Malerei und Architektur in Florenz - Uffizien und

Ausstellung Piazzale degli Uffizi 6, 50122 Firenze, IT

Der Walk beinhaltet die folgenden Stationen: - Cimabue ‘Madonna di Santa Trinitá’ (1280) - Duccio ‘Madonna Rucellai’(1285) - Giotto ‘Ognissanti Madonna’ (1310) - Madonna mit dem langen Hals von Parmigianino (1534) – Saal 74 - Harpyienmadonna (1517) von Andrea del Sarto – Saal 58 - Basilica della Santissima Annunziata

Autor: Valentina Sophia D'Uva

3 Stationen

Madonnen der Uffizien (13. und 14. Jahrhundert)

Piazzale degli Uffizi 6, 50122 Firenze, IT

Der Giotto Saal, welcher den toskanischen Malern aus dem 13. und 14. Jahrhundert gewidmet ist, stellt die ältesten Gemälde der Uffizien aus.

Obwohl die drei Altargemälde, die nun folgend präsentiert werden, dasselbe Motiv – die Maestà – aufweisen, unterscheiden sie sich in ihrer Gestaltungsweise in mehreren Aspekten. Die Altargemälde stammen von den drei Künstlern Duccio di Buoninsegna, Cimabue und Giotto. Durch sie wird dem Besucher die Möglichkeit gegeben, die Entwicklung von der alten Gotik und dem byzantinischen Stil zu einer "moderneren" Wahrnehmung des Raumes und des menschlichen Körpers nachzuvollziehen.

Die Madonnen des 16. Jahrhunderts

Piazzale degli Uffizi 6, 50122 Firenze, IT

Folgend werden zwei Meisterwerke des 16. Jahrhunderts gegenübergestellt - Die Harpyienmadonna (1517) von dem italienischen Künstler Andrea del Sarto und Die Madonna mit dem langen Hals (ital.: Madonna dal collo lungo, 1534) von dem Künstler Parmigianino.

Madonna mit dem langen Hals (1534) – Saal 74

Künstler
- Der italienische Künstler Parmigianino (Girolamo Francesco Maria Mazzola) wurde 1503 in Parma geboren.
- Der Künstler lernte zwischen 1525 und 1527 in Rom die Werke Michelangelos kennen und stand unter anderem in Verbindung mit dem florentinischen Künstler Rosso Fiorentino.
- Parmigianino ist unter anderem für seine Radierungen und Holzschnitte bekannt.
- Bedeutende Werke: Fresken in der Basilika San Giovanni Evangelista in Parma, Altargemälde für die Kirche San Salvatore in Lauro in Rom
- An dem Gemälde ‚Madonna mit dem langen Hals‘ arbeitete Parmigianino die letzten sechs Jahre seines Lebens. Jedoch vollendete er das Gemälde nie.
- Parmigianino starb 1540 in Casalmaggiore.
Standort
- Das Gemälde stammt aus der Kapelle Santa Maria in Parma
- Ferdinando de Medici erwarb das Gemälde um 1698.
Technik und Maße
- Öl auf Holz, 216x132cm
Epoche
- Italienischer Manierismus
- Zusammen mit Raffael und anderen Künstlern wie Pontormo (1494 - 1557) und Rosso Fiorentino (1494 - 1540) war Parmigianino ein Künstler, dessen übertriebene Formen und unnatürliche Züge als antiklassischer Manierismus bekannt wurden.

Harpyienmadonna (1517) – Saal 58

Künstler
- Der italienische Künstler Andrea del Sarto (Andrea di Agnolo, 1486–1530) gilt als einer der Hauptvertreter der ersten Phase des Manierismus.
- Der Künstler erlernte die Goldschmiedekunst bei Piero de Cosimo und wurde in seinem Schaffen maßgeblich von den Künstlern Michelangelo, Raffael und Leonardo da Vinci beeinflusst.
- Zu seinen wichtigsten Werken gehören unter anderem die Dekoration des Kreuzgangs der Scalzi in Florenz sowie die Fresken im Kreuzgang der Voti della SS. Annunziata.
- 1518 hielt sich der Künstler in Frankreich am Hof von Franz I. auf, wo er bis 1519 blieb. 1524 kehrte der Künstler nach Florenz zurück und leitete dort eine Werkstatt.
Standort
- Das Gemälde wurde 1517 für das Konvent von San Francesco dei Macci anfertigt.
Technik und Maße
- Öl auf Holz, 178x208cm
Epoche
- Italienischer Manierismus

Auswahl der Literatur
- Schneider, Norbert. Die antiklassische Kunst. Malerei des Manierismus in Italien, Berlin 2012.
- Ekserdjian, David: Parmigianino, New Haven/London 2006.

Santissima Annunziata (Florenz)

Piazza della Santissima Annunziata 2, 50122 Firenze, IT

Die Basilica della Santissima Annunziata ist das wichtigste Marienheiligtum in Florenz. Mit ihrer Dekorationsvielfalt und ihrem ornamentalen Reichtum scheint die Kirche weniger der sakralen Tradition der Toskana als eher dem römischen Barock verpflichtet zu sein. Auf der Wand über dem zentralen Bogen des Außenportikus der Basilika findet man Spuren von Fresken, die von Pontormo 1513-1514 ausgeführt wurden. Im Bogenfeld über dem Hauptportal kann man ein Mosaik der Verkündigung von Davide Ghirlandaio (1509) bewundern. Vom Portikus aus gelangt man zu einem kleinen Atrium, dem sogenannten Chiostro dei Voti. Dieser mit korinthischen Säulen ausgestattete Kreuzgang der Votivgaben entstand ab 1447 nach einem Entwurf von Michelozzo.

In der Präsentation wird auf die Baugeschichte, die Architekten sowie auf bedeutende Fresken, das Atrium und den Kreuzgang der Votivgaben (Chiostrino die Voti) eingegangen.

Anfänge
- Die Basilika Santissima Annunziata gilt als Mutterkirche der Servi di Maria. Und befindet sich an der nordöstlichen Seite der Piazza Santissima Annunziata.
- Die Basilika wurde 1250 von sieben Mitgliedern des Servitenordens Servi di Maria gegründet.

Architekt
- Ursprünglich wurde Michelozzo di Bartolommeo, ein Bruder der Servi di Maria, mit dem Bau der Basilika beauftragt.
- 1469 wurde der Auftrag an Leon Battista Alberti weitergegeben.
- Der Bau der Basilika wurde 1481, nachdem Alberti verstorben war, abgeschlossen.

Architekturstil
Renaissance, Barock

Bauzeit
1250–1857

Bedeutende Fresken und Ausschmückungen
- An der Wand über dem zentralen Bogen des Außenportikus der Basilika findet man Spuren von Fresken, die von Pontormo (1513-1514) ausgeführt wurden.
- Im Bogenfeld über dem Hauptportal kann man ein Mosaik der Verkündigung von Davide Ghirlandaio (1509) bewundern.
- Weitere bedeutende Fresken, Bilder und Ausschmückungen: Marienbild Maria Santissima Annunziata aus dem Jahr 1341, Ausschmückungen im Kreuzgang Chiostrino die Voti sowie Fresken von Adrea sel Sarto und seinen Schülern Pontormo und Fiorentino.
- Die Decke der Kapelle aus Marmor mit Vergoldungen und Emaillen wird der Werkstatt Luca della Robbias zugeschrieben.

Architektur der Basilika

- Nach Norden ausgerichtet, einschiffige Saalkirche auf kreuzförmigen Grundriss
- Zwischen 1660 und 1670 Umbau durch Pier Francesco Silvani => barock überformte Langhaus mit jeweils fünf Kapellen
- Nördlich befindet sich eine Rotunde
- Westlich des Kirchenbaus der Santissima Annunziata befindet sich das Konventsgebäude mit zwei großen Kreuzgängen, einer Bibliothek und zahlreichen Funktionsräumen
- Dekorationsvielfalt und ornamentaler Reichtum

Atrium
- Beherbergt zahlreiche Fresken
- Die Dekoration des Kreuzgangs hatte mit Werken von Baldovinetti und Rosselli begonnen
- Pontormos Heimsuchung (1514–1516) befindet sich über dem überdachten Eingangsatrium
- Fünfzig Jahre später wurde das Werk von Rosselli mit fünf Fresken von Andrea del Sarto (Meister von Pontormo und Rosso) aus dem Leben des Heiligen Filippo Benizzi fortgesetzt.
- Des Weiteren lässt sich im Atrium Franciabigios Fresko Hochzeit der Jungfrau Maria (1513) finden.

Chiostrino dei Voti – Kreuzgang der Votivgaben

- 1447 – Baubeginn nach dem Entwurf von Michelozzo
- Besonderheiten: Korinthische Säulen, Marmor, Stuck und Vergoldungen
- Chiostrino die Voti: Fenster mit goldenem Gitter – diente der Familie des Großherzogs. Sie konnten somit ungestört an den Messen in der Cappella della Madonna teilnehmen.
- Bedeutsame Freskenausstattung: In den Lünetten befindet sich einer der wichtigsten Bildzyklen der Hochrenaissance - 1463 (Alesso Baldovinettis) + 1475 (Cosimo Rossellis) - Darstellung des Marienlebens – Andrea del Sarto und Schüler (Rosso und Pontormo)

Literatur:

- Eugenio M. Casalini, Michelozzo di Bartolommeo e l'Annunziata di Firenze, Florenz 1995.
- Bernice Iarocci, The Santissima Annunziata of Florence, Medici Portraits, and the Counter Reformation in Italy, Toronto, Diss. Universität Toronto, Nov. 2015, online unter: https://tspace.library.utoronto.ca/handle/1807/80367 (13.09.2020).
- Francesca Petrucci, Santissima Annunziata, Rom 1992.