Fußwallfahrt nach Bettbrunn

Tour Barbaraplatz 1, 93326 Abensberg, DE

Die Wallfahrt von Abensberg zu St. Salvator in Bettbrunn wird wohl 1497 das erste Mal begangen. Ende der 60er Jahre wurde diese Tradition wiederbelebt. Wandern Sie einen szenischen Weg entlang und erfahren Sie mehr über die traditionsreiche Wallfahrt!

Autor: Herzogskasten Stadtmuseum Abensberg

11 Stationen

Wilkommen!

Barbaraplatz 1, 93326 Abensberg, DE

St. Salvator ist ein beliebter Wallfahrtsort.
Prozessionen aus Wallfahrern pilgern von ca. 60 verschiedenen Orten aus zu diesem Gnadenort.
Erstmals wird die Wallfahrt von Abensberg zu St. Salvator in Bettbrunn wohl 1497 das erste Mal begangen.
Eine Wiederbelebung erfuhr diese Tradition Ende der 60er Jahre.
In dieser App gibt es einige interessante Fakten zu dieser Wallfahrt!
Einen kurzen historischer Abriss ist schon hier in den Bildern zu finden...

Fußwallfahrt

Gilla 1, 93326 Abensberg, DE

Die Fußwallfahrt wird seit 1979 durch Albert Steber gepflegt.
Erstmals schloss sich 1980 die Pfarrjugend an. Üblicherweise handelte es sich dabei um fünf bis zehn Jugendliche. Durchschnittlich gehen 20 – 25 Pilger den Weg von Abensberg nach Bettbrunn.
Zum 500. Jubiläum im Jahr 1997 wuchs die Gruppe auf knapp 50 Personen.
Seit einigen Jahren stoßen in Oberdolling auch die Kommunionskinder dazu.
Insgesamt beträgt die Strecke der gesamten Fußwallfahrt knapp 32 km.

Autowallfahrt

Neustädter Straße 10, 93333 Neustadt an der Donau, DE

Die heutige Wallfahrt gibt es in dieser Form seit 1969.
Sie wurde durch den Stadtpfarrer Dr. Karl Wölfl wiederbelebt.
Auch der Pfarrer Hans Selch hatte die Pfarrwallfahrt sehr gefördert.
Der Termin ist damals wie heute der erste Sonntag vor Pfingsten.
Zwar hatte das Wandern in den 60er Jahren an Beliebtheit zugenommen,
jedoch gingen von den über hundert Wallfahrern 1969 nur ein geringer Teil zu Fuß.
Der Rest pilgerte auf anderem Weg: Viele nutzten das Auto.
Für die nicht autofahrenden Pilger wurde ein Bus organisiert.

Wallfahrtslegende

Sebastianistraße 2, 85104 Pförring, DE

Die Wallfahrt baut auf einer Legende auf:
Ein frommer Hirte hatte eine geweihte Hostie in seinem Hirtenstab untergebracht.
Diese verlor er jedoch, als er den Stab nach seinem Vieh warf.
Niemand, außer der damaligen Regensburger Bischof Hartwig war fähig, die Hostie vom Boden aufzuheben.
Um dieses Wunder zu ehren wurde an dieser Stelle eine Kapelle errichtet.
In den Bildern kann die volle Aufzeichnung der Legende von 1597 nachgelesen werden,
diese wurde 1880 von Peter Dollinger niedergeschrieben.

Jubiläum 1797 – 300 Jahre Wallfahrt

EI34 21, 85104 Pförring, DE

Besondere Jahre werden besonders gefeiert.
Es ist nicht sicher belegt, dass die erste Wallfahrt tatsächlich im Jahr 1497 stattfand.
Trotzdem wird das 300. Jubiläum 1797 mit einer großen Prozession begangen.
Der Abensberger Geschichtsschreiber und Pfarrer Peter Dollinger beschrieb diese als „unbestritten, der großartigste und festlichste Zug“ welcher „am 2. Juli 1797 die Stadt Abensberg vornahm“.
Gemeinsam mit Aunkofen und Sandharlanden wurde ein historischer Zug veranstaltet.
In diesem wurden Graf Babo und seine Familie so wie verschiedenen Stände, Zünfte und Vereine dargestellt.
An diesem Tag sollen 16 – 17. Tausend Menschen an St. Salvator gewesen sein!

Was ist eigentlich eine Wallfahrt?

Römerstraße, 85098 Großmehring, DE

Eine Wallfahrt ist eine aus unterschiedlichen religiösen Motiven unternommene Fahrt oder Wanderung zu einem Ort oder einer heiligen Städte.
Ein Motiv kann die Erfüllung eines religiösen Gebots, einer Buße oder eines Gelübde sein,
ebenso die Hoffnung auf Erhörung eines Gebets.

In vielen Fällen wird der Weg zu Fuß zurückgelegt.
Auf manchen Pilgerwegen rutschen die Wallfahrer jedoch sogar auf Knien zu ihrem Ziel!

Wallfahrten gibt es nicht nur im Christentum sondern in verschiedenen Kulturen und Religionen.
Berühmt ist zum Beispiel die islamische Wallfahrt nach Mekka.
Weniger bekannt ist dafür der buddhistische Pilgerweg auf der Insel Shikoku in Japan.
Auf diesem Weg werden insgesamt 88 Tempel besucht.

Jubiläum 1997 - 500 Jahre Wallfahrt

Pfarrer-Hundsdorfer-Straße 2a, 85129 Oberdolling, DE

Beim 500. Jubiläum waren es um die 50 Pilger, die sich der Fuß-Wallfahrt nach Bettbrunn anschlossen.
Um dieses Jubiläum gebührend zu feiern wurde ein Festausschuss des Pfarrgemeinderates gebildet.
Auch eine Festschrift, verfasst von Hans – Josef Bösl und Maximilian Georg Kroiß, wurde herausgegeben.
Sogar das BR-Fernsehen war da und machte einige Aufnahmen.

Immerkerzen

Kasinger Straße 2, 85129 Oberdolling, DE

Im Chorraum von St. Salvator gibt es zahlreichen Votiv- oder Immerkerzen.
Die Älteste wurde von den Ingolstädtern 1378 gestiftet.
Bettbrunn besitzt damit die älteste Votivkerze Europas!

Die Kerzen sind Gaben von Kirchengemeinden, die regelmäßig nach Bettbrunn pilgern.
Manchmal gibt es auch Einzelspender:
Der Bäcker Michael Progner, ein begeisteter Wallfahrer, spendete bei seiner 100. Wallfahrt eine Kerze.
Auch Jubiläumskerzen aus den Jahren von 1797 und 1997 sind in St. Salvator zu finden.

Pilgerstab

Am Oberdorfer Berg 8, 85129 Oberdolling, DE

Bei Wahlfahrten wird ein Pilgerstab mit dem „heiligen Salvator“ mitgetragen.
Beim Tragen wechseln sich die Pilger ab. In Pförring wird er sogar mit ins Wirtshaus genommen!
Bei einer Wallfahrt wurde er in der Kirche St. Salvator vergessen, da sich niemand mehr für diesen verantwortlich fühlte.
Der Stab war ja sozusagen am Zielort angekommen.
Der Pfarrer bemerkte dies und die Gemeinde Bettbrunn „löste den Stab bei der Kirche aus“.
Was wohl „der Preis“ hierfür war…

Bettbrunn

Steinsdorfer Straße 3, 85092 Kösching, DE

Das heutige Bettbrunn entstand wohl mit bzw. durch die Wallfahrt:
Neben der Kapelle gab es in der Entstehungszeit der Pilgerfahrt nicht mehr als zwei Häuschen.
Wegen einer dort entspringenden Quelle wurde der Ort Vehbrun, also Viehbrunnen genannt.
Um die Pilger unterbringen zu können entstanden ein Wirtshaus und weitere Gebäude.
Mit der Zeit entwickelte sich das heutige Dorf, dessen Name sich über die Jahrhunderte in Bettbrunn änderte.
Historisch gesehen war Bettbrunn wohl zunächst Landbesitz der Abensberger.
Dies lässt sich aus einem Salvator-Büchlein vom Jahre 1597 entnehmen.
Das Land wurde dem „würdigen Gotteshause St. Salvatoris zu Bettbrunn“ mit „gutem Willen und Gewissen um eine geringe Summe Geldes“ überlassen.

St. Salvator Bettbrunn

Salvator-Ring 5, 85092 Kösching, DE

Wir sind am Ziel angekommen!
Bettbrunn ist der älteste Hostienwallfahrtsort Bayerns.
Auch heute pilgern viele Menschen zu der barocken Kirche.
Zunächst stand dort eine hölzerne Kapelle, die 1329 abbrannte.
Mit ihr verbrannte auch die verehrte Hostie, die der Legende nach seit 1125 verehrt wurde.
Die Salvatorfigur wurde jedoch verschont.
Diese wird seither als Gnadenbild verehrt.
Die 34 cm hohe, romanische Skulptur, stellt Christus als Erlöser-König dar,
sie steht heute in einer Gloriole über dem Tabernakel des Hochaltars.


Auffallend sind auch die unzähligen Votivkerzen im Innenraum.
Die Älteste der Immerkerzen ist bereits 1378 von den Ingolstädtern geopfert worden.
Sie ist damit die älteste Votivkerze Europas!
Die Kerzen sind Gaben von Kirchengemeinden oder Einzelpersonen, die nach Bettbrunn pilgern.

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