Ein Rundgang am Lanstroper See

Tour Schafstallstraße 49, 44329 Dortmund, DE

Seit 1990 steht dieses, inzwischen auf ca.73 ha erweiterte Areal auf der Liste der Dortmunder Naturschutzgebiete. Der ca.8 ha große See entstand zwischen 1963 und 1967 aufgrund von Bergsenkungen in Folge des Kohleabbaus. Der noch heute am Rande des Gebietes stehende Malakow-Turm ist einer der letzte Zeuge dieser vergangenen Zeit. Läge ca. 3,9 km

Autor: NABU Dortmund

NABU Dortmund

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Der NABU setzt sich seit mehr als hundert Jahren für die Rettung unser Natur ein. Hier finden Sie...

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25 Stationen

Hinweise

Sie betreten nun ein Naturschutzgebiet. Bitte halten Sie sich an die Regeln, um dieses Stück Natur lange zu bewahren.
Weitere Informationen unter:
https://www.gesetze-im-internet.de/bnatschg_2009/

Sie halten sich in Waldgebieten auf. Um im Falle eines Unfalls dem Rettungsdienst ihre Ortung zu erleichtern, suchen Sie möglichst einen Rettungspunkt auf. Teilen Sie die Rettungspunktnummer der Leitstelle mit und warten Sie dort auf Hilfe. Hinweise zu Rettungspunkten in Ihrer Nähe finden Sie auch im Internet.


https://lizmap.rettungspunkte-forst.de

Start

Schafstallstraße 51, 44329 Dortmund, DE

Wir starten an der Safstallstraße und queren die Straße Friedrichshagen. Achtung hier gibt es leider keinen Fußgängerübergang.
Der Eingang zum Naturschutzgebiet befindet sich links.

Willkommen

Schafstallstraße 51, 44329 Dortmund, DE

Willkommen im Naturschutzgebiet Lanstroper See!
Bleiben Sie einen Moment stehen, um sich zu orientieren. Rechts ist Ihnen sicherlich schon der See mit seiner ausgedehnten Uferzone aufgefallen. In der Ferne, hinter dem See, erkennt man Teile der Deponie Nord-Ost. Und links von Ihnen sehen Sie eine Streuobstwiese.
Gehen wir ein Stück weiter den Weg entlang, um uns diese besondere Wiese anzusehen...

Streuobstwiese

Schafstallstraße 51, 44329 Dortmund, DE

Diese Streuobstwiese wird vom Umweltamt der Stadt Dortmund betreut. Auf ca. 2,4ha (Hektar), das sind 24.000m², stehen hier Apfel-, Süßkirsch- und Walnussbäume zusammen. Streuobstwiesen haben einen hohen ökologischen Wert. Für Insekten, Vögel und Nagetiere sind sie Brutplatz, Nahrungsquelle und Rückzugsort zugleich. Auch viele Pflanzenarten finden hier ihren Platz. Bei den Obstbäumen handelt es sich um Exemplare alter, robuster und resistenter Sorten, die auch längere Trockenperioden überstehen können und daher besser auf das sich verändernde Klima vorbereitet sind.

Manche dieser Bäume haben um den Stamm einen Käfig. Wissen Sie warum? (die Antwort erfahren Sie zu Beginn der nächsten Station)

Übrigens! Naschen ist hier erlaubt, aber nur in kleinen Mengen und passen Sie bitte auf wo Sie hintreten. Wir gehen dann weiter den Weg entlang...

Warum der See kein See ist.

44329 Dortmund, DE

... der Käfig, schützt die jungen Bäumen vor Verbiss. Rehe und Hasen knabbern gerne an der frischen Rinde. Er schützt auch vor Schafen, diese werden nämlich gerne mal als Rasenmäher eingesetzt, wenn es um die Pflege der Wiesen geht.

Wir stehen nun mit Blick auf den 7,26ha großen See. 1960, also vor knapp 60 Jahren, hätten wir hier auf einer Straße gestanden und über weite Felder geschaut. An einen See in Lanstrop hätte damals noch niemand gedacht. Der See, er ist genau genommen ein Bergsenkungsgewässer, entstand ab 1963, als die Zechen in unserer Region noch tonnenweise Kohle aus der Erde holten. Unter dem heutigen See verliefen Stollen, teilweise bis zu 800m tief. Waren die Kohlevorkommen in den Stollen abgebaut, wurden die Gänge mit Abbruchmaterial wieder verfüllt. Da das Auffüllmaterial nicht immer optimal eingebaut werden konnte, gab es über Jahre und Jahrzehnte Verdichtungen im Untergrund. Diese führten zu Geländeveränderungen an der Oberfläche und für die Anwohner zu spürbaren Erdstößen. Was für Hausbesitzer ein teilweise nervenaufreibendes Schauspiel war, entpuppte sich für die Natur als Zugewinn. Die Felder, die an der Stelle des heutigen See waren, sanken stellenweise um mehr als 10m ab. Das Grundwasser stieg an die Oberflächen und bildete ohne weiteres Zutun den heutigen See. An seiner tiefsten Stelle ist der Lanstroper See gut 5m tief.

Wissen Sie, wie die Zeche hieß, die hier abgebaut hat? (Antwort an der nächsten Station)

Ein Hotel für Insekten

44329 Dortmund, DE

... Die Zeche Gneisenau aus Derne hat von 1854 -1985 mehrere Schächte hier in der Umgebung betrieben.

Wir stehen nun vor einem Insekten-Hotel. Genau genommen, stehen wir hinter einem Insekten-Hotel.
Unter dem Begriff Insekten-Hotel werden verschiedene Nisthilfen für Wildbienen zusammengefasst.
In der Regel handelt es sich hierbei um einen Rahmen, der mit Bambus- oder Schilfröhren, angebohrten Hölzern oder Lehm gefüllt ist.

Warum sind Insektenhotels wichtig?
Es gibt eine Vielzahl an Wildbienen, die für ihre Fortpflanzung auf Niströhren angewiesen sind. Natürlicherweise kommen Fraßgänge von Käfern und anderen Insekten in Holzstämmen als Nistplatz in Frage. Allerdings sind diese Hölzer mit Fraßgängen in unserer "aufgeräumten" Landschaft sehr selten geworden.

Warum sind Wildbienen wichtig?
Wildbienen erfüllen wichtige Aufgaben bei der Bestäubung von Pflanzen und sind selber Nahrung für andere Insekten und Vögel. Ohne Wildbienen fällt also auf dieser Obstwiese die Ernte niedriger aus und auch die vorkommenden Vögel müssten hungern.

Was sind eigentlich Wildbienen?
Unter Wildbienen versteht man Bienen, die anders als die Honigbiene solitär, also alleine lebt. Sie bilden keine Schwärme und sammeln auch keinen Honig. Wildbienen sind also nicht besonders wild ;).

Anleitungen und Tipps zum Nachbauen finden Sie hier: https://www.nabu-dortmund.de/gruppen/arbeitsgruppen/garten-ag/garten-ag/news/nisthilfen-fuer-wildbienen/detail/News

Vogel-Nisthilfen

Dreihausenstraße 21, 44329 Dortmund, DE

An dieser Stelle und auch im Verlauf des Rundgangs, sehen wir verschiedene Vogelnisthilfen in den Bäumen.
Auch Vögel haben mehr und mehr Schwierigkeiten geeignete Nistplätze zu finden. Hier können wir mit unterschiedlichen Nisthilfen die Wildvögel unterstützen.

Die unterschiedlichen Vogelarten benötigen unterschiedliche Formen von Nisthilfen.
Ausführliche Anleitungen zum Selber bauen und viele Informationen finden Sie hier: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/nistkaesten

Hinweise zur Pflege und Reinigung von Nistkästen sehen Sie im Video.

Wasserlauf

Dreihausenstraße 21, 44329 Dortmund, DE

Der Wasserlauf, den Sie hier sehen, leitet das sediment- und nährstoffreiche Wasser der höhergelegenen Felder in ein Sandfangbecken. Hier setzen sich die mitgeführten Sedimente ab und das Wasser fließt anschließend in den Lanstroper See.

Lebensraum See und Ufer

Dreihausenstraße 21, 44329 Dortmund, DE

Text der Infotafel:

Charakteristisch für den Lanstroper See ist seine faunistische Vielfalt. Einige Arten (z.B. Wasserinsekten) verbringen alle Entwicklungsstadien im Wasser, andere halten sich nur in bestimmten Lebensphasen (Paarung, Brut, Laichablage) am Gewässer auf. Eine dritte Kategorie ist die der regelmäßigen Gäste (Nahrungs- / Wintergast). Besonders artenreich ist die Tierwelt in den flachen Uferzonen des Sees vertreten. Im Röhricht bauen Wasservögel ihre Nester, Amphibien wie die Erdkröte verankern ihre Laichschnüre an den Wasserpflanzen, Fische nutzen die deckungsgebende Vegetation als „Kinderstube“. Die Gehölze am Nordufer schirmen den See vor Beunruhigungen ab und mindern den Schadstoffeintrag ins Gewässer.

Um die empfindlichen Biotopstrukturen und Lebensgemeinschaften in ihrer Entwicklung zu fördern, wurden Schutzbereiche mit Betretungsverbot um den See ausgewiesen. Zusätzliche Röhricht- und Gehölzpflanzungen erweitern das Lebensraumangebot.

Eine große Gefahr für das Gewässer stellte seine zunehmende Verlandung dar. Nach starken Regenfällen würde Boden von den oberhalb des Sees liegenden landwirtschaftlich genutzten Flächen abgespült und über Gräben in den See eingetragen. Mit dem Boden gelangten Nähr- und Schadstoffe in das Seewasser. Die Wasserqualität verschlechterte sich. Um diese Entwicklung zu stoppen, wurden zwei Sedimentationsbecken angelegt, in denen nun das abgeschwemmte Bodensubstrat gesammelt wird.

Totholzhaufen

Dreihausenstraße 21, 44329 Dortmund, DE

In der Natur wird abgestorbenes Holz von verschiedenen Pilzen zersetzt. Hierbei verändert sich die Konsistenz und das Holz wird mit der Zeit weich, schwammig oder faserig. Der Abbauprozess dauert je nach Temperatur und Feuchtigkeit, sowie der Größe des Holzes einige Monate bis mehrere Jahre.
In dieser langen Phase nutzen viele verschiedene Insekten, vor allem Käfer, das Holz als Nahrungsquelle und als Unterschlupf. Viele Käferarten legen ihre Eier in abgestorbenes Holz und die Larven entwickeln sich in dieser Umgebung zu neuen Käfern. Auch dieser Prozess kann bei einigen Käfern mehrere Jahre dauern.
Es ist also für die Förderung von Insekten wichtig, dass Totholzhaufen in der Landschaft auch über mehrere Jahre verbleiben können.
Auch viele Vögel sind auf Totholz angewiesen, da sie sich von den Insektenlarven, die hier leben, ernähren. Ein bekanntes Beispiel sind die Spechte, aber auch Rotkehlchen und Drosseln.

Der Nabu hält unter folgendem Link weitere Informationen zum Thema Totholz und Benjes-Hecken bereit: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/elemente/25136.html

Lebensraum Wald und Wiese

Dreihausenstraße 21, 44329 Dortmund, DE

Text der Infotafel:

Ende des 19. Jahrhunderts wurden große Teile der ursprünglichen Wälder im Raum Lanstrop abgeholzt und der Hienbergwald erhielt seine jetzige Größe. Die angrenzenden Bereiche wurden landwirtschaftlich genutzt. Als Folge der Bergsenkungen setzte in den 60er Jahren eine zunehmende Vernässung der Grünländer und Äcker ein. Mit den sich entwickelnden feuchten Wiesen und Brachen entstanden neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Heute bildet die große Tiervielfalt die hohe ökologische Bedeutung des Naturschutzgebietes. So konnten während einer Zählung im Jahr 1996 innerhalb des Raumes weit über 200 Tierarten beobachtet werden.
Für viele Arten ist die enge Verzahnung von ungestörten Waldbiotopen mit behutsam gepflegten Wiesen und Geländebereichen, die der natürlichen Entwicklung überlassen werden in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wasserflächen von entscheidender Bedeutung. So benötigen Greifvögel die offene Kulturlandschaft zum Jagen und hohe Waldbäume zur Anlage ihrer Horste. Der See ist Laichgewässer von Amphibien, die im Wald unter Steinen und Laub überwintern. Insekten suchen Nahrung an den blütenreichen Waldrändern, während sie zur Eiablage bestimmte Wiesenpflanzen aufsuchen.

Ein naturgemäßer Waldbau, die extensive Bewirtschaftung der Grünländer unter Verzicht auf Düngung und Pestizideinsatz sowie die Anlage von Obstwiesen und Hecken sollen zukünftig dieses vielfältige Lebensraummosaik sichern.

Abzweig

Rote Fuhr 68, 44329 Dortmund, DE

Wir folgen nun dem Weg, bis wir vor dem Schild "Deponiegelände" stehen.
Folgen Sie dann der asphaltierten Straße in das Deponiegelände hinein, achten Sie bitte auf den gelegentlichen Deponie-Verkehr.

Lebensraum Biotopbäume

Rote Fuhr 68, 44329 Dortmund, DE

Hier sehen Sie Bäume, die schon Biotopbaum-Charakter haben oder sich in diese Richtung entwickeln können.
Biotopbäume sind Bäume, die durch bestimmte Eigenschaften besonders vielen Lebewesen wie Pilzen, Vögeln oder Käfern vielfältigen Lebensraum bieten.

In verschiedenen Wäldern in Dortmund verzeichnet die Wald-AG des Nabu-Dortmund Biotopbäume, die dann nicht gefällt werden. Diese Bäume werden mit einem Specht oder einer Fledermaus gekennzeichnet.

Eigenschaften von Biotopbäumen sind:
• Uralte Bäume (Methusaleme)
• Bäume mit:
- größeren Stammverletzungen, Blitzrinnen, Rissen, Spalten, Stammfäulen
- großflächigen oder anbrüchigen Rindenverletzungen
- Rindentaschen (Borke löst sich vom Holzkörper ab)
- Pilzbefall/Pilzkonsolen
- Astlöchern
- mehrfach gekrümmtem Stamm bzw. bizarrer Wuchsform (Drehwuchs, Tiefzwiesel)
- Natur- und Spechthöhlen (Höhlenbäume)
- Horsten baumbrütender Vogelarten (Horstbäume)
- Mistel-, Efeu- oder Flechtenbewuchs (Epiphytenbäume)
- Spechteinschlägen zur Baumsaftgewinnung (Ringelbäume)

Weitere Informationen erhalten Sie in der PDF- "Mehr Naturschutz im Wald" herunter zu Laden auf https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/waelder/aktivitaeten/11947.html

Kopfweiden

Unnamed Road, 44329 Dortmund, DE

Kopfweiden entstehen durch Schnitt und Pflegemaßnahmen an Weidenbäumen. Durch den regelmäßigen Schnitt der Ruten verdickt sich der obere Stammbereich und die Weide bekommt ihren „Kopf“.
Mit der Zeit sterben Teile des Stammes ab und eine Mischung aus Totholz und vitalem Holz entsteht. Außerdem sind die Stämme alter Kopfweiden oft hohl. In diesen Höhlen leben verschiedene Vögel oder Fledermäuse.
Die Mischung aus Totholz in verschiedenen Phasen des Abbaus ist ein guter Lebensraum für Baumpilze und viele verschiedene Käfer und deren Larven.
Bis zu 160 verschiedene Käferarten können auf einer Kopfweide vorkommen.
Kopfweiden sind also ein wichtiger Lebensraum für Insekten, Vögel und Säugetiere.

alte Deponie Grevel

Unnamed Road, 44329 Dortmund, DE

Wir stehen hier am Fuße der „Greveler Alm“. Mit einer Alm mit Kühen und Schafen, wie man Sie sich vorstellt, hat dieser Berg aber wenig gemeinsam.
Als Anfang der 60er Jahre die Wirtschaft aufblühte, wurde an dieser Stelle eine Mülldeponie errichtet. Bis 1994 wurde der Hausmüll und Bauschutt der Dortmunder Bürger hier zu einem großen Berg angehäuft.
Ab 1994 übernahm die neue Deponie auf dem nördlichen Gelände diese Aufgabe. Die Deponie Grevel wurde geschlossen und saniert. Die Berge aus Müll wurden dabei mit Folien „gekapselt“ und mit einer dicken Schicht Erde abgedeckt. Im Anschluss wurden 30.000 Sträucher und Bäume gepflanzt. Mit der Zeit eroberte sich die Natur die Flächen zurück und es entstand ein parkähnlicher Landschaftsraum der vielen Tieren als neues Revier dient.

Die aktuelle Deponie Nord-Ost belegt eine Fläche von ca. 0,90 km². Zum Vergleich, die Dortmunder Innenstadt innerhalb des Wallrings hat ca. 0,85 km².

Um den Müllbergen entgegen zu wirken, kann jeder im Kleinen mitmachen. Unter dem Motto "reduce, reuse, recycle" zu deutsch "reduzieren, wiederverwenden, wiederverwerten" kann jede*r etwas beitragen.
Es gibt in Dortmund z.B. mehrere Unverpackt-Läden, in denen die Produkte des täglichen Bedarfs aus großen Behältern in mitgebrachte Dosen, Gläser oder Tüten gefüllt werden. In Repaircafes helfen Fachleute kaputte Gegenstände zu reparieren, beim Upcycling werden Gegenstände einer zweiten Nutzung zugeführt und auf Flohmärkten und Tauschbörsen finden besondere Dinge ein neues Zuhause.
Und sollte dann doch ein Mal nichts mehr damit anzufangen sein, dann gibt man es zurück in den Recyclingkreislauf.

Zum Thema Recycling hat der Nabu weitere Infos für Sie zusammengestell:
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/abfall-und-recycling/recycling/index.html

Eine Garage am Hang einer Deponie?

Unnamed Road, 44329 Dortmund, DE

Ihnen ist bestimmt gerade die Garage mit dem grünen Tor aufgefallen. Aber was verbirgt sich dahinter?
Bei der Deponierung von Müll ist dafür zu sorgen, dass das Grundwasser nicht durch ausgespülte Rückstände der Deponie belaste wird. Um dem entgegen zu wirken, wird das anfallende Sickerwasser gesondert aufgefangen und einer separaten Klärung zugeführt. Auf dem Gelände entlang des Hanges befinden sich zahlreiche dieser Sammler. Das gesammelte Sickerwasser wird dort abgepumpt und auf dem Gelände in einer Kläranlage gereinigt. Das Grundwasser im Bereich einer Deponie wird zudem regelmäßig im Labor untersucht.

Da das Deponiegut unter einer Folienabdeckung "gekapselt" ist, kann Regenwasser nicht bis ins tieferliegende Grundwasser gelangen. Wenn das Erdreich gesättigt ist, fließt das überschüssige Regenwasser über die großen Rinnsteine entlang der Straße ab.

Der Schutz des Grundwassers ist auch Thema der Volksinitiative Artenvielfalt NRW - hier drängt der Nabu-NRW zusammen mit dem BUND und der LNU auf die Zurücknahme des Entwurfes der geplanten Wassergesetz-Novelle - Lesen Sie hierzu mehr:
https://nrw.nabu.de/news/2020/28922.html

Gasbrunnen

Unnamed Road, 44329 Dortmund, DE

Am Rande des Weges stehen zusätzlich zu den bereits erwähnten Sickerwassersammlern auch Gasbrunnen. Aber wofür sind sie da?

Deponien stehen in der Rangliste der weltweiten Methan-Produzenten auf Platz 6. Der über viele Jahre hier eingebrachte Hausmüll hat einen hohen organischen Anteil. Im Abbauprozess dieser Abfälle erzeugen Bakterien Gase. Hauptsächlich sind diese Methan und Kohlenstoffdioxid. Da Methan als Treibhausgas eine hohe Belastung für die Umwelt bedeutet, hat der Deponiebetreiber das anfallende Gas zu erfassen und einer thermischen Verwertung zu zuführen. Das hier anfallende Gas wird dafür über die Gasbrunnen mit Hilfe einer Sauganlage tief aus dem Deponiekörper gesaugt. Es wird dann über ein 12km langes Rohrnetz bis zum südlich gelegenen Wertstoffhof der EDG befördert. Dort wird es gereinigt und auf -10°C gekühlt. In einem Blockheizkraftwerk, das hier auf dem Gelände steht, wird es dann in Strom und Wärme umgewandelt. Durch die Verbrennung wird aus Methan (CH4) und Sauerstoff (O2) Kohlendioxid (CO2) und Wasser (H2O). Da Methan im Vergleich zu Kohlendioxid ca. 30 Mal schädlicher für die Atmosphäre ist, bedeutet dieses Verfahren eine deutliche Reduzierung gegenüber einer freien Ausgasung. Die Erzeugte Energie versorgt zusätzlich ca. 4.500 Haushalte mit Strom. Die erzeugte Wärme wird für die Beheizung der Betriebsräume auf dem Deponiegelände verwendet.
Die hier eingesetzte Deponiegas-Anlage zählt in Deutschland zu den größten ihrer Art.

Da das abgesaugte Gas anfangs eine Temperatur von bis zu 50°C haben kann, wird seit 2011 auch mit der Abwärme des Gases Strom erzeugt. Die dafür eingesetzte ORC-Anlage war bundesweit die Erste. Sie versorgt weitere 300 Haushalte mit Strom.

Um die Entstehung von Methan zu reduzieren, dürfen seit 2005 auf Deponien keine organischen Abfälle mehr eingebracht werden.
Der Müllberg auf dem wir hier stehen, wird aber voraussichtlich noch bis 2050 Gas produzieren.

Was für Strom wird in Ihrem Haushalt verbraucht? Sind Sie schon umgestiegen?
Der Nabu hält unter folgendem Link Informationen und ein Infoblatt zum Wechsel bereit.
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/energie/erneuerbare-energien-energiewende/atomausstieg.html

Abzweig

Rote Fuhr 68, 44329 Dortmund, DE

Wir gehen am Zerbastreifen nach links und dann weiter dem Weg entlang. Vor dem Betriebshof gehen wir links in den Wald hinein.

Abzweig / Blockheizkraftwerk

Rote Fuhr 68, 44329 Dortmund, DE

Am Ende des Weges gehen wir rechts am Feldrand entlang. Rechts von uns, auf dem Betriebshof befindet sich auch das gerade erwähnte Blockheizkraftwerk.

Abzweig

44329 Dortmund, DE

Wir überqueren die Hauptstraße und gehen dann weiter nach links. An der Abzweigung gehen wir rechts in Richtung Lanstroper Ei.

Lanstroper Ei

Rote Fuhr 70, 44329 Dortmund, DE

Bevor wir unseren Rundgang abschließen, haben wir noch einen kurzen Halt am Lanstroper Ei. Warum es so genannt wird muss wohl nicht erklärt werden. Aber wissen Sie wofür es damals gebaut wurde?

Wir schreiben das Jahr 1904, die Zechen Gneisenau, Preußen, Scharnhorst und Minister Achenbach benötigten immer mehr Wasser für ihren Betrieb und auch für die umliegenden Stadtteile wurde das Wasser knapp. Um der Forderung nach mehr Wasser und einem konstanten Wasserdruck nachzukommen, beauftragten die städtischen Gas- und Wasserwerke Unna die Dortmunder Stahlbaufirma August Klönne damit einen Hochwasserbehälter zu bauen. Die Bauart gründet auf dem 1898 von Georg Barkhausen entwickelten Kugelbodenbehälter. Dieser wurde Anfang 1900 vom befreundeten Stahlbauunternehmer August Klönne zur Ei-Form weiterentwickelt.
Durch den halbkugelförmigen Boden, war es möglich die Konstruktion kostensparend zu optimieren. Der Behälter ist 14m breit und 18m hoch. Die Gesamthöhe inklusive Ständerwerk beträgt 60m. Das Fassungsvermögen lag bei 2.000m³ Wasser. Noch bis 1980 versorgte der Wasserbehälter die Stadtteile Lanstrop, Derne, Mengede, Brambauer und Teile der Stadt Lünen. Seit 1985 steht er in der Denkmalliste der Stadt Dortmund.
2007 kaufte die Stadt Dortmund den Wasserturm. Bereits 1965 wurde er vom Fotografen-Paar Bernd und Hilla Becher als industriekulturelles Zeugnis dokumentiert.

Abzweig

Rote Fuhr 70, 44329 Dortmund, DE

Wir gehen an der Abzweigung links und folgen dann dem Weg entlang des Feldes.
Von hier kann man den Blick über die Landschaft und den See schweifen lassen.

Abzweig

44329 Dortmund, DE

Am Ende der Straße gehen wir über die Hauptstraße und folgen dem Weg nach rechts. Kurz darauf gehen wir links der Allee entlang in Richtung unseres Ausgangspunktes.

Sie haben Ihr Ziel erreicht...

Schafstallstraße 51, 44329 Dortmund, DE

Sie sind nun wieder am Anfangspunkt angekommen. Wir hoffen, Ihnen hat dieser geführte Rundgang gefallen.
Vielleicht konnten Sie auf Ihrem Weg Rehe, einen Graureiher oder einen Buntspecht sehen.
Vielleicht haben Sie neue Erkenntnisse oder andere Einblicke in die Zusammenhänge der Natur erlangt.
Vielleicht haben Sie aber auch einfach nur die Zeit in der Natur genossen.

Als Naturschutzbund (Nabu) setzen wir uns für den Erhalt dieser immer seltener werdenden Refugien ein.
Die Mitglieder des Nabu-Stadtverband Dortmund leisten wichtige ehrenamtliche Arbeit vor Ort:
Zum Beispiel betreuen wir Vogel-Nistkästen im Dortmunder Stadtgebiet.
In unserer eigenen Vogelauffangstation für Eulen und Greifvögel betreuen wir verletze Tiere oder verwaiste Jungvögel.
Mit den Kinder- und Jugendgruppen betreiben wir Umweltpädagogik.
Und auf unserem eigenen Gelände in Deusen erhalten und pflegen wir eine Biotoplandschaft und sichern dadurch geschützte Lebensräume für gefährdete Arten.

Volksinitiative Artenvielfalt:
Sollten Sie auch am Erhalt der Artenvielfalt interessiert sein, dann können Sie unter dem folgenden Link Unterlagen für die Beteiligung an der Volksinitiative Artenvielfalt herunterladen und noch bis Juni 2021 Ihre Stimme für die Natur abgeben.
https://artenvielfalt-nrw.de/unterschreiben/

Mitmachen und Mitwirken

Sie haben verschiedene Möglichkeinten, selber aktiv zu werden:

Mitwirken beim Walk:
Wenn Sie schöne Fotos oder kurze Videos während Ihres Spaziergangs gemacht haben, können Sie diese gerne an natur-in-dortmund@gmx.de mailen. Falls die Bilder zur Verbesserung des Walks beitragen, werden wir diese sehr gerne einpflegen.

Mitwirken beim Nabu-Dortmund:
Wenn Sie aktiv im Natur- und Umweltschutz vor Ort werden wollen, können Sie über folgenden Link Mitglied im Nabu werden oder sich über aktuelle Aktivitäten informieren.
https://www.nabu-im-ruhrgebiet.de/mitglied-werden/mitglied-werden-online-formular/

Mitwirken in finanzieller Form:
Als gemeinnütziger Verein finanzieren wir uns über Spenden. Die Spenden werden zum Beispiel auch für die Erstellung und Pflege des DigiWalk-Angebots verwendet. Jede Spende, auch 3€, 5€ oder 10€, ist willkommen. Vielen Dank.

Spendenkonto:
IBAN: DE12 4405 0199 0511 0046 40
BIC: DORTDE33XXX (Sparkasse Dortmund)

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