Eppelsheim im Herzen von Rheinhessen

Stadtführung Zwerchgasse 17, 55234 Eppelsheim, DE

Gewinnen Sie einen Eindruck von der L(i)ebenswürdigkeit der Effenkranzgemeinde.

Autor: Ortsgemeinde Eppelsheim

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8 Stationen

Rathaus

Zwerchgasse 17, 55234 Eppelsheim, DE

In dem alten Schulhaus von 1836 sind im Erdgeschoss die Büroräume der Gemeindeverwaltung und das Dinotherium-Museum untergebracht. Die beiden früheren Schulsäle im Obergeschoss dienen heute als Sitzungsraum für die Gemeinde und als Übungsraum für verschiedene Vereine. Das Gebäude wurde im Jahre 2000 mit Zuschüssen des Dorferneuerungsprogramms Rheinland-Pfalz komplett renoviert und der Platz für Dorffeste neu gestaltet.

Dinotheriummuseum

Kirchgasse 9, 55234 Eppelsheim, DE

Vor rund 10,5 Millionen Jahren floss der Urrhein von Worms nach Bingen quer durch unser heutiges Rheinhessen.
Beim Abbau des Sandes wurden schon frühzeitig Knochen und Zähne gefunden. Durch die Funde in den Dinotheriensanden wurde Eppelsheim in der wissenschaftlichen Welt berühmt. Viele fossile Säugetierarten wurden hier erstmals gefunden und beschrieben. Im Jahre 1820 fand man den berühmten Oberschenkelknochen eines Menschenaffen, bekannt als "Eppelsheimer Femur". Es war weltweit der erste Fund eines fossilen Menschenaffen überhaupt.
1835 ereignete sich eine Weltsensation! Johann Kaup und August von Klipstein bargen beim "Jörgenbauer" den vollständigen Oberschädeöl von einem Dinotherium giganteum (Schreckenstier), ein weitläufiger Verwandter der Elefanten mit einer Größe von 3,5 m. Seine nach unten gekrümmten Stoßzähne befinden sich im Unterkiefer und dienten offenbar dem Abschälen von Baumrinde. Von den damals insgesamt fünf Arten von Rüsseltieren gibt es heute nur noch zwei verwandte Arten auf der ganzen Welt, in Indien und Afrika. Zahnfunde einer weiteren Gattung von Menschenaffen belegen die Existenz von Primaten in unserem Raum, die nach ihrem Fundort "Rhenopithecus eppelsheimensis" benannt wurden.
Bärenhunde (Raubtiere) kamen in vier Arten vor; eine davon trägt unseren Namen in alle Welt: Amphicyon eppelsheimensis.
Das Vorkommen von Nashörnern, Urpferden und Säbelzahntigern wurde ebenfalls nachgewiesen.
Fossile Funde aus Eppelsheim findet man in vielen Museen, z.B. in Alzey, in Darmstadt und in Frankfurt. Der Originalschädel des Dinotherium giganteum befindet sich im Naturhistorischen Museum in London, aber viele Museen der Welt besitzen einen Abguss (z.B. Senckenberg-Museum in Frankfurt, Hessisches Landesmuseum, Naturhistorisches Museum Mainz, Naturhistorisches Museum Basel, Wien, usw.).
Das Naturhistorische Museum Basel, vertreten durch Dr. Burkart Engesser, hat der Gemeinde Eppelsheim einen Abguss dieses Schädels für das im August 2001 eröffnete Dinotherium Museum geschenkt. Als Mittelpunkt der Ausstellung legt er zusammen mit anderen, von Dr. Jens Lorenz Franzen vom Forschungsinstitut des Senckenberg Museums in Frankfurt ausgewählten Exponaten, Zeugnis von den Eppelsheimer Ausgrabungen ab.
Das Museum geht auf die Idee und Initiative des Altbürgermeisters Heiner Roos zurück. Konzept und Texte stammen von Dr. Jens Franzen. Finanziert wurde das Museum von der Gemeinde Eppelsheim, vielen Spenden und Dank dem Einsatz ehrenamtlicher Helfer.

Ev. Kirche mit Stummorgel

Gau-Heppenheimer Straße 1, 55234 Eppelsheim, DE

Bereits 1070 wird eine, dem Heiligen Martin geweihte Kirche erstmals erwähnt. Im Jahre 1417 befinden sich drei Altäre (Hochaltar, Jungfrau Maria und St. Nikolaus) in der Pfarrkirche. Die Erneuerung des dreiteiligen Chores erfolgte 1430 und die des Turmes 1502. Das Gotteshaus wurde 1790 abgerissen und 1790/91 vergrößert neu errichtet.

Der dreistöckige Turm gehört verschiedenen Bauzeiten an. Die ersten beiden Stockwerke sind gotisch. Das untere war einst gewölbt, wie die Konsolen mit den Ansätzen der Rippen in den Ecken beweisen. Das jetzt vermauerte spitzbogige, sehr schlanke Portal, welches einst in die alte kleine Kirche führte, ist noch in der Ostwand vorhanden.
Das obere Stockwerk ist mit Bruchsteinen unserer Gegend gemauert und erhielt ein zeltförmiges Dach. Der heute noch vorhandene Turmaufbau stammt ebenfalls aus dem Jahre 1791. Erst 1813 konnte der innere Ausbau erfolgen, da man sich um die Finanzierung stritt.

Im Jahre 2001 wurden die beiden Fenster hinter dem Altar erneuert. Die Gestaltung der farbigen Kirchenfenster erfolgte durch den Künstler Robert Münch aus Groß-Umstadt.

8.12.1815 erfolgte die Inbetriebnahme der Barockorgel des bekannten Orgelbaumeisters Franz Stumm aus Rhaunen-Sulzbach im Hunsrück.
Die Orgel hat 17 Register mit insgesamt 972 Pfeifen, wobei die größte 2,80 m lang ist und aus Zinn besteht.

Nach dem 2. Weltkrieg war die Orgel in einem sehr schlechten Zustand. Doch Dank der meisterlichen Restaurierung durch die Orgelbauanstalt Gebr. Oberlinger im Jahre 1971 repräsentiert unsere Orgel in ihrer Klangschönheit das ursprüngliche Stumm'sche Klangideal.

Feuerwehrgerätehaus.

Gau-Heppenheimer Straße 3, 55234 Eppelsheim, DE

Das Feuerwehrgerätehaus wurde 1930 von der Gemeinde erbaut und ging im Jahre 1975 in den Besitz der Verbandsgemeinde Alzey-Land über, die für das Feuerwehrwesen zuständig ist. Eine Besonderheit ist der im Haus integrierte Schlauchturm, welcher dem Gebäude sein charakteristisches Äußeres verleiht.

Das gesamte Haus wurde 1991/92 durch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Eppelsheim vollständig renoviert. Im Erdgeschoß befindet sich der Geräteraum mit einem Einsatzfahrzeug und im Obergeschoß ein Schulungsraum mit Nebenräumen. An der Außenfassade ist das Ortswappen aus Sandstein, gestiftet vom Eppelsheimer Landfrauenverein, angebracht.

Geschützter Landschaftsbestandteil „Huckenhofer Weg“

55234 Eppelsheim, DE

Das Gelände, nördlich von Eppelsheim gelegen, wurde 1939 von der Deutschen Wehrmacht erworben und ein Munitionslager für Flakmunition errichtet. Nach dem Krieg wurden die Baracken abgerissen und das Gelände von 1946 bis 1953 landwirtschaftlich genutzt. 1953 errichteten die US-Streitkräfte erneut ein Munitionslager mit 10 offenen und 24 geschlossenen Hallen sowie etlichen Schutzwällen. Ab 1970 wurde keine Munition mehr gelagert.
Erst 1991 erfolgte die Rückgabe an die Bundesrepublik, und nach langwierigen Verhandlungen konnte die Ortsgemeinde Eppelsheim am 05.04.1995 das Gelände mit allen Aufbauten für 31.000 DM erwerben.
In eineinhalb Jahren wurde dann mit Hilfe von 18 ehrenamtlichen Helfern in 1756 Stunden auf 10 ha Fläche ein wunderschöner geschützter Landschaftsbestandteil geschaffen. Hallen wurden abgerissen, Trocken- und Halbtrockenrasenflächen entbuscht, 2500 Sträucher und Bäume gepflanzt, eine Benjeshecke angelegt und zwei Steinwälle für Kriechtiere aufgeschichtet.

Es konnte ein Rückzugsgebiet für viele Pflanzen und Tiere geschaffen werden. Die Umgestaltung des ehemaligen Munitionslagers zu einem ökologisch wertvollen Gelände wurde am 08.06.1997 mit einem "Tag der offenen Tür" gefeiert und wird seither als Naherholungsgebiet seitens der Bevölkerung gut angenommen. Man kann diesen geschützen Landschaftsbestandteil auf einem bequemen 1,3 km langen Rundweg begehen und dabei die Natur genießen. Bei schönem Wetter reicht der Blick bis zum Odenwald, Donnersberg und Pfälzer Wald.

Freilichtbühne

Gau-Heppenheimer Straße 38A, 55234 Eppelsheim, DE

Bereits 1953 wurde die Freilichtbühne vom Verschönerungsverein in Selbsthilfe errichtet. Die Einweihung fand am 6. Juni des gleichen Jahres statt. Unter Spielleiter Phillip Hummel wurden bis zum Jahre 1960 jährlich mit großem Erfolg Theateraufführungen veranstaltet. Das Publikum kam aus ganz Rheinhessen mit Bussen zu den Veranstaltungen nach Eppelsheim.

Folgende Stücke wurden gespielt:
1953 Schwarze Tatjana (Volksstück)
1954 Katharina Knie (Carl Zuckmayer)
1955 Wenn der Hahn kräht (August Hinrichs)
1956 Hochzeit mit Erika (Volksstück mit Gesang)
1957 Der schwarze Hannibal (Karl Bunje)
1958 Neuer Herr auf Lindenhof (R. Bars)
1959 Im weißen Rößl (Oskar Blumenthal)
1960 Holzapfel (H. A. Weber)
Im Jahre 2000 feierte der Verschönerungsverein sein 120 jähriges Bestehen, an dem die Laienspielgruppe die Komödie "Die unglaubliche Geschichte vom gestohlenen Stinkerkäs" aufführte.

Dalberger Turm

Gau-Heppenheimer Straße 20-22, 55234 Eppelsheim, DE

Der Dalberger Turm wurde um 1500 von den Wormser Dalbergern, die aber nie in Eppelsheim wohnten, als Wehr- und Wohnturm errichtet und befindet sich heute im Privatbesitz der Familie Odermann.
In alten Urkunden wird der Dalberger Turm als "Wasserhaus" bezeichnet, da sich um den Turm ein Wassergraben befand, der vom nahen Dorfgraben gespeist wurde. Das Bauwerk ist ganz aus Bruchsteinen (Kalksteinen) gemauert und hat eine Grundfläche von etwa 10 m x 10 m. Außer dem Erdgeschoss gibt es noch fünf Obergeschosse; die Mauern des Erdgeschosses sind etwa 1,5 m dick.

Früher lag der Zugang im ersten Obergeschoss und war nur über eine Leiter oder eine bewegliche Treppe erreichbar. Der Turm war von einer zusätzlichen Mauer mit einem Wehrgang umgeben und in die Dorfbefestigungsanlage einbezogen. Ursprünglich war das Dach steiler, das niedere Zeltdach entstammt einer späteren Zeit. Fenster und Schießscharten haben Umrahmungen aus rotem Sandstein. Heizungsanlagen konnten nicht festgestellt werden, doch muss seine Benutzung als Wohnturm, zumindest in Zeiten der Gefahr, angenommen werden (später Lager und Fruchtspeicher).

Der Dalberger Turm und das Ortsbild mit der Dorfumwallung stehen seit dem 30.09.1988 unter dem Schutz der Haager Konvention.

Goldmedaille - Unser Dorf soll schöner werden

Bahnhofstraße 20, 55234 Eppelsheim, DE

Im Jahr 1993 qualifizierte sich Eppelsheim erstmals - zusammen mit drei weiteren Gemeinden aus Rheinland-Pfalz - für den Bundeswettbewerb. Damit wurden die langjährigen Bemühungen der Ortsgemeinde, die sich seit 1961 an diesem Wettbewerb beteiligte, und die bereits erzielten Leistungen in besonderem Maße gewürdigt. Zu den zahlreichen Auszeichnungen gehören immerhin vier Kreissiege, auf Bezirksebene ein erster sowie etliche zweite und dritte Plätze, auf Landesebene drei Silber- und eine Bronzemedaille. Dazu gehört auch ein Ehrenpreis des früheren Ministerpräsidenten Dr. Wagner.

Im Bundeswettbewerb 1993 beteiligten sich insgesamt 47 Dörfer aus zwölf Bundesländern. Unter Vorsitz der Präsidentin der Deutschen Gartenbau Gesellschaft 1882, Gräfin Sonja Bernadotte, besuchte die Bewertungskommission am 9. September 1993 die Ortsgemeinde Eppelsheim. Zahlreiche Eppelsheimer Bürger nahmen an der Festveranstaltung im Berliner Internationalen Congress Centrum (ICC) teil, bei der Ortsbürgermeister Heiner Roos aus den Händen von Bundeslandwirtschaftsminister Jochen Borchert und Gräfin Sonja Bernadotte Goldmedaille und Urkunde überreicht wurden.

Silbermedaille - Unser Dorf hat Zukunft
Nach 10-jähriger Zwangspause steigt Eppelsheim im Jahre 2003 wieder in den Dorfwettbewerb ein und erreicht in der Hauptklasse den zweiten Platz auf Landesebene. Ausserdem erhielt Eppelsheim den Sonderpreis für "Vorbildliche ökologische Leistungen".
Im 22. Bundeswettbewerb kam Eppelsheim auf Kreis- und Gebietsebene in der Sonderklasse jeweils auf den ersten Platz und gewann auf Landesebene die Goldmedaille. Mit 33 weiteren Gemeinden qualifizierte sich Eppelsheim im Jahre 2007 wieder für den Bundesentscheid. Auf der "Grünen Woche" 2008 im ICC Berlin nahmen 76 Eppelsheimer Bürger an der Verleihung der Silbermedaille durch den Bundesminister Horst Seehofer teil.
Besondere Ehre wurde der Ortsbürgermeisterin Ute Klenk-Kaufmann und dem ersten Beigeordneten Rainer Carl bei einem Empfang im Schloss Bellevue durch den Schirmherrn des Dorfwettbewerbs, Herrn Bundespräsident Dr. Horst Köhler, zuteil.

Bronzemedaille - Unser Dorf hat Zukunft
Nach siebenjähriger Pause konnte sich Eppelsheim 2015 beim Dorfwettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" beteiligen. Auf Kreis- und Gebietsebene belegten wir in der Sonderklasse jeweils den ersten Platz. Gekrönt wurde dies auf Landesebene mit der Goldmedaille. Dazu erhielt Eppelsheim erst den Sonderpreis für vorbildliche Innenentwicklung im November 2015 und dann auch noch im Juli 2016 den Sonderpreis für vorbildliche ökologische Leistungen. Mit 33 Gemeinden aus ganz Deutschland konnte sich Eppelsheim auf Bundesebene messen und wurde am 8. Juli 2017 von der Bundeskommission mit Bronze bewertet.
Im Januar 2017 konnte eine 50-köpfige Delegation die Bronzemedaille während der "Grünen Woche" beim Dorffest in Berlin abholen. Wir sind nun dreimaliger Bundessieger.