Hufeisensiedlung Berlin-Britz

Stadtführung Parchimer Allee 97, 12359 Berlin, DE

Die Hufeisensiedlung Britz gehört zu den ersten Siedlungen die in Berlin im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus entstanden ist. Rückblickend wird die architektonische Gestaltung der Siedlung, von B. Taut et al., als richtungsweisend angesehen. Beeinflusst wurde die Planung der Hufeisensiedlung durch die englische Gartenstadtbewegung von E. Howard.

Autor: Bruno De

5 Stationen

Hufeisen (Bauabschnitt 1 und 2)

Fritz-Reuter-Allee 48, 12359 Berlin, DE

Das Hufeisen gilt ist das Wahrzeichen der Siedlung. Durch die Aneinanderreihung von 25 identischen, dreistöckigen Häusertypen erreicht das Gebäude eine Länge von 350 Metern. Ein weiteres Merkmal dieses Gebäudekomplexes ist das sich alle Hauseingänge an der Außenseite des Hufeisens befinden.

Weitere wichtige Merkmale des Hufeisens:
-Jede Wohnung hat einen Balkon oder Loggia in Richtung Innenhof zeigend.
-Es befinden sich private Mietgärten im Innenhof des Gebäudes (Abschnitt zwischen Haus und Gehweg).
-Öffentlich Grünfläche im Zentrum des Hufeiseninnenhofs (durch Gehweg eingegrenzt).

Die "Rote Front" (Bauabschnitt 1 und 2)

Fritz-Reuter-Allee 58, 12359 Berlin, DE

Die Fritz Reuter Allee trennt, die von der GEHAG (Gemeinnützige Heimstätten-, Spar- und Bau-Aktiengesellschaft) entworfene Hufeisensiedlung von der zeitgleich in einem traditionelleren Baustil errichteten DeGeWo-Siedlung. Diese Abgrenzung zeigt den Streit zwischen Moderne vs. Tradition im Siedlungsbau der 1920-er Jahre.
Die zwei langgestreckten Wohneinheiten (links und rechts neben dem Hufeiseneingang) werden auch aufgrund ihrer blutroten Farbe als "Rote Front" oder "Chinesische Mauer" bezeichnet. Sie bildet die Grenze zur DeGeWo-Siedlung. Die Wohneinheiten der „Roten Front“ erinnern mit ihren Turmartigen Treppenhäusern stark an Wehrarchitektur.

Hüsung (Bauabschnitt 1 und 2)

Hüsung 27, 12359 Berlin, DE

Als Hüsung wird ein Wohnabschnitt bezeichnet der an das Hufeisen anschließt. Die Gebäude dieses Abschnitts sind rautenförmig angelegt und in ihrer Mitte befindet sich eine Grünanlage. Die Rautenform dieses Abschnitts ist an die Siedlungsform des Angerdorfs angelegt, welche häufig in Ostdeutschland während des Mittelalters zu finden war.
Der Name Hüsung (Wohnrecht das es einem Tagelöhner erlaubt sesshaft zu werden) geht, wie viele andere Namen in der Hufeisensiedlung, auf den deutschen Dichter Fritz Reuter zurück.

Farbgebung der Häuser und Wohnungseingänge in Bauabschnitt 1 und 2

Paster-Behrens-Straße 15, 12359 Berlin, DE

Neben den Wohnungen im Hufeisen befinden sich in Bauabschnitt 1 und 2 auch Reihenhäuser (Einfamilienhaus). In den beiden Bauabschnitten wurden lediglich 2 Haustypen für die 472 Reihenhäuser verwendet. Durch abwechslungsreiche Anordnung der Hausreihen und durch gezielte Lückenbildung wird eine monotone Wiederholung innerhalb der Siedlung vermieden.
Neben der unterschiedlichen Anordnung der Häuserreihen ist die Farbgebung ist ein elementares Element der Britzer Hufeisensiedlung.
Durch die Verwendung von verschiedenen Farben sollen räumliche Zusammenhänge optisch erfahrbar werden. Jeder Straßenzug erhielt eine individuelle räumliche Farbgestaltung.

Bauabschnitt 3-5

Parchimer Allee 9, 12359 Berlin, DE

Diese Abschnitte bestehen ausschließlich aus Etagenwohnhäusern. Aufgrund seiner Entfernung zu den anderen Bauabschnitten der Siedlung und der dazwischen liegenden DeGeWo-Siedlung, werden diese Abschnitte von vielen Besuchern sowie Bewohnern nicht als Teil der Hufeisensiedlung angesehen.
Die Bauwerke bilden zum einen eine langgezogene hakenartige Großform mit offener Innenfläche. Die der Straße abgewandte Seite des Gebäudekomplexes wird von Mietergärten eingeschlossen. Die Balkone dieser Anlage sind entlang der Parchimer Allee der Straße zugewandt und entlang der Buschkrugallee der Innenfläche zugewandt.
Der zweite Teil dieses Siedlungsabschnitts ist ein geschlossener Dreiecksblock mit einem parkähnlichen Innenhof.