Finkenwerder - Wo Hamburg der Elbe ganz nah ist

Tour Benittstraße 1, 21129 Hamburg, DE

Stadtteiltour durch den Hamburger Stadtteil Finkenwerder mit einem kleinen Quiz

Autor: Tanja Kränzien

14 Stationen

Anleger Finkenwerder - Start

Neumühlen/Övelgönne - Finkenwerder, 21129 Hamburg, DE

Wir beginnen den Rundgang am Fähranleger von Finkenwerder. Wenn man nach Finkenwerder anreist, ist es womöglich am Schönsten, mit einer der Fähren zu kommen. Alternativ geht es auch mit dem Bus oder mit dem Auto. Eine Bahnverbindung gibt es allerdings nicht.
Die längste Zeit war es überhaupt nur möglich, Finkenwerder mit dem Schiff zu erreichen, bis der reine Inselstatus 1930 durch den Bau einer Brücke verloren ging.
Ursprünglich gab es in der Elbe eine größere Insel, Gorieswerder genannt. Diese wird um 1000 n. Chr. besiedelt und 1158 von Kaiser Barbarossa per Urkunde dem Erzbistum Bremen unterstellt. Etwas später übernehmen die Grafen von Schauenburg aus Holstein die Insel. Vor 1236 wird Gorieswerder durch Überflutungen zerteilt. Die am westlichsten Teil entstandene Insel wird 1236 erstmals urkundlich als Vinkenwerder erwähnt.

Wenn wir uns am Fähranleger umschauen, sehen wir ein Schild, dass diesen als 'Dampferbrücke' ausweist. Dampfer legen hier schon lange keine mehr an. Dafür aber moderne Hafenfähren - dank ihrer Form gerne auch als 'Bügeleisen' bezeichnet - einige neuerdings auch mit Diesel-Elektroantrieb. Seit 1900 existiert der fahrplanmäßige Fährdienst mit den HADAG Schiffen und viele Berufstätige nutzen dieses Angebot regelmäßig.
Die Linie 62 ist wohl eine der beliebtesten Fährverbindungen in Hamburg. Mit der 62 gelangt man von den Landungsbrücken und vorbei am Fischmarkt und dem Museumsanleger Övelgönne zum Anleger Finkenwerder.
Auch die Linie 64 läuft Finkenwerder an. Sie führt auf kurzem Weg über die Elbe nach Teufelsbrück. Dabei hält sie vorher aber noch an einer anderen Haltestelle.

Wie heißt diese Haltestelle? (Wir merken uns von diesem Wort den ersten Buchstaben)

Übrigens sind beide Fährlinien Teil des HVV Verbunds und somit mit den normalen HVV Fahrkarten zu benutzen.

Wir wenden uns jetzt vom Anleger ab und folgen dem Butendeichweg. Dabei kann man an der Wand des Gebäudes Butendeichweg 2 ein Segelschiffrelief entdecken. Dies war früher die Deutsche Seefahrtsschule. Hinter dem kleinen Park biegen wir am Ende der Straße nach rechts in den Focksweg ab und gehen ein paar Meter, bis wir auf der rechten Seite auf eine schwarz-rote Fahrwassertonne stoßen.

Stackmeisterei

Focksweg 32, 21129 Hamburg, DE

Wir stehen jetzt vor dem Eingang der Stackmeisterei Finkenwerder. Die dort beschäftigten Stackwerker sind, zusammen mit ihren Kollegen auf Neuwerk und in Cuxhaven, für die Sicherung und Instandhaltung der Elbe als Verkehrsweg zuständig. Dazu gehört z.B. die Uferbefestigung und die Ausstattung mit Seezeichen. Einige dieser Tonnen und Baken liegen auf dem Tonnenhof der Stackmeisterei, den wir im weiteren Verlauf des Rundgangs sehen werden. Hier findet eine regelmäßige Wartung der Seezeichen statt, bevor sie von den als 'Tonnenlegern' bezeichneten Schiffen wieder in Position gebracht werden.

Wir gehen ein Stück weiter den Focksweg entlang und schauen uns das Wandgemälde an, welches kurz hinter dem Eingang zur Stackmeisterei an der Mauer zu sehen ist. Es gilt eine weitere Frage zu beantworten:

Welcher Name steht auf der kleinen Segelyacht auf dem Wandgemälde? (Hier ist der fünfte Buchstabe wichtig)

Wir folgen weiter dem Focksweg bis das Wandgemälde endet und wir den Durchgang erreichen, über den wir den Hof der Stackmeisterei (wo wir die bunten Seezeichen bewundern) queren und wieder den Deich erreichen. Ein Stück dem Weg auf den Deich folgen, bis man einen guten Blick auf das Lotsenhaus Seemannshöft hat (Ein Foto der Lotsenstation ist bei der nächsten Station zu sehen).

Lotsenhaus Seemannshöft

Focksweg 34A, 21129 Hamburg, DE

Von hier aus hat man einen schönen Blick auf das auf einer Landzunge, auf der anderen Seite des Köhlfleets, gelegene Lotsenhaus Seemannshöft. Der 1914 errichtete Backsteinbau beherbergt u.a. die Hamburger Hafenlotsenstation. Das Gebäude ist ein Werk des berühmten Hamburger Baudirektors Fritz Schumacher, der das Bild Finkenwerders auch noch an anderen Stellen geprägt hat.

Eine wichtige Funktion erfüllt die Pegelanzeige, die oben auf dem Turm über der Uhr zu sehen ist. Sie zeigt nämlich den für die Schifffahrt so wichtigen Wasserstand der Elbe an.
Ist ein 'F' zu sehen haben wir Flut, bei 'E' ist Ebbe. Die Ziffern dahinter bezeichnen den aktuellen Wasserstand im vergleich zum Seekartennull des Hamburger Hafens. Sind die Zahlen schwarz, so ist der Wasserstand über dem Seekartennull, bei roten Zahlen liegt er darunter.
Die Maßeinheit beträgt hierbei Dezimeter, d.h. eine rote E05 zeigt einen Wasserstand von 0,5 Metern unter Seekartennull bei ablaufendem Wasser, eine schwarze F03 hingegen einen Wasserstand von 0,3 Metern über Seekartennull bei auflaufendem Wasser an.

Von der Lotsenstation starten die Hamburger Hafenlotsen, um lotsenpflichtige Schiffe sicher durch den Hafen zu geleiten. Auf dem Weg eines Schiffes von der Deutschen Bucht bis in den Hamburger Hafen finden 2 Lotsenwechsel statt: Der erste Lotse leitet das Schiff von der Deutschen Bucht bis Cuxhaven. Dort übernimmt der Elblotse, der dann an der Hafeneinfahrt vom Hafenlotsen abgelöst wird.
Nun die Frage:

Welcher Hafen befindet sich rechts vom Lotsenhaus? (Gemerkt wird sich der 4. Buchstabe)

Weiter geht es am Deich entlang bis zum Restaurant Elbblick und von dort nach rechts in den Gorch Fock Park. Dem Weg folgen (links das Schwimmbad, rechts die Elbe) bis zum Aussichtspunkt, bevor der Weg am Kanal weiterführt.

Gorch Fock Park

Hein-Saß-Weg 38, 21129 Hamburg, DE

Ist das nicht ein toller Platz, um die Schiffe auf der Elbe zu beobachten und den Blick über das gegenüberliegende Ufer schweifen zu lassen ? Eben sind wir an dem wohl einzigen Freibad in Hamburg vorbeigekommen, von dem aus man beim Baden Containerschiffe vorbeifahren sieht. Ebenfalls am Weg findet sich ein Gedenkstein zu Ehren von Gorch Fock, einem der wahrscheinlich bekanntesten Finkenwerder.

Gorch Fock wurde 1880 als Johann Wilhelm Kinau in Finkenwerder geboren. Sein Künstlername leitet sich von der plattdeutschen Form für Georg "Gorch" und dem Mädchennamen seiner Großmutter "Fock" ab. Gorch Fock entstammte einer Seefahrer- und Fischerfamilie. Er selber wurde jedoch Buchhalter und begann zu schreiben. Sein erfolgreichstes Werk ist der 1912 entstandene Roman "Seefahrt ist not!", der im Fischermilieu spielt.
Gorch Fock starb 1916 als Marinesoldat bei der Schlacht von Skagerak während des ersten Weltkriegs. Er liegt auf einer Schäreninsel in der Nähe des westschwedischen Fjällbacka begraben.
Zwei seiner Brüder, Rudolf und Jakob Kinau, waren ebenfalls als Schriftsteller tätig, auch wenn sie nicht den Bekanntheitsgrad ihres Bruders erreichten. Nach Gorch Fock wurde u.a. ein Segelschulschiff der Bundesmarine benannt. Außerdem ziert das Logo des Hamburger Abendblatts einen Spruch aus seiner Feder: "Mit der Heimat im Herzen die Welt umfassen".

Wenden wir uns nun noch einmal dem Aussichtspunkt zu. An der Einfahrt in den Kanal steht ein Holzkonstrukt mit einer roten Laterne. Auf der gegenüberliegenden Uferseite befindet sich ein Pendant mit einer grünen Laterne.

Rot steht für Backbord. Wofür steht grün? (Bitte den letzten Buchstaben merken)

Wir folgen dem Weg am Kanal entlang, bis wir an dessen Ende, bei der Wache der Freiwilligen Feuerwehr Finkenwerder auf den Hein-Saß-Weg treffen.

Hein - Saß - Weg

Doggerbankweg 1, 21129 Hamburg, DE

Wo wir jetzt stehen war früher noch kein Festland sondern die sogenannten Schaller, Elbwatten, die von Prielen durchzogen wurden. Erst ab 1900 wurde die Landfläche Finkenwerders durch Aufschüttungen von Baggergut vergrößert. Zunächst entstand das Vorland I, später ergänzt durch Vorland II und III westlich des Kanals.
Das neu gewonnene Land wurde genutzt um die 1918 hier gegründete Deutsche Werft AG anzusiedeln. Bereits 1921 arbeiteten rund 6000 Beschäftigte auf der Werft und um diesen die z.T. langen Arbeitswege aus anderen Teilen Hamburgs zu ersparen, wurden Arbeitersiedlungen westlich des alten Dorfkerns und am Norderdeich errichtet.

Während des 2. Weltkriegs gab die Kriegsmarine bei der Deutschen Werft den Bau von U-Booten in Auftrag. Dafür wurde zu Beginn der 1940er Jahre der U-Boot Bunker Fink II gebaut, von dem noch Überreste am Rüschhafen zu sehen sind. Der U-Boot Bunker mit seiner 3,5 m dicken Decke wurde von der Bevölkerung auch als Luftschutzraum genutzt, bis er 1945 von Spezialbomben der britischen Luftwaffe zerstört wurde. Durch Bombentreffer kam auch der Schiffbau auf der Deutschen Werft 1945 zum Erliegen, nahm jedoch bald nach Kriegsende wieder an Fahrt auf.
1962 lief beispielsweise die Cap San Diego hier vom Stapel. Sie liegt inzwischen als Museumsschiff bei den Landungsbrücken.
1973 wird das Werk in Finkenwerder dann allerdings geschlossen und auf dem ehemaligen Werftgelände entsteht der Rüschpark.

Am Rüschpark erinnert ein von dem Künstler Axel Groehl geschaffenes Mahnmal an eine dunkle Epoche in der Geschichte der Deutschen Werft: Während des 2. Weltkriegs existierte auf der Rüschhalbinsel ein Außenlager des KZ Neuengamme, dessen Insassen zur Arbeit auf der Werft gezwungen wurden.

Statt Schiffbau ist inzwischen der Flugzeug der wichtigste Erwerbszweig auf Finkenwerder. 1933 wurde die Hamburger Flugzeugbau GmbH hier angesiedelt. Das Tochterunternehmen von Blohm und Voss wurde später zu Messerschmidt-Bölkow-Blohm (MBB) und ist heute als Airbus-Werk bekannt. Neben der Fertigung der Flugzeugteile wird auf Finkenwerder auch Forschung betrieben: Im Zentrum für angewandte Luftfahrtforschung.
Nun aber zu der Frage:

Wie heißt der Kanal an dem wir gerade entlanggelaufen sind? (Diesmal ist der 3. Buchstaben wichtig)

Weiter geht es nach links entlang des Hein-Saß-Weges und rechts über den Finksweg bis zum Marktplatz.

Wochenmarkt

Schloostraße, 21129 Hamburg, DE

Eben sind wir dem Hein-Saß-Weg gefolgt. Wer war denn dieser Hein Saß? Er war ein fiktiver Charakter aus dem Werk von Gorch Fock. Ebenso wie Cilli Cohrs und Hans Hinnik, nach denen ebenfalls Straßen in Finkenwerder benannt wurden.
Es gibt aber auch Namen die auf bauliche oder landschaftliche Besonderheiten hinweisen - wie z.B. Steendiek = aus Steinen gebauter Deich oder Brack = ein durch Deichbruch entstandenes Wasserloch - oder aus der Seefahrt stammen - z.B. Slipstek, Palstek oder Schotstek = alles Seemannsknoten.
In der Nähe des Marktplatzes erinnern viele Straßennamen an alteingesessene Fischerfamilien wie Fock, Benitt, Mewes, Schloo oder Külpers. Ja und auch der Butendeichweg wurde nach einer Fischerfamilie benannt und nicht etwa weil er hinter dem Deich liegt.

Gerade hier, im Gebiet zwischen dem ehemaligen Werftgelände und der östlich gelegenen Auesiedlung , zeigt sich der Einfluss des Oberbaudirektors Fritz Schumacher, der Hamburgs rote Backsteinarchitektur wie kein anderer prägte.

Zweimal in der Woche findet an diesem Platz ein Wochenmarkt statt. Am Samstag und an welchem Tag noch ? (Bitte den zweiten Buchstaben merken)

Weiter geht es ein kurzes Stück bis zu dem Kreisverkehr, der schon vom Marktplatz durch den markanten Kutter in seiner Mitte zu erkennen ist.

Kreisel im Zentrum

Benittstraße 25A, 21129 Hamburg, DE

Der Kutter steht noch gar nicht so lange da: Erst 2020 wurde das aus Aluminium gefertigte Kuttermodell vom Verein 'Maritimes Finkenwerder' dort platziert. Der Kutter erinnert an die Vergangenheit Finkenwerders als ein Zentrum der hamburgischen Seefischerei.
Ursprünglich gab es in der Elbe so gute Fischgründe, dass sich der Fischfang in Heimatnähe lohnte. Doch die Konkurrenz wurde größer und der Fischbestand kleiner, so dass die Fischer bis zur Nordsee hinausfahren mussten.

Viele Blankeneser Fischer zogen zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach Finkenwerder um, da die Engländer sie - als Teil von Dänemark und damit Verbündete der mit den Engländern verfeindeten Franzosen - am Fischfang in der Nordsee hinderten.

1887 erreichte die Flotte mit dem HF für Hamburg Finkenwerder im Segel mit fast 200 Schiffen ihren Höchststand. Doch durch den Rückgang der Fischbestände reichte ein Ausweichen in die Küstennahen Bereiche der Nordsee bald nicht mehr aus. Sie mussten weiter hinaus - bis hin zur weit in der Nordsee gelegenen Doggerbank. Mit der Entfernung wuchs das Risiko- gerade während der Herbststürme stieg die Zahl der Verluste.
Bald waren nur noch motorisierte Fischkutter konkurrenzfähig. Doch durch Überfischung und Fangquoten ist dieser Erwerbszweig in Finkenwerder heute nicht mehr lukrativ.

Frage: Wie ist das Kennzeichen des Kutters auf dem Kreisel? (Der zweite Buchstabe ist von Bedeutung)

Vom Kreisel aus biegen wir links von der Eisdiele in den Köhlfleet Hauptdeich um dann gleich links über die Durchfahrt in der Flutschutzmauer und dann nach rechts in Richtung des Supermarktparkplatzes zu gelangen.

Kreisel vor dem Supermarkt

Köhlfleet-Hauptdeich 5A, 21129 Hamburg, DE

Hier gibt es einen weiteren, kleineren Kreisel auf dem ein Fisch abgebildet ist.

Um welche Fischart handelt es sich? (Wir merken uns den letzten Buchstaben)

Dieser Fisch wird als auf Finkenwerder Art zubereitet bezeichnet, wenn er mit Speckwürfeln in der Pfanne gebraten wird. Sehr lecker dazu sind Brat- oder Salzkartoffeln und ein schöner Salat.
Bei der Vergangenheit als Fischerort ist es nicht verwunderlich, dass ein Fisch Finkenwerder im Kulinarischen vertritt. Nicht vergessen sollte man aber auch den Obstanbau, der im südlichen Teil Finkenwerders und im angrenzenden Alten Land betrieben wird. Vor allen Dingen Kernobst wie Äpfel, Birnen oder Kirschen gedeiht hier prächtig.
Eine echte Finkenwerder Spezialität ist die Apfelsorte "Finkenwerder Herbstprinz", eine alte Sorte mit säuerlichem Geschmack. Vielleicht bietet sich zum Nachtisch ja ein Apfelkuchen mit Äpfeln aus Finkenwerder an?

Wir gehen an den Parkplätzen vorbei weiter geradeaus bis wir auf der linken Seite einen kleinen Hafen sehen.

Kutterhafen

Kanalstack 9, 21129 Hamburg, DE

Dies ist der Kutterhafen, seit 1993 Anlegeplatz für historische Schiffe.
Mit der "Landrath Küster HF 231" liegt hier beispielsweise der älteste noch fahrende Finkenwerder Hochseekutter. 1889 auf der Sietas Werft in Cranz gebaut, fuhr er 80 Jahre als Fischkutter auf der Nordsee. Nach mehrjähriger Restaurierung durch Jugend in Arbeit e.V. wurde der Originalzustand des Kutters wiederhergestellt und seit 1997 fährt die Landrath Küster, betrieben durch den Verein "Freunde des Hochseekutters Landrath Küster e.V." wieder - allerdings nicht auf Fischfang sondern mit Gästen die das maritime Flair erleben wollen.

Des weiteren kann man den Besanewer "Johanna" sehen. Der Frachtewer wird als Besanewer bezeichnet, weil er über zwei Masten verfügt: Den Großmast und den Besanmast. Die Johanna wurde 1903 auf der Thormählen Werft in Elmshorn gebaut. Nachdem 1928 die Segelmasten abgebaut und ein Motor eingebaut worden war, begann 1973 die Restaurierung und Wiederherstellung als Segelschiff. Um die Johanna kümmert sich der Verein "Freunde des Besanewers Johanna e.V.".
Beide Schiffe sind seit 2002 im Besitz der Stiftung Hamburg Maritim.

Es liegen aber nicht nur Schiffe im Kutterhafen. Ein besonders buntes Objekt ist der Kunstbagger, der Kunst mit maritimer Technik verbindet.
Dieser Schwimmbagger mit dem Namen "Ilmenau" stammt aus den 1950er Jahren. Mit Hilfe seines Seilbaggers 'Menck M60' baggerte er viele Jahre Schlick aus der Elbe bis er 2008 verschrottet werden sollte. Dank der Künstlerin Sabine Eisbrenner wurde er jedoch vor diesem Schicksal bewahrt und hat nun seinen Platz in Finkenwerder gefunden.

Eine alte Elbfähre liegt als Ort für Kulturveranstaltungen ebenfalls im Kutterhafen. Die Fähre wurde 1953 für die HADAG gebaut.

Nach welchem Hamburger Stadtteil wurde sie benannt? (Wir merken uns den Buchstaben der in der Mitte des Wortes liegt)

Hinter dem Kutterhafen geht es weiter nach links hinauf auf den Deich. Diesem folgen wir entlang des Köhlfleets und haben einen schönen Blick auf das Gewässer und auf die am anderen Ufer gelegenen Hafenanlagen. Wir machen einen Stopp und blicken hinüber auf den Terminal Dradenau.

Köhlfleet

Auedeich 67K, 21129 Hamburg, DE

Von hier aus haben wir einen schönen Blick auf den Köhlfleet und die Kräne und Anlagen des Hamburger Hafens. Die Größe des Hafens lässt sich wohl nur aus der Luft richtig erfassen. Nach offiziellen Angaben verzeichnet der Hamburger Hafen rund 8000 Schiffsanläufe an die fast 300 Liegeplätze jährlich. Er ist der größte Containerhafen Deutschlands, der drittgrößte Europas und der 17. größte weltweit.
Wenn wir über den Köhlfleet blicken, schauen wir auf den Terminal Dradenau, wo die Firma Rhenius Midgard Hamburg GmbH eine sogenannte Multipurpose - also für mehrere Zwecke taugliche - Anlage betreibt. Neben Containerabfertigungen gibt es beispielsweise RoRo Ladungen oder die Abfertígung von Projektgütern.
Der Name Dradenau stammt übrigens aus einer Zeit, als so noch ein Stromarm der Elbe sowie eine Elbinsel benannt waren. Um 1840 gab es auf Dradenau noch zwei Pachthöfe und 66 Einwohner. Später wurde das Gebiet im Zuge der Hafenerweiterung teilweise zugeschüttet und ist inzwischen Teil des Hamburger Hafengebiets.

An dieser Stelle gibt es mal keine Frage!

Wir gehen weiter am Deich entlang. Nach einer Weile teilt sich der Weg in 3 Richtungen. Wir folgen dem Trampelpfad hinter dem Deich bis wir vor einer Tankstelle stehen. Von dort geht es nach rechts in die Straße Auedeich. Nächster Stopp ist vor dem Haus Auedeich 76.

Auedeich 76

Auedeich 71, 21129 Hamburg, DE

Zunächst die Frage: Welchen Beruf übte Hinrich J. Wulf aus? (Wichtig ist der vorletzte Buchstabe)

Wir befinden uns jetzt im Herzen der alten Fischersiedlung Finkenwerder. Die Bebauung hier unterscheidet sich ganz wesentlich von den roten Backsteinbauten in der Nähe des Fähranlegers und auch von dem z.T. bäuerlich anmutenden Südteil der Insel. Kurz hinter der Tankstelle an der wir eben vorbei gegangen sind beginnt der Landscheideweg. er markiert die einstieg Trennung Finkenwerders in zwei Teile.

Ab 1236 gehörte der südliche Teil zu Braunschweig-Lüneburg, der nördliche Teil hingegen zu Holstein. Nach 1250 geht der holsteinische Teil an Hamburg über, für das Finkenwerder hauptsächlich strategischen Wert als Vorposten in der Elbe hatte.
1568 wird der Landscheideweg als Grenze zwischen dem lüneburgischen und dem hamburgischen Finkenwerder festgelegt.

1937 endete durch das Groß-Hamburg-Gesetz die Teilung Finkenwerders, dass ab da an vollständig zu Hamburg gehört.
Eine bessere Verkehrsanbindung an den Rest der Stadt erfolgte durch die Eröffnung der Köhlbrandbrücke (1974) und den Bau des Elbtunnels (1975).

Weiter geht es entlang der Straße Auedeich. Wenn diese sich gabelt, halten wir uns links und gehen zunächst bis Hausnummer 24.

Auedeich 24

Auedeich 21A, 21129 Hamburg, DE

Hier wurde 1865 eine Liedertafel gegründet. Wie heißt sie? (Auf den sechsten Buchstaben kommt es an)

Bei der erwähnten Liedertafel handelt es sich um einen Männerchor. 1950 wurde das weibliche Pendant als Frauenchor Frohsinn gegründet.
Der berühmte Sohn Finkenwerders, Gorch Fock, wurde bereits erwähnt. Er hinterließ aber nicht nur sein literarisches Werk, sondern gründete 1906 zusammen mit Hinrich Wriede die Finkwarder Speeldeel. Zunächst als Theatergruppe gedacht ( 'Speeldeel' bedeutet 'Spieldiele', also eine Fläche zum (Theater) Spielen), ist die Speeldeel mittlerweile eine Plattdeutsche Gesangs-, Tanz- und Musikgruppe, die mit ihren Auftritten in Finkenwerder Trachten bis über die Stadtgrenzen hinaus und sogar bis ins Ausland bekannt sind.

Wir folgen der Straße bis wir auf die Emder Straße stoßen. Dort nach links abbiegen und bis zur Straße "Brack" laufen (Achtung: nicht in den Brackweg abbiegen, der vorher kommt!). Wir wenden uns nach rechts und folgen dem in einem Tal gelegenen Brack.

Brack

Brack 29, 21129 Hamburg, DE

An einigen Häusern sind Fische angebracht, auf denen an eine große Sturmflut erinnert wird. In welchem Jahr fand diese Sturmflut statt? (Jahreszahl bitte ausschreiben und den ersten Buchstaben merken)

Wenn man die Markierungen auf den Fischen sieht, kann man sich vorstellen, wie angsteinflößend diese Sturmflut gewesen sein muss. Aber natürlich war dies kein einmaliges Ereignis. Immer wieder wurde Finkenwerder überflutet. Versuche das Land einzudeichen hat es ebenfalls immer mal wieder gegeben. Im 17. Jahrhundert wurde ganz Finkenwerder in einer Gemeinschaftsaktion der Hamburger und Lüneburger eingedeicht und vormals immer wieder überflutetes Land konnte landwirtschaftlich genutzt werden.

In der Deichpflege erwiesen sich die Hamburger jedoch als nachlässig und so blieb die Lage kritisch bis Wilhelm Amsinck auf den Plan trat. Amsinck, der 1802 Bürgermeister von Hamburg wurde, machte sich für den Deichbau stark. Durch neue Verordnungen und Verpflichtungen der Deichanwohner wurden die Deiche soweit gestärkt, dass sie der großen Sturmflut von 1806 Widerstand leisten konnten. An Amsincks Taten erinnert ein Gedenkstein in der Nähe des Kreisverkehrs mit der Aufschrift "Amsink 1806".

Der Sturmflut an die die Fische erinnern konnten die Deiche jedoch nicht standhalten. Das Wasser stieg einige Meter über Normalnull und richtete auch anderswo in Hamburg großen Schaden an und kostete zahlreiche Menschenleben. Nach dieser Katastrophe wurde in neue Hochwasserschutzanlagen investiert, die jetzt das Bild von Finkenwerder prägen.

Unser Rundgang nähert sich jetzt allmählich seinem Ende. Am Ende vom Brack geht es bergauf und dann nach links in den Steendiek. Wir erreichen den Kreisverkehr mit dem Kutter und biegen von dort diesmal in die Benittstraße, die uns zurück zum Anleger führt.

Anleger Finkenwerder - Ziel

Benittstraße 7, 21129 Hamburg, DE

Nun haben wir einiges von Finkenwerder kennengelernt. Natürlich ist das nicht alles was es zu sehen gibt. Der südliche Teil und auch der Rüschpark wurden ausgespart. Das hätte einfach den Rahmen dieses Spaziergangs gesprengt.

Nun aber noch zu den hoffentlich alle richtig beantworteten Fragen: Nimmt man alle die zu merkenden Buchstaben und setzt sie zu einem Wort zusammen so ergibt es?

Viel Spaß beim Rätseln!!!