15 Stationen
ZUERST ANHÖREN! Einführung
Bild: Eigene Aufnahme von den Honigbienen bei der Honigproduktion in der Beute beim Lehrbienenstand auf dem Lür-Kropp-Hof
Zusammenfassung:
- Recherche zahlreicher Artikel und wissenschaftlicher Arbeiten
- ein Interview mit dem stellvertretenden Vereinsleiter Marten Carstensen vom Imkerverein Bremen (von 1875 e. V)
- Audio-Walk auf dem Gelände des Imkervereins Bremen e. V. (Lehrbienenstände)
- Empfehlung: Podcast nach der Reihenfolge der Stationen anhören, aber NICHT notwendig, da das gesamte Lehrbienenstand-Areal alle Stationen beinhaltet und die Stationen nicht zwingend miteinander verbunden sind
- FAZIT und Weiteres zum Nachdenken trotzdem besser am Ende anhören
- Donnerstags zwischen 15. - 18. Uhr sind meist unterschiedliche Vereinsmitglieder vor Ort da. Die kann man gerne ansprechen, falls Interesse besteht
- Wenn Ruhe notwendig ist, dann besser außerhalb dieses Zeitraumes, da das Areal jederzeit betretbar ist
Tipp: Macht euch auf den Weg zum Lehrbienenstand des Lür-Kropp-Hof in Bremen, Oberneuland (Adresse: Imkerverein Bremen von 1875 e.V., Rockwinkler Landstraße, 528355 Bremen), indem ihr dem ausgeschilderten Pfad folgt. Auf dem Weg dorthin und vor Ort entdeckt ihr verschiedene Ausstellungsplakate, Beete, Vereinsgebäude mit einem Museum und natürlich die Bienen. Lauft am besten einfach rum, schaut euch alles an und hört nebenher den Podcast. Viel Spaß!)
Steckbrief: (Honig-) Biene
Bild: Eigene Aufnahme von dem Ausstellungsplakat 'Die Biene' beim Lehrbienenstand auf dem Lür-Kropp-Hof
Zusammenfassung:
- Kleine Auswahl an Themen, die wir mit der Biene verbinden: Honigproduktion, Bestäuber, Nutztier, Biodiversität, nachhaltiges Bewusstsein, „[…] Symbol für die vom Menschen malträtierte Natur.“ (deutschlandfunk)
- Biene als Katalysator für ein bewussteres Zusammenleben
Quellen:
deutschlandfunk: https://www.umweltbundesamt.de/honigbiene#naturliche-feinde
Insektensterben statt Bienensterben? + Warum ist für Bienen die Stadt ein besser
Bild: Eigene Aufnahme von dem Ausstellungsplakat 'Insektensterben' beim Lehrbienenstand auf dem Lür-Kropp-Hof
Zusammenfassung:
Station: Insektensterben statt Bienensterben?
- „Sterben die Bienen aus, sterben auch Menschen“ (WELT)
- Beschreibung der Honigbiene (Apis mellifera) und Unterschiede zur Widbiene
- "Bienensterben" betrifft hauptsächlich die Wildbienen, nicht die Honigbienen und Insekten, daher: Insektensterben statt Bienensterben
- Folgen des Insektensterbens betrifft nicht nur den Menschen, sondern auch viele andere Relationen
- Stadtimkern als Lösung?
- Übrigens: Ein Bienenvolk als einen einzigen Organismus wird auch ‚Bien‘ genannt und die menschengemachten Behausungen der Bienenvölker heißen Beuten.
Station: Warum ist für Bienen die Stadt ein besserer Lebensraum als das Land?
- Stadt ist ein besserer Lebensraum für Bienen, weil KEINE Monokulturen und Pestizide
- Monokulturen: Fehlende Nahrungsvielfalt
- Pestizide: Schädlich und wirkt sich auf den Orientierungssinn der Bienen aus
- Ausbreitung der Varroamilbe und der Amerikanischen Faulbrut
Quellen:
WELT-Artikel vom 17.07.2015 (https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article144151778/Sterben-die-Bienen-aus-sterben-auch-Menschen.html)
Stadtimkerei und Imkerverein Bremen
Bild: Eigene Aufnahme von Empfangsschild zum Lür-Kropp-Hof (von hier an einfach der Beschilderung zum Lehrbienenstand folgen)
Zusammenfassung:
- Hobbyimkerm als Lösung gegen das Insektensterben?
- Anzahl der Hobbyimker steigt seit Jahren
Vorstellung des Imkervereins Bremen e. V. auf dem Lür-Kropp-Hof in Bremen, Oberneuland
Chancen oder Was spricht für das Imkern in der Stadt?
Bild: Eigene Aufnahme von dem Ausstellungsplakat 'Bienenhonig' beim Lehrbienenstand auf dem Lür-Kropp-Hof
Zusammenfassung:
- Tendenziell wird diese Entwicklung als gute Innovation für die Städte bewertet
- Urban Beekeeping auf den Dächern New Yorks
- Bienen: Bedeutung für Mensch und Umwelt rückt immer mehr in den Vordergrund
- Räumliche Nähe zu den Bienen borgt viele Vorteile:
- Thema Nachhaltigkeit/nachhaltige Stadt wird durch das Stadtimkern katalysiert
- Alle Altersgruppe profitieren von der Nähe zu den Bienen (Bedeutung komplexer sozialer Schwarmsysteme, Übertragung auf die menschliche Umgebung und die Wichtigkeit der Biodiversität erkennen)
- Bewohner setzen sich mehr mit dem Naturschutz auseinander (Grünflächen, 'Bebuntung' der Stadt)
- lokale Wirtschaft profiziert durch Honigerzeugnissen
- Bee-rent
Quellen:
Bee-rent: https://www.wfb-bremen.de/de/page/stories/standortmarketing/beuten-bienen-suesses-gold
Konflikte
Bild: Eigene Aufnahme von dem Warnschild 'Vorfahrt achten' beim Lehrbienenstand auf dem Lür-Kropp-Hof. Hier bitte vorsichtig sein! Dieses Schild warnt vor dem Flugloch der Bienen. Dort zu stehen kann gefährlich sein. Wenn ihr euch die Bienenkästen anschauen kommt, dann geht links um den Lehrbienenstand herum)
Zusammenfassung:
- Bienen weitestgehend friedlich, aber unsachgemäße Haltung hat ihre Konsequenzen
- Die räumliche Nähe zu den Bienen kann Konflikte zu Nachbarn oder anderen Stadtbewohnern hervorrufen; Carstensen: „Das sei aber selten“, und stattdessen: viele Menschen hegen allgemein Angst gegenüber dem Unbekanntem
- Summen und herumirrende Honigbienenschwärme wirken bedrohlich
- Carstensen und andere Vereinsmitglieder: Es geht keine Gefahr von Bienen für die Stadtbewohner aus
- Nachbarn begrüßen und erkundigen sich sogar nach den Bienen
- Kleingärtenvereine als Sammelpunkt für Hobbyimker
- Verbreitung von Krankheiten als Konfliktpotenzial: Varroamilbe
- Unsachgemäße Haltung durch: Jungimker steigen ohne Vorwissen in die Arbeit mit den Insekten steigen, unterschätzen diese und vernachlässigen sie
- Zahl der Hobbyimker stetig nimmt zu, aber jeder einzelne Hobbyimker beherbergt weit weniger Völker als noch zuvor
- Gefahr: trotz steigender Anzahl der Bienenvölker verläuft die Bekämpfung der Milbe nicht gleichzeitig und verbreitet sich dadurch weiter
Dennoch: Viele der Jungimker sind aber auch sehr engagiert und widmen sich neueren wissenschaftlichen Studien, um die Haltung mit den Bienen zu verbessern
Gefahren für die Biene in der Stadt + Folgen für die Wildbiene
Bild: Eigene Aufnahme aus dem Bienen/Imker-Museum beim Lehrbienenstand auf dem Lür-Kropp-Hof. Hier zu erkennen sind einige Ausstellungsstücke u. a. zur Varroamilbe. Schaut euch am besten um, wenn das Museum geöffnet hat. Es gibt sehr viel Spannendes zu entdecken. Außerdem ein Foto vom Ausstellungsplakat zu den 'Wildbienen' und ein Insektenhotel, das sich auf der hinteren Seite des Vereinsgebäudes befindet.)
Zusammenfassung:
Station: Gefahren für die Biene in der Stadt
- CO2-Belastung, Verkehr, Schottergärten
Empfehlung: Steingärten statt Schottergärten
Station: Folgen für die Wildbiene
- Gründe für das Bienensterben der Wildbienenarten und andere Insekten (Monokulturen, Pestizide, Auswirkungen des Klimawandels und auch Verdrängung durch die Honigbiene als Folge auf die wachsende Zahl Hobbyimker in der Stadt)
Dem widerspricht Carstensen: es finden eigentlich alle Bienenarten in der Stadt ausreichend Nahrung (Wildbienen sind ohnehin auf bestimmte Nahrungsquellen spezialisiert)
Historische Entwicklung und Wissensproduktion + Bienenfreundliche Stadt
Bild: Eigene Aufnahmen aus dem Bienen/Imker-Museum beim Lehrbienenstand auf dem Lür-Kropp-Hof. Hier zu erkennen sind einige Ausstellungsstücke. Schaut euch am besten um, wenn das Museum geöffnet hat. Es gibt sehr viel Spannendes zu entdecken + Bild vom Plakat 'Honig lässt sich importieren Bestäubungsleistung nicht)
Zusammenfassung:
Station: Historische Entwicklung
- DDR: Hohe Anzahl Hobbyimker in der Stadt, da Honig ein wichtiges ökonomisches Gut (Verbesserung der eigenen finanziellen Möglichkeiten, Vorteile durch das zentralistische System)
- Nach der Wende: Zahl der Hobbyimker sinkt
- Ende der 2000er: Durch das ‚Bienensterben‘ steigt die Zahl wieder
- Ist Hobbyimkern ein Trend? – „Ja“. Das geht möglicherweise mit einigen Mechanismen einher (Steigendes Umweltbewusstsein der Menschen, usw)
Station: Bienenfreundliche Stadt
- Beispiel 1: Lebensträume e. V. in Kooperation mit der Stadt Ebersbach-Neugersdorf (Lebenraum der Bienen durch zahlreiche Blühwiesen erweitert, enges Zusammenleben und Arbeiten mit Bienenschwärmen)
- Vorteile für Stadtbewohner und Bienen
- Beispiel 2: pollinator-friendly cities (Zielgruppe: nicht nur Bienen, sondern sämtliche Bestäuber)
- Zahlreiche Vorteile für Bienen, aber auch Effizienzoptimalisierung der Bestäubungsleistung
Was macht die Biene so interessant in der Stadt? + Wer sind die Interessenten an
Bild: Eigene Aufnahmen aus dem Bienen/Imker-Museum beim Lehrbienenstand auf dem Lür-Kropp-Hof. Hier zu erkennen sind einige Ausstellungsstücke u. a. zum Honig. Das zweite Bild zeigt ein weiteres Ausstellungsplakat zu 'Bienenfakten'.
Zusammenfassung:
Station: Was macht die Biene so interessant in der Stadt?
- Für Menschen interessant, die ihre direkte Umgebung wirtschaftlich unterstützen wollen und denen es wichtig ist, woher diese Produkte stammen und wie sie hergestellt werden (wachsendes nachhaltiges Bewusstsein, Verbundenheit zur eigenen Region)
- Honig oft nur ein praktisches Nebenprodukt
- Im Vordergrund steht für viele Hobbyimker das Wohl der Bienen
Station: Wer sind die Interessenten an (Stadt-)Bienen)?
- Personen, die mit den Bienenvölkern entweder kommerziell oder hobbymäßig Honig produzieren
- Naturschutzverbände
- Stadt/Land Bremen
- Bürgerinitiativen
- Lehrkräfte und Schulkinder
- Universitäten (BeeCultures)
- Unternehmen wie Bee-rent (Infragestellung der Kommerzialisierung?)
Was spricht gegen die Entwicklung und was kann noch verbessert werden?
Bild: Eigene Aufnahme vom Ausstellungsplakat 'Nachwuchsbewerbung' beim Lehrbienenstand auf dem Lür-Kropp-Hof. Außerdem drei Screenshots zu weiteren Stellungnahmen)
Zusammenfassung:
- Befürchtung einiger Berufsimker: Trendnur des Trendes wegen so populär (damit würden zahlreiche Probleme einhergehen)
- Martin Perschke (Berufsimker): Arbeit des Imkers werde unterschätzt. Selbst wenn man nur wenige Bienenvölker beherbergt, erfordern diese eine Menge Arbeit und seines Erachtens verlieren Jungimker schnell die Lust daran und es folgt eine unsachgemäße Haltung, aus der Probleme wie beispielsweise die Ausbreitung der Varroamilbe entstehen
- Vorschlag: Einführung von Kontrollmechanismen, Registrierung der Hobbyimker und Befähigungen (zum Beispiel Imkerführerschein)
- Imkerverein Bremen: Imkerkurse sind ständig ausgebucht, da großes Interesse; die Teilnehmerzahl wurde auf 25 begrenzt, um auf jeden einzelnen Teilnehmer besser eingehen zu können
- APIS e. V.: Entwicklung der Hobbyimker schadet den Bienen möglicherweise mehr, als dass sie den Bienen hilft
- Bienen sollen nicht als „Trendhaustiere“ behandelt werden und von Politikern instrumentalisiert, um deren Reputation durch die Nachhaltigkeitsdebatte aufzuwerten
- Es soll im Sinne der Bienen gehandelt werden, indem sich gut ausgebildete Imker ökologisch, wirtschaftlich und nachhaltig den Bienen widmen und unsachgemäße Haltung und den damit einhergehenden Folgen verhindert werden können
- Stadtbienen.org: prognostiziert Überbevölkerung der Honigbiene = Nahrungsknappheit für die Insekten
- Mehr Bienenschwärme in der Stadt (+ unsachgemäße Haltung) -> Intensivere Ausbreitung der Varroamilbe?
Screenshots Quellen:
Berger, Ruth (17.11.2019): Irrweg Stadtimkerei, das sogenannte Bienensterben. Abrufbar unter: https://www.heise.de/tp/features/Irrweg-Stadtimkerei-das-sogenannte-Bienensterben-4586068.html?seite=all [Zugriff am: 04.09.2021]
Bienenjournal (06.05.2019). Abrufbar unter: https://www.bienenjournal.de/news/meldungen/imkerzahl-deutschland/ [Zugriff am: 04.09.2021]
Budde, Joachim (01.11.2021): Wenn Städter Imker werden. Abrufbar unter: https://www.deutschlandfunk.de/honigbienen-wenn-staedter-imker-werden.676.de.html?dram:article_id=370183 [Zugriff am: 04.09.2021]
Was kann jeder Einzelne von uns tun, um Bienen und Insekten zu unterstützen?
Bild: Eigene Aufnahme vom Ausstellungsplakat 'Wie könnt ihr den Bienen helfen?' beim Lehrbienenstand auf dem Lür-Kropp-Hof. Außerdem noch ein paar Bilder von den unterschiedlichen Pflanzen, die dort speziell angebaut werden, um die Bienen möglichst ganzjährig zu versorgen. ABER: spätestens Ende des Sommers/Anfang Herbst erhalten die Bienen zusätzlich Zuckerwasser, um weiterhin Honig zu produzieren und genug Futter zu haben)
Zusammenfassung:
- Nahrungsquellen schaffen
- Möglichkeiten individuell: Balkon, Garten, Kleingartenpazelle, etc.
- Anpflanzung einheimischer Blüten und Pflanzen, die auch in den nahrungsärmeren Monaten noch blühen
- Steingärten statt Schottergärten, Sand als Nistmöglichkeit für Wildbienen
- Imkervereins um Rat bitten
- Auf Pestizide verzichten
- Naturbelassener Garten
- Weiteres: regionalen Honig kaufen, eventuell Bienenpartnerschaften übernehmen oder auch selbst zuhause imkern
Was macht die Stadt (Bremen) bzw. Deutschland bereits und was kann noch verbesse
Bild: Eigene Aufnahme von dem Schild des Lehrbienenstandes auf dem Lür-Kropp-Hof
Zusammenfassung:
- Bremen: Beispiel Hajo Kaemena in Oberneuland (Umwandlung von eigenem Ackerbau in Blühwiesen)
- Seit 04.08.2021 neues Insektenschutzgesetz: „[…]Biotope wie Streuobstwiesen und artenreiches Grünland für Insekten als Lebensräume erhalten bleiben.“
- Carstensen: empfiehlt mehr Dornenhecken- und Büsche als Schutzraum für Insekten durch die Stadt Bremen
- Bremen: Sommerblumenbepflanzung an der Wallmühle
- Weitere Maßnahmen: Stärkung der regionalen Wirtschaft und der strukturschwachen Gebiete, Förderung von nachhaltigem Imkern, Imkerführerscheine, Förderprogramme
Förderprogramme und Forschung
Bild: Eigene Aufnahmen von unterschiedlichen Installationen beim Lehrbienenstand auf dem Lür-Kropp-Hof
Zusammenfassung:
Station: Förderprogramme
- Zahlreiche Förderprogramme in DE und Bremen („Aktionsprogramm Insektenschutz“, „Wir schützen Insekten“, „Deutschland summt“, „Bremen blüht auf und summt“, „Aktionsprogramm Insektenschutz“ des BMU sowie viele weitere mehr)
- Urban Gardening
Station: Forschung:
- Die Prognose zeigt, dass in den kommenden Jahrzehnten immer mehr Menschen in Großstädte ziehen und Ballungsräume sich mehr und mehr verdichten. Damit würden sich hinsichtlich des Trends nicht nur mehr Menschen, sondern auch mehr Bienen und andere Insekten in Städten aufhalten
- Superbiene
Wissenschaftliche Einordnung
Bild: Eigene Aufnahme vom Ausstellungsplakat 'Bienenleitungen' beim Lehrbienenstand auf dem Lür-Kropp-Hof
Zusammenfassung:
- Suffizienzgedanken der Postwachstumsdebatte
- Produktive Stadt
- Green Citys
- Beispiel 1 wissenschaftliche Arbeit (Lorenz 2015): Ergebnisse:
- Der Trend wird weder von einem einzelnen Akteur dominiert, noch steht eine demokratische Versammlung hinter dieser Entwicklung. Es ist vielmehr ein Zusammenspiel und die gegenseitige Verstärkung mehrerer Akteure und Prozesse.
- Diskrepanz zwischen Problem und Praxis
- Bienenhaltung in der Stadt hat einen positiven Effekt auf Innovationen innerhalb des Imkerwesens sowie auf das nachhaltige Bewusstsein der Bevölkerung. Veränderung muss dennoch hauptsächlich auf dem Land passieren
- Land und Stadt können voneinander profitieren und nennen Kooperationen zwischen Stadt- und traditioneller Imkerei als nahelegende Lösung für die Zukunft
- Beispiel 2 wissenschaftliche Arbeit (Egerer 2020) Ergebnisse:
- hohe soziale Nutzen von Stadtimkereien wie Lebensmittelproduktion und einem wachsen Umweltbewusstsein innerhalb der Bevölkerung
- Verbesserung des konventionellen Nutzens: steigendes Umweltbewusstsein setzt Mechanismen wie ein nachhaltigerer Umgang mit allen Bereichen des Alltags in Gang sowie Spillover-Effekte auf das traditionelle Imkern, die diesen stärken und die Strukturen revolutionieren
- sozialer Nutzen (Vermehrter Verkauf von Bienenprodukten, der mit der wachsenden Anzahl Stadtimker einhergeht und Stärkung der regionalen Wirtschaft
- Stärkung der Online- und urbanen Gemeinschaften wie Kleingartenverein, Verbundenheit zwischen den Bewohnern (fördert die physische und psychische Gesundheit)
- Es existiert kein ‚one-size-fits-all‘-Konzept, da jede Stadt mit ihren Voraussetzungen und Bedürfnissen individuell ist (Stadtimkern kann für mache Städte nur Nachteile bieten, keine Auswirkungen haben oder auch nur vorteilhaft sein)
- Vorschlag: transdiziplinäre Herangehensweise
- Zusammenarbeit von Naturschutzforscher und Stadtpolitiker
- Dialektik zwischen wissenschaftlicher Forschung und der Umsetzung der städtischen Bienenpolitik durch gezielte Partnerschaften zwischen Wissenschaft und Stadt fördern
- Miteinbeziehung sozialer Studien zu grundliegenden Motivationen der Bienenhaltung sowie der Umgang mit Chancen und Risiken der Stadtimkerei
- Politische Mittel: Regulierung der Anzahl und Dichte der Bienenstöcke
- Beispiel 3 wissenschaftliche Arbeit (Valido et al 2019): Ergebnisse
- Bienenhaltung verringert die Vielfalt der Wildbestäuber und die Interaktionsverbindungen in den Bestäubungsnetzwerken
- Folgen: Verlust von Interaktionen zwischen den Generalisten und die Beeinträchtigung der Bestäubungsleistungen der Wildbestäuber
- Schlussfolgerung: Bienenhaltung in hoher Dichte und in natürlichen Gebieten scheint dauerhaftere sowie schwerwiegendere negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt zu haben als bisher angenommen wurde
FAZIT = Wie verändern (Hobby-)Stadtimker die Stadt? + Weiteres zum Nachdenken
Bild: Eigene Aufnahme vom Wegweiser zum Lehrbienenstand auf dem Lür-Kropp-Hof
Station: FAZIT
1. Nicht nur Honigbienen oder Wildbienen sondern auch andere Bestäuber wie viele unterschiedliche Insektenarten sind wichtig für Städte und deren Bewohner. Sie tragen zur Biodiversität bei und halten das Ökosystem im Gleichgewicht.
2. Aktuell erweist sich die Stadt als Lebensraum für die Bestäuberarten als besonders gehaltvoll und sicher. Im Vergleich zum Land sind sie nicht den Gefahren von Monokulturen oder Pestiziden ausgesetzt. Allerdings können aus Überpopulation, der Verbreitung von Krankheiten und anderen Faktoren weitere Gefahren resultieren.
3. Stadtimkereien können nicht die traditionelle Imkerei ersetzen. Ihre Wirkung geht hauptsächlich durch innovative Veränderungen für die städtische wie auch ländliche Imkerei einher und ergänzt letztendlich die traditionelle Imkerei durch ein zunehmendes nachhaltiges Bewusstsein in der Bevölkerung und geben Anreize zu dem Kauf von Bienenprodukten. Folglich sollten beide Akteure staatlich und von bürgerlicher Seite unterstützt werden. Mehr Kooperationen zwischen Bewohnern, Kommunen und Städten fördert eine positive Entwicklung.
4. Restrukturierung der traditionellen Imkerei (insbesondere hinsichtlich Pestizide und Monokulturen)
5. Kein ‚one-size-fits-all’-Konzept. Jede Stadt hat individuelle Voraussetzungen und Bedürfnisse.
6. Stadtimkereien weisen zahlreiche Chancen wie einem wachsenden Umweltbewusstsein in der Bevölkerung und die Stadt als reichhaltiger Standort für Nährquellen auf. Dadurch haben die definitiv ihre Berechtigung. Allerdings ist es wichtig auch immer die Risiken miteinzubeziehen. Dazu steht im Vordergrund die unsachgemäße Haltung einzelner, durch die ein Chaos das ökologische Gefüges in der Stadt droht. Daher wurde nun an mehreren Stellen empfohlen eine Art Imkerausweis für Hobbyimker vorauszusetzen, um damit Sachkenntnisse zu belegen. Außerdem die Möglichkeit für Kontrollen, indem alle Stadtimker in einer Kartei aufgenommen werden.
7. Bienen werden zunehmend wichtiger (Ballungsräume). Bienenfreundliche Städte und Projekte sowie pestizidfreie Städte und Kommunen bieten neue Veränderungen und geben Anreize, die möglicherweise auch in anderen Städten Anwendung finden. Sie fördern nachhaltige Entwicklungen und Initiativen. (Veränderung auf Städte) https://actforbees.org/bee-friendly-cities/
8. Auf der Agenda sollte nicht nur der Schutz von Arten, sondern auch von ganzen Habitaten und Lebensräumen in Vordergrund stehen.
9. Hobbyimkern sollte gut überlegt sein. Die Kosten und der Zeitaufwand sind nicht zu unterschätzen. Unter guter Haltung kann es dennoch empfohlen werden. Insbesondere für Lehrkräfte zu Unterrichtszwecken und mit der Unterstützung eines Imkervereins. Ansonsten kann auch weiterhin jeder, der die Möglichkeit hat, privat als Hobby zu imkern, aber dann immer zum Wohle der Bienen bzw. Insekten. Ansonsten gibt es zahlreiche Möglichkeiten Bienen und andere Insekten zu unterstützen (Bienenpatenschaften, Bürgerbeteiligung, gehaltvoller Garten oder Balkon und vielem mehr).
10. Es kann auch überlegt werden, Stadtimkerein zu subventionieren, in sie zu investieren oder sie anderweitig zu unterstützen, damit mehr Imkerkurse angeboten werden können, um damit einen sachgemäßen Umgang zu vereinfachen, statt auf andere Mittel wie Do-it-yourself-Anleitungen aus dem Internet zurückzugreifen.
11. Die wissenschaftliche Literatur sollte sich mehr mit Fragen auseinandersetzen, in denen die Chancen und Risiken für Städte und Kommunen in Bezug auf das Stadtimkern dargestellt werden. Außerdem sollte überprüft werden, inwiefern und ob überhaupt die Honigbienen eine tatsächliche Gefahr auf anderen Bestäuber darstellen und welche Maßnahmen dagegen getroffen werden können.
12. Traditionelle Imkereien sind, im Vergleich zur Nutztierhaltung anderer Lebewesen wie beispielsweise Hühner, Schweine und Kühe in Massentierhaltung, bislang selten negativ aufgefallen. Durch die zunehmende Honigproduktion im Ausland und den damit einhergehenden Billigimporten aus beispielsweisen China, schwankt dieses Bild. Hobbyimker, die meist aus dem Wunsch heraus Bienen und andere Insekten schützen zu wollen, wirken dem entgegen und haben zusätzlich eine bewusstseinsverändernde Wirkung auf die Gesellschaft.
13. Aus eigener Perspektive wird vorgeschlagen die Hobbybienenhaltung als eine gemeinsame Tätigkeit mehr zu bewerben, sodass mehrere Personen sich um eine größere Anzahl Bienenvölker kümmern. Damit könnte die Bienendichte flächenmäßig konzentrierter und den Gemeinschaftssinn sowie die Verbundenheit zwischen den Helfenden gefördert werden. Außerdem kann bei einem Krankheitsbefall möglicherweise besser reagiert werden.
14. Was kann ICH tun? Eigene Möglichkeiten erkennen und die Natur unterstützen!
Station: Weiteres zum Nachdenken:
- QSI in Bremen (Netflixserie 'Verdorben', Folge 1 der 1. Staffeln zum Thema Honig)
- Beitrag aus dem Weser-Kurier zum Thema Hobbyimkern in Bremen: https://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteil-vegesack/imkern-in-der-stadt-mein-weg-zum-eigenen-bienenvolk-doc7e4gdhq5dg3ycrspd1o