Rundgang Historischer Bauerngarten Bülow
Autor: Kastanienhof Bülow e.V.
Historischer Bauerngarten - Kastanienhof
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Schön das Du da bist
Kastanienhof 1, 19217 Königsfeld, DE
Einleitung
Herzlich Willkommen im historischen Bauerngarten - Kastanienhof Bülow.
Ich bin Hans-Joachim Kahl, genannt werde ich Hajo und ich bin hier der Gärtner. Als ehemaliger Kaufmann entschied ich mich mit 45 Jahren mein Leben zu ändern um fortan mein Hobby, das Gärtnern, zu meinem Lebensinhalt zu machen.
Mein Ehemann, Dirk Endrulat, und ich kauften 2004 den Resthof mit dem 6000 qm großen Grundstück.
Das Haus und der Garten lagen damals im Dornröschenschlaf – es dominierten Brennnesseln und Giersch.
Fünf Aspekte beeinflussten die Gestaltung unseres Gartens:
1. Die Selbstversorguung,
6 bis 8 Bewohner können wir ganzjährig saisonal und regional mit Eiern, Geflügel, Kartoffeln, Kräutern, Obst und Gemüse aus diesem Garten ernähren.
2. Die Selbstverwirklichung,
planen, gestalten, bewahren, und erneuern - das bedeutet für uns Glück, Zufriedenheit und die Erfüllung unseres Lebenstraumes. Die tägliche harte
Gartenarbeit ist oft eine Herausforderung aber auch immer wieder die zuverlässige Quelle unserer Lebensfreude.
3. Der Sinn für und die Freude an der Schönheit von Natur, Blumen und Pflanzen.
4. Die Schaffung und den Erhalt von Vielfalt, ein Lebensraum für bedrohte Tiere und Pflanzen.
5. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte dieses Gehöftes und den bäuerlichen Traditionen in dieser mecklenburgischen Region.
Wie vor 170 Jahren werden in diesem Bauerngarten gesunde Lebensmittel produziert, er ernährt auch heute die Familie und der Überschuss wird wie damals verkauft.
Früher war er ein reiner Zweckgarten in dem die Funktionalität und Wirtschaftlichkeit im Vordergrund standen. Für die heute vorhandenen Blumenrabatten und zahlreichen Kübelpflanzen fehlte damals schlichtweg die Zeit, stattdessen wurden großflächig Kartoffeln und Gemüse angebaut, am Rand des Gartenlandes gab es zur Zierde einige Gehölze die abwechselnd von April bis Juni blühten sowie ein oder 2 Reihen mit Blumenstauden, - pflegeleicht musste es damals sein.
Im Dezember 2014 wurde der Kastanienhof Bülow e.V. gegründet. Der gemeinnützige Verein fördert den Naturschutz und die Landschaftspflege, den Tierschutz, die Jugendhilfe sowie die Erziehung und Volksbildung. Für seine Aktivitäten nutzt der Verein die Liegenschaft Kastanienhof in Bülow sowie andere Flächen. Dein Eintrittsgeld für die Gartenbesichtigung wird zu 100% für diese Vereinszwecke verwendet.
Ob ein freiwilliges ökologisches Jahr FÖJ beim Internationalen Bund IB Westmecklenburg oder ein Landbaupraktikum der Freien Waldorfschulen, Jugendliche lernen hier bei uns ökologische, politische und gesellschaftliche Zusammenhänge.
Durch Zupachtung bewirtschaftet der Verein zwischenzeitlich eine Fläche von zwei Hektar. Hier betreiben wir Umweltschutz und ökologische Landschaftspflege.
Für dieses Engagement wurde der Verein im Jahr 2019 mit dem Umweltpreis des Landkreises Nordwestmecklenburg ausgezeichnet.
Sicherlich ist Dir im Eingangsbereich die Plakette „Natur im Garten M-V“ aufgefallen. Seit 2022 ist unser Garten Teil der europäischen Bewegung „Natur im Garten“! Im selben Jahr wurden wir auch Schaugarten für dieses Projekt.
Weitere Informationen findest Du unter: https://www.natur-im-garten-mv.de/. Dort ist zu lesen:
„Lassen wir die Natur in unseren Garten, so öffnen wir der Harmonie die Pforte. Naturgärten bieten uns nicht nur Entspannung und Lebensfreude. Sie bieten uns die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen, eine Oase zu schaffen, gesunde Früchte zu ernten, Pflanzen und Tieren einen Lebensraum zu bieten und dabei einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.“
Dein Weg durch diesen Garten beginnt hier im Osten auf der ehemaligen Hoffläche und führt Dich einmal um unser Haus herum.
1 Der Hof
Du befindest Dich hier auf der ehemaligen Hofstelle des Gehöftes Nr. 17 in Bülow, welches in der Mitte des 19. Jahrhunderts aus dem Dorf separiert und hier als Ausbauhof angesiedelt wurde. Das große Niederdeutsche Hallenhaus, in dem Menschen und Tiere unter einem Dach lebten, wurde hier mittig in der 30 ha großen Feldflur errichtet.
Durch "de Groot Dör", das große Holztor im Norden konnten Pferdefuhrwerke mit der Ernte der Felder direkt in das Haus hineinfahren, rechts davon war der Stall für die Arbeitspferde.
An der Ost- und Westseite fallen heute die unterschiedlich farbigen Fenster auf, der Bereich der grünen Fenster und Tore des Hauses waren die ehemaligen Stallungen, das doppelflügelige Tor im Osten war Ein- und Ausgang der Milchkühe, links daneben befand sich der Misthaufen. Unter dem großen Dach war reichlich Platz für Getreide, Stroh und Heu für die Tiere.
Vor dem Eingangsbereich des Gewächshauses zeugen die Feldsteine im Halbkreis und ein alter Mühlstein von einem ehemaligen Göpelschuppen. Hier wurden Pferde als Kraftantrieb einer Getreidemühle und einer Wasserpumpe verwendet. Hinter dem Gewächshaus im Norden sind noch Fundamentsteine einer ehemaligen großen Scheune zu finden.
Das Gewächshaus wurde 2016 errichtet.
Von Mai bis Oktober können sich hier unsere Feriengäste bei nordeutschen kühlen Winden oder an Regentagen geschützt und gleichzeitig doch im Garten aufhalten. Von November bis April dient diese Fläche als Überwinterungsquartier unserer Kübelpflanzen.
Im hinteren Bereich gedeihen empfindliche Kulturpflanzen wie, Gurken, Paprika und Tomaten, im Winter und Vorfrühling wird Gemüse wie Salat, Radieschen, Kohlrabi, Spinat, Mai- und Herbstrüben sowie Küchenkräuter angebaut.
Wintergemüse wie Knollensellerie, Pastinaken, Lagerkohlrabi, Möhren, Rote Bete, Rüben und Rettich werden hier in Erdmieten eingelagert. Das so überwinterte Gemüse schmeckt wie frisch aus dem Garten geerntet und ist einhundertprozentig saisonal und regional.
Das Gewächshaus wird als Kalthaus bewirtschaftet, ist bis auf die Frostverhinderung im Winter energieneutral. Das Regenwasser der Dachfläche wird in einer Zisterne aufgefangen und für die Pflanzenbewässerung mit Tropfschläuchen genutzt.
Auf diesem ehemaligen bäuerlichen Wirtschaftshof der mit jeder Menge Steinen und Schotter befestigt ist nutzen wir diese vorgefundene Gegebenheit für trockene Magerbeete, viel Sonne ein nährstoffarmer und wasserdurchlässiger Boden sind die idealen Bedingungen für die vielen heimischen Wildpflanzen die hier als Hungerkünstler unermüdlich Blüten und somit Pollen und Nektar produzieren. Solche Standorte zählen zu den artenreichsten Lebensräumen für Insekten.
Ferner sind diese Beete, unter den Kastanien und östlich der Weinlaube sehr pflegeleicht, zweimal pro Jahr korrigieren wir nach unserem Geschmack die natürliche Aussaat der Pflanzen, es wird nicht oder sehr selten gewässert.
Das Deutsche Filzkraut/ Filago germanica ist in Mecklenburg-Vorpommern vom Aussterben bedroht. Bei uns wächst dieses unscheinbare, kleine, einjährige Wildkraut seit Jahren zwischen den Fugen des breiten Pflasterweges. Hier darf es wachsen und gedeihen, blühen und sich wieder versamen.
Dieser gepflasterte Hauptweg wäre schon längst wieder mit einer Grasnarbe bedeckt, wie damals im Jahr 2004 als wir das Grundstück übernahmen, wenn er nicht von uns gepflegt würde. Das machen wir selbstverständlich nicht mit Herbiziden, auch kämpfen wir nicht mit dem Fugenkratzer ermüdend und erfolglos gegen die Natur an. Wir akzeptieren hier die botanische Vielfalt, neben dem einjährigen Filzkraut gibt es u.a. Löwenzahn, Weißklee, Spitzwegerich, Schafgarbe mit viel Wurzelwerk zwischen den Steinen. 2 - 3 mal pro Jahr wird hier bei zu hohem Bewuchs mit dem Fadenmäher gearbeitet und anschließend abgefegt.
Auch die Weinlaube befindet sich auf den Fundamentresten eines ehemaligen Stallgebäudes. Hier sowie links und rechts daneben am vollsonnigen Standort gedeihen 8 unterschiedliche Rebsorten. Aus dieser Laube heraus habt Ihr einen schönen Ausblick in den Küchengarten.
Weiter geht es in östliche Richtung, hinter der Gartenpforte liegt ein Wirtschaftshof, vor dem Lederblättrigen Weißdorn geht es dann rechts in den ersten Gemüsegarten.
2 Die Gemüsegärten
Wir möchten dich bitten auf den Gartenwegen zu bleiben und nicht zwischen die Kulturen zu treten, denn auch wenn hier vermeintlich nichts wächst sollte das Erdreich mit seinen wertvollen Bodenorganismen nicht verdichtet werden und es gibt viele unscheinbare Saatreihen, denn hier wird von März bis Oktober permanent neu ausgesät, gepflanzt oder geerntet.
Unsere Anbaumethode gewährleistet eine Gemüseernte aus dem Freiland zu Zeiten wo in den meisten Gärten nur umgegrabene Erdschollen zu sehen sind, z. B. Feldsalat, Postelein, Porree, Grün- und Rosenkohl im Winter. Spinat, Scheerkohl und Winterheckenzwiebeln ab März, Rucola, Meerkohl und Spargel dann ab April. Schwarzwurzeln, Flowersprouts, und Cima di Rapa im November.
Durch einen aktiven Gartenboden und der strengen Reihenkultur mit exakt bemessenen Pflanz- und Reihenabständen erhalten wir gesunde, widerstandsfähige Gemüsepflanzen. Mechanisches Hacken von Beiwuchs ist schnell erledigt, ferner achten wir bei unserer sehr intensiven Bewirtschaftung des Gartenlandes auf eine weite Fruchtfolge mit wechselnden Pflanzenfamilien, festgehalten in einem Anbauplan.
Angebaut wird in Mischkultur mit Vielfalt und Abwechslung. Einjährige Blumen, Kräuter und Erdbeeren wachsen deshalb auch im Gemüsegarten.
Tagetes und Ringelblumen dienen der Abwehr von Nematoden, einer Fadenwurmart, die die Wurzeln der Kulturpflanzen schädigt. Sie dienen der Gesunderhaltung des Bodens.
Der Obst- und Gemüseanbau ist biologisch-organisch, wir düngen mit unserem Tiermist, eigenem Kompost und mit dem Anbau von Erbsen, Bohnen und Lupinen also Leguminosen sogenannten Stickstoffsammlern. Wir verzichten auf den Einsatz von chemischen Mitteln.
Wir bevorzugen samenfestes Saatgut und setzen uns für Sortenvielfalt ein, viele Samen gewinnen wir deshalb von unseren eigenen Gemüsepflanzen die sich bei uns an Wetterverhältnisse und Bodenbeschaffenheit bewährt haben.
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Bei unserer Gartenumgestaltung 2004 bis 2008 wurde der Gemüsegarten, der sich ehemals vor der Südfassade des Hauses befand nach links an seinen jetzigen Platz "verschoben".
Im Wasserbecken fangen wir das Regenwasser der östlichen Dachfläche des Hauses auf, eine kleine Pumpe sorgt für ein Wasserspiel, das Wasser wird letztlich zur Pflanzenbewässerung genutzt.
Hier bewirtschaften wir einen schweren Lehmboden, es ist ein sehr guter nährstoffreicher und fruchtbarer Gartenboden mit ausgeglichenem PH Wert. Durch das abschüssige Gelände kommt es zu keiner Staunässe. Die Erde erwärmt sich im Frühjahr nur langsam. Es handelt sich um den idealen Gartenboden für Kopfkohl, Sellerie, Rote Bete, Erbsen, Bohnen und Blattgemüse.
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Dieser anmoorige Gartenboden hat einen höheren Humusgehalt, es hat sich eine lockere feinkrümelige, fruchtbare Schwarzerde gebildet. Es genügen erste sonnige Frühlingstage um das Erdreich zu erwärmen. Hier gedeihen insbesondere Kartoffeln, tiefwurzelnde Gemüse, Porree, Gurken und Kürbis sehr gut. Da es sich hier aber auch um den tiefsten Punkt unseres Grundstücks handelt, ist die Bodenfrostgefahr höher als im oberen Gemüsegarten. Wir schützen deshalb im Frühjahr und Spätsommer die Gemüsekulturen mit Schutzvliesen.
Im westlichen Teil befindet sich im Halbschatten einer Hecke der „gute“ Komposthaufen. Pflanzenreste die ausschließlich aus dem Garten stammen werden an diesem Platz verkompostiert.
Das sogenannte„Gärtnergold“ wird im Nutzgarten und Gewächshaus wieder als Dünger ausgebracht. Für Starkzehrer 4 bis 6 l pro Quadratmeter und für Mittelzehrer und Blumenbeete 2 bis 4 l pro Quadratmeter.
Die Kompostwirtschaft unterstützt die Bodenlebewesen und fördert die Humusbildung im Gartenboden. Die Speicherfähigkeit für Nährstoffe, Wasser und Luft wird so verstärkt. Eine weiterführende Broschüre zum Thema Kompostieren liegt für Euch im Eingangsbereich des Hauses bereit.
Wann mag die Dahlie Einzug in die mecklenburgischen Bauerngärten gehalten haben? Sie ist eine Einwanderin aus Mexico. Seit etwa 1790 blühten erste Exemplare in Spanien. Alexander von Humboldt brachte 1804 dann Dahliensamen anderer Farbarten nach Deutschland. 1890 gab es bereits mehr als 1000 verschiedene Sorten bei deutschen Gärtnereien zu kaufen. Bis heute wurden mehr als 20.000 Sorten beschrieben. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts dürften sie auch mecklenburgische Bauerngärten geschmückt haben.
Bei uns sind sie ein Teil der Fruchtfolge des Gemüsegartens.. Da die Knollen frostempfindlich sind müssen sie im Herbst ausgegraben und im Keller überwintert werden. Im April kommen die Knollen in das vorbereitete Gartenbeet damit sich die Blätter Mitte Mai gleich nach den Frösten entwickeln können. Schnell beschatten sie das Gartenland und unterdrücken so den ungewünschten Beiwuchs. Belohnt werden wir dann von Ende Juni bis zum ersten Frost mit einem anhaltenden Blütenfeuerwerk.
Mich faszinieren die Zuchtmöglichkeiten dieser Pflanzenart. Doch viele der spektakulärsten, gefüllten Blüten sind für unsere Insektenwelt eine Katastrophe! An Pollen und Nektar ist hier nicht heranzukommen. Deshalb bevorzugen wir heute die ungefüllten Dahlien oder die Halskrausen-Dahlie.
Dein weiterer Weg führt Dich nun durch unsere Streuobstwiese.
3 Unser Streuobst
Die Ziffern 3, 4 und 10 auf dem Gartenplan.
Hochstämmige Obstbäume zu kultivieren in dem man sie locker verstreut anpflanzt, das ist wohl die Erklärung für den Begriff Streuobst. Die Fläche darunter konnte ebenfalls landwirtschaftlich genutzt werden, entweder für die Heumahd oder als Weidefläche für Gänse und Schafe.
Im lichten Schatten der Obstbäume wachsen bei uns platzsparend rote und schwarze Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren sowie Rhabarber.
Frühere Generationen bauten in den Schattenbereichen der Obstbäume ( Fläche 4 ) Futter-Beinwell als Schweinefutter an. Bis heute gibt es hier noch Nachfahren dieser Pflanzensippe. Beinwell diente zudem als Heilpflanze für die Wundheilung sowie bei Gelenk- und Muskelschmerzen. Bei uns darf er seine angestammte Fläche weiterhin besiedeln und dient heute als Insekten-Futterpflanze.
Unsere Streuobstwiese bzw. der Obstgarten existiert seit ca. 1850, die ältesten Apfelbäume sind im Nordwesten des Grundstückes (10) zu bestaunen. Unsere Obstbäume sind in der Datenbank des Streuobstnetzwerkes von Mecklenburg-Vorpommern mit Sortenname, Alter und Zustand des Baumes, Fotos sowie GPS-Standort katalogisiert.
In unserem Obstgarten sind genetische Schätze zu entdecken, darunter historische, lokale Obstsorten, die es im Fruchthandel nicht mehr zu kaufen gibt. Wir erhalten diese Vielfalt durch Veredelung der Reiser auf Jungbäume.
Zum Beispiel den Wirtschaftsapfel „Roter Krieger“ eine vom aussterben bedrohte norddeutsche Sorte die bereits ab der Mitte des 17. Jahrhunderts in Rostock erwähnt wurde. Die Äpfel sind dunkelrot und leicht bereift, man kann sie mit einem Tuch polieren, dann sehen sie wie Porzellanfrüchte oder die perfekten Weihnachtsäpfel aus. Sie sind bis März lagerfähig.
Oder die gefährdete alte mecklenburgische Sorte „Grand Richard“ syn. „Gelber Richard“ oder „Körchower Grand Richard“ weil sie erstmals 1814 auf der Pfarrstelle in Körchow bei Wittenburg erwähnt wurde. Mit seinem fein-ausgewogenem, süß-säuerlichen Aroma, dessen Früchte man am besten direkt vom Baum oder aus dem feuchten Gras isst. In trockenen Räumen werden sie schnell mürbe und trocken. Leider dauert der jährliche Genuss nur kurz ich mag diese Delikatesse maximal von Mitte September bis Mitte November essen.
Sortenvielfalt war den Bauern früher wichtig! Dies war von Bedeutung, um jährliche Schwankungen des Fruchtertrages (Alternanz) die bei historischen Obstsorten auftreten auszugleichen sowie durch die Vorzüge der vielfältigen und unterschiedlichen Pflück- und Genussreifen.
Wir können von Ende Juli bis Mitte November von unseren 17 verschiedenen Apfelsorten Früchte ernten. Gepflückte Lageräpfel halten bis Mai des Folgejahres, frische Birnen unserer 5 angebauten Sorten stehen uns von September bis Februar zur Verfügung. Achte hierzu auch auf die ausführlichen botanischen Beschriftungen an den Bäumen.
Eine durchschnittliche Apfelernte beläuft sich bei uns auf ca. 2000 kg. Nur die besten Früchte werden gepflückt um sie für unsere Bevorratung für den Winter und das Frühjahr zu lagern. Fallobst eignet sich nicht zur Aufbewahrung. Der größte Teil wird im Herbst verkauft oder verarbeitet. Die beste ökologische und ökonomische Konservierungsmethode ist hierbei die Herstellung von Apfelwein. Ein gesundes Lebensmittel mit wenig Alkoholgehalt, das bis zu 2 Jahre gut haltbar ist.
Weiter gedeihen hier Quitten, Renekloden, Hauszwetschgen, Sauerkirschen, und Echte Mispeln.
Windbruch und Altersverluste von Obstbäumen ersetzen wir mit Neupflanzungen von alten Obstsorten. Wir haben bislang 15 neue Hochstämme gepflanzt, deren Lebenserwartung bei mindestens 120 Jahren liegen wird.
Auf der Fläche 4, wegen Brandgefahr mit gebührendem Abstand zum Wohnhaus gebaut, stand früher ein separates Backhaus mit Lehmofen. Die Ruine veranschaulicht die Ausmaße dieses Gebäudes.
Jetzt kannst du die Mitte des Bauernhauses anpeilen, zwischen den Säuleneiben gelangst Du in die Ziergärten.
5 und 6 Der Ziergarten
Dieser Gartenbereich wurde nach unserer Planung in den Jahren 2004 bis 2006 von Grund auf neu gestaltet. Zunächst wurden die Ausmaße der Terrasse im proportionalen Verhältnis zum südlichen Hausgiebel festgelegt. Aus dem ehemaligen Hanggrundstück haben wir mittels schwerer Technik drei Gartenebenen geschaffen.
Mit immergrünen, formalen Hecken entstanden kleinteilige Gartenräume. Die Hecken dienen als Windschutz, Nistmöglichkeit für Singvögel und schaffen verschiedene nicht auf einen Blick einsehbare „Gartenzimmer“ mit einem Mikroklima.
Wir wählten für die grünen Formhecken die Europäische Eibe bot. Taxus baccata, als älteste heimische Baumart aus. Sie kam übrigens schon vor ca. 150 Millionen Jahren in Europa vor. Die Eiben vertragen den jährlichen Formschnitt sehr gut. Aus Rücksicht auf brütende Vögel verzichten wir auf einen Sommerschnitt und bringen die Hecken im Dezember und Januar in Form. Obwohl es sich bei der Eibe um eine Giftpflanze handelt, lieben wir den zarten, grünen Austrieb im Frühjahr, die feuerroten Früchte im Herbst und das schwarz-grüne Nadelkleid im Winter.
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Angeregt durch die Texte und Gartengestaltung der Schriftstellerin Vita Sackville-West sowie einem Gartenbesuch in Sissinghurst Castle in der Grafschaft Kent, in Südengland waren wir von ihrem „Weißen Garten“ sehr begeistert. Nun wollten wir auch Beete in Silber und Weiß.
Störenfriede versuchen jedoch immer wieder das Weiß-Silber der gärtnerischen Vorgaben zu ignorieren. Die weiß blühende Kartoffelrose bot. Rosa rugosa alba will im Herbst mit roten Hagebutten Aufmerksamkeit erregen, das dekorative, silbrige Blatt des Byzantinischen Wollziestes lockt im Juni und Juli mit lila-violetten Blüten ihre Bestäuber an und immer wieder verunstalten die Kinder von weißen Hybridzüchtungen mit ihren bunten Blüten die weißen Beete. Mit Humor, Entspanntheit, Gartenschere und Spaten versuchen wir weiterhin unseren Willen hier durchzusetzen.
Besonders schön ist es hier in der „Blauen Stunde“ kurz vor der Dunkelheit der Nacht oder in Vollmondnächten. Für das menschliche Auge sind dann selbst die vermeintlich helle Gelbtöne nicht mehr wahrzunehmen, aber weiße Blüten leuchten aus sich heraus, wie phosphoreszierend - hier ist es dann magisch und faszinierend.
Ein interessanter Farbkontrast wird hier durch die dunkelgrünen Eiben erreicht.
Nun gehst Du die 4 Stufen der Mittelachse dieses Gartenteils hinauf und wendest Deinen Blick nach rechts auf die Position 6a.
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Poncirus trifoliata oder die Dreiblättrige Orange ist eine sehr frostharte Pflanzengattung aus der Familie der Rautengewächse zu denen alle Citruspflanzen gehören. Die Heimat ist das zentrale und nördliche China sowie Japan.
Dieser mit kräftigen Dornen bewehrte Strauch wird nicht von jedem Gärtner geliebt. Für uns hat er aber einen hohen Zierwert, und das zu jeder Jahreszeit. Da sind die kahlen, dunkelgrün bedornten Zweige im Winter, die weißen, süß duftenden Blüten und der hellgrüne Blattaustrieb im Mai und im Sommer grün heranwachsende Früchte in grünem Laub versteckt, die dann gold-gelb abreifen und im „Goldenen Oktober“ den Garten zieren und zuletzt an dunklen Novembertagen mit gelborangefarbenen Laub unsere Stimmung erhellen.
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Diese Blumenbeete sind ebenfalls farblich gestaltet, da gibt es die Kombinationen blau-gelb oder bordeaux-lila-rosa, im Laufe des Gartenjahres wechseln die jeweiligen Farbanteile.
Auch in diesem Gartenbereich geht es um die Freude an Blüten, Formen und Düften. Hier bezwingt der Gärtner die Natur, trotzdem reicht es noch für einen voll gedeckten Tisch für unsere Insekten.
7 Die Südterrasse
Jetzt wird es mediterran in Mecklenburg.
Alte Fotografien belegen es, schon Anfang des 20. Jahrhunderts wuchsen an der Südfassade des Bauernhauses 2 Weinreben. 2004 hatten diese knorrigen Stämme einen Durchmesser von 20 cm. Die Reben begrünten die gesamte Süd-Fassade. Leider führte heftiger Mehltaubefall zum Totalausfall des Fruchertrages. Im Jahr 2010 wurden die alten Rebstöcke abgesägt und durch 3 neue mehltauresistente Sorten ersetzt.
Ein idealer Standort! Viel Sonne, die die Backsteine des Hauses am Tage erwärmt. Die gespeicherte Wärme sorgt in der Nacht für milde Temperaturen. So reifen schon ab August schmackhafte Weintrauben heran.
Die 4 Hochstämme Echter Lorbeer bot. Laurus nobiles haben eine besondere Geschichte. Bei einem Besuch der Vatikanischen Gärten in Rom vor etwa 20 Jahren bekamen wir von einem Gärtner einige Reiser geschenkt, die er zuvor gerade abgeschnitten hatte. Sofort wurden die Zweige gesichert, ein nasses Papiertaschentuch und ein Plastikbeutel schützten das „päpstliche“ Geschenk vor dem austrocknen. Wieder zu Hause kamen die Stecklinge in Blumentöpfe in denen sie schließlich wurzelten. Die Kugelform wird jährlich einmal geschnitten, die Blätter werden getrocknet und sind dann lange haltbar. Sie dienen dann ganzjährig als Gewürzkraut.
Alle diese nicht frostharten mediterranen Pflanzen haben unterschiedliche Ansprüche und werden auch so behandelt. Als erstes sichern wir im Herbst die Citruspflanzen in unserem Gewächshaus. Lorbeer, Oleander und Oliven bleiben so lange wie möglich noch im Freien denn das vertragen sie am Besten. Natürlich wird dann jeden Tag der Wetterbericht verfolgt um schnell reagieren zu können. Meistens erst im Dezember sind dann alle Kübelpflanzen vollständig gesichert.
Wir mögen dieses Flair auf dieser Terrasse, es ist unsere Leidenschaft und unser Spleen.
Aber noch einmal zum klaren Verständnis, derartige Spielereien, Pflanzen in Töpfen zu halten und täglich zu wässern haben nichts mit einem historischen Bauerngarten zu tun, dafür fehlte der hart arbeitenden Landbevölkerung schlichtweg die Zeit.
Drehe dich mit dem Rücken zum Haus und gehe zurück bis an die Eisenvase dort biege nach rechts ab und folge der Sichtachse und gehe durch die Eibenhecke hindurch.
8 Ort der Stille
In diesem abgelegenen kleinsten Gartenraum finden unsere liebgewonnenen Hunde und Katzen ihre letzte Ruhestätte.
Ursprünglich hatten wir hier Blumenbeete angelegt. Im Herbst 2020 sollte es dann pflegeleichter werden und trotzdem im Sommer und Herbst üppig blühen. Wir entschieden uns für Hortensien, 14 Sorten Wald- und Rispen-Hortensien blühen in cremeweiß bis rosa und verändern im Abblühen die Farbe in Grün- Rosa- und Rottönen. Im ausgehenden Winter benötigen sie einen Rückschnitt. Unter diesen Hortensien wird gemulcht und so bleibt es hier feucht und unkrautfrei. Bei unserem Lehmboden benötigen sie etwas weniger Wasser als ihre allzu durstigen Schwestern die Gartenhortensien.
Auch der Große Wasserdost ist pflegeleicht und besticht hier von Sommer bis Herbst durch seine Wuchshöhe. Übrigens ist Wasserdost sehr beliebt bei den Insekten.
Nach 2 Jahren Mißerfolgen mit Kletterhortensien haben wir im Herbst 2022 Waldreben an den Rundpavillon gepflanzt.
Dieser Pavillon ist nun links von dir und Du gehst 2 Stufen hinauf.
9 Kräutergarten
Auf dem Weg zum Kräutergarten kommst Du an einem absterbenden ca. 150-jährigen Apfelbaum vorbei, sein Totholz ist aber für Insekten und Vögel als Wohnung und Futterquelle noch nützlich.
Gleich danach rechts ist ein Feigenbaum seit 15 Jahren ausgepflanzt. Hier hinter dem Haus ist er vor kalten Nord- oder Ostwinden geschützt. Bei Frost erhält er einen Schutz durch Abdeckung mit einem Vlies oder Decken.
Dieser Gartenteil wird von der Mittag- bis Abendsonne erwärmt. Ein idealer Platz für einen Kräutergarten der zudem wirtschaftlich nah an der Küche liegt. An warmen Sommertagen ist hier ein Tummelplatz von Hummeln, Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlingen, denn die unscheinbaren Blüten der Kräuter enthalten mehr Nektar und Pollen als die großen gefüllten Blüten vieler Zierblumen.
Gewürz- und Heilkräuter waren gerade für die ländliche Bevölkerung enorm wichtig. Erkältungskrankheiten, Magenverstimmungen, Verdauungsprobleme und Verletzungen wurden häufig mit Heilmitteln kuriert die nur ein paar Schritte vom Haus entfernt wuchsen.
Schon ein Erlass von Karl dem Großen so etwa gegen 800 n. Chr. das „Capitulare de villis“ ordnet für seine Staatsdomänen bzw. Krongüter detailliert an welche Nutzpflanzen angebaut werden sollen. Aus dieser ca. 1200 Jahre alten Pflanzenauflistung findet ihr hier mindestens 15 Gattungen von Kräutern wie Gartensalbei, Weinraute, Eberraute, Rosmarin, Estragon, Ringelblume, Bärwurz, Minze, Liebstöckel, Echter Eibisch, Bärlauch, Schnittlauch, Koriander, Kerbel und Engelwurz.
Wahrscheinlich waren es auch die Klöster und Pfarrstellen die ca. 400 Jahre später in Mecklenburg Gartenbau betrieben und dieses Wissen an die Bevölkerung weitergaben, denn allgemeinbildende Schulen gab es ja noch nicht.
Das mag der Grund dafür gewesen sein, dass auch in Bauerngärten Kräuter angebaut wurden. Bei uns haben wir die verschiedenen Pflanzen nach ihren Standortansprüchen, wie vollsonnig, halbschattig oder schattig gepflanzt.
Wichtige Küchenkräuter wie Petersilie, Dill und Senfrauke suchst du hier vergeblich, sie benötigen viele Nährstoffe und deshalb wachsen sie bei uns nur in Fruchtfolge im Gemüsegarten.
Ausführliche Informationen über die Heilkräfte von Kräutern recherchierst du schnell im Internet mit dem Begriff „Heilkäuter“.
Meine Zutaten für einen Erkältungstee finde ich hier preiswert und schnell mit ein paar Handgriffen, ich schneide mir Zweige von Rosmarin, Thymian und Salbei und verwende sie zu gleichen Teilen, bei festsitzendem Husten kommt noch etwas Eibischwurzel hinzu.
10 Der Norden
Wenn du den Kräutergarten verlässt, siehst du unseren ältesten ca. 150-jährigen Apfelbaum. Es ist der „Rote Krieger“. Der Walnussbaum daneben dürfte etwa gleichaltrig sein. Die 7 Kastanien im Norden sind Anfang der 1920-er Jahre gepflanzt worden und somit auch schon hundertjährig.
Der Rundgang ist nun fast zu Ende. Doch es gibt noch einen kleinen Höhepunkt für Naturfreunde.
Dafür verlässt du den Hof und gehst über den Weg zu unserem Himmelsauge.
Achtung, hier gibt es Tiefflieger!
Jährlich brütet in unserer Bauernhaus-Diele eine große Kolonie von Rauchschwalben.
Sie nutzen das Wasser des Solls zum Anmischen des „Mörtels“ für den Nestbau.
In waghalsigen Flugmanövern jagen sie nach Fluginsekten, die häufig über Söllen zu finden sind.
11 Das Himmelsauge
Unsere hügelige Endmoränenlandschaft formte sich in der Mecklenburg-Phase vor ca. 16.000 Jahren, der jüngsten Phase der Weichsel-Eiszeit.
Als die Gletscher des skandinavischen Inlandeises hier abschmolzen hinterließen sie Geschiebelehm und Geschiebemergel, letztes Toteis drückte sich in die Landschaft und hinterließ kreisrunde bis ovale Löcher mit einer wasserundurchlässigen Sedimentschicht, die sich durch Niederschlag mit Oberflächenwasser füllen. In den sogenannten Söllen spiegelt sich der Himmel, weshalb diese Gewässer von den Mecklenburgern auch Himmelsauge genannt werden.
Diese ökologisch so wertvollen Kleingewässer sind bei uns landschaftsprägend. Ab einer Größe von 25qm sind sie in M-V gesetzlich besonders geschützt.
Ein natürlicher Vorgang ist das "Trockenfallen" der Sölle in niederschlagsarmen Sommern. Fische als Fressfeinde von Laich, sowie der Kaulquappen, Molch- und Libellenlarven kommen hier nicht vor.
Von vielen Landwirten in unserer Region werden sie heute noch immer gesetzeswidrig trockengelegt und systematisch zugepflügt.
Auch dieses Soll war dieser Unsitte zum Opfer gefallen. Es war drainiert und zugewachsen.
Wir haben das Kleingewässer im Herbst 2010 renaturiert, der Wasserspiegel steigt nun wieder im Winter je nach Niederschlag bis über die hinteren großen Steine an. So gewährleisten wir die Fortpflanzung von Fröschen, Kammmolchen, Libellen und Wasserinsekten.
Du siehst hier Totholz, Steinhaufen und Bepflanzungen mit größtenteils heimischen Gehölzen. Es ist ein sogenannter Trittstein des Lebens. Dieses Biotop fungiert als genetische Brücke und Vermittler zwischen Lebensräumen für Insekten, Kleintiere und Vögel in unserer leider sehr ausgeräumten Landschaft.
Wir würden uns freuen wenn Du dieses ökologische Kleinod umrundest und mit wachem Sinn die wertvollen „Kleinigkeiten“ hier wahrnimmst. Achtung bei dem Bienenstock! Hier gibt es bekannte und unbekannte kleinste Flugobjekte, Käfer und Raupen, Molche, Ringelnattern und Frösche, Singvögel, Spitzmäuse und Igel.
Mit Totholzhecken oder -zäunen kann man Gartenräume abgrenzen und so den Garten natürlich und nützlich gestalten. An der Zersetzung von abgestorbenem Holz sind Flechten, Moose und unzählige Pilze beteiligt. Es gibt viele Käfer und Fluginsekten die auf totes Holz für die Larvenentwicklung angewiesen sind. Es ist ein Lebensraum für Spinnen und Ameisen. Sie stehen alle am Beginn der Nahrungskette, schnell folgen dann Amphibien und Reptilien, Spitzmäuse und Igel. Auf dem Kastanienhof besiedeln auch Zaunkönig, Rotkelchen und Gartenrotschwanz gerne die Reisighaufen aus Heckenschnitt. In jedem aufgeräumten Garten sollte auch ein kleiner Platz für Totholz sein, das ist preiswerter und effizienter als so manches gekaufte Insektenhotel.
Möchtest du Schmetterlinge in deinem Garten haben so reicht die Nektarversorgung mit Blüten der entwickelten Falter allein nicht aus, du brauchst ebenso Futterpflanzen für die Raupen und entsprechende Verpuppungsorte für die Metamorphose.
Die große Brennnessel heißt auf lateinisch Urtica dioica und Aglais urticae ist die Bezeichnung für den Schmetterling der Art „Kleiner Fuchs“. Der Zusammenhang liegt hier an der hauptsächlichen Wirtspflanze für die Raupen des „Kleinen Fuchses“. Die Brennnessel gilt als die wichtigste Futterquelle für die Raupen vieler Tagfalter.
Sie ist mit ihren zahlreichen Inhaltsstoffen, Vitaminen und Spurenelementen auch eine Heil- und Nutzpflanze für uns.
Wir verwenden die jungen Blätter im Frühjahr für Wildkräutersalate, Suppe oder leicht gedünstet als Gemüse.
Kleingehackte frische Blätter sind ein preiswertes, biologisches Aufzuchtfutter für unsere Küken und getrocknetes Kraut versorgt unsere Hühner im Winter mit Vitaminen und Spurenelementen.
Für schnell verfügbaren Flüssigdünger im Gemüsegarten stellen wir in eine Brennnesseljauche her und zur Stärkung von Jungpflanzen spritzen wir diese mit einem ca. 24-stündigen Pflanzenkaltauszug aus frischen Brennnesselblättern..
Die Wildhecke ist überwiegend mit heimischen Gehölzen gepflanzt worden. Bei der Auswahl war es uns wichtig, dass die Gehölze im gesamten Jahresverlauf für Insekten, Vögel und Wildtiere von Nutzen sind. Aber auch den Betrachter erfreuen sie mit Blüten, Blättern, Früchten und markanten Rinden.
Da blühen im Februar die kleinen, gelben Blütendolden der Kornelkirsche neben der rötlichen Rinde des Tatarischen Hartriegels. Im März summen die ersten Bienen und Hummeln in den Kätzchenzweigen der Salweide. Mit dem Ergrünen sind hier die Singvögel emsig mit dem Nestbau beschäftigt oder sie sitzen trällernd und schmetternd in den Zweigen. Wildapfel und Weißdorn wetteifern im Mai mit ihren duftenden Blüten. Der Sommer ist die Zeit der duftenden Kartoffel-Rose. Im August reifen die Früchte der Felsenbirne, die allerdings in kürzester Zeit von den Amseln verputzt werden. Ab September schmückt sich diese Hecke sehr auffällig und überschwänglich mit ihren roten, blauen und schwarzen Früchten und vor dem Blattfall ziehen diese Sträucher ihr farbenprächtigstes Kleid an.
Es gäbe noch so viel mehr über diesen Garten, seine Pflanzen und Tiere zu erzählen, ich hoffe das meine Audio-Gartenführung hilfreich war. Es gibt aber auch die Möglichkeit nach vorheriger Anmeldung an einer persönlichen Gartenführung teilzunehmen, diese dauert ca. 2 Stunden.
Möchtest Du zugunsten der Natur in Deinem Garten etwas verändern? - Sprich uns an, wir finden auch praktikable Lösungen für kleinste Gärten. Oder nutze das „Natur im Garten MV" Gartentelefon: 039934-899646 immer montags zwischen 13 und 17 Uhr.
Mach mit und hol Dir Deine kostenlose „Natur- im Garten“ Plakette und demonstriere Deinen Mitmenschen die „Gartenwende“.
Gedrucktes Infomaterial liegt Im Windfang des Hauses zur kostenlosen Mitnahme bereit.
Schön das Du da warst und herzlichen Dank für Deinen Besuch, wir freuen uns auf ein Wiedersehen.
Hajo Kahl und die Gärtner und Umweltschützer des „Kastanienhof Bülow e.V.“
Historischer Bauerngarten
Kastanienhof Bülow
www.kastanienhof.bio