Kloster Rosenthal

Tour Rosenthalerhof 31, 67304 Kerzenheim, DE

Hallo und herzlich willkommen in der Klosterruine Rosenthal! Wir freuen uns, dass Sie den Weg zu diesem schönen Kulturdenkmal gefunden haben. Mit diesem Audioguide möchten wir Ihnen die Möglichkeit geben, Näheres über dessen Geschichte und Besonderheiten zu erfahren.

Autor: Historischer Verein Rosenthal und Umgebung e.V.

15 Stationen

Die Gründung des Klosters

Das südwestlich von Göllheim gelegene Frauenkloster St. Maria im Rosenthal wurde 1241 vom Grafen Eberhard II. von Eberstein und seiner Frau Adelheid von Sayn gestiftet und später in den Zisterzienser-Orden aufgenommen.
Die Ebersteins waren ursprünglich ein sehr frommes schwäbisches Grafengeschlecht, das schon in Murgtal und im nördlichen Schwarzwald mehrere Städte und Klöster gründete, so z.B. ihr Hauskloster, das Zisterzienserkloster Herrenalb (1149/50) und das benachbarte Kloster Frauenalb (1180). Klostergründungen lagen hier also sozusagen in der Familie. Eberhard war ein Cousin der Heiligen Elisabeth von Thüringen und seinerzeit Besitzer der benachbarten Herrschaft Stauf, wohnte durch den Wald also nur ein kleines Stückchen entfernt vom heutigen Kloster.

Der Name Rosenthal

Warum Eberhard ausgerechnet an diesem Ort ein Kloster bauen ließ, darüber gibt es eine schöne Legende: Es heißt, dass er in einer eisigkalten Winternacht durch das hiesige Tal ritt und plötzlich einen blühenden Rosenbusch vor sich sah. Dies war für ihn ein Zeichen, hier sein Kloster zu errichten.
Das würde auch den schönen Namen Rosenthal erklären.
Allerdings weiß man auch, dass in dieser Gegend schon immer viele Wildrosen gewachsen sind. Auch dies könnte eine Erklärung sein.
Noch wahrscheinlicher ist wiederum, dass der Name vom Familienwappen der Ebersteins abstammt. Dieses ist nämlich eine rote Rose auf weißem Grund. Man sieht sie – nicht in Farbe, sondern in Sandstein – auf der Grabplatte von Eberhard, die im Kirchenschiff aufgestellt ist.
Auf jeden Fall verdankt ihm der heutige Ort Rosenthal seinen Namen. Das Wappen der Ebersteins wurde als rote Rose auf blauem Grund zum Wappen von Rosenthal. Man sieht es beim höchsten jährlichen Dorffest, der Kerwe, im Juli an allen Straßenecken und vielen Häusern wehen.

Die Schlacht am Hasenbühl

Eberhards Kloster war zunächst gar kein besonderes Kloster, sondern eines von fast einem Dutzend, die seit Mitte des 12. Jahrhunderts in der Nordpfalz gegründet wurden. Auch dass es ein Zisterzienserinnenkloster war, entsprach dem Geist der Zeit. Was das Rosenthaler Kloster zu einem ganz besonderen Kloster macht, hat mit einem wichtigen historischen Ereignis in der deutschen Geschichte zu tun: Ende des 13. Jahrhunderts war Adolf von Nassau König des Heiligen Römischen Reichs, übrigens ein Großneffe des Klostergründers. Doch hatte sich der Habsburger Albrecht von Österreich mit der Unterstützung anderer Fürsten vorgenommen, Adolf von seinem Thron zu stoßen und selbst König zu werden. Der Konflikt, der schließlich zu einer Verlagerung des deutschen Machtzentrums in den Südosten führte, entschied sich, wie so oft, am Ende auf dem Schlachtfeld, genau genommen am 2. Juli 1298 bei der Schlacht am Hasenbühl, eine Gemarkung vor den Toren Göllheims. Hier fiel Adolf von Nassau. An seinen Todesort erinnert das Königskreuz in Göllheim, wo man im Uhlschen Haus viele weitere geschichtliche Informationen vorhält. Der Sieger wiederum, Albrecht von Österreich, hatte vor der Schlacht sein Hauptquartier im Rosenthaler Kloster aufgeschlagen. Er gestattete nun nicht, den gefallenen König standesgemäß im Speyerer Dom beizusetzen. Daher brachte man ihn ins Kloster Rosenthal und bestattete ihn dort. Adolf von Nassau lag hier 11 Jahre lang, bis dann auch Albrecht ermordet wurde und im Sommer 1309 beide ehemaligen Könige – nebeneinander! – in der Krypta des Speyerer Doms ihre letzte Ruhestätte fanden.

Der Untergang des Klosters

Auch das Rosenthaler Kloster ging irgendwann den Weg, den viel andere Klöster gingen. Mit Martin Luther kamen im 16. Jahrhundert Reformation und Säkularisierung. Damit hatten Klöster nur mehr bedingt eine Daseinsberechtigung. 1572 trat die 14. Äbtissin, Elisabeth von Geispitzheim, alle Rechte an Graf Philipp IV. von Nassau-Saarbrücken ab. In der Folgezeit wurde das Kloster von weltlichen Schaffnern im Auftrag wechselnder Linien des Hauses Nassau verwaltet. Nach einem kurzen Versuch, im Zuge des Restitutionsedikts das klösterliche Dasein noch einmal aufleben zu lassen, verließen die letzten Nonnen 1650 endgültig die Klostermauern.
1793 kam Napoleon mit seinen Truppen vorbei. Die Franzosen beschlagnahmten den Besitz und versteigerten ihn in Teilen vor allem an Mennoniten, auch Täufer genannt. Deren Nachfahren leben z.T. immer noch hier. So kam es, dass Mitte des 19. Jahrhunderts eine kleine Weilersiedlung entstand, die aus sechs Bauernfamilien, einem Forsthaus, einer Wirtschaft und einer Schnapsbrennerei bestand.
Alle vormals klösterlichen Gebäude befinden sich seither in Privatbesitz. Bis in die 1990er Jahre wurden Teile der Anlage noch landwirtschaftlich genutzt. Auch das Kirchengebäude ging in Privatbesitz über, wurde aber weder bewohnt noch gebraucht und stattdessen als Materiallieferant für neue Häuser, Schuppen oder Ställe benutzt. Damit verfiel die Klosterkirche zusehends, bis sie ihre heutige, ruinenhafte Gestalt hatte.

Die Rettung der Klosterkirche

Zum Glück gab es Menschen, die den Verfall der Klosterkirche nicht mit ansehen konnten und wollten. Zum Schutz vor weiterer Zerstörung wurde sie 1851 vom Kanton Göllheim übernommen. 1863 erwarb sie der neu gegründete „Rosenthaler Verein“ für 832 Gulden. Er setzte sich das Ziel, sie zumindest als Ruine zu erhalten. Aus ihm hat sich der heutige „Historische Verein Rosenthal und Umgebung“ entwickelt, der immer wieder Maßnahmen unternimmt, um die Anlage zu erhalten, so zum Beispiel Ende des 19. Jahrhundert, 1904, 1929-1934 und 1950/51. Eine besonders umfassende Sanierung erfolgte 1983-1986 mit der Erneuerung des Dachreiters, der Kirchenmauern und der Grabsteine. Des Weiteren kam es zu bauhistorischen, archäologischen und photogrammetrischen Untersuchungen, zu Putzsicherungsarbeiten, Neuüberdachung der Grabsteine, Instandsetzung der Treppen, Einsetzen einer neuen Gittertür neben dem Turm, Erneuerung der Elektroanlage u.v.m.

Der Zisterzienserorden

Der Zisterzienserorden, dem das Rosenthaler Kloster angehörte, wurde 1098 in Frankreich gegründet und hat sich durch Bernhard von Clairvaux europaweit verbreitet. Zisterzienser hielten sich sehr strikt an die wörtlich interpretierten Regeln des Heiligen Benedikt, was bedeutete, sieben Mal am Tag und in der Nacht zu beten, sonst möglichst zu schweigen und sich in Besitzlosigkeit und Einfachheit bis hin zur Askese der (geistlichen) Arbeit und der Suche nach Gott zu widmen. Sie lebten abgeschieden in Klausur und vorzugsweise in waldigen oder menschenleeren Gegenden mit Bachlauf, wo sie sich durch Landwirtschaft, Obst- und Gartenbau sowie Viehzucht autark versorgten. Ihre Stoffe webten sie aus selbst gesponnener, ungefärbter Schafwolle. Ihre Tracht bestand aus einem weißen Talar mit schwarzer Kapuze und ebensolchem Gürtel. Außerhalb des Chores trugen sie graue Mäntel.

Größe und Besitz des Rosenthaler Klosters

Dass die Zisterzienserinnen und Zisterzienser gemäß ihres Gelübdes besitzlos waren, heißt aber nicht, dass ein Kloster an sich nicht wohlhaben sein konnte. Das Kloster Rosenthal war es wohl. Es wurde vom Landadel unterstützt und beschenkt und besaß Vieh und Grundbesitz in der Umgebung, so zum Beispiel in Bechtolsheim, Breunigweiler, Göllheim, Guntheim, Hillesheim, Kerzenheim, Lautersheim sowie Sippersfeld und sogar einen Weinberg bei Asselheim an den Weinstraße.
Die Äbtissinnen des Klosters verwalteten dessen Besitz offenbar sehr tüchtig und erfolgreich. In seiner Blütezeit um 1500 lebten hier zwischen 60 und70 Personen, allerdings nicht nur als Nonnen. Diese machten nur etwa die Hälfte der Bewohnerinnen aus. Nicht zu vergessen waren vor allem die Laienschwestern und die Dienstleute außerhalb der Klausur, die sich um die Felder und das Vieh kümmerten und somit ganz wichtig dafür waren, dass alle im Kloster satt geworden sind. Zum Wirtschaftsbetrieb gehörten damals 15 Pferde, 31 Milchkühe, 34 Stück Jungvieh, 17 Kälber, 116 Schweine und 400 Schafe.

Die Bewohnerinnen des Klosters

In das Kloster traten viele Töchter des Landadels ein. Dies war eine gute Möglichkeit, die Vorsorge für das eigene Seelenheil mit der Versorgung unverheirateter weiblicher Familienmitglieder zu verbinden. Bis zum 15. Jahrhundert bestand der Nonnenkonvent also meist aus adligen Frauen, die die für das Klosterleben wichtigen Ämter bekleideten. Das hatte manche Privilegien: Die Nonnen durften die Vorsteherin frei wählen, waren von jedem weltlichen Gericht und jeder geistlichen Besteuerung befreit.
Die körperliche Arbeit im Haus wurde von Laien Schwestern ausgeführt. Das Prinzip religiös gebundener Laienhelferinnen, die nicht für Lohn, sondern des himmlischen Heils wegen arbeiteten, war neuartig bei den Zisterziensern. Sie legten zwar auch ein Gelöbnis ab und gehörten damit zur klösterlichen Gemeinschaft, sie arbeiteten, aßen und schliefen aber von den Geweihten getrennt und betraten auch die Kirche durch einen eigenen Eingang. Die Laienschwestern oder -brüder wurden gegen Ende des 14 Jahrhunderts häufig durch Lohnabhängige ersetzt.
Die unbedingte Einhaltung der Klausur für die Frauen machte es notwendig, dass die Klosterämter, die den Kontakt zur Außenwelt voraussetzten, in der Regel von Männern besetzt wurden.

Die Äbtissinnen

14 Äbtissinnen standen dem Kloster vor. Alle sind namentlich bekannt, so zum Beispiel die 3. Äbtissin: Kunigunde II.. Sie war die Tochter Graf Heinrichs von Zweibrücken und Enkelin der Klostergründer. Von manchen können wir uns sogar ein Bild machen, da ihre Grabplatten gefunden wurden, auf denen ihr Antlitz zu erkennen ist. So beispielsweise das der 1482 gestorbenen 9. Äbtissin Anna von Lustadt. Ebenfalls im Kirchenschiff aufgestellt sind die Grabplatten der 12. und der 13. Äbtissin: Barbara Göler von Ravensburg stand dem Kloster 30 Jahre vor, bis sie am 16.3.1535 starb. Ihre Nachfolgerin, Barbara von Heppenheim genannt vom Saale, wurde am 4. 4. 1535 gewählt und war bis zu ihrem Tod 32 Jahre lang Vorsteherin des Klosters.
Besonders hervorzuheben ist die 11. Äbtissin: Margarethe von Venningen. Während ihrer Amtszeit von 1476 bis 1505 erreichte der Konvent seine Blüte. Sie sorgte auch für eine Erneuerung des Klosters und der vita communis, also des gemeinschaftlichen Lebens der Ordensfrauen.
Die 14. und letzte Äbtissin, Elisabeth von Geispitzheim, trat das Kloster am 21.11.1572 ab und starb 1623 auf dem Hofgut Bechtolsheim.

Erkenntnisse aus Visitationsberichten

Dass man ziemlich viel weiß über das damalige Leben und Wirken im Kloster, liegt unter anderem daran, dass Frauen im Mittelalter ja nicht einfach so alleine herumwirtschaften durften. In Rosenthal kam regelmäßig ein Mann vorbei, um sie zu betreuen und nach dem Rechten zu sehen. Davon zeugen Urkunden vom Ende des 15. Jahrhunderts. In der Regel war es der Abt des nächstgelegenen Männer-Konvents. In unserem Fall der des Klosters Eberbach im Rheingau. Einige dieser Besucher schrieben in ihren Visitationsberichten sehr genau auf, was sie hier vorfanden.
In seinem Visitationsbericht vom Jahre 1501 vermerkte Abt Martin von Eberbach beispielsweise 28 Chorschwestern, 14 Laienschwestern, 6 Schulkinder, 4 Nichtordensangehörige und ein Kleinkind. Man erteilte damals also zeitweise auch Unterricht im Kloster, erfährt man auf diesem Wege.

Eine Schulmeisterin

Dass Kinder im Rosenthaler Kloster in den Genuss von Bildung kamen, bestätigt auch der jüngste Fund, nämlich der im September 1999 passenderweise von Schülerinnen und Schülern im Rahmen einer Projektwoche an der nördlichen Außenmauer zufällig geborgene, außerordentlich gut erhaltene Grabstein der Ursula von Venningen. Dieser steht nun im Nassauer Sälchen. Die Umschrift des sehr plastisch gearbeiteten Bildnisreliefs lautet übersetzt: „Im Jahr des Herrn 1485, am 19. Tag vor den Kalenden des August, starb Schwester Ursula von Venningen, Schulmeisterin. Ihre Seele ruhe in Frieden.“ Über das Wappen konnte Rüdiger Fuchs von der Akademie der Wissenschaften in Mainz klären, dass es sich bei Ursula um die Nichte der Äbtissin Margarethe von Venningen handelte. Ihr Todestag war umgerechnet der 14. Juli 1485.

Die Klostergebäude damals und heute

In dem kleinen Museum, das im 1866 erbauten "Nassauer Sälchen" untergebracht ist, steht ein Modell des einstmaligen Klosters. Sie finden eine Abbildung davon auch auf der Informationstafel des Adolf-von-Nassau-Wanderweges an der Friedhofsecke, falls Sie gerade keinen Zugang zum Museum haben.
Das Modell bildet das Kloster zu seiner Blütezeit im 15. Jahrhundert ab. Was hier im Kleinen gebaut ist, ist fast in Gänze noch erhalten und in wesentlichen Teilen an den heute in Privatbesitz befindlichen Gebäuden gut erkennbar. Lediglich der Kreuzgang des Klosters ist vollkommen verloren gegangen. Ansonsten kann man alle hier dargestellten Gebäude heute noch bewundern. Zumindest von außen, denn innen wohnen inzwischen ganz normale Menschen, z.T. sogar immer noch die Nachfahren derjenigen, die nach der Auflösung des Klosters die Gebäude erwarben.
Um uns das Ganze etwas näher anzusehen, können wir das mittlere Plakat und einige Bilder im Museum betrachten. Oder wir gehen gleich einmal hinunter ins Kirchenschiff.

Die Baugeschichte der Klosterkirche

Die Klosterkirche wurde nach nur 20jähriger Bauzeit am 22. Mai 1261 als St. Maria im Rosenthal geweiht. Was wichtig zu erwähnen ist: Bei der im Museum als Modell dargestellten Kirche handelt es sich bereits um die zweite Kirche des Klosters. Die ursprünglich gebaute Kirche war kleiner und gedrungener und noch im frühgotischen Stil erbaut. Sie hatte interessanterweise keinen Glockenturm! Ein Kleeblatt-Bogen-Portal im Westen führte von der Klausur in die Kirche, die zu dieser Zeit noch keine Nonnenempore besaß. In der Nordwand befindet sich eine heute vermauerte Wandöffnung zum Kreuzgang. Fenster dieses ersten Kirchenbaus blieben nicht erhalten.
Als eine vorbeiziehende kriegerische Auseinandersetzung Mitte des 15. Jahrhunderts das Kloster plünderte und schlimme Kollateralschäden hinterließ, musste an der Kirche wieder gebaut werden. Das tat man dann im zu der Zeit angesagten, spätgotischen Stil. Das heißt: Die Seitenwände wurden höher, die Fensterbögen wurden spitzer, indem neue, große Fenster mit Maßwerk eingesetzt wurden. Damals erst entstand der achteckige steinerne Dachreiter über dem Westgiebel, der von einer Laterne aus filigranen Maßwerkarkaden und steinernem Spitzhelm mit Kreuzblume gekrönt wird.
Der Kirchenraum erhielt eine Empore über die ganze Länge des Schiffs bis zum Chor sowie einen erhöht liegenden, direkten Zugang für die Nonnen vom Dormitorium auf die Empore. Dieser Übergang war überdacht bzw. hochgemauert und damit ziemlich komfortabel, wenn man mitten in der Nacht und bei Wind und Wetter zum Beten das Bett verlassen musste. Außerdem verbesserten sich die Wohnverhältnisse der Schwestern, da zur gleichen Zeit der Schlafsaal zu einzelnen Zellen umgestaltet wurde.
Bis heute erhalten geblieben sind die Seitenmauerreste mit Strebepfeilern und den gotischen Fenstern sowie der westliche Giebel, der das für Rosenthal charakteristische Türmchen trägt. Wenn man genau hinschaut, kann man in den Mauern noch die Spuren der verschiedenen Bauphasen erkennen.
Das Mauerwerk des 13 Jahrhunderts besteht aus kleinteiligen Bruchsandsteinen und ist unterhalb der spätgotischen Maßwerkfenster noch bis zur Höhe von etwa 5 Metern und zwischen diesen etwa 8 Meter erhalten. Darüber sitzt das spätgotische Mauerwerk, bei dem auch viele Steine der ersten Kirche wieder verwendet wurden.

Der Klosterhof

Der heutige Rosenthalerhof ist genau genommen vollständig Privateigentum der Anwohner. Daher sollte er mit der nötigen Rücksichtnahme durchwandert werden. Dass die Besitzverhältnisse allerdings historisch gewachsen und zum Teil sehr komplex sind, sieht man zum Beispiel an mancher Fassade. Mit Hilfe der Informationstafel an der linken Seite der Einfahrt können Sie einiges über die ersten Bewohner dieses Gehöfts erfahren.
Die doppelte Toranlage im Südwesten wurde 1870 abgebrochen. Im Bereich des Brunnens und vor den westlichen Wirtschaftsgebäuden erkennt man teilweise noch historisches Pflaster. Der Durchfahrtsweg wurde 1997 mit modernem (Altstadt-) Pflaster saniert, während die Beleuchtung ein Jahr später erstellt wurde.

Der Kapitelsaal

Zu einem Teil des ehemaligen Kapitelsaals hat man heute noch Zugang. Gehen Sie einfach nach links und suchen Sie die Tür neben dem Buntglasfenster.
In diesem Raum, liebevoll Kapitelsälchen oder Kapellchen genannt, befindet sich das letzte erhaltene Kreuzgewölbe des Klosters. Hier blieben stark fragmentierte Bündelpfeiler mit achteckigen Diensten erhalten. Die Kapitelle schlossen nach unten mit einem Halsring ab und waren mit horizontalen Laubwerkfriesen dekoriert. Vergleichbare Formen finden sich in St. Peter und Paul in Weißenburg und datieren dort in das Ende des 13. Jahrhunderts. Ursprünglich handelte es sich um einen Teil des klösterlichen Kapitelsaals oder Refektoriums, also des Versammlungs- bzw. Speisesaals der Nonnen. Dessen übriger Teil ist leider einem Deckeneinsturz zum Opfer gefallen. Über beidem lag das Dormitorium, also der Schlafsaal bzw. später die Schlafzellen der Nonnen.
Früher war hier mal ein Feuerwehrhäuschen untergebracht. In den 1930er Jahren wurden in dem darüberliegenden Schulraum Kinder unterrichtet, bevor diese dann nach Stauf zur Schule liefen. Erst seit ca. 1980 wird das Kapitelsälchen als Kapelle genutzt, u.a. von der Katholischen Kirchengemeinde Eisenberg.