Ausradierungen

Sonstiges Französische Straße 18, 14467 Potsdam, DE

Klangwandel bei Intersonanzen Verlorenes, Fehlstelle, Pause Wie ausradiert aus einem Plan. Analog einer Partitur in der Betrachtung des Verlorengegangenen. Mit Fotos von Ausschnitten aus dem Plan von Hiltrudt Berndt, die den Außenbereich des Staudenhofs plante und gestaltete.

Autor: Annette Paul

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10 Stationen

AUSRADIERUNGEN - Zeichnung von Annette Paul

Französische Straße 18, 14467 Potsdam, DE

eine Zeichnung, drei Teile, ausradierte Flächen

Diese Zeichnung ist zu lesen wie eine Partitur, wie eine Komposition, die inzwischen Fehlstellen hat.
Sie bildet einen Ausschnitt der einstigen Gestaltung am Staudenhofquartier in der Nachbarschaft ab.
Sie zeigt die bereits entfernten Elemente als weiße Ausradierungen.
Denn der Staudenhof aus den 70er Jahren soll abgerissen werden, um dem historisch barocken Grundriss wieder Platz zu machen.
Hier werden zwei verschiedene Ideen von Stadt überschrieben. Doch vorerst steht der Abbruch an.
Der Außenraum ist bereits zu größten Teilen abgetragen worden. Viel ausradiert.
Wohngebäude und Außenraum gingen hier einst eine enge Symbiose ein und verbanden sich zu einem belebten Stadtraum mit Nischen,
Treppenanlagen, Sitzgruppen, Wasserspiel, Skulpturen und reicher Pflanzenwelt der Staudenbeete.
Die Rhythmik der Architekturelemente wurde in den Laubengängen fortgeführt.

Wie wird eine Komposition ergänzt, die Fehlstellen aufweist?

Pflanzturm

14467 Potsdam, DE

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts.
Hier stand der Pflanzturm des Bildhauers Jürgen von Woyski.
Er ist bereits entfernt worden.

Er hatte den Auftrag erhalten, ein großes Brunnenensemble für den Staudenhof zu entwickeln. Daraus wurde nichts, weil bereits die Brunnenanlage mit dem Bogen geschaffen wurde. Stattdessen gestaltete der Bildhauer für diesen Ort Skulpturen. Der Pflanzturm bestand wie auch die anderen Elemente aus fabrikmäßig hergestellten Steinzeugrohren, die mit anderen gestalteten, keramischen Formen ergänzt wurden.

Lindengruppe

Am Kanal 48, 14467 Potsdam, DE

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Hier standen einst 9 hochgewachsene, Schatten spendende Lindenbäume. Hier mussten die Mitte der 1970er Jahre gepflanzten Bäume vor kurzem dem Baugeschehen weichen.

Terrassentreppe

Am Alten Markt 10, 14467 Potsdam, DE

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Die Treppe in Ost-West-Ausrichtung wurde bereits abgerissen.
Vorerst war in den 70er Jahren eine über 40 m breite Terrassentreppenanlage angedacht.
Diese Idee wurde dann etwas minimiert. Es entstanden auf verschiedenen Höhen Begegnungsmöglichkeiten - und auch die tiefen Stufen konnten als Sitzgelegenheiten dienen.

Sitzende

Am Alten Markt 10, 14467 Potsdam, DE

Die Sitzende, auch eine Skulptur von Woyski, wurde liebevoll und scherzhaft als die im Kuhfladen ausgerutscht Sitzende bezeichnet, weil sie einen verdutzten Gesichtsausdruck hatte. Sie strahlte andererseits auch jene Ruhe aus, die man sich an diesem Ort wünschte: Platznehmen mitten im Zentrum der Stadt und vor der eigenen Haustür im Grünen.

Laubengänge

Am Alten Markt 10, 14467 Potsdam, DE

Die Laubengänge setzten die Arkaden fort, die sich rund um die Fachhochschule befanden. Sie schufen eine rhythmische Verbindung zwischen Campus der Studierenden und den Anwohnern der modernen Wohnblocks in der historischen Stadtmitte. Sie gliederten den Raum in kleinere Separés und interessante Areale zum Flanieren. Sie bildeten die Grundlage für die sie umrankenden Pflanzen, die sich jene Orte eroberten.

Trinkbrunnen

Am Alten Markt 10, 14467 Potsdam, DE

der Trinkbrunnen von Woyski zog Groß und Klein an zum Händewaschen, zum erfrischen, zum plätschernden Planschen, für einen kühlen Schluck Wasser.

Stehende unterm Baldachin

Am Alten Markt 10, 14467 Potsdam, DE

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Hier stand die Skulptur von Jürgen von Woyski. In entspannter, hoch aufgerichteter Haltung stand sie unter einem dreigliedrigen Baldachin, der bekrönt war.

Die Lampen

Am Alten Markt 10, 14467 Potsdam, DE

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Hier standen die Kugellampen, wie sie überall auf den Boulevards der Städte in der DDR zu finden waren. Heute wären sie bereits Kultgegenstände. Design mitten in der Stadt.

Die Pflanzkästen

Am Alten Markt 10, 14467 Potsdam, DE

Die Pflanzkästen aus Beton wurden einerseits für die Pflanzungen der Stauden verwendet, aber auch als Sitzgelegenheiten und Tische. Sie waren gleichzeitig strukturierende architektonische Elemente sowie Nutzgegenstände, die ihren festen Ort hatten und Platz zum gemeinsamen Sitzen boten.
Noch einige letzte dieserElemente sind hier verblieben. Einige wurden farbig gestaltet.