Digitale Stolpersteine in Beienheim

Tour Hainpfad 8, 61203 Reichelsheim (Wetterau), DE

In diesem Themen-Walk soll über jüdische Familien aus Beienheim berichtet werden. Hier ist die Familie Seligmann am bekanntesten. Warum erfährst Du in dieser App. Die digitalen Stolpersteine werden im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben gefördert sowie durch das BUNTerLEBEN Jugendforum und dem Heimat und Geschichtsverein Reichelsheim.

Autor: Jörg Pfaffenroth

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10 Stationen

Karl Kempf Platz

Karl-Kempf-Platz 1, 61203 Reichelsheim (Wetterau), DE

Hier beginnt und endet unser Themenweg durch Beienheim
Ihr begegnet Familien, die hier einmal gelebt haben. Heute leben andere Menschen in diesen Häusern oder auch auf den Grundstücken. Bitte habt Respekt, wenn ihr an den Häusern vorbei lauft. Die Geschichte der Beienheimer Juden im Nationalsozialismus gehört zur gemeinsamen Vergangeheit und darf nicht vergessen werden. Wir denken an die Opfer, die in den Arbeits- und Konzentrationslagern ermordet wurden.
Ein besonderer Dank geht an Hagen Behrens, der schon sehr viel über die Geschichte der Juden von Beienheim recherchiert hat. Ottmar Hachenburger, Rainer Rosenbecker und Peter Petri, die mit an dem Themenweg gearbeitet haben und Bilder sowie Zeitzeugen zur Verfügung gestellt haben.

Jüdische Schule und Gebetsraum

Berliner Straße 32, 61203 Reichelsheim (Wetterau), DE

In diesem doppelstöckigen Haus war die jüdische Schule und ein kleiner Gebetsraum eingerichtet. Um ein Gebet abzuhalten mussten oft "Leihjuden" aus Nachbardörfern kommen, weil die geforderte Zahl vom 10 gläubigen Juden in Beienheim nicht immer erreicht wurde.

Familien Faiß und Schott

Berliner Straße 39, 61203 Reichelsheim (Wetterau), DE

Hier in der Berlinerstraße 39 wohnten 2 Familien leider gibt es wenig Informationen über sie.

Kirche Gedenkstein

Zur Kirche 5, 61203 Reichelsheim (Wetterau), DE

Hier im Hinterhof der ev. Kirche findet man einen Obelisken auf dem verschiedene Namen stehen, darunter ist auch ein Seligmann der dort eingraviert ist. Er hat bei einem Bauernaufstand mit gekämpft

Gasthaus "Zur Deutschen Einheit"

Berliner Straße 22, 61203 Reichelsheim (Wetterau), DE

Hier in der Berlinerstraße 22, betrieb die Familie Seligmann ein Gasthaus. Einer der Männer der Familie hatte im ersten Weltkrieg einen Tapferkeitsorden bekommen. Daher nannte man das Gasthaus auch patriotisch "Zur Deutschen Einheit".
Während der Progromnacht am 9. November 1938 wurde das Haus und die Gastwirtschaft der Seligmanns zum Teil sehr stark verwüstet. Frieda und Berthold Seligmann gingen nach Frankfurt. Hertha wurde in ein Konzentrationslager deportiert und dort ermordet. Frieda kam nach dem Krieg zurück und lebte bis zu ihrem Tod in Beienheim. Für Hertha und Amalie Seligman haben die Geschwister Frieda und Berta einen Gedenkstein auf dem Friedhof errichtet.
Eine Zeitzeugin erinnert sich an den Abend vor der sogenannten "Reichskristallnacht"

Familie Manessa

Berliner Straße 37, 61203 Reichelsheim (Wetterau), DE

Hier in der Berlinerstraße 37 lebte die familie Löb Manessa. In diesem doppelstöckigen Haus waren sogar Pferde und Rinder unter gebracht. über Manessas ist leider nicht viel bekannt. Einige der Juden wanderte zu Beginn des Nationalsozialismus in die größeren Städte aus um dort zu leben.

Kramladen Pollack

Berliner Straße 44, 61203 Reichelsheim (Wetterau), DE

In der Berlinerstr. 44, leitete die Familie Pollack in diesem doppelstöckigen Haus einen Kramladen. Die Familie Pollack wanderte 1933 nach Frankfurt aus und emigrierte in die USA. Ein Teil der Familie starb auch in Konzentrationslagern.

Metzgerei Bär/Meier

Pfählergasse 13, 61203 Reichelsheim (Wetterau), DE

Hier in der Pfählergasse 13 lebte die Familie Bär, später auch Meier. Die Familie betrieb eine Metzgerei und Viehhandel. Die Familie lebte fast 100 Jahre in diesem Haus. Ob Bärs/Meiers emigriert oder ermordet wurden ist leider nicht bekannt.

Ein Zeitzeuge erinnert sich an das Kriegsende

Alte Schule Beienheim

Pfählergasse 11, 61203 Reichelsheim (Wetterau), DE

Hier in der Pfählergasse war die Schule von Beienheim. Neben der Schule stand ein alter ausgemusterter Zugwagon. In diesem Wagen traf sich die Hitlerjugend. Nach der Pogromnacht am 9. November 1938 wurden die noch erhaltenen Sitzbänke und Tische aus dem Gasthaus der Seligmans dort hingestellt und genutzt.
Eine Zeitzeugin berichtet über die Pogromnacht und 2 weitere wie es mit der Familie Seligmann weiter ging.

Jüdischer Friedhof Beienheim

Hainpfad 5, 61203 Reichelsheim (Wetterau), DE

Der jüdische Friedhof des Ortes Beienheim verrät nicht viel. Man bemerkt ihn fast gar nicht. Ein paar Grabsteine sind schon verblichen oder in hebräischer Schrift. In der Pogromnacht zum 9.11.'38 wurde hier mutwillig ein Grabstein der Familie Hess zertrümmert. 2 Grabsteine jedoch sind neueren Datums und erinnern an Frieda und Berthold Seligmann, sie wurden in Beienheim geboren. Frieda lebte hier in Beienheim wieder nach dem Krieg, ihr Bruder blieb in Frankfurt.
Gehe nun zurück zum Karl Kempf Platz.
Hier endet unser Themenweg, nimm Dir nun etwas Zeit um an die Menschen zu denken, die im Nationalsozialismus ihr Leben lassen mussten.