Jüdische Gedenkstätte der Gemeinde Rosendahl

Tour Oberdarfeld 50, 48720 Rosendahl, DE

In dieser 45 Minütigen Fahrradtour von Darfeld nach Osterwick, werden Sie vieles über die Jüdischen Gedenkstätten der Gemeinde Rosendahl erfahren. Von Informationstexten über Interviews und Videos bis hin zu Bildern, werden Sie In dieser Tour mit hilfreichen Informationen ausgestattet, um die Geschichte der damaligen Zeit besser zu verstehen.

Autor: Henri Monse

7 Stationen

Judenfriedhof Oberdarfeld

Oberdarfeld 50, 48720 Rosendahl, DE

An der ersten Station des Digiwalks begegnen Ihnen die fünf Grabsteine des Judenfriedhofs Darfeld. Ein Grabstein ist umgekippt und vermutlich dabei in zwei Teile gebrochen. Auf zwei der fünf Grabsteine sind Namen sowie weitere Daten erkennbar. Weitere Informationen dazu finden Sie in einem kurzen Podcast und einem YouTube-Video. Der Friedhof liegt sehr abgelegen neben dem Bauernhof Schulze Janning in Oberdarfeld.

Stolpersteine der Familie Davids

Oberdarfelder Straße 14, 48720 Rosendahl, DE

Hier, an der Oberdarfelder Straße 13 in Darfeld, der zweiten Station der Fahrradtour, befinden sich insgesamt neun Stolpersteine für die damals dort lebende Familie Davids. Weitere Daten, wie Namen, Geburtstage, Todestage und Schicksale der einzelnen Personen, sind auf den Stolpersteinen zu erkennen. Genauere Informationen erhalten Sie auch im Interview und auf den Fotos.

Stolpersteine der Familie Humberg

Nikolausplatz 8, 48720 Rosendahl, DE

Am Nikolausplatz 4 in Darfeld, der dritten Station der Fahrradtour, befinden sich insgesamt acht Stolpersteine für die damals dort lebende Familie Humberg. Weitere Daten, wie Namen, Geburtstage, Todestage und Schicksale der einzelnen Personen, sind auf den Stolpersteinen zu erkennen. Genauere Informationen erhalten Sie auch im Interview und auf den Fotos.

Judenfriedhof Osterwick

Schöppinger Straße 52, 48720 Rosendahl, DE

Der Judenfriedhof in Osterwick, welcher in diesem Digiwalk die Station 4 ist, ist ein historisches Denkmal, das die jüdische Geschichte der Region Westfalen widerspiegelt. Obwohl der Friedhof klein ist, trägt er eine reiche Geschichte in sich. Zahlreiche Grabsteine, einige davon mit hebräischen Inschriften, sind noch erhalten und erzählen von den Menschen, die hier begraben wurden. Der Friedhof wurde während der Zeit des Nationalsozialismus stark vernachlässigt und beschädigt, aber nach dem Krieg teilweise restauriert. Heute steht der Judenfriedhof als Mahnmal für die Opfer des Holocausts und erinnert an die einst lebendige jüdische Gemeinde in Osterwick. Er ist ein Ort der Erinnerung und des Gedenkens, der Besucher dazu einlädt, die Geschichte und das Erbe der jüdischen Gemeinschaft zu reflektieren.

Stolpersteine der Familie Loeb

Hauptstraße 3, 48720 Rosendahl, DE

Bei der Station 5 der Tour kommt man am ehemaligen Haus der Familie Loeb vorbei. Hier lebten fünf Personen. Ihre genaue Adresse lautete Hauptstraße 3, 48720 Rosendahl. Die Stolpersteine vor dem Haus sind mit den Namen, Geburtsdaten, Todesdaten und Schicksalen der einzelnen Personen beschriftet. Über die Familie gibt es nur wenige weiterführende Informationen, weshalb die Angaben zu dieser Familie leider spärlich sind.

Stolpersteine der Familie Andriesse und der Familie Rose

Brink 3, 48720 Rosendahl, DE

An der 6. Station passiert man das ehemalige Haus der Familien Andriesse und Rose. Hier lebten acht Personen. Ihre genaue Adresse lautete Osterwick Brink 3, 48720 Rosendahl. Die Stolpersteine vor dem Haus sind mit den Namen, Geburtsdaten, Todesdaten, Fluchtorten und Schicksalen der einzelnen Personen beschriftet. Über die Familie Andriesse gibt es kaum Informationen, aber über die Familie Rose haben wir einige Daten gefunden und dazu einen kleinen Infotext verfasst.



Hier sind die Informationen, die wir über die Familie Rose gesammelt haben:
Die Familie Rose, die damals in Osterwick lebte, bestand aus drei Personen: Jakob, Louis und Therese. Jakob und Louis waren Brüder.

Über ihre Berufe ist bekannt, dass Jakob beim Standesamt arbeitete und Louis Viehhändler in Beckum war. Louis gehörte zudem 1902 dem deutschen Expeditionskorps während des Boxeraufstands in China an und erhielt das Eiserne Kreuz.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November, während der Novemberpogrome, lebte nur noch Jakob in Osterwick. Zeitzeugen berichteten, dass er gezwungen wurde, mit einem Schmähplakat durch den Ort zu laufen. Außerdem musste er sein Elternhaus verkaufen, erhielt jedoch im Gegenzug ein lebenslanges Wohnrecht.

Das Schicksal der Familie Rose endete tragisch im Konzentrationslager Theresienstadt, wo alle Familienmitglieder verstarben.

Stolpersteine der Familie Steinmann

L571 34, 48720 Rosendahl, DE

Der Wohnort der Familie Steinmann und die gelegten Stolpersteine beschreiben das Ende der heutigen Tour. In dem Wohnhaus lebten insgesamt zwölf Personen. Ihre genaue Adresse lautete Hauptstraße 34/36, 48720 Rosendahl. Die Stolpersteine vor dem Haus sind mit den Namen, Geburtsdaten, Todesdaten, Fluchtorten und Schicksalen der einzelnen Personen beschriftet. Im untenstehenden Text erfahren Sie mehr über die Familie und ihre Geschichte.



Hier sind die gefundenen Informationen zur Familie:
Die Familie Steinmann lebte über Generationen in Osterwick und bestand aus insgesamt zwölf Personen: Samuel, Julia, Frieda, Julius, Elisabeth, Julius, Werner, Harald, Selma, Willy, Otto und Martha. Der älteste Sohn von Samuel war Julius, der mit Elisabeth verheiratet war.

Über die Berufe der Familienmitglieder ist wenig bekannt. Samuel war Metzger und Julius Viehkaufmann. Julius nahm außerdem am Ersten Weltkrieg teil und erhielt das Eiserne Kreuz.

Im Jahr der Machtübernahme der NSDAP wurde Julius aus der örtlichen Feuerwehr ausgeschlossen und geschäftlich ruiniert. Daraufhin verkaufte die Familie ihr Haus und zog nach Coesfeld.

In den folgenden Jahren wurde die Familie auseinandergerissen: Willy und Martha wanderten nach Südamerika aus, Otto ging in die Niederlande, und Julia zog nach Münster zu ihrer Tochter Frieda. Die anderen Familienmitglieder blieben entweder in Deutschland und wurden in verschiedene Konzentrationslager deportiert, oder ihr Schicksal ist unbekannt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten Julius mit seinen drei Söhne nach Osterwick zurück und kauften ihr Haus zurück.