausendjährige Domschatz liegt in der Schatzkammer der Kirche und er besteht aus zahlreichen Geschenken der ottonischen Herrschaftsfamilie und wurde immer wieder vergrößert.
Einstmals wurde der kaiserliche Kronreif Ottos II. durch dessen Schwester, der Äbtissin Mathilde, dem Marienkloster auf dem Münzenberg in Quedlinburg gestiftet.
Als das Kloster im 16. Jahrhundert untergegangen war, kam die Kaiserkrone nebst vieler anderer Kleinodien an das weltliche Damenstift von Quedlinburg. Dort hatte aber der Stiftvogt Herzog Moritz ein Auge darauf geworfen und so schaffte die listige Äbtissin die Krone nebst Stiftschatz zu ihrem Bruder Graf Wolf von Stolberg auf die Burg Wernigerode. Von dort ist die Krone nie wieder nach Quedlinburg zurückgekommen.
Sie ist verschollen – anscheinend für alle Zeit!
Glaubt man der Sage, so erscheint in Silvesternacht zur zwölften Stunde, dann wenn das alte Jahr in das neue übergeht, im alten Mauerwerk des Wernigeröder Schlosses ein kleines vergittertes Fenster, welches sonst nicht zu sehen ist.
Sonntagskindern soll es manchmal glücken dort hineinzuschauen. Sie sehen dann auf der Purpurdecke eines schlichten Altars die goldene, edelsteingeschmückte Krone des Kaisers liegen.
Die Kaiserkrone strahlt dann in wundersamem Eigenglanz – es gibt kein anderes Licht in diesem geheimnisvollen Raum.

Das Bunte Lamm

Schmale Straße 1, 06484 Quedlinburg, DE


Die Figuren, die ihr hier vor euch seht sind Quedlinburger Persönlichkeiten, die die Geschichte prägten. Es sind der Hund Quedel, welcher auch das Wappentier Quedlinburgs ist, die erste deutsche Ärztin Dorothea Christiane Erxleben, Heinrich I. und seine Frau Mathilde, aber auch eine Figur, welche namentlich unbekannt ist und für die Samenzucht steht.
Vielleicht seht ihr auch die Plaketten an der Säule von Dorothea, die an die euch schon bekannten Personen Klopstock, GutsMuth und dessen Lieblingsschüler erinnern.