Berlin im Zeitalter der Extreme - eine Hauptstadt

Tour Brandenburger Tor 2, 10117 Berlin, DE

Berlin im Zeitalter der Extreme - eine Hauptstadt zwischen Diktatur und Demokratie. Der Titel der Tour deutet bereits darauf hin: es geht um die Höhen und Tiefen der deutschen Geschichte im kurzen 20. Jahrhundert (1918 bis 1990).

Autor: André Griemert

Geschichte der Stadt Berlin

Geschichte der Stadt Berlin

Informationen zur Geschichte der Stadt Berlin mit Epochenüberblick, Geschichte der Bezirke, Musee...

Website besuchen

31 Stationen

Karl-Marx-Allee

Karl-Marx-Allee 35, 10178 Berlin, DE

Die Karl-Marx-Allee ist eine nach Karl Marx (dem Philosophen und Gesellschaftstheoretiker) benannte Straße in den Berliner Ortsteilen Mitte und Friedrichshain. Der Friedrichshainer Abschnitt ist duch Wohnblöcke oder Plattenbauten, Türme aus dem Sozialistischem Klassizismus und preußischer Schinkelschule aus den 50iger Jahren gekennzeichnet. Im Abschnitt Mitte kommen am häufigsten Plattenbauten vor die aus den 60iger Jahren stammen. Die Türme am Frankfurter Tor und am Strausberger Platz wurden von Hermann Henselmann geschaffen und Bilden die Höhepunkt der Anlage.
Für Anregungen hinsichtlich einer repräsentativen Gestaltung der Allee, die ihrer vorgesehenen Bedeutung entsprach, reiste 1950 eigens eine Regierungsdelegation nach Moskau, Kiew, Stalingrad und Leningrad, um den Städtebau der Sowjetunion zu studieren. Aus dieser Studienreise gingen „16 Grundsätze des Städtebaus“ hervor. Den ersten Preis bei dem 1951 ausgeschriebenen Gestaltungswettbewerb bekam Egon Hartmann. Obwohl er die städtebaulich beste Lösung anzubieten schien, wurde dann doch zusammen mit den anderen vier Gewinnern der Ausschreibung, Richard Paulick, Hanns Hopp, Karl Souradny und Kurt W. Leucht der endgültige Bebauungsplan ausgearbeitet, zu dem auch der Moskauer Chefarchitekt Alexander W. Wlassow und Sergej I. Tschernyschew, der Vizepräsident der Akademie für Architektur, ihren Rat gaben. Die daraus entstandene Bebauung ähnelt stilistisch der Lomonossow-Universität in Moskau und dem Kulturpalast in Warschau.
Im November 1951 veröffentlichte die SED einen Aufruf für den Aufbau Berlins. Das „Nationale Aufbauprogramm Berlin“ sah die Stalinallee als Schwerpunkt eines Stadtteils von Wohn- und Hochhäusern sowie als Vorbild für die hauptstädtische Architektur und Stadtplanung vor. Dazu wurde die Bevölkerung zur Enttrümmerung des Ruinengeländes zu freiwilligen, unbezahlten Arbeitseinsätzen aufgefordert. Anfang 1952 begann der Aushub für den Block E-Süd zwischen den Laubenganghäusern und im Februar legte dort Ministerpräsident Otto Grotewohl den Grundstein symbolisch für den gesamten neugedachten Straßenzug.
Die überdurchschnittlich breite Straße war nicht nur für den städtischen Verkehr vorgesehen, sondern sollte Ost-Berlins Anspruch als Hauptstadt gerecht werden sowie für Aufmärsche und Paraden genutzt werden. So fand auf ihr seit 1977 die Demonstration zum 1. Mai und seit 1979 die alljährliche Ehrenparade der Nationalen Volksarmee (NVA) anlässlich des Feiertags der Gründung der DDR am 7. Oktober statt; die Ehrentribüne für die Abnahme der Aufzüge stand im zweiten Abschnitt zwischen dem Strausberger Platz und dem Alexanderplatz. Die letzte Parade dieser Art wurde 1989 abgehalten. Daneben diente die Ost-Berliner Magistrale auch als Teil der Protokollstrecke bei Staatsbesuchen.

Der Prachtboulevard zieht sich über zwei Kilometer schnurgerade hin, gesäumt von jeweils fünf groß dimensionierten Wohnblöcken mit bis zu 13 Stockwerken. Die Fassaden erhielten – unter dem ideologisch gefärbten Schlagwort vom Historischen Erbe – einen erheblichen Anteil von Stilelementen des Berliner Klassizismus, einer Epoche also, die mehr als 120 Jahre zurücklag; an vielen Stellen finden sich Zitate antiker Einzelformen, dorische oder ionische Säulen beispielsweise, Ziergiebel mit Architrav und Fries usw. Dies alles stand in scharfem Gegensatz zu einem anderen Großprojekt, das nahezu zeitgleich in West-Berlin begonnen und durchgeführt wurde: dem Wiederaufbau des ebenfalls weitgehend zerstörten Hansaviertels. Im Rahmen einer internationalen Bauausstellung versuchten sich namhafte Architekten an eben jenem Konzept des lockeren, durchgrünten Städtebaues mit modern gestalteten Einzelbauten, das so ähnlich auch Scharoun vertreten hatte. Hier fand nicht nur ein Richtungsstreit von Stadtplanern und Architekten statt, sondern darüber hinaus ein Wettstreit der politischen Systeme. Stalinallee und Hansaviertel wurden nahezu gleichzeitig gebaut, beide als Demonstrationsobjekte für die Leistungsfähigkeit des jeweiligen Gesellschaftssystems.
Der Boulevard wird im Westen vom Strausberger Platz mit seinen dazu passend gestalteten Blöcken begrenzt. Dessen 13-geschossige Hochhäuser von Henselmann wirken wie ein Stadttor und sind an die amerikanische Art Déco-Architektur der 1930er Jahre angelehnt. Im Osten des Boulevards, kurz vor dem Ende der repräsentativen Bebauung an der Frankfurter Allee Ecke Proskauer Straße, bildet das Frankfurter Tor mit seinen zwei Türmen, die auch von Henselmann konzipiert wurden, den zweiten architektonischen Höhepunkt. Die Kuppeln sind an die Gontardschen Türme des Deutschen und Französischen Doms angelehnt.
Besondere Bedeutung erlangte die Straße beim Aufstand vom 17. Juni 1953. Die Arbeiter auf den Großbaustellen der damaligen Stalinallee begannen am 16. Juni mit Streiks gegen die vom Zentralkomitee der SED angeordnete allgemeine Erhöhung der Arbeitsnormen. Die Demonstrationen breiteten sich schließlich in großen Teilen der Stadt aus und setzten sich in der gesamten DDR fort.
Der Protest in der Stalinallee begann am Rosengarten, einer Freifläche bis zum Weidenweg mit dem Block 40, gegenüber dem westlichen Laubenganghaus (Block 1) und der Weberwiese. Heute erinnert dort eine Gedenktafel daran.

Sowjetischen Ehrendenkmal im Treptower Park

Alt-Treptow, 12435 Berlin, DE

Das Sowjetische Ehrenmal befindet sich im Treptower Park und wurde 1949 zu Ehren der Gefallenen Soldaten der Roten Armee in der Schlacht um Berlin auf Weisung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland errichtet. Um die 7000 Soldaten sind im Denkmalgebiet bestattet. Die Statue selbst ist 30m hoch und zeigt einen Soldaten mit Kind und Schwert auf einem zerbrochenen Hakenkreuz, das den Sieg des Kommunismus über den Faschismus versinnbildlichen soll.
Der Bau des Denkmals stand im Zeichen des einsetzenden Kalten Krieges. Obwohl es in Nachkriegsdeutschland an Wohnraum mangelte und der Bausektor durch fehlenden Planungsvorlauf, Arbeitskräfte- und Materialmangel beinahe zum Erliegen gekommen war, räumten die Sowjets der Denkmalserrichtung Vorrang vor dem Wohnungsbau ein. Im Zentrum Deutschlands sollte ein Zeichen des Sieges errichtet, den Gefallenen eine würdige Ruhestätte geboten und auch ein Gegenentwurf zu den von Hans Scharoun betriebenen Neugestaltungsplänen für Berlin geschaffen werden. Das Ehrenmal drückte dabei zweierlei aus: Im Verständnis der sowjetischen Besatzungsmacht sollten die Ausmaße der Anlage „Zeuge der Größe und der unüberwindlichen Kraft der Sowjetmacht“ sein. Ostdeutsche Politiker wie Otto Grotewohl hingegen sahen in dem am 8. Mai 1949, dem 4. Jahrestag des Kriegsendes, eingeweihten Ehrenmal ein Zeichen des Dankes gegenüber der Sowjetarmee als Befreier.
In den folgenden Jahrzehnten war die Treptower Anlage Schauplatz von Massenveranstaltungen und Staatsritualen der DDR, welche die ursprüngliche Intention, Siegesmal und Friedhof des Zweiten Weltkriegs zu sein, bisweilen vollkommen überlagerten. 1985, zum 40. Jahrestag des Kriegsendes, veranstalteten die Vertreter der Jugendbewegung der DDR einen Fackelzug am Treptower Ehrenmal. Dort leisteten sie stellvertretend den „Schwur der Jugend der DDR“.
In der Zeit der Wende beschmierten am 28. Dezember 1989 Unbekannte die Steinsarkophage und den Sockel der Krypta mit antisowjetischen Parolen. Die SED-PDS vermutete, dass der oder die Täter aus der rechtsextremen Szene kämen, und veranstaltete am 3. Januar 1990 eine Massendemonstration, an der sich 250.000 Bürger der DDR beteiligten. Parteivorsitzender Gregor Gysi forderte bei dieser Gelegenheit einen „Verfassungsschutz“ für die DDR. Damit bezog er sich auf die Diskussion, ob man das Amt für Nationale Sicherheit, die Nachfolgeorganisation der Stasi, umorganisieren oder abwickeln sollte. Der Historiker Stefan Wolle hält es deshalb für möglich, dass hinter den Schmierereien Stasi-Mitarbeiter steckten, die um ihre Posten fürchteten.
Die sowjetischen Kriegerdenkmale waren ein wichtiger Verhandlungspunkt der russischen Seite für die Zwei-plus-Vier-Verträge zur Deutschen Wiedervereinigung. Die Bundesrepublik verpflichtete sich daher im Jahr 1992 im Abkommen vom 16. Dezember 1992 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Russischen Föderation über Kriegsgräberfürsorge, ihren Bestand dauerhaft zu gewährleisten, sie zu unterhalten und zu reparieren. Jedwede Veränderungen der Denkmale bedürfen dabei der Zustimmung der russischen Föderation.
Der Besucher betritt das streng axialsymmetrisch gebaute Treptower Ehrenmal, von der Puschkinallee oder der Straße Am Treptower Park kommend, jeweils durch einen Triumphbogen aus grauem Granit. Eine Inschrift auf diesen ehrt die Soldaten, „die für Freiheit und Unabhängigkeit der sozialistischen Heimat gefallen sind“. Dem Weg folgend gelangt man auf eine Art Vorplatz mit einer drei Meter hohen Frauenstatue, einer Allegorie der um ihre gefallenen Söhne trauernden „Mutter Heimat“. Von hier aus eröffnet sich dann die Sichtachse auf das Hauptmonument.
Ein breit angelegter, leicht ansteigender und von Hänge-Birken gesäumter Weg führt entlang der Zentralachse zum Hauptfeld der Anlage. Dieses ist markiert durch zwei große, stilisierte Fahnen aus rotem Granit, die sich auf beiden Seiten dem Weg zuneigen. An ihrer Stirnseite befindet sich jeweils die Skulptur eines knienden Soldaten in voller Montur und mit einer Maschinenpistole bewaffnet. Auf der linken Seite ist es ein älterer, auf der rechten ein jüngerer Soldat.
Von hier führen einige Treppen zum symbolischen Gräberfeld hinunter, das das Zentrum der Anlage bildet. Diese mit Gras und kleinen Hecken begrünten Gräber sind durch fünf quadratische Steinplatten mit je einem Lorbeerkranz markiert (die wirklichen Grablegen finden sich jedoch eher an den Seiten der Anlage unter den Platanen und unter dem Grabhügel).
Sechzehn weiße Sarkophage aus Kalkstein stehen entlang der äußeren Begrenzung dieses Feldes. Sie sind auf den beiden Längsseiten mit Reliefs aus der Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetvölker versehen und tragen auf der dem zentralen Feld zugewandten Schmalseite Zitate von Josef Stalin, auf russisch auf der linken (nördlichen) und in der deutschen Übertragung auf der rechten (südlichen) Seite der Anlage. Die einzelnen Sarkophage stehen jeweils unter bestimmten Themen: Angriff der Deutschen, Zerstörung und Leiden in der Sowjetunion, Opfer und Verzicht des sowjetischen Volkes und Unterstützung der Armee, Heldenhafte Armee, Heldenhafter Kampf der Armee, Opfer und Leid der Armee, Sieg, Heldentod.
Die letzten beiden dem heldenhaften Sterben gewidmeten Sarkophage stehen in einer Linie mit dem zentralen Ort der Anlage, einem künstlich angelegten Grabhügel. Dieser wird von der auf einem doppelten konischen Sockel stehenden Skulptur „Der Befreier“ von Jewgeni Wutschetitsch dominiert. Die Figur stellt einen Soldaten dar, der in der rechten Hand ein Schwert und auf dem linken Arm schützend ein Kind trägt; ein Hakenkreuz zerbirst gerade unter seinen Stiefeln. Die Skulptur ist 12 Meter hoch und 70 Tonnen schwer. Dieses Denkmal des Befreiers bildet mit der Mutter Heimat auf dem Mamajew-Hügel in Wolgograd (1967) und dem Arbeiter hinter der Front in Magnitogorsk (1979) ein Denkmalstriptychon, das das geschmiedete Schwert in Magnitogorsk, das erhobene Schwert in Wolgograd und das gesenkte Schwert in Berlin zeigt.
Die Statue erhebt sich über einem begehbaren Pavillon, der auf einem Hügel errichtet wurde. In der Kuppel des Pavillons befindet sich ein Mosaik mit einer umlaufenden russischen Inschrift und einer fehlerhaften deutschen Übersetzung. Dieses Mosaik war einer der ersten bedeutenden Aufträge in der Nachkriegszeit für das Unternehmen August Wagner, vereinigte Werkstätten für Mosaik und Glasmalerei in Berlin-Neukölln. Der Hügel mit dem Pavillon ist einem „Kurgan“ (mittelalterliche, slawische Gräber der Don-Ebene) nachempfunden. Solche Kurgane kommen öfter in den sowjetischen Gedenkanlagen vor: so in Wolgograd, Smolensk, Minsk, Kiew, Odessa und in Donezk. Im Treptower Park bildet der Hügel samt Pavillon und Statue mit 30 Metern Höhe den alles überragenden Endpunkt der 10 Hektar großen Anlage.
Der Bildhauer selbst hat in mehreren Interviews betont, die Darstellung des Soldaten mit einem geretteten Kind habe eine rein symbolische Bedeutung und es würde sich dabei nicht um einen präzisen Vorfall handeln. Allerdings fand in der DDR die Erzählung vom Sergeanten Nikolai Iwanowitsch Massalow (1921–2001), der am 30. April 1945 beim Sturm auf die Reichskanzlei ein kleines Mädchen in der Nähe der Potsdamer Brücke in Sicherheit gebracht hatte, weite Verbreitung. Ihm zu Ehren wurde an dieser Brücke über den Landwehrkanal eine Gedenktafel angebracht. Er galt auch lange Zeit als Vorbild des „Treptower Soldaten“. Modell für die Bronzefigur stand jedoch der sowjetische Soldat Iwan Odartschenko (1926–2013).
Eine weitere Version besagt, dass das Monument der Heldentat des Sowjetsoldaten und früheren Arbeiters des Minsker Radiowerkes (Weißrussland) T. A. Lukjanowitsch nachempfunden ist, der die Rettung eines kleinen Mädchens in Berlin mit seinem Leben bezahlt hat. Quelle für diese Version ist das Buch Berlin 896 km des sowjetischen Journalisten und Schriftstellers Boris Polewoi.

Kollhoff-Tower

Potsdamer Platz 1, 10785 Berlin, DE

Der Kollhof-Tower ist 101m hoch und hat 25 Etagen. Der Architekt war Hans Kollhoff. Es wurde 1999 fertiggestellt. Seit dem 15. April 2000 gibt es in der obersten Etage eine Aussichtsplattform. Dorthin gelangt man mit dem schnellsten Aufzug Europas, der die Leute mit 8,65m pro Sekunde hochbefördert. Außerdem gibt es oben eine Dauerausstellung „Berliner Blicke auf dem Potsdamer Platz“, welche die Geschichte des Potsdamer Platzes behandelt.

Potsdamer Platz

Potsdamer Platz 11, 10785 Berlin, DE

Das Potsdamer Tor übernahm die Funktion des 1738 abgerissenen Leipziger Tores im Südwesten von Alt-Berlin und wurde daher lange Zeit synonym auch als Neues Leipziger Tor bezeichnet. Es war eines von vierzehn Toren in der bis 1737 fertiggestellten Berliner Akzisemauer. Westlich des Tores trafen fünf Straßen und Wege strahlenförmig zusammen. Die wichtigste Verbindung war die zum Neuen Garten bei Potsdam, der Sommerresidenz von König Friedrich Wilhelm II. Von 1788 bis 1795 wurde die Berlin-Potsdamer Chaussee angelegt, eine der ersten Kunststraßen im Königreich Preußen. Nach Plänen des königlichen Baumeisters Karl Friedrich Schinkel wurde 1824 das baufällige alte Potsdamer Stadttor durch zwei Torhäuser im klassizistischen Stil ersetzt. Auch nach dem Abriss der Akzisemauer 1867 blieben die beiden „Schinkel“ stehen und prägten den Platz bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.
Der damals noch am Stadtrand gelegene Potsdamer Platz wurde 1838 mit dem Bau des ersten Potsdamer Bahnhofs für die Berlin-Potsdamer Eisenbahn und der Eröffnung der Verbindungsbahn im Jahr 1850 (1871 wieder eingestellt) Zug um Zug zu einem großstädtischen Umschlagplatz für Menschen und Waren, weiter verstärkt vom Vorortverkehr über die beiden 1891 gebauten Seitenbahnhöfe der Wannsee- bzw. Ringbahn. In der Belle Époque nach der Reichsgründung 1871 eröffneten rund um den Platz neue Hotels und gastronomische Betriebe, darunter an der Einmündung der Königgrätzer Straße das Hotel Fürstenhof und an der Westseite des Potsdamer Platzes mit direktem Blick in die Leipziger Straße der Literaten- und Künstlertreffpunkt Café Josty. Auf der Nordseite (Potsdamer Platz 1) eröffnete 1888 das Grand Hotel Bellevue, auch Thiergarten Hotel bzw. Hotel Du Parc genannt, und östlich gegenüber am Leipziger Platz 18 hinter dem nördlichen Torhaus schließlich 1893 das Palast Hotel.
Bis zum Ersten Weltkrieg etablierten sich weitere Betriebe rund um den Platz und in der näheren Umgebung. Zum Besuchermagnet wurde das von 1896 bis 1906 an der nordöstlichen Seite des Leipziger Platzes auf 27.000 m² Grundstücksfläche nach Plänen von Alfred Messel in drei Bauabschnitten errichtete Kaufhaus Wertheim, für das Heinrich Schweitzer 1911/1912 noch eine Erweiterung schuf.
Eine weitere Verkehrsanbindung bildete ab 1902 der U-Bahnhof Potsdamer Platz, eine der ersten Stationen der Berliner U-Bahn, deren erste Linie von dort nach Süden zum U-Bahnhof Gleisdreieck führte.
Als zentrumsnaher Dreh- und Angelpunkt entwickelte sich die Gegend um den Potsdamer Platz zu einem großstädtischen Amüsierviertel. Während hier tagsüber Angestellte, Sekretärinnen und Geschäftsleute zu ihren Arbeitsstätten eilten oder Touristen flanierten, bestimmten nachts Amüsierwillige, Varietébesucher und Prostituierte das Bild. Obwohl die Ausübung der Prostitution im Berlin des Kaiserreichs strengstens untersagt war, entstand seit Beginn des 20. Jahrhunderts rund um den Platz ein Rotlichtmilieu. Diese Seite des Potsdamer Platzes ist durch das Gemälde des expressionistischen Künstlers Ernst Ludwig Kirchner, Potsdamer Platz, 1914 bekannt geworden, das zwei mondän gekleidete Frauen sowie eine Reihe weiterer Personen vor einem Nachtleben-Hintergrund inszeniert.
m gleichen Zeitraum ließ eine Bauträgergesellschaft, zu deren Gesellschaftern Angehörige der Fürstenhäuser Hohenlohe, Fürstenberg und Henckel von Donnersmarck gehörten, auf der rückwärtigen Seite (Bellevuestraße 17/18) neben dem Weinhaus Rheingold nach Plänen des Architekten Otto Rehnig das Grand-Hotel Esplanade errichten. Es gehörte neben dem Hotel Kaiserhof am Wilhelmplatz und dem Hotel Adlon (Unter den Linden/Pariser Platz) zu den berühmtesten Hotels der Stadt. Der rund 23 Millionen Mark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 138,4 Millionen Euro) teure Bau hatte mehrere prachtvolle Säle, darunter den Kaisersaal, in dem Kaiser Wilhelm II. seine exklusiven Herrenabende veranstaltete. Als besondere Attraktion galt auch der 1600 m² große Garten im Innenhof. Der erhalten gebliebene Kaisersaal wurde im März 1996 in einer aufwendigen Aktion um 75 Meter verschoben und in das Sony Center integriert.
Die Gemeinschaft Conrad Heidenreich & Paul Michel entwarfen und bauten 1911/1912 das Weinhaus Huth an der Potsdamer Straße 139 (Nr. 5 ab 1937, seit 1997 Alte Potsdamer Straße 5), in der Nachkriegszeit nicht ganz zutreffend als „letztes Haus am Potsdamer Platz“ bezeichnet. Der mit einer Fassade aus Muschelkalkstein verblendete Stahlskelettbau stand nach dem Bau der Berliner Mauer allein auf freier Fläche auf West-Berliner Gebiet neben den Überresten des Hotels Esplanade und wurde zum Symbol für die Zerstörung und Teilung der Stadt.
Das in der Behrenstraße 24 ansässige Bierhaus Siechen ergänzte 1911 auf der südwestlichen Seite des Platzes vor dem Potsdamer Bahnhof den Bierpalast (Potsdamer Platz 3).[5] Der von dem Architekten Johann Emil Schaudt entworfene Restaurationsbetrieb wurde bis 1920 von Siechen bewirtschaftet, dann einige Jahre anderweitig genutzt und ab 1925 von der Pschorr-Brauerei übernommen und ist daher in der Berliner Baugeschichte eher als Pschorr-Haus am Potsdamer Platz bekannt. Die Ruine wurde 1952 abgerissen.
Auf der anderen (südöstlichen) Seite des Potsdamer Bahnhofs entstand 1911/1912 an der Einmündung der Köthener Straße in die Königgrätzer Straße (ab 1930: Stresemannstraße) in Sichtweite des Platzes nach Plänen des Architekten Franz Schwechten das sechsgeschossige Haus Potsdam, eine Mischung aus Vergnügungspalast und Bürohaus mit einer markanten Kuppel zum Platz hin. Kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs wurde 1914 das darin betriebene Café Piccadilly in Vaterland – Kaffeehaus Potsdamer Platz umbenannt. Im Haus war ein großes Kino untergebracht, außerdem besaß dort die Ende 1917 gegründete UFA Büroräume. Nach dem Umbau zur Großgaststätte eröffnete es 1929 unter dem Namen Haus Vaterland neu und avancierte unter Leitung der Gastronomenfamilie Kempinski zum größten Amüsierpalast im Deutschen Reich. Bekannte Restaurants in dem Gebäude waren die Rheinterrassen (mit einer stündlichen Gewittersimulation), das Wiener Café und Weinlokal Grinzing sowie die bayerische Bierstube Löwenbräu. Der langgestreckte Bau wurde bei den alliierten Luftangriffen auf Berlin mehrfach schwer getroffen. Nach dem Krieg konnten im nördlichen Teil des Gebäudes noch einige Räume mit einfacher Ausstattung als HO-Gaststätte Haus Vaterland wieder hergerichtet und weiter betrieben werden. Durch die Lage direkt an der Sektorengrenze geriet es jedoch in eine innerstädtische Randlage. Nach dem Mauerbau 1961 war der zunehmend verfallende Bau bis zu einem Gebietstausch im Jahr 1972 nicht mehr zugänglich. Aus Verkehrssicherungsgründen wurde die Ruine schließlich im Jahr 1976 abgetragen.
In den „Goldenen Zwanziger Jahren“ prägte ab Ende 1924 der Verkehrsturm mit der ersten Verkehrsampel Deutschlands das Straßenbild. Die Berliner Straßenbahn-Betriebs-GmbH stellte aufgrund des steigenden Verkehrsaufkommens den Bauantrag, Bauleiter war der Hausarchitekt Jean Krämer. Die elektrische und signaltechnische Ausstattung stammte von Siemens & Halske. Die drei Lichter waren nicht, wie heute üblich vertikal, sondern horizontal angeordnet. Als Vorbild dienten die gerade in den USA aufgekommenen Ampeln. Bei den Bauarbeiten für den Tunnelbahnhof der Nordsüd-S-Bahn wurde der Verkehrsturm in der Nacht vom 1. auf den 2. Oktober 1937 abgebaut.
Bereits im Jahr 1905 entwarf Emil Högg zwei große jeweils vierflammige Bogenlampen-Kandelaber, die im Zentrum des Platzes aufgestellt wurden und ebenfalls mit dem Bau des unterirdischen S-Bahnhofs um 1937 entfernt wurden. Die Schmiedearbeiten wurden durch die Reinickendorfer Firma Schulz & Holdefleiss ausgeführt, die eigentlichen Kohlebogenlampen lieferte die AEG.
Bis in den Zweiten Weltkrieg hinein war der Potsdamer Platz einer der belebtesten Plätze Europas. Nach den Luftangriffen der Alliierten in den 1943/1944 lag er jedoch zur Hälfte in Trümmern. Nach Kriegsende wurden die Ruinen rund um den Platz oberirdisch enttrümmert, die Fläche wurde dann einige Zeit als Bau- und Lagerplatz für die zu recycelnden Materialien benutzt. Bald diente das Dreiländereck zwischen dem sowjetischen, dem britischen sowie dem amerikanischen Sektor als blühender Schwarzmarkt. Mit der Einführung der Deutschen Mark in den westlichen Sektoren und dem Beginn der Berlin-Blockade im Juni 1948 änderte sich das Bild wieder und am 21. August des gleichen Jahres markierte die Verwaltung erstmals den Grenzverlauf zwischen dem sowjetischen und den angrenzenden Westsektoren mit einem Strich auf dem Asphalt.
In Erwartung eines baldigen Wiederaufbaus wurde – wie auch in anderen Teilen der Stadt – am Potsdamer Platz der verbliebene Rest der Bebauung notdürftig wiederhergerichtet, freilich in einfacheren Formen ohne den Glanz der 1920er Jahre. Zum Beispiel zog in den ehemaligen Vergnügungspalast „Haus Vaterland“ wieder eine Gaststätte ein. In den unteren Stockwerken des ausgebrannten, zehngeschossigen Columbushauses eröffnete eines der ersten DDR-HO-Kaufhäuser. Beim Volksaufstand am 17. Juni 1953 brannten das genau an der Grenze des Sowjetsektors gelegene Geschäftshaus, das „Haus Vaterland“ und weitere Gebäude erneut aus. In den folgenden Jahren machte sich schrittweise in fast allen Gebäuden rund um den Potsdamer Platz Leerstand breit, da das gesamte Areal über Jahrzehnte hinweg für Investoren jeglichen Wert verloren hatte.
Als der Platz im August 1961 durch die Berliner Mauer geteilt wurde, verschärfte sich diese Entwicklung. Bis Mitte der 1970er Jahre wurden nahezu alle übriggebliebenen Gebäude abgerissen. Auf der Ostseite des Platzes war hierfür das Sicherheitsbedürfnis der DDR verantwortlich: An keiner anderen Stelle der Berliner Mauer waren die eigentliche Mauer und die Hinterlandmauer durch einen derart breiten Todesstreifen voneinander getrennt wie am Potsdamer Platz. Fast alle Gebäude, die innerhalb des Streifens lagen, mussten verschwinden, darunter die an der Ebert- und Stresemannstraße, ebenfalls die Reste des Kaufhauses Wertheim am Leipziger Platz. Erhalten blieb das ehemalige preußische Landwirtschaftsministerium, heute Sitz des Bundesumweltministeriums, an der Stresemannstraße.
Auf der Westseite kaufte der Senat von Berlin nach und nach viele ungenutzte Ruinengrundstücke auf, um auch die letzten Reste der Gebäude entfernen zu lassen, da sie eine Gefahrenquelle darstellten. So wurden unter anderem die südöstlich vom Platz gelegenen Ruinen von Prinz-Albrecht-Palais, Völkerkundemuseum und Anhalter Bahnhof aufgelassen. Das größtenteils intakte Vox-Haus wurde 1971 aus Mangel an neuen Nutzern gesprengt und die noch recht beachtlichen Reste des „Hauses Vaterland“ 1976 abgetragen. Die Planungen jener Zeit sahen vor, das Gelände für den Bau einer Stadtautobahn zu nutzen, die dann erst nach der Wende in Gestalt des Tunnel Tiergarten Spreebogen gebaut wurde. Ein langsamer Meinungswechsel setzte im Westen im Jahr 1981 mit der Wiederherstellung des Martin-Gropius-Baus, des ehemaligen Kunstgewerbemuseums, ein.
Bis zur Öffnung der Mauer im Jahr 1989 fristete der Platz ein „randständiges“ Dasein als innerstädtische Brache, auf dessen westlichem Teil sich unter anderem ein Rollheimer-Dorf angesiedelt hatte. Außerdem ließen sich eine Handvoll Imbissbuden und Souvenirgeschäfte für Touristen nieder, zudem fanden sich Podeste, von denen aus man einen Blick in den östlichen Teil der Stadt erhalten konnte. In dem 1987 gedrehten Film Der Himmel über Berlin von Wim Wenders spielen einige Szenen auf dem Westteil des Potsdamer Platzes.
Durch seine zentrale Lage in der Nähe der nach dem Mauerbau geschaffenen Entlastungsstraße, die nun einen Teil der Verkehrsströme rund um den Großen Stern aufnahm, stellte der Potsdamer Platz einen der Punkte dar, an denen man im Westteil der Stadt die sonst vielfach verdrängte Mauer wahrnehmen konnte. Wesentliche Änderungen des Grenzverlaufs ergaben sich später durch Gebietsaustausch, teils verbunden mit Ausgleichszahlungen in DM, als 1972 das Areal des ehemaligen Potsdamer Bahnhofs und 1988 das Lenné-Dreieck zu West-Berliner Gebiet wurde.
Nach dem Mauerfall am 9. November 1989 stellte sich nach Jahrzehnten der Vernachlässigung quasi über Nacht eine neue Situation ein: Wenige Tage später wurde am Potsdamer Platz ein Stück der Mauer abgebrochen, ein aufgegrabenes Straßenstück asphaltiert und am 12. November 1989 ein provisorischer Grenzübergang geschaffen.
Während der 1990er Jahre wurde der Potsdamer Platz zur größten innerstädtischen Baustelle Europas. Von einem als Infobox bezeichneten Aussichts-Container auf dem gegenüberliegenden Leipziger Platz konnte man den Fortschritt der Bauarbeiten beobachten und Modelle der zukünftigen Bauten betrachten. Grob eingeteilt entstanden auf der an den ehemaligen Potsdamer Platz angrenzenden Brache vier unterschiedliche Komplexe. Das nordwestliche, zwischen der neu angelegten Entlastungsstraße und dem (neuen) Potsdamer Platz liegende, 27.000 m² umfassende Sony Center wurde von Helmut Jahn gestaltet. Untergebracht sind in dem dreieckigen Areal Cafés, das Filmmuseum Berlin mit der Deutschen Kinemathek, Appartements, Büros sowie die europäische Zentrale von Sony. Richtung (neuer) Potsdamer Platz endet das Sony-Areal mit dem Sitz der Holding der Deutschen Bahn in Berlin, dem Bahntower.
Im Oktober 1996 wurde mit einem Kranballett das Richtfest für das 85 Meter hohe Gebäude der Daimler Benz Tochtergesellschaft debis gefeiert. Unter der Leitung von Daniel Barenboim „tanzten“ sieben Minuten lang 19 Krane synchron zu den Klängen des 4. Satzes der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven (Ode „An die Freude“).
Theater am Potsdamer Platz. Musicaltheater und jedes Jahr im Februar Hauptspielstätte der Berlinale: Berlinale Palast
Südlich schließt sich an das Daimler-Benz-Areal das Quartier Potsdamer Platz, mit rund 70.000 m² der beherrschende Gebäudekomplex, an. Unter anderem steht hier das von dem italienischen Architekten Renzo Piano entworfene debis-Haus (heute: Atrium Tower) – erkennbar an dem markanten grünen Würfel auf seiner Spitze.
Direkt gegenüber dem Bahntower befindet sich ein weiteres markantes Hochhaus: der von Hans Kollhoff im New Yorker Backsteinstil entworfene, 103 Meter hohe Kollhoff-Tower. Laut Eigenaussage enthält er den schnellsten Aufzug Europas und ermöglicht von der oben liegenden Dachterrasse einen guten Überblick über den Potsdamer Platz und seine Umgebung. Auf einem unteren Dach des Forum-Towers ließ der Hauseigentümer, die SEB Asset Management, im Herbst 2012 ein designtes Taubenhaus aufstellen, dessen Herstellung 100.000 Euro gekostet hatte. Die Anlage besteht aus Aluminium in Form eines Kristalls und enthält rund 70 Nistplätze. Die Betreuung erfolgte durch den Tierschutzverein; es konnte dadurch die Taubenplage im Quartier Potsdamer Platz deutlich verringert werden. Im Dezember 2016 wurde das Taubenhaus abgebaut, weil an dieser Stelle eine Aussichtsterrasse eingerichtet werden soll; es wird voraussichtlich auf dem Parkhaus am Bahnhof Südkreuz wieder aufgestellt. Der Unterhalt dieser Anlage kostete rund 30.000 Euro pro Jahr.

Holocaustmahnmal

Cora-Berliner-Straße 1, 10117 Berlin, DE

Das Holocaust-Mahnmal ist seit dem 12.05.2005 für die Öffentlichkeit frei zugänglich. Mit seinen 19.000 m liegt es zwischen der Behrenstraße, der Wilhelmstraße und der Ebertstraße, ziemlich zentral in Berlin-Mitte. Mit seiner Gewaltigkeit soll es alle, jung und alt, arm und reich, Deutsch und Nicht-Deutsch erreichen und an die Grausamkeiten der Nazis im 2. Weltkrieg erinnern. Das Mahnmal hat viele Befürworter, aber auch viele Kritiker. Die meisten Befürworter sind unter Anderem der Meinung, dass die Menschheit den Juden etwas schulde und mit diesem „Wert“ den ihnen, durch das Mahnmal gegeben wird, ein Teil der Schuld beglichen sei. Außerdem behaupten die Befürworter, dass die Menschheit ein Mahnmal bräuchte, welches uns an die begangenen Sünden erinnert um andere vorzubeugen. Manche Kritiker glauben, dass man dieser „Schandtat“ kein Mahnmal in solch einem Ausmaß widmen sollte, auch meinen sie, dass ein man den Platz besser nutzen könne, zum Beispiel durch Wohnungen und somit fast jeder ein Vorteil daraus ziehen könnte.
Wir sind der Meinung, dass das Mahnmal eine gute Idee ist und die Aufmerksamkeit und Neugierde auf sich zieht, aber die Personalisierung fehlt. Als Unwissende/r weiß man nicht genau für was das Mahnmal steht, durch Zitate oder Namen gestorbener Opfer, würden wir das Mahnmal besser finden.

Neue Synagoge

Oranienburger Straße 30, 10117 Berlin, DE

Die Neue Synagoge an der Oranienburger Straße in der Spandauer Vorstadt im Ortsteil Mitte (Bezirk Mitte) von Berlin ist ein Gebäude von herausragender Bedeutung für die Geschichte der jüdischen Bevölkerung der Stadt und ein wichtiges Baudenkmal. Sie wurde 1866 eingeweiht. In der Mitte des 19. Jahrhunderts war die jüdische Gemeinde in Berlin stark angewachsen. Um 1860 hatte sie etwa 28.000 Mitglieder. Die damals einzige – später dann „Alte Synagoge“ genannte – Synagoge stand in der Heidereutergasse, in der Nähe des Hackeschen Marktes in Berlin-Mitte und bot nicht mehr ausreichend Platz. Nachdem die Gemeinde 1856 ein Grundstück in der Oranienburger Straße erworben hatte, in einem stark jüdisch geprägten Wohnviertel, wurde am 7. April 1857 ein Architektenwettbewerb für die neue Synagoge ausgeschrieben. Vorsitzender der Wettbewerbskommission war der vielbeschäftigte Architekt Eduard Knoblauch, seit 1845 Mitglied der preußischen Akademie der Künste. Die eingegangenen Entwürfe konnten nicht überzeugen. So wurde Knoblauch selbst mit der Planung beauftragt – er hatte zuvor schon den Umbau der alten Synagoge und den Neubau des Jüdischen Krankenhauses zufriedenstellend geleitet. Als er 1859 schwer erkrankte, löste ihn der preußische Hofbaurat und „Architekt des Königs“ Friedrich August Stüler ab, der mit Knoblauch befreundet war. Er übernahm die Bauausführung nach dessen Vorstellungen und entwarf die Gestaltung der Innenräume.

Die Bauarbeiten begannen nach der Grundsteinlegung am 20. Mai 1859; schon im Juli 1861 wurde Richtfest gefeiert. Dann kam es jedoch zu Verzögerungen. Die Innenausstattung war ungewöhnlich aufwändig und während des Deutsch-Dänischen Krieges von 1864 traten Materialengpässe auf. Erst zum jüdischen Neujahrsfest am 5. September 1866 – dem 25. Elul 5626 nach dem Jüdischen Kalender – konnte die fertige Synagoge eingeweiht werden. Der damalige preußische Ministerpräsident und spätere Reichskanzler Otto von Bismarck war bei der Zeremonie anwesend.

Eduard Knoblauch hatte seinem Entwurf Elemente im orientalisierenden Stil zugrunde gelegt, er ließ sich insbesondere durch die Alhambra im südspanischen Granada anregen. Dieser Stil wirkte damals in der preußischen Umgebung fremdartig, war jedoch beim Bau von Synagogen in der Mitte des 19. Jahrhunderts nicht ungewöhnlich.

Die Kosten waren ursprünglich auf 125.000 Taler geschätzt worden, die sich bis zur Fertigstellung versechsfachten, insgesamt auf 750.000 Taler.
Antisemiten empfanden den Prachtbau mit der goldglänzenden Kuppel als Provokation. Er löste aber auch heftige Diskussionen unter der jüdischen Bevölkerung aus. Liberale Juden äußerten den Einwand, der ungewohnte maurische Baustil betone die Fremdartigkeit der jüdischen Religion und behindere so den angestrebten Integrationsprozess. Konservative Juden meldeten Vorbehalte gegen die verschiedenen Neuerungen im Gottesdienst und in der Innenausstattung an. Der Gemeindevorstand hatte den reformorientierten Rabbiner Joseph Aub an die Neue Synagoge berufen. Der Gottesdienst wurde nach dem Neuen Ritus abgehalten. Es kam darüber zu Spannungen in der Gemeinde, insbesondere einen Gottesdienst mit Orgelmusik – das Instrument wurde 1868 eingebaut – fanden viele nicht angemessen. In dem Neubau sahen sie ein „schönes Theater, aber keine Synagoge …“. Die Meinungsverschiedenheiten führten schließlich zur Spaltung. 1869 formierte sich Adass Jisroel, eine Gruppe unzufriedener konservativer Mitglieder, die 1872 aus der Gemeinde austrat und 1885 die offizielle Zulassung als Israelitische Synagogengemeinde erhielt.

Die Mehrheit jedoch betrachtete das Gebäude mit Stolz und Zufriedenheit, als Symbol für die Bedeutung und das Selbstbewusstsein der jüdischen Gemeinschaft in Berlin. Das größte, teuerste und prächtigste jüdische Gotteshaus in Deutschland, auch ein Beispiel für die Anwendung modernster Bautechniken, wurde zur vielbeachteten Sehenswürdigkeit.

Während der landesweiten Pogrome in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 begannen Angehörige der SA, in der Neuen Synagoge Feuer zu legen. Der Reviervorsteher des nahe gelegenen Polizeireviers 16, Wilhelm Krützfeld, trat den Brandstiftern entgegen, verwies auf den seit Jahrzehnten bestehenden Denkmalschutz für das Gebäude, alarmierte die Feuerwehr, die den im Gebäudeinneren entstandenen Brand löschen konnte, und bewahrte so die Synagoge vor der Zerstörung. Krützfeld, der ganz nach Vorschrift gehandelt hatte, war danach im Beruf vielfach Schikanen ausgesetzt. Eine Gedenktafel erinnert an sein – für die damalige politische Situation – ungewöhnlich mutiges Einschreiten. Seit dem Jahre 1993 trägt – im Gedenken an diese Tat – die Fortbildungseinrichtung der Landespolizei Schleswig-Holstein den Namen „Landespolizeischule Wilhelm Krützfeld“. Nachdem die Folgen des Brandes beseitigt waren, konnte die Neue Synagoge seit April 1939 wieder für Gottesdienste genutzt werden. Die Kuppel musste wegen drohender alliierter Luftangriffe mit Tarnfarbe übermalt werden. Nach einem letzten Gottesdienst im kleinen Gebetsraum am 14. Januar 1943 übernahm die Wehrmacht das Gebäude und richtete hier ein Uniformlager ein. Zu Beginn der sogenannten Luftschlacht um Berlin des britischen Bomber Command erlitt die Synagoge in der Nacht zum 23. November 1943 schwere Schäden. Weitere Beschädigungen wurden dem Baukörper zugefügt, als nach dem Krieg die Ruine als Lieferant für Baumaterial genutzt wurde.

Nach Kriegsende gründeten die wenigen überlebenden Juden der Stadt eine neue Jüdische Gemeinde mit Sitz im Verwaltungsgebäude der Synagoge in der Oranienburger Straße. Es ging zunächst darum, wieder geeignete Bedingungen für jüdisches Leben in Berlin zu schaffen und andererseits die Emigration für diejenigen vorzubereiten, die nicht bleiben wollten. Im Sommer 1958 – das teilzerstörte Bauwerk lag in Ost-Berlin – wurden beschädigte Gebäudeteile wegen der Einsturzgefahr und mit der Begründung, ein Wiederaufbau sei nicht möglich, vollständig beseitigt. Nur die an der Straße gelegene Bausubstanz blieb – als Mahnmal gegen Krieg und Faschismus – erhalten.
Vom 1938 erfolgten Versuch, die Synagoge zu zerstören, gibt es ein „historisches“ Schwarzweißfoto „Die Neue Synagoge in Flammen“. Eine genauere Untersuchung der Fotografie und historische Forschungen ließen Heinz Knobloch Jahrzehnte später zu dem Befund gelangen, die Synagoge auf dem Foto habe nicht ihrem tatsächlichen Zustand anno 1938 entsprochen. Das Foto war offenbar in der Nachkriegszeit stark retuschiert worden.

Der verlassene Raum אנדרטת החדר הנטוש

Linienstraße 93, 10115 Berlin, DE

Der verlassene Raum ist ein, an die Juden gerichtetes, Denkmal, welches darstellen soll, wie plötzlich sie, im NS-Regime, aus ihrem Leben gezogen wurden. Das Denkmal wurde 1991, vom Bildhauer Karl Biedermann und Eva Butzmann, auf dem Koppenplatz erstellt, er ist frei zugänglich. Auf ihm steht ein Vers von Nelly Sachs: „O die Wohnungen des Todes/ einladen hergerichtet/ für den Wirt des Hauses, der sonst Gast war/ O ihr Finger, - die Eingangsschwelle legend/ wie ein Messer zwischen Leben und Tod-// O ihr Schornsteine / O Ihr Finger,/ und Israels Leib im Raub durch die Luft.
Wir finden das Denkmal sehr gut, es ist eine sehr gute Darstellung von der damaligen Situation der Juden, es ist persönlich, man weiß worum es geht, die Idee und Umsetzung sind kreativ und auch die Lage ist ziemlich gut, da der Koppenplatz zum einen auch früher ein wichtiger Ort in der jüdischen Gemeinde war ( zum Beispiel hat 1737 König Friedrich Wilhelm I. die Juden gezwungen sich an jenem Ort niederzulassen) und außerdem ist die neue Synagoge in der Nähe.

Topografie des Terrors

Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin, DE

Die Topographie des Terrors ist ein Museum, welches, seit 1987, das Leben im NS-Regime veranschaulicht, durch zum Beispiel Zeugenberichte und detailreiche Ausstellungen. Sie liegt in 10963 Berlin in der Niederkirchenstraße 08 und führt eine Internetseite, www.topographie.de und hat jeden Tag von 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr geöffnet.
Die Topographie des Terrors ist ein seit 1987 bestehendes Projekt in Berlin zur Dokumentation und Aufarbeitung des Terrors in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland insbesondere während der Herrschaftszeit von 1933 bis 1945. Dazu gehört eine Dauerausstellung im Neubau und eine Freiluftausstellung auf dem Gelände der ehemaligen Prinz-Albrecht-Straße 8 (heute: Niederkirchnerstraße 8) im Ortsteil Kreuzberg. Dort befand sich das Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) in der ehemaligen Kunstgewerbeschule. In unmittelbarer Nachbarschaft lag das Prinz-Albrecht-Palais in der Wilhelmstraße 102, das seit 1934 zur Zentrale des Sicherheitsdienstes (SD) der SS und ab 1939 auch des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) wurde.
Das vormalige Hotel Prinz Albrecht, Prinz-Albrecht-Straße 9, war ab 1934 der Sitz des Reichsführers SS Heinrich Himmler. Dieses Gebäudeensemble wurde 1983 von IBA-Leiter Josef Paul Kleihues und der Berliner CDU zunächst unter dem Begriff „Prinz-Albrecht-Gelände“ zusammengefasst, seit 1987 hat sich die heutige Bezeichnung durchgesetzt. Die Dokumentationsstätte in der Niederkirchnerstraße 8 zählt zu den staatlichen Museen in Berlin. Das Gelände befindet sich in zentraler Lage zwischen Anhalter Bahnhof, Potsdamer Platz und der historischen Stadtmitte (etwas nördlich folgt das Gebiet um das Brandenburger Tor). Derzeitiger Direktor der Stiftung ist der Historiker Andreas Nachama.
Die Ausstellung geht sehr offen mit dem, sonst so heiklen Thema um und versucht nichts zu verschönern, das erkennt man in fast jedem Themenbereich. Auch versucht die Ausstellung jede Wissenslücke, über die Zeit während der NS-Herrschaft auszufüllen, das sieht man vor Allem daran, dass sie nicht nur Nazis und Opfer (jeglicher Art) für die Besucher bereithält, sondern uns auch zum Beispiel den Volksgerichtshof näher bringt.
Wir empfehlen das Museum jedem weiter, der ein Fünkchen Interesse für die Geschichte hegt, da das Museum sehr aufschlussreich und interessant ist, man könnte sagen, dass hier eigentlich für jeden was dabei ist und das sollte man ausnutzen.

Alter jüdischer Friedhof

Große Hamburger Straße 26, 10115 Berlin, DE

Welche Bedeutung haben jüdische Friedhöfe im jüdischen Glauben. Seht euch das Video an!

Mall of Berlin

Leipziger Platz 12, 10117 Berlin, DE

Auf dem rund 22.000 Quadratmeter großen Areal am Leipziger Platz 12 und entlang der Leipziger Straße war früher das Kaufhaus Wertheim angesiedelt. Dieser ursprüngliche Bau wurde als eines der schönsten Kaufhäuser Deutschlands bezeichnet. Es war nach Plänen des Architekten Alfred Messel bis 1906 in einem historistischen Stilmix gebaut worden. Es war bis zur Teilzerstörung im Zweiten Weltkrieg und dem anschließenden Abriss in der DDR-Zeit Europas größtes Kaufhaus.
Der Abriss der Wertheim-Ruinen erfolgte in den 1950er Jahren. Bis zur vollständigen Abtragung Ende Mai 2005 wurde der Tresorraum im Untergeschoss sowie zwei Räume des Eingangsbereiches der Wertheim-Bank im Erdgeschoss des ehemaligen Kaufhauses seit 1991 vom Techno-Club Tresor genutzt. Das Grundstück des ehemaligen Kaufhauses ist vom Arcandor-Konzern an die Wertheim-Erben zurückübertragen worden, womit der Weg für eine Wiederbebauung geebnet wurde.
Nachdem sich einige vorlaufende Projektvorstellungen zerschlagen hatten, wurde das Grundstück mit dem Einkaufszentrum und den rund 270 Ladengeschäften sowie dem größten Gastronomiebereich („Food-Court“) Berlins seit Frühjahr 2011 bebaut. Außerdem wurden rund 30.000 Quadratmeter Flächen für 170 Mietwohnungen und ein Hotel in dem Gebäudekomplex untergebracht. Das Projekt war mit Baukosten von 800 Millionen Euro angesetzt. Der Branchenmix besteht schwerpunktmäßig aus markenorientierten Textilgeschäften und wird durch einen Elektronikmarkt ergänzt. Die Investoren erhoffen sich mit dem Einkaufszentrum eine neue Berliner Einkaufsachse vom Potsdamer Platz über den Leipziger Platz bis hin zur Friedrichstraße.

Bundesrat

Leipziger Straße 3-4, 10117 Berlin, DE

Der Bundesrat ist ein Verfassungsorgan der Bundesrepublik Deutschland. Über den Bundesrat wirken die Länder bei der Gesetzgebung und Verwaltung des Bundes sowie in Angelegenheiten der Europäischen Union mit. Jedes Land ist durch Mitglieder seiner Landesregierung im Bundesrat vertreten. Auf diese Weise werden die Interessen der Länder bei der politischen Willensbildung des Gesamtstaates berücksichtigt.
Der Bundesrat ist ein Ausdruck des Föderalismus und führt eine deutsche Verfassungstradition fort. Weil er an der Gesetzgebung beteiligt ist, betrachten ihn manche Forscher als eine Art zweiter Kammer oder Länderkammer neben dem Bundestag. Andere sehen im Bundesrat ein Organ eigener Art. Jedenfalls halten sie ihn nicht für ein Parlament oder eine Parlamentskammer, da die Mitglieder kein eigenes Mandat haben. Wechselt in einem Bundesland die Regierung, zum Beispiel nach einer Landtagswahl, entsendet das Land entsprechend neue Mitglieder in den Bundesrat.
Die Bedeutung des Bundesrates im politischen System hängt einerseits von Machtkonstellationen ab. Nicht immer haben die Parteien, die im Bundestag eine Koalition bilden und die Bundesregierung stellen, auch eine Mehrheit im Bundesrat. So müssen weitere Parteien für eine Bundesratsmehrheit gewonnen werden. Außerdem waren in der Geschichte mal mehr, mal weniger Gesetze zustimmungspflichtig. In den ersten Jahrzehnten stieg der Anteil dieser Gesetze stark an und damit die Bedeutung einer Mehrheit im Bundesrat. Im Jahr 2006 und danach versuchte man in sogenannten Föderalismus-Reformen, die Zahl der zustimmungspflichtigen Gesetze zurückzudrängen.

Das Preußische Herrenhaus (1850) war die Erste Kammer des Preußischen Landtags, der Legislative Preußens. Die Zweite Kammer war das Preußische Abgeordnetenhaus. Die Geschichte des Herrenhauses begann 1848 mit der Märzrevolution und endete 1918 mit der Novemberrevolution. Seit dem 29. September 2000 dient das Gebäude des Preußischen Herrenhauses als Sitz des deutschen Bundesrates, der hier bis zu zwölfmal jährlich tagt.
Auf dem Dach des Gebäudes wurden acht Bronzeskulpturen des dänischen Bildhauers Per Kirkeby aufgestellt, in dem Gebäude befindet sich eine Arbeit von Emilia Neumann. In den Lichtkuppeln der Wandelhalle ist die Installation Die drei Grazien – mattgoldene bewegliche Lanzen – der Künstlerin Rebecca Horn angebracht.

Bei einem Besuch des Bundesrates gibt es die Möglichkeit eine Plenarsitzung zu besuchen und an einer Führung durch das Bundesratsgebäudes teilzunehmen. Eine Anmeldung im Voraus ist für beides notwendig. Hierbei ist auch zu beachten, dass Plenarsitzungen des Bundesrates nur im Abstand von drei bis vier Wochen stattfinden. Termine zu Führungen sind prinzipiell festgelegt, könne sich jedoch aufgrund verschiedener Dinge verschieben.
https://www.bundesrat.de/DE/homepage/homepage-node.html

Brandenburger Tor

Brandenburger Tor 1, 10117 Berlin, DE

Da das Brandenburger Tor ein öffentlicher Platz ist, gibt es weder Öffnungszeiten noch Eintrittskosten. Es befindet sich in dem Berliner Ortsteil Mitte und an der Westflanke vom Pariser Platz. Die genaue Adresse vom Brandenburger Tor lautet Pariser Platz, 10117 Berlin. Entstanden ist es in den Jahren 1788-1791. Die Quadriga mit der Siegesgöttin kamen 1794 hinzu. Diese schauen ostwärts in Richtung Innenstadt.
Es ist das Wahrzeichen und Symbol der überwundenen Trennung und das einzige noch erhaltene Stadttor Berlins. Es erinnert an die Zeit, als Deutschland geteilt war. In der Zeit als Deutschland geteilt war, befand sich das Brandenburger Tor zwar auf der Grenze zwischen DDR und BRD, es war jedoch nicht für Westdeutsche zugänglich. Die Quadriga befand sich in diesen Jahren zwar auf dem Brandenburger Tor, jedoch fehlte im Lorbeerkranz das Eiserne Kreuz. Nach der Wiedervereinigung musste es restauriert werden. Eine weitere Besonderheit ist, dass es vom Mahnmal der Teilung zum Symbol der deutschen Einheit geworden ist.
Der ursprüngliche Zweck hatte jedoch nichts mit Politik zu tun. Es ist ein Ort vieler historischer Ereignisse, Symbol der Wiedervereinigung und eines der wichtigsten Symbole Deutschlands. Eine Gefahr ist, dass es durch seine Bekanntheit und Berühmtheit ein Ziel für terroristische Anschläge werden könnte.
Eine Kontroverse fand 2015 statt. Dort wurden drei Aleppo-Busse vor dem Brandenburger Tor senkrecht aufgestellt, die die Hoffnung auf einen Wiederaufbau in Syrien geben sollten. Bei dieser Aktion waren Diskussionen/Debatten erwünscht.
Zwei offizielle/wichtige Webseiten waren https://www.berlin.de und https://brandenburger-tor-berlin.de

Berliner Unterwelten e. V. (Führungen)

Badstraße 1-3, 13357 Berlin, DE

Der Verein Berliner Unterwelten e. V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, ehemalige Bunker, Fluchtwege und unterirdische Stätten Berlins wieder zugänglich zu machen und verknüpft diese Führungen mit einer geballten Ladung an nützlichem Wissen über die berliner Geschichte und das geteilte Deutschland.
Viele der Besichtigungsorte wurden kürzlich/ werden gerade freigelegt und ausgebaut. Die Touren sind sehr interessant und informativ und es besteht auch die Möglichkeit auf Sonderführungen mit Zeitzeugen. Außerdem werden (anerkannte) Seminare angeboten, welche die Stadtgeschichte Berlins thematisieren. Besonders spannend ist, dass man durch die originalen Bunker, Fluchttunnel von der ehemaligen DDR in die BRD und Geschehensorte geführt wird.
Kontakt: Brunnenstraße 105, 13355 Berlin-Mitte; www.berliner-unterwelten.de; info@berliner-unterwelten.de
Tour A: Voltastraße 5-6, 1335 Berlin-Mitte (12€, zzgl. VVK-Gebühren)
Tour F: Fichtestraße 6, 10967 Berlin-Kreuzberg (12€ [ermäßigt*: 10€], zzgl. VVK-Gebühren)
Tour M: S+U-Bahnhof Gesundbrunnen, 13355 Berlin-Mitte (15€ [ermäßigt*: 12€])
Tour O: Teichstraße/ Ecke Sankt-Galler-Straße, 13407 Berlin-Reinickendorf (9€, zzgl. VVK-Gebühren)
Tour 1/2/3: S+U-Bahnhof Gesundbrunnen, 13355 Berlin-Mitte (12€ [ermäßigt*: 10€])
Die Führungen des Berliner Unterwelten e. V. richten sich an Personen ab 14 Jahren (ab 7 Jahren in Begleitung Erziehungsberechtigter), wobei Tour A ausschließlich ab 14 und Tour 2 ausschließlich ab 18 Jahren ist. Die jeweiligen Öffnungszeiten variieren je nach Tour.
*gegen Nachweis für Schüler, Studenten, Auszubildende, Erwerbslose, Angehörige des Bundesfreiwilligendienstes und Schwerbehinderte

Ausstellung Mythos Germania

Badstraße 4, 13357 Berlin, DE

Albert Speers Planungen für Berlin waren keine Utopie, sondern ein konkretes Bauvorhaben. Als Generalbauinspektor entwarf der Architekt breite Achsen und Monumentalgebäude von enormen Dimensionen, die den Machtanspruch des NS-Systems demonstrieren sollten. Berlin hätte nicht mehr als Lebensraum der Bewohner gedient, sondern als Repräsentationsraum des Regimes. Für die Umsetzung der Pläne forderte und unterstützte Speer Vertreibungen, Deportationen und Sklavenarbeit. Beim angestrebten Neubau der Metropole waren Vision und Verbrechen untrennbar miteinander verbunden.
Die Geschichtsausstellung des Berliner Unterwelten e.V. beleuchtet Architektur und Städtebau im Berlin der NS-Zeit und analysiert die ideologischen Zielsetzungen und verbrecherischen Konsequenzen. Darüber hinaus werden Legenden und Klischees rund um die »Welthauptstadt Germania« dekonstruiert.
Die multimediale Ausstellung lädt die Besucher zur eigenständigen Erkundung des vielschichtigen Themas ein. Über 20 Autoren – viele von ihnen für Berliner Universitäten, Gedenk- und Dokumentationsorte tätig – haben sich an dem interdisziplinären Projekt beteiligt.
In ihren insgesamt sieben Themenbereichen zeigt die Ausstellung ausgewählte Bauvorhaben und beleuchtet dabei bautechnische, soziale und ideologische Hintergründe – stets im Kontext mit den für die »Neugestaltung« begangenen Verbrechen: Vertreibung, Deportation und Zwangsarbeit.
Den Ort für die Ausstellung liefern die Räume einer Zwischenetage im U-Bahnhof Gesundbrunnen.
Hier geben Medienstationen, Text- und Bildfahnen, Exponate und Architekturmodelle einen umfassenden Einblick in die Pläne und Vorhaben des GBI. Zur individuellen Vertiefung dienen zusätzliche Film-, Hör- und PC-Stationen sowie »Ausziehladen«, die weitere Detailinformationen liefern. Zu den Originalexponaten zählen der Teil eines »Speer-Kandelabers«, Artefakte vom Gelände des KZ-Außenlagers »Klinkerwerk« bei Oranienburg, ein Säulenfragment der Neuen Reichskanzlei und eine Versuchsleuchte aus einem Tunnel vor dem Sowjetischen Ehrenmal an der Straße des 17. Juni. Darüber hinaus wird das für den Film »Der Untergang« (2004) geschaffene Großmodell von »Germania« ausgestellt. Dieses steht im eindrucksvollen Spannungsverhältnis mit einer unmittelbar angrenzenden Leuchtwand, die die verbrecherischen Konsequenzen des Großbauprojektes darstellt.

Clärchens Ballhaus

Auguststraße 24, 10117 Berlin, DE

Name: Clärchens Ballhaus
Adresse: Auguststraße 24; Berlin
Homepage: ballhaus.de
Eintritt: freitags und samstags 5 Euro Eintritt pro Person; an allen anderen Tagen Eintritt frei
Öffnungszeiten: täglich ab 11.00 Uhr bis 00.00 Uhr geöffnet; der Garten ist von 11.00 Uhr bis 23.00 Uhr geöffnet
Besonderheiten: Es gehört zu den letzten erhaltenen Ballhäusern in Berlin und stammt aus dem Jahre 1913. Das Ballhaus ist eine Mischung aus Tanzlokal und Restaurant.

Fritz Bühler (1862–1929) und seine Ehefrau Clara Bühler (1886–1971) eröffneten Bühlers Ballhaus am 13. September 1913 im Hinterhaus der Auguststraße 24/25. Das Haus war um 1895[4] mit zwei Sälen erbaut worden: dem Tanzsaal im Erdgeschoss und dem Spiegelsaal im Obergeschoss. Nach Fritz Bühlers Tod führte Clara das Tanzlokal, das im Volksmund längst nach seiner Betreiberin Clärchens Ballhaus hieß, zunächst allein weiter. 1932 heiratete sie Arthur Habermann (1885–1967), der sie bei der Arbeit unterstützte. Das Vorderhaus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, der Betrieb nach Kriegsende aber wieder aufgenommen. Clärchens Ballhaus blieb auch in der DDR-Zeit immer ein Privatbetrieb. 1965 wurde nach langem Drängen die Ruine des ehemaligen Vorderhauses abgetragen, die Fläche ist bis heute unbebaut. Von 1967 bis 1989 ging die Leitung des Ballhauses an Clärchens Stieftochter Elfriede Wolff (Tochter von Arthur Habermann). Anschließend übernahm deren Sohn Stefan den Betrieb. Nach der deutschen Wiedervereinigung bekam Clara Habermanns leibliche Tochter den Besitz zugesprochen, deren Sohn wiederum als nächster Erbe das Gebäude 2003 verkaufte. Der neue Besitzer Hans-Joachim Sander kündigte dem Familienbetrieb, der seine Tätigkeit daraufhin nach 91 Jahren einstellte. Nachdem die vorherigen Betreiber das Ballhaus an Silvester 2004 verlassen hatten, übernahmen Christian Schulz und David Regehr die Lokalität und ließen sie weitgehend unverändert. Seitdem wird auch der Platz vor dem Ballhaus bewirtschaftet, dort, wo vor dem Zweiten Weltkrieg das Vorderhaus stand. Der über Jahre nur als Lagerraum genutzte Spiegelsaal im Obergeschoss wird seither als Veranstaltungsraum vermietet.

Das Ballhaus ist eines der letzten erhaltenen Ballhäuser aus der Zeit um 1900[13] in Berlin.[14] Während der DDR-Zeit war es sowohl Ost- als auch Westdeutschen als Treffpunkt bekannt. In den Medien war es immer wieder in Reportagen vertreten, zum Beispiel im Film von Wilma Pradetto über den Garderobier Günter Schmidtke, im Dokumentarfilm Edith bei Clärchen (Andreas Kleinert 1985) oder im ZDF. Außerdem diente es als Drehort für die Spielfilme Stauffenberg, Inglourious Basterds und Wir tun es für Geld. Neben Abendveranstaltungen finden im Ballhaus auch Tanzkurse statt.

Checkpoint Charlie

Friedrichstraße 46, 10969 Berlin, DE

Der Checkpoint Charlie ist ein ehemaliger Grenzübergang in Berlin, der zwischen dem US-amerikanischen und dem sowjetischen Sektor lag. Es war die Grenze an der Berliner Mauer zwischen Ost und Westberlin. Der Übergang war von 1961 bis 1990 aktiv. Er wurde im folge des Mauerbaus errichtet. Der US-amerikanische Sektor hatte drei Übergänge. Dieser war der dritte Übergang und war deshalb Übergang C. So wurde der Grenzübergang, gemäß dem internationalem Buchstabieralphabet benannt. Denn C bedeutet Charlie.
Der Checkpoint war Schauplatz spektakulärer Fluchten aus dem damaligen Ost-Berlin.

Das Rote Rathaus

Rathausstraße 15, 10178 Berlin, DE

Das Rote Rathaus wurde von 1861 bis 1869 an der Rathausstraße in Berlin Mitte gebaut. Seinen Namen verdankt es seiner roten Klinkerfassade.
Das Rathaus ist 17 Meter hoch und besitzt einen Turm, welcher 74 Meter hoch ist. Im Gegensatz zu früher wird das Rote Rathaus heute nur noch als Verwaltungsgebäude gebraucht. Es ist nichtmehr des Sitz des Berliner Magistrats sondern, seit 1992, Sitz des Berliner Senats und des Bürgermeisters. Jedoch befinden sich im Rathaus noch mehrere Räume, welche zu verschiedenen Anlässen genutzt werden. Der Große Festsaal, welcher einst Tagungsort der Ost-Berliner Stadtverordnetenversammlung war, wird heute für Zeremonien und Empfänge genutzt. Eine Bibliothek im Säulensaal ist heute auch nicht mehr vorzufinden. Der schönste Saal im Rathaus wird vielmehr für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt.
Montag bis Freitag ist das Rathaus von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
https://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/rathaus-aktuell/

Madame Tussauds

Unter den Linden 74, 10117 Berlin, DE

Sparticket: 17,50 € (Eintritt in das Madame Tussauds Berlin)
Expressticket: 22,50 € (Eintritt in das Madame Tussauds Berlin, Ticket mit stark verkürzter Wartezeit durch den Express Eingang)
2 Attraktionen Ticket: 25 € (Wähle zwei Attraktionen für jeweils einen Besuch & erhalte zusätzlich ein Ticket für Little BIG City gratis
Inkl. Express Eingang + Gültigkeit für 120 Tage ab Kaufdatum)
3 Attraktionenticket: 31 € (Wähle drei Attraktionen für jeweils einen Besuch & erhalte zusätzlich ein Ticket für Little BIG City gratis
Inkl. Express Eingang + Gültigkeit für 120 Tage ab Kaufdatum)
Gruppentickets gibt es ab 9 € p. P.
https://www.madametussauds.com/berlin/de/

Haus der Kulturen der Welt

John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin, DE

Das Haus der Kulturen der Welt, in Berlin auch unter dem Namen „Schwangere Auster“ bekannt, wurde im März 1989 gegründet. Der Sitz des Hauses ist die ehemalige Kongresshalle am Ufer der Spree im Großen Tiergarten und Regierungsviertel. Es handelt sich hierbei um einen Ausstellungsort für internationale zeitgenössische Künste. Gleichzeitig stellt es aber auch ein Forum dar. Es ist eine Verbindung aus Diskurs, Ausstellungen, Konzerten und Performance, Forschung, Vermittlungsangeboten und Publikationen.
Es öffnet täglich um 11 Uhr und schließt um 19 Uhr. Der Eintritt ist abhängig von der Veranstaltung, welche man besuchen möchte.
https://www.hkw.de/de/index.php.

Tränenpalast

Reichstagufer 17, 10117 Berlin, DE

Der Tränenpalast wurde im Jahre 1962, als Ausreisehalle der DDR, zur Grenzübergangsstelle des Bahnhofs Friedrichstraße genutzt. Die DDR-BürgerInnen hatten damals keine Reisefreiheit und mussten so ihre Bekannten unter Tränen verabschieden. Daher kommt der Name Tränenpalast. Allerdings wurde der Tränenpalast nur bis zum Fall der Berliner Mauer genutzt, ab dann wurde es zu einem Denkmalschutz. Seit 2011 ist der Tränenpalast eine Dauerausstellung. Besucher können sich hier die Gründung zweier deutscher Staaten, den Bau der Berliner Mauer und die Überwachung der DDR-Grenzen näher bringen lassen. Eintritt und Führungen sind kostenfrei.
https://www.hdg.de/traenenpalast/

Tränenpalast ist die umgangssprachliche Bezeichnung im Berliner Volksmund für die ehemalige Ausreisehalle der Grenzübergangsstelle Bahnhof Friedrichstraße in der zwischen 1961 und 1989 geteilten Stadt Berlin. Er befindet sich innerhalb der ehemaligen Osthälfte Berlins im historischen Stadtviertel Dorotheenstadt des Ortsteils Mitte. Von hier fuhren S-, U- oder Fernbahn aus der DDR nach West-Berlin. Die Bezeichnung Tränenpalast leitet sich davon ab, dass die meisten DDR-Bürger im genannten Zeitraum keine Reisefreiheit nach West-Berlin hatten und ihre westlichen Besucher hier unter Tränen verabschieden mussten. Im Tränenpalast befanden sich die Kontroll- und Abfertigungsschalter der Grenztruppen der DDR.
Nachdem sich die ausreisenden Personen in eine Warteschlange vor dem Tränenpalast eingereiht hatten, wurden sie am Eingang des Gebäudes in der Regel von zwei Volkspolizisten per Augenschein bei Vorlage des Personalausweises bzw. des Reisepasses und des Visums „vorkontrolliert“. An dieser Türkontrolle wurden so genannte Unberechtigte (z. B. Angehörige der Ausreisenden) abgewiesen. Es folgte ein Staubereich vor der eigentlichen Kontrollstelle.
Im Gebäude führte eine Treppe hinunter zur Zollkontrolle. Hier war im vorderen Teil der Halle jeweils links und rechts vom Hauptweg ein offener Abfertigungsschalter. Die Ausfuhr von DDR-Währung in den Westen war verboten, deshalb war gegebenenfalls übrig gebliebenes Geld (oft Beträge unter zehn Mark) noch vor der Zollkontrolle auf einem Sonderkonto bei einer Filiale der Staatsbank einzuzahlen (dieses Geld konnte bei erneuter Einreise wieder abgehoben werden). Weiterhin waren die Ausfuhrbestimmungen für Waren zu beachten, die mitgeführten Gegenstände (oft Bücher, die vom Zwangsumtausch gekauft wurden) mussten vorher in eine Zollausfuhrerklärung eingetragen werden. Hier wurden oft Reisetaschen und Koffer durchsucht.
Nach der Zollkontrolle erfolgte die eigentliche Überprüfung der Reisedokumente. Hierfür befanden sich im hinteren Teil der Halle rund zehn nebeneinander angeordnete Abfertigungsschalter. Sie waren aus Vierkantstahlrohr gebaut und mit Sprelacart-Platten verkleidet. Neben jedem Durchgang befanden sich Leuchtfelder zum Einordnen der ausreisenden Personen nach „Bürger Berlin (West)“, „Bürger der BRD“, „Bürger DDR“ und „Bürger anderer Staaten“. Hier erfolgte die genaue Kontrolle der Pässe bzw. Personalausweise und der Visa. Nach der „Abfertigung“ wurde eine Tür per Summer kurz geöffnet und der dem westlichen Verkehr vorbehaltene Teil des Bahnhofs Friedrichstraße konnte betreten werden.
Hier bestanden Fahrmöglichkeiten in den Westteil Berlins mit der U-Bahn in Richtung Wedding, Tegel bzw. Kreuzberg, Tempelhof, Mariendorf sowie mit der S-Bahn nach Zoologischer Garten, Wannsee (westlich), Gesundbrunnen, Frohnau, Heiligensee (nördlich) und Anhalter Bahnhof, Schöneberg, Zehlendorf, Lichterfelde, Lichtenrade (südlich). Außerdem konnte der Fernbahnsteig erreicht werden. Die Fahrzeiten von U- und S-Bahn waren an die regulären Öffnungszeiten der Grenzübergangsstelle angepasst, die letzten Züge verkehrten gegen zwei Uhr nachts. Verspätete Ausreisende mussten im Bahnhof Friedrichstraße in besonderen Räumen bis zum ersten Zug am nächsten Morgen übernachten.
Die Einreise nach Ost-Berlin erfolgte über die Bahnhofsanlagen des Bahnhofs Friedrichstraße, nicht durch den Tränenpalast. Im Gegensatz zu anderen Grenzübergangsstellen war dieser Grenzübergang für alle Nationalitäten geöffnet, also nicht nur für West-Berliner, sondern auch für BRD-Bürger und Ausländer (sowohl sozialistisches als auch nichtsozialistisches Ausland). Für Ausländer gab es alternativ nur den Übergang Checkpoint Charlie ebenfalls in der Friedrichstraße. Für diese „Bürger anderer Staaten“ war der Übergang durchgehend Tag und Nacht geöffnet; sie konnten also im Gegensatz zu „Bürgern aus Berlin West“ und „Bürgern der BRD“ nach der Ausreise – die bis spätestens 24 Uhr erfolgen musste – nach 0 Uhr unmittelbar wieder einreisen. Für alle anderen Bürger bestanden Einschränkungen; die Übergangsstelle war nicht durchgehend geöffnet. Für West-Berliner erfolgte ca. in den 1980er Jahren eine Verlängerung bis 2 Uhr früh. So war der Tränenpalast für viele „Bürger anderer Staaten“ eine ständige Transitstelle, die um Mitternacht passiert werden musste. Die Ausreise hatte am gleichen Grenzübergang wie bei der Einreise zu erfolgen. West-Berliner mussten die gewünschte Übergangsstelle bereits bei der Beantragung der Einreise in den Büros für Besuchs- und Reiseangelegenheiten angeben.
Da diese Grenzübergangsstelle mitten auf Ost-Berliner Territorium lag und nur mit U-, S- oder Fernbahn erreicht werden konnte, waren die Möglichkeiten für Kontrollen auf West-Berliner Seite stark eingeschränkt. Die nächstgelegenen S- und U-Bahn-Stationen auf West-Berliner Gebiet wurden stichprobenartig bestreift, insbesondere durch westliche Zollbeamte, die nach größeren Mengen von im Intershop zoll- und steuerfrei erworbenen Spirituosen und Zigaretten fahndeten. Für die DDR ergab sich hier die Möglichkeit, problemlos Ausländer in den Westen abzuschieben (z. B. Asylbewerber).
Zwischen 2:17 Uhr und ca. 4:30 Uhr gab es keinen S- und U-Bahn-Verkehr in Richtung Westen. Deswegen war in dieser Zeit in den Räumen von Genex im Transitbereich einen Aufenthaltsraum, der von den Reisenden genutzt werden musste, wenn sie die letzte Bahn verpasst hatten.

Schloss Belleveu

Spreeweg 1, 10557 Berlin, DE

Schloss Bellevue befindet sich im nördlichen Zentrum des Berliner Ortsteils Tiergarten direkt am Spreeufer. Die genaue Adresse lautet Spreeweg 1, 10557 Berlin. Sinngemäß übersetzt heißt das Schloss „schöne Aussicht“. Es besteht aus zweieinhalb Stockwerken, welche sich über drei Gebäudeflügel erstrecken. Bellevue wurde 1785 bis 1786 von dem Architekt Philip Daniel Boumann im Auftrag von Ferdinand von Preußen, dem jüngsten Bruder Friedrichs des zweiten, im Stil des Klassizismus erbaut.
Im ersten Weltkrieg diente das Schloss ab 1916 als Besprechungsort und 1939 wurde es zum Gasthaus der Reichsregierung. Im April 1941 fiel es allerdings Brandbomben zum Opfer und brannte komplett aus. Das heutige weiße Gebäude ist die rekonstruierte Version von 1959. Seit 1994 ist Schloss Bellevue die offizielle Residenz des jeweils amtierenden deutschen Bundespräsidenten.
Führungen durch das Schloss sind möglich, müssen aber mehrere Monate vorher angemeldet werden. In der Nähe des Schlosses befinden sich beispielsweise die Siegessäule, das Tiergarten- sowie Hansaviertel und das Brandenburger Tor.

Bundestag

Platz der Republik 1, 10557 Berlin, DE

Der Deutsche Bundestag ist das Parlament und somit das gesetzgebende Organ der Bundesrepublik Deutschland mit Sitz in Berlin. Der Bundestag wird im politischen System Deutschlands als einziges Verfassungsorgan des Bundes direkt vom Staatsvolk, den deutschen Staatsbürgern, gewählt gemäß Art. 20 Abs. 2 Satz 2 GG i. V. m. Art. 38 GG.

Die gesetzliche Anzahl seiner das ganze Volk vertretenden Mitglieder beträgt 598 nach § 1 Abs. 1 Satz 1 BWahlG. Die tatsächliche Mitgliedszahl kann aufgrund von Überhang- und Ausgleichsmandaten höher sein. Im 19. Deutschen Bundestag bestehen 709 Mandate, womit der Bundestag das größte frei gewählte nationale Parlament der Welt ist.

Eine Legislaturperiode des Bundestags dauert grundsätzlich vier Jahre. Die Mitglieder des Deutschen Bundestages (MdB) können sich zu Fraktionen oder Gruppen zusammenschließen und genießen damit einen besonderen Verfahrens- und Organisationsstatus. Dem Bundestag steht der Präsident des Deutschen Bundestages (kurz Bundestagspräsident), Wolfgang Schäuble (CDU) vor, der zugleich das Amt des Präsidenten der Bundesversammlung innehat.

Der Alterspräsident, seit 2017 der FDP-Politiker Hermann Otto Solms, leitet gemäß Geschäftsordnung die erste Sitzung des Deutschen Bundestages zum Beginn einer neuen Legislaturperiode.

Der Bundestag hat eine Vielzahl von Aufgaben: Er hat die Gesetzgebungs­funktion, das heißt, er schafft das Bundesrecht und ändert das Grundgesetz, die Verfassung. Hierbei bedarf es häufig der Mitwirkung des Bundesrats, eines selbständigen Verfassungsorgans, das Aufgaben vergleichbar mit denen einer Zweiten Parlamentskammer (international üblicherweise als Oberhaus eingeordnet) hat. Der Bundestag genehmigt Verträge mit anderen Staaten und Organisationen (internationale Verträge) und beschließt den Bundeshaushaltsplan. Im Rahmen seiner Kreationsfunktion wählt er unter anderem mit absoluter Mehrheit den Regierungschef (Bundeskanzler) und wirkt mit bei der Wahl des Staatsoberhauptes (Bundespräsident), der Bundesrichter und anderer wichtiger Bundesorgane. Der Bundestag übt die parlamentarische Kontrolle gegenüber der Regierung und der Exekutive des Bundes aus, er kontrolliert auch den Einsatz der Bundeswehr. Politisch bedeutsam ist die Öffentlichkeitsfunktion, wonach der Bundestag die Aufgabe hat, die Wünsche des Volkes auszudrücken und es umgekehrt zu informieren.

Der Deutsche Bundestag hat seit 1999 seinen Sitz im Reichstagsgebäude im Berliner Bezirk Mitte. Daneben unterhält er noch eine Reihe weiterer Funktionsgebäude zur Unterstützung der parlamentarischen Arbeit.

Reichstagsgebäude

Platz der Republik 1, 10557 Berlin, DE

Einleitung
Am 30. Oktober 1991 entschied der Ältestenrat des Bundestages, dass der historische Reichstagsbau des Architekten Paul Wallot von 1894 als Sitz eines gesamtdeutschen Parlaments wiederhergestellt und genutzt werden solle. Die Ruine des Reichstagsgebäudes war in den sechziger Jahren wiederaufgebaut worden, wurde jedoch nicht als Parlamentsgebäude genutzt.

Den Auftrag zum Umbau des Reichstagsgebäudes nach dem Hauptstadtbeschluss erhielt der britische Architekt Sir Norman Foster nach einem internationalen Architekturwettbewerb. Im Juni 1994 stellte er seinen überarbeiteten Entwurf des Reichstagsprojekts vor. Dieser sah vor, einen modernen Parlamentsbau zu gestalten, der die Geschichte des Reichstagsgebäudes respektiert und zugleich die Umsetzung eines zukunftweisenden Energiekonzeptes zu realisieren. Das ehemalige Reichstagsgebäude wurde zu einem modernen Arbeitsparlament umgestaltet, das allen Anforderungen an neueste Kommunikations-, Büro- und Arbeitsplatztechnik entspricht.

Geschichte
Das Reichstagsgebäude hat der Architekt Paul Wallot in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts entworfen. Im Jahre 1894 konnte die Schlußsteinlegung des Baus gefeiert werden, dessen Bild von einer markanten Kuppel und vier Ecktürmen geprägt wird. Wallot hielt die Kuppel, die in der damaligen Zeit eine technische Meisterleistung darstellte, sowohl aus Gründen der Lichtwirkung im Gebäude als auch aus Gründen der ästhetischen Gesamtwirkung des Gebäudes für unverzichtbar.

Mittelpunkt der revolutionären Ereignisse 1918
Im Jahre 1918 stand das Reichstagsgebäude im Mittelpunkt der revolutionären Ereignisse in Berlin. Nach der Abdankung des Kaisers rief der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann am 9. November 1918 von einem Fenster des Gebäudes die Republik aus, und im Plenarsaal tagten die Berliner Arbeiter- und Soldatenräte. Erst im Jahre 1919 kehrten die Parlamentarier in das Reichstagsgebäude zurück. Wie der Beginn so war auch das Ende der Weimarer Republik eng mit dem Schicksal des Reichstagsgebäudes verknüpft. Ein vermutlich von dem holländischen Anarchisten und Kommunisten van der Lubbe gelegter Brand zerstörte den Plenarsaal des Reichstagsgebäudes in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1933.

Erster und zweiter Wiederaufbau
Im Zweiten Weltkrieg stand das Reichstagsgebäude im Mittelpunkt des "Endkampfes um Berlin", da die Eroberung des Gebäudes für die Rote Armee hohen Symbolwert besaß. Nach dem Kriege wurde aufgrund einer fragwürdigen Entscheidung die beschädigte Kuppel gesprengt. Den Wiederaufbau des Reichstagsgebäudes vollendete der Architekt Paul Baumgarten bis zum Jahre 1973. Nach dem Bundestagsbeschluß vom 20. Juni 1991, Parlament und Regierung nach Berlin zu verlegen, erhielt der britische Architekt Norman Foster den Auftrag zum Umbau des Gebäudes. Das Parlament beschloß auch die Wiedererrichtung einer - wenngleich gegenüber Wallots Werk modifizierten - Kuppel.

Verbindung von Tradition und Moderne
Am 19. April 1999 konnte Bundestagspräsident Wolfgang Thierse das Gebäude seiner Bestimmung übergeben. Dem Architekten Foster ist es gelungen, eine beeindruckende Verbindung von Tradition und Moderne zu schaffen. Er öffnete Blickachsen quer durch das Gebäude, von der Ostseite zur Westseite, von der Kuppel bis in den Plenarsaal oder über mehrere Geschosse, schuf hell belichtete große Räume und verlieh auf diese Weise dem vom Stilwillen des 19. Jahrhunderts geprägten Gebäude ein hohes Maß an Transparenz und Leichtigkeit. Gleichzeitig legte er einen Großteil der historischen Bausubstanz frei und öffnete den Blick für die Wallot´sche Architektur mit den Beschädigungen, die Reichstagsbrand, Weltkrieg und Wiederaufbauarbeiten ihr zugefügt hatten. Darüber hinaus sichern die offene Raumstruktur, der freie Zugang zur Kuppel sowie die Besuchsmöglichkeiten auf der Besucherebene den Bürgerinnen und Bürgern einen eindrucksvollen Einblick in die Parlamentsarbeit.

Plenarsaal im Zentrum des Gebäudes
Das Reichstagsgebäude macht es kurz. Ein paar Schritte nur sind nötig, die große Freitreppe hinauf, dann durch die mächtigen Säulen des Portals - und schon ist von der hohen Empfangshalle aus das Herzstück des Deutschen Bundestages zu sehen: der Plenarsaal. Mehr noch als in allen vorhergehenden Gebäuden beherrscht der Plenarsaal den so gründlich umgestalteten Bau, nicht zuletzt durch seine bis zum Fuß der Glaskuppel hinaufreichende Höhe. Fast alle Stockwerke sind um ihn herum gruppiert; aus vielen Blickwinkeln kann er eingesehen werden. Die ganze erste Etage des Reichstages, die so genannte Plenarsaalebene, ist den Abgeordneten, ihren Mitarbeitern und dem Parlamentspersonal vorbehalten. Wie alle anderen Stockwerke ist auch sie zur besseren Orientierung, mit einer bestimmten Farbe gekennzeichnet: Blau an allen Türen und anderen markanten Punkten.

Plenarebene: Einrichtungen für die Abgeordneten
Ist das große Westportal hauptsächlich für die Besucher des Bundestages bestimmt, so dient das Ostportal an der gegenüberliegenden Seite des Reichstagsgebäudes vor allem den Abgeordneten. Sie erreichen von dort aus die über dem Erdgeschoss liegende Plenarsaalebene. Wie ein Kranz umgeben sie Räume und Einrichtungen, die für die Arbeit zumal an Debattentagen nötig oder nützlich sind: Wandelhallen für die wichtigen Gespräche am Rande, eine Präsenzbibliothek zum Nachschlagen von Daten und Fakten während der Debatten, Ruhe- und Aufenthaltsräume, auch für die Mitglieder der Regierung, ein Lobby- und Clubraum, ein größeres Restaurant sowie eine Cafeteria und ein kleines Bistro. Ebenso gibt es einen Andachtsraum, in dem sich Abgeordnete zur christlichen Morgenfeier versammeln können. Vor allem aber bietet die Kuppel jene einzigartige Attraktion, die alle anzieht: Sie ist begehbar. zwei gegenläufige Rampen winden sich in sanften Spiralen zu einer Aussichtsplattform hinauf, von der aus sich das schönste Panorama über Berlin zeigt.

Besucherebene und Präsidialebene
Mit der Farbe Grün gekennzeichnet ist die Etage über der Plenarsaalebene. Sie ist Besuchern und Journalisten vorbehalten, die von hier aus auf die Besuchertribüne des Plenarsaals gelangen. Über den Abgeordnetensitzen sind sie so weit in den Plenarsaal hineingezogen, dass alles wie zum Anfassen nah erscheint. Auf der Besucherebene sind zudem variable Vortragssäle sowie Arbeitsräume für die Presse untergebracht. Über dem Besuchergeschoss liegt, Kennfarbe Burgunderrot, die Präsidialebene. Der Repräsentation dienen ein großer und ein kleiner Empfangssaal. Der andere Teil der Etage besteht - neben den Arbeitsräumen des Präsidenten - aus einem Sitzungssaal des Ältestenrats, aus Besprechungszimmern und Büros der engsten Mitarbeiter des Präsidenten und der Verwaltungsspitze des Parlaments.

Fraktionsebene: vierte Ebene des Arbeitsgehäuses
Damit ist die Kapazität des Reichstagsgebäudes fast ausgeschöpft. Auch die Abgeordneten und weitere Gremien im Plenargebäude unterzubringen, wäre unmöglich. Wohl aber haben dort die Fraktionen ihren festen Platz, auf der vierten Ebene mit der Kennfarbe Grau. Ihre Versammlungssäle, Vorstandszimmer und Vorräume gruppieren sich um eine ausgedehnte Presselobby, die auch für große Empfänge genutzt werden kann. Teil der Fraktionsebene sind auch Räume in den vier Ecktürmen des Reichstages, die eine besondere Atmosphäre schaffen.

Der neue Sitz des Bundestages ist ein klar gegliedertes Arbeitsgehäuse. Von unten bis oben, vom Erdgeschoss mit seinen Funktionsräumen, technischen Einrichtungen und Diensten über die drei Ebenen ist alles zweckmäßig aufgeteilt, mit möglichst kurzen und direkten Wegen - und immer auf das Zentrum ausgerichtet: auf den Plenarsaal in der Mitte des Gebäudes.

Dachterrasse und Kuppel: Blick über Berlin
Über dem Fraktionsbereich liegt die Dachterrasse samt einem Restaurant für die Besucher - und jene Glaskuppel, die sofort zum Wahrzeichen des Bundestages geworden ist. Tags glänzt sie, nachts leuchtet sie über der Stadt. In ihrer technischen Funktion bringt die Kuppel, ermöglicht wird dies durch ein trichterförmiges Lichtumlenkelement mit 360 Spiegeln, zusätzliches Tageslicht in den Plenarsaal. Umgekehrt transportiert der bis ins Plenum reichende Trichter die Abluft des Saales nach oben ins Freie.

Der Text stammt von der Seite: https://www.bundestag.de/besuche/architektur/reichstag

Paul-Löbe-Haus

Konrad-Adenauer-Straße 1, 10557 Berlin, DE

Nur wenige Meter vom Reichstagsgebäude entfernt liegt das Paul-Löbe-Haus. Benannt nach dem letzten demokratischen Reichstagspräsidenten der Weimarer Republik, gehört das lichte Gebäude im Spreebogen zum "Band des Bundes“, das die beiden früher durch die Mauer getrennten Teile der Hauptstadt über die Spree hinweg verbindet. Das "Band des Bundes" besteht aus dem neuen Kanzleramt, dem Paul-Löbe-Haus auf der Westseite des Flusses und dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus auf der Ostseite.

Anders als beim Reichstagsgebäude konnten mit dem Paul-Löbe-Haus, losgelöst von den Vorgaben der Geschichte, eigene Akzente gesetzt werden. Das ist dem Architekten Stephan Braunfels nach dem einhelligen Urteil von Fachleuten und Laien gelungen: Der achtgeschossige Neubau mit seinen jeweils fünf markanten Seitenkämmen und den acht charakteristischen gläsernen Zylindern wirkt wie ein kraftvoller "Motor der Republik“.

Paul Löbe wurde am 14. Dezember 1875 im schlesischen Liegnitz geboren. Nach dem Abschluss einer Schriftsetzerlehre trat er 1893 der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands bei und wurde 1904 in die Stadtverordnetenversammlung in Breslau gewählt. 1919 war er Mitglied der Verfassungsgebenden Nationalversammlung.

Präsident des Reichstages
Im Jahre 1920 wurde Paul Löbe mit 397 von 420 Stimmen zum Präsidenten des Reichstages gewählt. Er hatte dieses Amt mit nur einer kurzen Unterbrechung zwölf Jahre inne und erwarb sich durch seine maßvolle Amtsführung Achtung und Sympathie seiner politischen Freunde wie Gegner. Nach den Juli-Wahlen 1932, als der Verfall der parlamentarischen Sitten eine fruchtbare Parlamentsarbeit unmöglich gemacht hatte, wurde er von dem Nationalsozialisten Herrmann Göring aus dem Amt verdrängt. 1933 wurde Paul Löbe für mehrere Monate in Schutzhaft genommen und 1944 - aufgrund seiner Verbindung zum Widerstand um Goerdeler und Leuschner - ein zweites Mal im Konzentrationslager inhaftiert.

Alterspräsident des 1. Deutschen Bundestages
Nach 1945 beteiligte sich Paul Löbe am Wiederaufbau der SPD und wirkte 1948/49 als einer der acht Berliner Abgeordeten im Parlamentarischen Rat an einigen der konstitutiven Artikel des Grundgesetzes mit. Am 7. September 1949 eröffnete er, der letzte demokratische Reichstagspräsident der Weimarer Republik, als Alterspräsident die erste Sitzung des 1. Deutschen Bundestages.

Aufrichtiger Patriot und überzeugter Europäer
1954 übernahm Paul Löbe den Vorsitz des Kuratoriums "Unteilbares Deutschland" und setzte sich als aufrichtiger Patriot und überzeugter Europäer mit hohem Engagement für die Einigung Westeuropas und die Wiedervereinigung Deutschlands ein.

Löbe verstarb am 3. August 1967 in Bonn.

Der Text stammt von der Seite: https://www.bundestag.de/besuche/architektur/loebehaus

East-Side-Gallery

Mühlenstraße 3-100, 10243 Berlin, DE

EAST SIDE GALLERY BERLIN
befindet sich im öffentlichen Raum, ist rund um die Uhr öffentlich begehbar. - Spezielle Führungen können hier gebucht werden.

Gelegen an der Mühlenstraße in Berlin Friedrichshain.
längste Open Air Gallery der Welt mit 1.316 Metern
bildete einen Teil der Grenze zwischen Ost- und West-Berlin
entstanden: Feb.-Sep. 1990 - saniert: Feb.-Sep. 2009

101 großformatige Bilder direkt an die Mauer gemalt stehen für die Freude über den Mauerfall, für die Überwindung des eisernen Vorhangs in Europa, die Euphorie über die friedlich erkämpfte Freiheit über die Verfolgung, Bespitzelung und Unfreiheit, die Hoffnung nach einer besseren, menschlichen Gesellschaft. Für persönliche Schicksale, Wünsche und Träume.
Die East Side Gallery versteht sich als Denkmal für den Fall der Mauer und der friedlichen Überwindung von Grenzen und Konventionen zwischen Gesellschaften und Menschen mit mehr als 3 Millionen Besucher pro Jahr. Darüber hinaus ist die East Side Gallery bis heute das einzige authentische Denkmal der Wiedervereinigung, und das schon seit über zwanzig Jahren.

Bilder:
Oskar (Hans Bierbrauer)
Narenda K. Jain: Sieben Stufen der Erleuchtung
Fulvio Pinna: Hymne an das Glück
Kikue Miyatake: Paradise Out Of The Darkness
Günther Schäfer: Vaterland
Georg Lutz [Rauschebart]
César Olhagaray: Urmenschen der Computer
Jens-Helge Dahmen: Pneumohumanoiden
Gábor Simon: Space Magic
Siegrid Müller-Holtz: Gemischte Gefühle
Ursula Wünsch: Frieden für Alles
Oliver Meline [Feind]: Willkommen
Ulrike Zott: Ohne Titel
Ana Leonor Rodriges: Ohne Titel
Muriel Raoux, Kani Alavi: Ohne Titel
Muriel Raoux: Les Yeux Ouverts
Ditmar Reiter: Ohne Titel
Santoni: Trilogie-Maschine Macht
Bodo Sperling: Die Transformierung des Pentagramms zu einem Friedensstern in einem großen Europa ohne Mauern
Barbara Greul Aschanta: Deutschland im November
Willi Berger: Soli Deo Gloria (nach einem Werk von Johannes Meissel)
André Sécrit, Karsten Thomas: Du hast gelernt, was Freiheit heißt
Theodor Chezlav Tezhik: The Big Kremlin's Wind
Catrin Resch: Europas Frühling
Irina Dubrowskaja: Die Wand muss weichen wenn der Meteorit der Liebe kommt
Dmitri Wladimirowitsch Wrubel: Mein Gott hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben (Nach einem Foto von Régis Bossu)
Marc Engel: Marionetten eines abgesetzten Stücks
Alexey Taranin: Ohne Titel
Michail Serebrjakow: Diagonale Lösung des Problems
Rosemarie Schinzler: Alles offen
Rosemarie Schinzler: Wachsen lassen
Christine Fuchs: How's God? She's Black
Gerhard Lahr: Berlyn
Karin Porath: Freiheit fängt innen an
Lutz Pottien-Seiring: Ohne Titel
Wjatschleslaw Schjachow: Die Masken
Dmitri Wrubel: Danke, Andrej Sacharow
Jeanett Kipka: Vogelflug
Schamil Gimajew: Worlds People, wir sind ein Volk
Jürgen Große: Die Geburt der Kachinas
Christopher Frank: Stay Free
Andreas Paulun: Amour, Paix
Joaquim Antonio Gocalves Borregana (Kim Prisu): O Povo Unido Nunca Mais Sera Veicido
Greta Csatlòs (Künstlergruppe Ciccolina): Sonic Malade
Henry Schmidt: Vergesst mir die Liebe nicht
Thomas Klingenstein: Umleitung in den japanischen Sektor
Karsten Wenzel: Die Beständigkeit der Ignoranz
Pierre-Paul Maillé: Ohne Titel
Andy Weiß: Geist Reise
Gabriel Heimler: Der Mauerspringer
Salvadore de Fazio: Dawn of Peace
Gerald Kriedner: Götterdämmerung
Christos Koutsouras: Einfahrt Tag und Nacht freihalten
Yvonne Onischke (geb. Matzat; Künstlername seit 2005 Yoni): Berlin bei Nacht
Peter Peinzger: Stadtmenschen
Elisa Budzinski: Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt
Sabine Kunz: Ohne Titel
Lance Keller: The Wall
Jay One (Jacky Ramier): Ohne Titel
Klaus Niethardt: Justitia
Mirta Domacinovic: Zeichen in der Reihe
Patrizio Porrachia: Der Blitz
Ines Bayer, Raik Hönemann: Es gilt viele Mauern abzubauen
Thierry Noir: Hommage an die Junge Generation
Teresa Casanueva: Sprosse
Stephan Cacciatore: La Buerlinica
Karina Bjerregaard, Lotte Haubart: Himlen over Berlin
Christine Kühn: Touch the Wall
Rodolfo Ricàlo: Vorsicht
Birgit Kinder: Test the Best
Margaret Hunter, Peter Russell: Ohne Titel
Peter Russell: Himmel und Sucher
Margaret Hunter: Joint Venture
Sándor Rácmolnár: Waiting for a New Prometheus
Gábor Imre: Wasserfall
Pal Gerber: Sag, welche wunderbaren Träumen halten meinen Sinn umfangen
Gábor Gerhes: Ohne Titel
Sándor Györffy: Feuerköpfe
Gruppe Stellvertretende Durstende: Farbe Übertrag
Laszlo Erkel (Kentaur): You can see Infinity
Kani Alavi: Es geschah im November
Jim Avignon, Miriam Butterfly, Tomas Fey: Doin it cool for the East Side (im Oktober 2013 mit neuem Motiv übermalt)
Peter Lorenz: US Flagge
Dieter Wien: Der Morgen
Jacob Köhler: Lotus
Carmen Leidner: Niemandsland
Jens Hübner, Andreas Kämper: Ohne Titel
Hans-Peter Dürhager, Ralf Jesse: Der müde Tod
Jolly Kunjappu: Dancing for Freedom
Susanne Kunjappu-Jellinek: Curriculum Vitae
Mary Mackay: Tolerance
Carsten Jost, Ulrike Steglich: Politik ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln
Brigida Böttcher: Flora geht
Ignasi Blanch i Gisbert: Parlo d'Amor
Kiddy Citny: Ger-Mania
Petra Suntinger, Roland Gützlaff: Apollo
Andrej Smolak: Ohne Titel
Lana Kim: Ohne Titel
Karin Velmanns: Ohne Titel
Rainer Jehle: Denk-Mal, Mahn-Mal
Kamel Alavi: Ohne Titel
Kasra Alavi: Flucht
Ingeborg Blumenthal: Der Geist ist wie Spuren der Vögel am Himmel
Lana Kim: Ohne Titel

Gedächtniskirche

Kurfürstendamm 236, 10719 Berlin, DE

– voller Name: Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
– Ort: Berlin (Charlottenburg), Breitscheidplatz
– Homepage: gedaechtniskirche-berlin.de
– Eintritt frei
– Entstehungsdatum: 1891-1895 / 1959-1961
– Höhe: 71m
– protestantische Kirche
– Restaurierte Ruine einer Kirche aus des 1890er-Jahren, die während des Kriegs zerstört wurde.
– Wird noch für Veranstaltungen und Gottesdienste benutzt.
– Außerdem Mahnmal für den Frieden.

Berliner Dom

Am Lustgarten 9, 10178 Berlin, DE

Der Berliner Dom (offiziell: Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin) am Lustgarten auf der Museumsinsel ist eine evangelische Kirche und dynastische Grabstätte im Berliner Ortsteil Mitte des gleichnamigen Bezirks. In den Jahren 1894–1905 nach Plänen von Julius Raschdorff im Stil der Neorenaissance und des Neobarocks errichtet, ist der denkmalgeschützte Bau eine der größten evangelischen Kirchen Deutschlands und eine der bedeutendsten dynastischen Grabstätten Europas. In ihr fanden insgesamt 94 Mitglieder des Hauses Hohenzollern vom Ende des 16. bis Anfang des 20. Jahrhunderts ihre letzte Ruhe. Im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört, wurde er außen bis 1984 vereinfacht und innen bis 2002 originalgetreu wiederaufgebaut. Neben Gottesdiensten wird der Dom auch für Staatsakte, Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt.

Alexanderplatz

10178 Berlin, DE

Entstehung des Platzes bis zum 19. Jahrhundert
Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Berliner Stadtmauer verstärkt und eine Art Festungsring entstand. Erste Pläne der Residenzstadt wurden gemacht. Einige Tore der neuen Festung wurden geschlossen, u. a. das Stralauer Tor, wodurch das Georgentor an Bedeutung gewann. Vor diesem ließ der Große Kurfürst günstige Landstücke vergeben, es etablierten sich ein Viehmarkt und ein Wochenmarkt. Langsam entstand die Georgenvorstadt mit 600 bis 700 Familien Ende des 17. Jahrhunderts. 1701 wurde das Georgentor in Königstor umbenannt und der Platz davor hieß von nun an Königs Thor Platz. Im Jahre 1800 waren die rund um den Platz Ansässigen meist Handwerker, ausgemusterte Soldaten, Kleinbürger oder Manufakturarbeiter (Seide und Wolle). Der südliche Teil des zukünftigen Alexanderplatzes war durch Bäume vom Verkehr abgetrennt und wurde für Paraden genutzt, während im Norden der Markt weiterhin seinen Platz hatte.

Bedeutung für die Residenzstadt Berlin 1805-1900
Am 25. Oktober 1805 wurde auf dem Paradeplatz vor dem alten Königstor der russische Zar Alexander I. zu einem Besuch empfangen, anlässlich dessen König Friedrich Wilhelm III. über eine Umbenennung des Platzes in Alexanderplatz verfügte. Schon damals war der Alexanderplatz für den Verkehr bedeutend: Bereits 1847 führten viermal die Stunde Pferdeomnibusse zum Potsdamer Platz. 1848 kam es während der Märzrevolution zu Straßenkämpfen, der Weg vom Platz in die Stadt wurde verbarrikadiert. Hierbei war auch der Schriftsteller Theodor Fontane beteiligt. Die Königsstadt wuchs im Laufe der Zeit immer weiter, Mitte des 19. Jahrhunderts war bereits eine viergeschossige Bebauung erreicht. Der ehemalige Festungsgraben wurde 1870 zugeschüttet und auf ihm die Berliner Stadtbahn errichtet. 1882 wurde diese mit dem Stadtbahnhof Alexanderplatz eröffnet. Von 1870 bis 1886 entstanden u. a. folgende Gebäude:
Grand Hotel
Polizeipräsidium
Amtsgericht
Zentralmarkthalle
Mit der Eröffnung der Markthalle wurde der Wochenmarkt auf dem Platz verboten und die dadurch freiwerdende Fläche teilte den Alexanderplatz funktional: im nördlichen Teil befand sich der aufkommende Individualverkehr, der ehemalige Paradeplatz im Süden wurde gärtnerisch gestaltet.

Hochkonjunktur 1900-1940
Seine Blütezeit erlebte der Alexanderplatz im 20. Jahrhundert: Durch die Kaufleute Hermann Tietz (Volkswarenhaus für die Berliner), Georg Wertheim (Weltstadtwarenhaus für die Welt) und Hahn wurden große Warenhäuser errichtet. Und auch die Funktion als Verkehrsknotenpunkt machte den Alexanderplatz zu einem bedeutenden Gebiet in Berlin: Nicht nur drei U-Bahnlinien, auch Fern- und S-Bahnen sowie Omnibusse, Pferde- und ab 1898 auch elektrische Straßenbahnen standen der Bevölkerung zur Verfügung. Auf Grund dieser Fülle drohte der Platz zusammenzubrechen, weshalb der damalige Baustadtrat Martin Wagner eine Umgestaltung und Anpassung an den Verkehr empfahl. 1929 wurde ein Architekturwettbewerb gestartet, doch wegen mehrerer Komplikationen mit Investoren wurde nicht auf den Siegerentwurf des Büros Hans und Wassili Luckhardt, sondern auf den Entwurf von Peter Behrens zurückgegriffen – das Alexanderhaus und das Berolinahaus wurden daraufhin parallel zur Stadtbahn errichtet und sind damit die einzigen Gebäude des Planes von Behrens, die verwirklicht wurden. Denn das amerikanische Konsortium, das für den Bau verantwortlich war, hatte auf Grund der Weltwirtschaftskrise keine finanziellen Mittel mehr für weitere Bauten. Schon damals war der Alexanderplatz der verkehrsreichste Platz in Berlin, im Jahre 1936, zum Zeitpunkt der Olympischen Sommerspiele (in Berlin), ergab eine Zählung, dass täglich zwischen 7:00 und 21:00 Uhr ca. 35.000 Fahrzeuge den Platz überquerten.

Zerstörung und Wiederaufbau 1940-1964
Die Berolinafigur (Berolina = Neulatein für Berlin, Kupferfigur mit einem Kranz aus Eichenblättern aus dem Jahre 1895) wurde schon 1944 entfernt und war vermutlich zu Rüstungszwecken eingeschmolzen worden. Im April 1945 erreichten die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges auch das Zentrum Berlins - die Artillerie der Roten Armee beschoss den Alexanderplatz, wodurch erhebliche Teile der Gebäudekomplexe zerstört wurden. Nach Kriegsende und nach der Entrümpelung der Kriegsruinen begann der Wiederaufbau des gesamten Alexanderplatzes, mit der Auflage, dem schnell wachsenden Kraftfahrzeugverkehr mehr Raum zu geben. Eine verkehrsgerechte Stadt sollte geschaffen werden und sah großflächige Abrisse vor – durch die Teilung Berlins wurde die stetige Umsetzung dieser Pläne jedoch verhindert. Anstelle der zerstörten Wohn- und Handelshäuser wurden in Plattenbauweise neue Gebäude errichtet. 1958 wurde durch den V. Parteitag der SED eine komplette Befreiung des Alexanderplatzes vom fließenden Verkehr beschlossen, wodurch sich die Aufenthaltsqualität auf dem Platz verbessern sollte. Allerdings wurde dadurch eine überdimensionierte Platzfläche mit einer Abkopplung des ehemals urbanen städtischen Umfeldes erreicht. In den Jahren 1969 – 1971 wurden u. a.
das Centrum-Warenhaus,
das 120 Meter hohe Interhotel Stadt Berlin,
das Haus des Berliner Verlages, das zehngeschossige Haus der Elektroindustrie,
das Haus der Statistik sowie
das siebzehngeschossige Haus des Reisens
Auch Walter Womackas Brunnen der Völkerfreundschaft und Erich Johns Urania-Weltzeituhr gehörten von nun an zum Alexanderplatz. Die sozialistische Stadtplanung war fertiggestellt, die Platzfläche hatte sich nach dem Zweiten Weltkrieg mit 80.000 qm fast vervierfacht und war beliebter Treffpunkt der Touristen und Berliner. Der Alexanderplatz diente nun als zentraler Kundgebungsort und die 125 Meter breite Karl-Marx-Allee wurde für die alljährlichen Paraden zur Feier der Gründung der DDR genutzt. Der im Jahr 1969 fertiggestellte Fernsehturm war zu dieser Zeit der zweithöchste Fernsehturm der Welt und wurde zum Ost-Berliner Wahrzeichen.

Nach der Wende 1990-heute
Die sozialistische Stadtplanung der 70er Jahre entsprach nach dem Mauerfall nicht mehr der aktuellen Denkweise. Der Berliner Architekt Hans Kolhoff erstellte einen Plan, der eine hufeisenförmige sieben- bis achtgeschossige Bebauung mit 150 Meter hohen Türmen mit 42 Geschossen im Außenbereich vorsah, angelehnt an die ehemaligen Entwürfe Behrens. Dieser Plan wurde 1994 vom Berliner Senat beschlossen. Das Centrum Warenhaus wurde vergrößert und beherbergt heute Galeria Kaufhof und C&A. Im Jahr 2007 eröffnete das Einkaufszentrum Alexa, das sich am Ort des ehemaligen Polizeipräsidiums befindet. 2014 wurde der Bau des Wohn- und Geschäftshauses Alea 101 abgeschlossen. Langfristig ist der Abriss des 125 Meter hohen ehemaligen Interhotels Hotel Stadt Berlin (heute: Hotel Park-Inn) und die Errichtung dreier Hochhäuser an dieser Stelle geplant. Ob und wann dies umgesetzt wird, ist jedoch unklar – zumal das zum Abriss vorgesehene Hotelhochhaus erst im Jahr 2005 eine neue Außenfassade bekam und die Auslastung des Hotels sehr gut ist. Das Land Berlin hat außerdem verlauten lassen, die entsprechenden städtebaulichen Verträge nicht gegen den Markt durchsetzen zu wollen. Nach den Entwürfen des Architekten Hans Kolhoff sollen weiterhin bis zu elf riesige Gebäude entstehen, die eine Mischung aus Geschäften und Wohnungen aufweisen sollen.

Der Text stammt von der Seite: https://hiberlincenter.com/de/alexanderplatz-berlin-geschichte/

Linie 100

Hardenbergplatz 2 - 14, 10623 Berlin, DE

Zugegeben, ganz kostenlos ist die Stadtrundfahrt natürlich nicht, ihr braucht zumindest einen gültigen Fahrschein für den öffentlichen Nahverkehr. Die 7,- € für eine Tageskarte AB sind aber ohnehin gut investiert, denn mit den Öffis kommt ihr in Berlin schnell, unkompliziert und einigermaßen zuverlässig überall hin – Tag und Nacht. Die Zauberformel für eure kostenlose Stadtrundfahrt ist leicht zu merken: 100 plus 200. Das sind nämlich die Buslinien, die euch bequem und im Rhythmus weniger Minuten zu den meisten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt bringen, und das auch noch in einer perfekten Rundtour. Einen Audio-Kommentar zu den entsprechenden Attraktionen gibt es zwar nicht, aber mit einem Reiseführer in der Hand oder einer entsprechenden Sightseeing-App auf dem Smartphone braucht ihr das auch gar nicht. Mit der Tageskarte in der Hosentasche könnt ihr natürlich beliebig oft aussteigen und einzelne Orte erkunden bevor ihr einfach in den nächsten Bus wenige Minuten später springt und euch zur nächsten Sehenswürdigkeit chauffieren lasst. Die gesamte Strecke nimmt gut 60 Minuten in Anspruch und bringt euch nicht nur berühmten Gebäuden und Plätzen der Stadt näher sondern auch den “ganz normalen” Berlinerinnen und Berlinern auf den Sitz- und Stehplätzen neben euch.

Fahrt mit der S-Bahn zum Alexanderplatz. Hier am Fuße des berühmten Fernsehturms (1) beginnt eure gemütliche Tour durch die Innenstadt. Sucht nach den gelben Bussen, die vorne an der Straße abfahren und steigt in den Bus 100 in Richtung “S+U Zoologischer Garten”. Schnell einen Fensterplatz ergattern, am besten auf dem Oberdeck, denn ab jetzt heißt es Augen auf und nichts verpassen! Vorbei am Roten Rathaus (2) geht es zum Berliner Dom (3) am Lustgarten (4) – und schon seid ihr auf der Museumsinsel (5) und mittendrin im UNESCO-Weltkulturerbe. Die Baustellen von Stadtschloss (6) und Staatsoper (7) lassen wir links liegen, auf die Fakultäten der Humboldt-Universität (8) sowie der riesigen Staatsbibliothek (9) solltet ihr aber durchaus einen Blick wagen. Auf der Prachtstraße Unter den Linden geht es weiter bis zur vielleicht bekanntesten Sehenswürdigkeit der Stadt: dem Brandenburger Tor (10). Das Zentrum der Macht, das Berliner Regierungsviertel ist jetzt zum greifen nah, und am Reichstagsgebäude (11), dem Haus der Kulturen der Welt (12) und natürlich dem Schloss Bellevue (13) vorbei geht es immer am Tiergarten entlang bis zur prächtigen Siegessäule (14). Wir sind jetzt im tiefsten Westen der Stadt, und schon bald an einer der bekanntesten Ruinen des Landes: Die Gedächtniskirche (15) am Breitscheidplatz ist die letzte Station vor der Endstation der Linie 100 – der Bahnhof Zoologischer Garten. Hier heißt es erstmal aussteigen, sich stärken und vielleicht gleich noch ein wenig die Gegend erkunden, bevor es auf den zweiten Teil unserer Stadtrundfahrt geht.

Habt ihr die Elefanten im Zoo (16) begrüßt und euch vom Dach der Bikini-Mall aus den Blick über das Affengehege gegönnt? Dann schnell zurück zur Bushaltestelle und einsteigen in den Bus 200 in Richtung “S+U Alexanderplatz”. An der Gedächtniskirche vorbei bleibt der Bus diesmal in der südlichen Innenstadt und fährt euch durchs Botschaftsviertel und dicht am Großen Tiergarten entlang bis zur Philharmonie (17). Vor euch thronen jetzt bereits die Hochhäuser des Potsdamer Platz (18) mit dem beeindruckenden Sony Center. Gleich dahinter passiert ihr den Bundesrat (19) eines der beiden Parlamente der Bundesrepublik Deutschland, sowie das opulente Bundesfinanzministerium (20). Zwei Haltestellen später an der Ecke “Behrenstraße/Wilhelmstraße” solltet ihr für eine kurze Pause aussteigen, denn das Holocaust-Mahnmal (21) liegt einen Block weiter westlich. Sobald ihr wieder im Bus sitzt könnt ihr euch entspannt zurücklehnen: Über die euch bereits bekannte Museumsinsel geht es nämlich in wenigen Minuten zurück zum Alexanderplatz. Vergesst nicht auszusteigen, der Bus endet hier nicht. Es sei denn, das Wetter ist schön, dann könnt ihr auch noch ein paar Augenblick sitzen bleiben und für ein ausgiebiges Picknick bis zum Volkspark Friedrichshain mitfahren.

Entnommen wurde der Text der Seite: https://ip-hostel.com/blog/2017/05/budget-berlin-gratis-stadtrundfahrt/

Bikini Berlin

Budapester Straße 38-50, 10787 Berlin, DE

– Name: Bikini Berlin
– Ort: Berlin (Charlottenburg), Budapester Straße 38-60
– Homepage: bikiniberlin.de
– 64 Geschäfte
– 3. April 2014 Konzept Shopping Mall
– Bauzeit: 1955-1957
– ursprüngliche Nutzung: Produktionsstätte der Damen-Oberbekleidung (DOB)
– Das offene Bikini-Geschoss (2. OG) wurde um 1978 geschlossen, um darin Platz für die Staatliche Kunsthalle-Berlin zu schaffen.

Bundesfinanzministerium (Detlev-Rowedder-Haus)

Wilhelmstraße 97, 10117 Berlin, DE

Das Detlev-Rohwedder-Haus, im historischen Regierungsviertel Berlins an der Wilhelmstraße gelegen, ist seit August 1999 Hauptsitz des Bundesministeriums der Finanzen. Wie kaum ein anderes Gebäude in der Hauptstadt spiegelt es die wechselvolle Geschichte Deutschlands wider.

Die Zeit der Naziherrschaft (bis 1945)
Nach Plänen des Architekten Ernst Sagebiel in den Jahren 1935/36 erbaut, war das Haus eine der Prestigebauten des nationalsozialistischen Regimes in Berlin. Hier residierte bis Kriegsende das Reichsluftfahrtministerium; hier war das Machtzentrum Hermann Görings.
Doch auch Widerstand regte sich hier: Bis zu ihrer Enttarnung war das Haus Wirkungsstätte von Mitgliedern der Widerstandsgruppe Rote Kapelle. Heute erinnert eine Gedenkstätte in der Eingangshalle an die Widerstandskämpfer. Sie wurden 1942 hingerichtet.
Sagebiel hatte den fünf- bis siebenstöckigen Stahlskelettbau als symmetrische Flügelanlage konzipiert, mit einem Ehrenhof zur Wilhelmstraße, zwei großen Innenhöfen, sowie einem Wirtschaftshof.
Mit einer Bruttogeschossfläche von 112.000 Quadratmetern und einer Nutzfläche von 56.000 Quadratmetern war und ist der Bau einer der größten Bürokomplexe Berlins. Mehr als 2.100 Innenräume sind über 6,8 Kilometer Flure, 17 Treppenhäuser, vier Aufzüge und drei Paternoster zu erreichen. Obwohl das Reichsluftfahrtministerium ein kriegswichtiges Gebäude war, überstand es den Krieg nahezu unversehrt.

Nachkriegszeit und DDR-Zeit (1945–1989)
Sofort nach Ende des Krieges kam dem Gebäude erneut eine zentrale Funktion zu. Bis 1948 nutzte die sowjetische Militäradministration das Haus als Hauptquartier; im Jahr 1947 wurde hier die Deutsche Wirtschaftskommission als zentrale Verwaltungsorganisation für die sowjetische Besatzungszone gegründet.
Für die Geschichte der DDR wurde das Haus mit dem 7. Oktober 1949 zu einem zentralen Schauplatz. An diesem Tag erklärte sich hier der Deutsche Volksrat, eine Art Ersatzparlament der sowjetischen Besatzungszone, zur provisorischen Volkskammer und setzte die Verfassung der DDR in Kraft.
Damit war die Teilung Deutschlands juristisch vollzogen. Nach dem Auszug der Volkskammer diente das Gebäude als „Haus der Ministerien“ der DDR.
Als ein Zentrum der Regierungsgewalt wurde es am 16. Juni 1953 zum Ziel der demonstrierenden Bauarbeiter und stand im Mittelpunkt des Volksaufstands vom 17. Juni 1953.

Angekommen in der Demokratie (nach 1989)
Nach der deutschen Wiedervereinigung vom 3. Oktober 1990 bezogen das Bundesministerium der Finanzen und der Bundesrechnungshof mit ihren Außenstellen das Gebäude.

Die übrigen Räume nutzte die Treuhandanstalt, die in der Zeit von 1991 bis 1995 hier ihren Sitz hatte. Nach der Ermordung des ersten Präsidenten der Treuhandanstalt, Detlev Rohwedder, erhielt das Gebäude am 1. April 1992 seinen Namen: Detlev-Rohwedder-Haus.

Im Jahr 1999 zog das Bundesministerium der Finanzen im Rahmen des allgemeinen Regierungsumzugs mit seinem Hauptsitz von Bonn nach Berlin.

Politische Bedeutung
Das Bundesministerium der Finanzen hat die historische Herausforderung angenommen, die mit diesem Gebäude verbunden ist.
Bewusst wurde die Entscheidung getroffen, nicht den auf Abbruch drängenden Gutachten zu folgen, sondern den gesamten Baukomplex zu sanieren und für die Öffentlichkeit zu erhalten. Allein die Weiternutzung des Gebäudes bot die Chance, die eigene Geschichte als Mahnung und Erinnerung für die nächsten Generationen lebendig zu erhalten.

Veränderungen im und am Gebäude
Als Hauptsitz des Bundesministeriums der Finanzen musste das Detlev-Rohwedder-Haus umfangreich saniert und umgebaut werden. Dabei wurde der ursprüngliche Zustand jedoch im Wesentlichen bewahrt.

Die historische Raumabfolge, die Natursteinverkleidung der Fassaden, die Außenanlagen und das Wandbild von Max Lingner blieben erhalten. Konferenz-, Presse- und Besucherräume wurden neu gestaltet und mit moderner Konferenztechnik sowie Klimatisierung ausgestattet.

Am 26. August 2011 wurde der Große Saal des Detlev-Rohwedder-Hauses in „Matthias-Erzberger-Saal“ umbenannt. Der neue Namensgeber des größten und repräsentativsten Saales des Berliner BMF-Dienstsitzes bekleidete in der Zeit der Weimarer Republik das Amt des Reichsfinanzministers.
Am 26. August 1921 wurde Erzberger von ehemaligen Freikorpsoffizieren ermordet. Ihm zu Ehren und um seiner zu gedenken, fand im Beisein von Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft, sowie Mitgliedern der Familie Erzberger die feierliche Umbenennung statt.

Das BMF nahm den 60. Jahrestag des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 zum Anlass, mit Unterstützung von Opferverbänden, Aufarbeitungsinstitutionen und Berliner Behörden den Vorplatz vor dem Eingangsbereich Leipziger Straße in „Platz des Volksaufstandes von 1953“ umzubenennen. Neben den bereits im Januar 2013 mit der Bundesstiftung Aufarbeitung an gleicher Stelle installierten Ausstellungstafeln zum 17. Juni erinnert der „Platz des Volksaufstandes von 1953“ nunmehr dauerhaft an das Streben der Aufständischen nach Freiheit und Selbstbestimmung.

Der Text stammt von der Seite: https://www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Ministerium/Geschichte/Geschichte_des_Detlev_Rohwedder_Hauses/geschichte_des_detlev_rohwedder_hauses.html

Hier kann man auch ein Video zur Geschichte des Hauses herunterladen.