Paretz im Havelland

Tour Parkring 1, 14669 Ketzin, DE

Lieben Sie naturbelassenes Orte? Erfreuen Sie sich an malerischen Dörfern? Reisen Sie gerne auf historischem Pflaster? Dann folgen Sie Theodor Fontane, der vor über 160 Jahren das Dorf Paretz im Havelland vor Ihnen beschritten hat. Viele Spaß bei Ihrem Spaziergang durch Paretz!

Autor: Jörg

Paretz

Paretz

Idyllisch & voller Sehenswürdigkeiten. Paretz: Königlicher sommerlicher Landsitz um 1800. Histori...

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15 Stationen

Schloss Paretz

Parkring 3, 14669 Ketzin, DE

Das Schloss Paretz wurden von 1797 bis 1804 von David Gilly entworfen und zusammen mit dem Schlosspark und dem Ehrenhof mitten in Paretz als Sommerresidenz für den damaligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm III. und seine Frau Luise geplant. Zugleich gilt es als Musterbeispiel der preußischen Landbaukunst um 1800. Dabei stand der Wunsch nach einem königlichen Landsitz mit einem in seinem Zusammenspiel optimierten und funktionalem Bauerndorf im Vordergrund.

Das Schloss Paretz ist als Museum regelmäßig für Besucher geöffnet und bietet einen Rundgang durch die königlichen Wohnräume. Diese sind bekannt für Ihre Paretzer Papiertapeten, welche noch heute einen Eindruck des unbeschwerten Landlebens des jungen Königspaars vermitteln. Dies wird unterstrichen durch die zusammengetragenen Gemälde und Grafiken, die kostbaren Möbel bis hin zur grossen Festtafel, eingedeckt mit original Porzellan & Besteck.

Heutzutage können sich verliebte Paare ganz feierlich im malerischen Vestibül mit bis zu 18 Personen im Schloss Paretz standesamtliche trauen lassen.

Schlosspark & Nickender Milchstern

Parkring 1, 14669 Ketzin, DE

Ein schöner Schlosspark benötigt vor allem eines: Einen engagierten Gärtner.

So war es ein Glück für Paretz, dass König Friedrich Wilhelm III. 1796 den mehrfach mit der Auszeichnung „Königlichen Dänischen Hausgesellschaft“ gelernten Gärtner David Garmatter als königlichen Hofgärtner engagieren konnte.

Aber auch Besucher können Glück haben:

Nur zwischen Mitte April und Ende April gibt der Schlosspark Paretz eine weitere Überraschung preis. In dieser Zeit blüht der mittlerweile selten gewordene "Nickende Milchstern" auf fast allen Wiesen im Schlosspark.

In dieser Zeit haben Sie die Chance den ehemaligen Kastellan des Schlosses Paretz, Matthias Marr, anzutreffen. Seit vielen Jahren erklärt Herr Marr kleinen und großen Besuchern geduldig die besondere Bedeutung der Pflanze, welche seit der Barockzeit in Parkanlagen angepflanzt wurde und natürlich auch allen anderen Sehenswürdigkeiten im Garten, Schloss und ganz Paretz.

Grottenberg & Tempelchen im Schlosspark

Paretz Hofer Straße 6, 14669 Ketzin, DE

Der Grottenberg samt kleiner griechischer Tempelrunine gilt als wichtigster Punkt im Schlosspark vom Schloss Paretz, prominent am südöstlichen Dorfeingang gelegen. Er ist, von der Hauptstadt kommend, noch weit vor den beiden Torhäusern, sichtbar. Nach Wiederentdeckung, Ausgrabung 2013 und umfangreichen Restauration ab 2019 ist er seit dem 09.09.2021 für Besucher begehbar.

Mit seiner spielerisch versteckten Treppe an der linken Seite der Felsenhöhle und seinem rustikalen hölzernen Übergang begeistert er Jung und Alt, auch wenn die einst prachtvoll verzierte Muschelgrotte heute ohne die Schalen der Meeresbewohner, aufgeklebten Spiegeln und Moosen auskommen muss.

Ursprünglich befand sich oben auf dem Grottenberg, mit hervorragendem Aus- und Weitblick, ein japanischer Pavillon. Ein Kleinod mit aufwendiger Bemalung, kostbaren Glasfenstern und einer aufwendigen Dachkonstruktion

Bei Besuchern von Paretz sind seither der Aussichtspunkt, die Grotte und das Tempelchen neue Lieblingsplätze, wie einst für Königin Luise, Königin von Preußen.

Amtshaus Paretz

Parkring 2, 14669 Ketzin, DE

Das Amtshaus Paretz wurde für den königlichen Amtsmann und zugleich Pächter des königlichen Gutes gebaut. Gleich neben dem Schloss Paretz gelegen war es seinerzeit eines der repräsentativsten Häuser im Dorf.

Seit seiner denkmalgerechten Sanierung im Jahr 2020 bietet es, innen neu aufgeteilt, in neun individuellen, hochwertigen Mietwohnungen ein Zuhause für Neuparetzer.

Noch heute hat man von der Paretzer Scheune einen guten Blick auf das Amtshaus. Zur Zeit seiner Erbauung, und damit vor Anhebung der vorbeiführenden Straße auf ein höheres Niveau, muss es in seinen Proportionen noch um einiges stattlicher gewirkt haben.

Das belegen auch die im "Paretzer Skizzenbuch" erhaltenen farbigen Zeichnungen der Frontseite, welche bei der Rekonstruktion eine wichtige Hilfe waren.

Paretzer Scheune

Werderdammstraße 1, 14669 Ketzin, DE

Die ehemalige Paretzer Gutsscheune liegt ebenfalls zentral im denkmalgeschützten Dorfensemble mitten in Paretz. Bis zum Jahr 2009 wurde die Scheune vorwiegend landwirtschaftlich genutzt und bot gelegentlich reichlich Platz zum Tanzen und Feiern beim jährlichen Scheunenfest oder den (legendären) historischen Erntefesten.

Seit 2011 ist die denkmalgerecht sanierte Paretzer Scheune eine beliebte Eventlocation und Raum für Begegnungen. Sie eignet sich besonders für Tagungen, Kongresse und Firmenfeiern.

Auch Konzerte, Theateraufführungen und Seminare, sowie Veranstaltungen lokaler Vereine finden regelmäßig vor begeistertem Publikum statt.

In den Sommermonaten bieten der monatliche stattfindende rustikale Hofmarkt, sowie das Mittwoch nachmittags geöffnete Scheunencafé einen zusätzlichen, geschätzten Anlass für einen Besuch in Paretz.

Mehlwaage ⟡ Spritzenhaus ⟡ Leiterschauer

Werderdammstraße 3, 14669 Ketzin, DE

Zwischen 1798 und 1805, genauer kann man das leider nicht sagen, wurden Mehlwaage und Spritzenhaus, die beiden äusseren Gebäude links und rechts, vom renommierten Architekten David Gilly (1748-1808) gestaltet.

Für die Verbindung der beiden kleinen Gebäude entwarf er eine grosszügige Überdachung, um darin Materialien und Ausstattung der Paretzer Feuerwehr an zentraler Stelle im Ort zu lagern. Dies waren vor allem Leitern und Schläuche der Feuerwehr, welche so direkt neben der Feuerspritze im Spritzenhaus schnell zugänglich waren. Fortan wurde der Bereich "Leiterschauer" genannt.

Leider wurde der Leiterschauer in den Jahren um 1900 abgerissen und die beiden Gebäude Mehlwaage und Spritzenhaus verfielen mit der Zeit.

Erst nach der Wende engagierte sich der "Verein Historisches Paretz e.V.". Die Mitglieder sanierten die beiden Häuschen denkmalgerecht und rekonstruierte den Leiterschauer originalgetreu nach alten Unterlagen aus dem "Paretzer Skizzenbuch".

Heutzutage werden die Tore beider Häuschen an den Wochenenden tagsüber geöffnet und Besucher sehen in der Mehlwaage links eine kleine Ausstellung für historische landwirtschaftliche Geräte samt einer beeindruckenden Erntekrone und im Spritzenhaus rechts einen alten Löschanhänger der Paretzer Feuerwehr.

Storchenhof Paretz

Werderdammstraße 12, 14669 Ketzin, DE

Der heute wieder liebevoll restaurierte und vollständig denkmalgeschützte Vierseitenhof diente mit dem aufkommenden “Luisen-Tourismus” ab 1912 als “Gasthof zum Prinzen Heinrich” und von 1918 bis 1942 als “Gasthof zur Linde”. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Hof als Lazarett genutzt, danach für einige Jahre als Standesamt. In der DDR-Zeit gab es hier eine kleine private Landwirtschaft. Nach den Umbrüchen des Jahres 1989 wurde es immer stiller auf dem Hof.

Erst im Jahre 2002 zog eine Familie mit einer kleine Zahl von Pferden und andere Hoftieren ein. Auch die Störche kamen wie jedes Jahr auf das Scheunendach zurück, weshalb Familie dem ganzen Hof kurzerhand den Namen “Storchenhof” gab.

Heute bietet der "Storchenhof Paretz" alle Möglichkeiten für eine traumhafte ländlich-romantische Hochzeitsfeier. Ein riesiges Scheunendach, Scheune und ein kleiner Saal sind ebenso vorhanden wie eine Aussenbar, ein grosser Innenhof, eine gemütliche Ecke für ein grosses Lagerfeuer, ein Voltigierplatz, ein Sandkasten für die Kleinsten in Sichtweite der Hochzeitstafel und vieles mehr.

Allein unter dem Scheunendach lässt es sich in den warmen Monaten von Mai bis September hervorragend mit 80 bis 160 Personen feiern. Für Musik und Tanz steht zusätzlich der festliche Saal zur Verfügung und Gäste, die es ein wenig ruhiger wünschen, können den Abend ganz entspannt gemütlich am Lagerfeuer ausklingen lassen.

Der Hof ist in Privatbesitz und nicht für Besucher geöffnet.

Eiskeller

Parkring 8, 14669 Ketzin, DE

Der historische Eiskeller im ehemaligen Gutsgarten ist der letzte erhaltene Eiskeller in Paretz. Auch er liegt nicht weit vom Schloss Paretz entfernt und reicht bis unter die Erde um die natürliche vorhandenen, tieferen Temperaturen von durchschnittlich 8 - 10 Grad zu nutzen. Schattenspendende Bäume und dichte Sträucher halfen, den Eingang im Schatten zu halten.

Um 1800 gab es insgesamt drei "Eisgruben", welche vom Königshof in Paretz genutzt wurden, wobei eine weitere dem Rohrhaus Paretz auf dem Mühlenberg als Unterbau diente.

Der einfache aber durchdachte Aufbau eines Eiskellers war stets effektiv, um im Winter aus Seen und Flüssen "geerntetes" Eis bis in die warmen Monate haltbar zu lagern. So waren die Eiskeller stets das "Eisfach" und auch "Kühlschrank", um Obst, Fleisch oder Fisch länger bevorraten zu können.

Im restaurierten Eiskeller Paretz, nur wenige Schritte vom öffentlichen Parkplatz entfernt, kann heute - im Sommerhalbjahr täglich - eine kleine Ausstellung zur Architektur, Funktion und eine Auswahl an altertümlichen Werkzeugen besichtigt werden.

Rohrhaus & Luisenpforte (nicht erhalten)

Parkring 13C, 14669 Ketzin, DE

Das Rohrhaus war einst ein ganz magischer Ort, den Königin Luise von Preußen besonders liebte.

Regelmäßig, so ist es überliefert, hat Sie das auf dem Hügel, dem Mühlberg ganz nahe bei Schloss Paretz, stehende entzückende Gebäude mit gotischen Fensterbögen, verkleidet mit Rohrschilf und liebevoll verziert, aufgesucht.

Damals, noch ohne hoch aufragenden Bäume, muss ihr von dieser Stelle aus eine überwältigender Blick in die Ferne möglich gewesen sein.

Selbst heute lässt sich, nur in der Winterzeit, wenn die Bäume nicht belaubt sind, durch das dichte Geäst erahnen, wie weit man früher schauen konnte.

Das Rohrhaus suchte Königin Luise auch am Abend des 18. Mai 1820, ihrem letzten Aufenthalt in Paretz vor Ihrem Tod auf, um von dort den Blick in die Ferne und den Sonnenuntergang zu genießen, bevor Sie nur vier Wochen später, am 19. Juli 1810, nach kurzer Krankheit auf Schloss Hohenzieritz verstarb.

Zu Ihrem Gedenken ließ König Wilhelm der III. an dieser Stelle im folgenden Jahr 1811 ein eisernes Tor, später liebevoll "Luisenpforte" genannt, am Weg zum Rohrhaus hinauf errichten, welches er von Martin Friedrich Rabe entwerfen ließ.

Leider haben weder das Rohrhaus (abgerissen 1903) samt des darunterliegenden weiteren Eiskellers, noch die Luisenpforte (erst beschädigt dann abgebaut in 1920) die Zeit überstanden.

Nur die Lage der Wände vom Rohrhaus sind heute, nachempfunden durch Ziegelsteine, oben auf dem Hügel noch zu erahnen und eine Gedenktafel weisst auf die Stelle hin, an welcher von 1811 bis 1920 die Lusienpforte einst gestanden hat.

Paretzer Mühle

An der Mühle 6, 14669 Ketzin, DE

Ein "Mühlenberg" ohne Mühle, aber eine Mühle ohne "Mühlenberg"?

Ja, das gibt es in Paretz. Denn natürlich stand die Paretzer Windmühle einst auf dem Mühlenberg. Da aber der Architekt David Gilly bei der kompletten Neugestaltung des Dorfes ganz andere Pläne hatte kam alles anders. Der Mühlenberg, ganz dicht am geplanten Schloss Paretz gelegen, sollte als Aussichtspunkt für Königin und König hergerichtet werden. Als Schutzhütte plante er dafür das Rohrhaus und damit musste die Windmühle kurzerhand umziehen.

Die um 1800 errichtete Mühle brannte im Jahr 1893 ab. Eine neue Mühle wurde gebaut, so dass der Mühlbetrieb bis 1958 fortgesetzt werden konnte. Leider verfiel die Mühle in den darauf folgenden Jahren und erst mit dem Schlossergeselle Schwetzke aus Teltow und später dem Mühlenbauer Zecher aus Wittenburg konnte, mit Hilfe vieler Freunde und Unterstützer, die Mühle wieder aufgebaut werden.

Leider kann die Mühle nicht voll funktionsfähig instand gesetzt werden, aber der Inhaber und der Verein "Freunde der Paretzer Mühle e.V." erhalten und pflegen das Denkmal.

Theodor Fontane ⟡ Die Fontaneroute

14669 Ketzin, DE

Bereits der bekannte Schriftsteller, Journalist und Kritiker Theodor Fontane besuchte Paretz in den Jahren 1861, 1869 und 1870. Die Eindrücke seiner Wanderungen hielt er in seinen bekannten fünfbändigen Ausführungen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" fest und schrieb über Paretz:

„Von Ütz nach Paretz ist noch eine gute halbe Meile. An einem Sommernachmittag ein entzückender Spaziergang. Der Weg führt durch Wiesen rechts und links; der Heuduft dringt von den Feldern herüber und vor uns ein dünner, sonnendurchleuchteter Nebel zeigt uns die Stelle, wo die breite, buchten- und seenreiche Havel fließt. Paretz selbst verbirgt sich bis zuletzt. […] wir sind am Ziel:

links das Schloß, ein langgestreckter, schmuckloser Parterre-Bau mit aufgesetztem niedrigen Stock, rechts eine Gruppe alter Eichen und ihnen zur Seite die gotische Kirche des Dorfes. Über die Straße hin grüßen sich beide.“

⟢ Theodor Fontane ⟣

Dorfkirche Paretz

Parkring 7, 14669 Ketzin, DE

Die Ursprünge der Dorfkirche Paretz stehen in Ihren engsten Grundmauern des Chors bereits seit 1200. Erst in den Jahren 1797 und 1798 wurde die Kirche vollständig umgebaut und neu gestaltet. Dafür verpflichtete der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm III. den Architekten David Gilly, Baumeister Martin Friedrich Raabe sowie den Hofmarschall des Kronprinzen, Valentin von Massow.

Die Kirche gilt als die vermutlich erste preußische Dorfkirche im Stile der Neugotik. Im Laufe der Geschichte wurde die kleine Kirche noch mehrfach umgebaut bis sie zwischen 1983 und 1985 im äusseren Erscheinungsbild nach den erhaltenen Skizzen von 1797/1798 wiederhergestellt wurde.

Später fanden sowohl 2005 als auch in den Jahren 2008-2010 weitere Restaurierungsarbeiten statt bei denen auch das Innere der Dorfkirche denkmalgerecht nach alten Unterlagen rekonstruiert werden konnte.

So kann die kleine Kirche von rund 100 Gästen im Rahmen eines Gottesdienstes beschuh werden.

Heutzutage können sich verliebte Paare gleich um die Ecke der Hochzeitslocation Storchenhof Paretz, im Herzen des Dorfes Paretz, kirchlich trauen lassen.

Gotisches Haus Paretz ⟡ Restaurant & Biergarten

Parkring 21, 14669 Ketzin, DE

Die Gaststätte "Gotisches Haus Paretz", direkt am Kirchpark mitten im Dorf Paretz gelegen, war einst die königliche Schmiede des Dorfes.

Auf Grund der beeindruckenden Architektur, gestärkt durch die neugotische Fassade mit seinen Spitzfenstern, erregte das Gotische Haus Paretz zu jederzeit Aufmerksamkeit.

Schon frühzeitig, nachdem die Nutzung als Schmiede aufgegeben wurde, kam daher die Idee auf, den zahlreichen Besuchern von Paretz an dieser idyllischen Stelle, mit Blick auf die Parkanlage, Speisen & Getränke anzubieten.

So wurde die Gaststätte "Gotisches Haus Partez" seit den 20er Jahren zunehmend ein beliebtes Ausflugsziel für Radler und für "Autler", wie es historische Postkarten belegen.

Heute erfrischen sich Besucher und Gäste nach einem Rundgang durch den historischen Dorfkern und einem Besuch im Museum "Schloss Paretz" bei schönem Wetter im großzügigen und schattigen Biergarten oder stärken sich im Restaurant.

Torhäuser von Paretz

Paretz Hofer Straße 2, 14669 Ketzin, DE

Von Berlin über Ütz ankommend werden Besucher nach dem schon von weitem sichtbaren Grottenberg von zwei Torhäusern begrüsst, welche sich links und rechts direkt an der Straße befinden.

Ursprünglich wurden diese niedlichen Häuschen einmal als Schafstall und gegenüberliegend als Haus für den Schäfer genutzt.

Um so mehr freuen wir uns, dass seit 2020 in den Sommermonaten wieder Schafe in Paretz mitten im Kirchgarten grasen und so auf natürliche Weise helfen, den Park zu "mähen".

Heute sind die beiden Torhäuser als Wohnhäuser hergerichtet und befinden sich in Privatbesitz.

Schöpfwerk ⟡ Schleuse ⟡ Trafoturm

An der Schleuse 1, 14669 Ketzin, DE

Die Paretzer Schleuse samt Pumpenhaus liegt direkt am Paretz-Nauener Kanal, nur 500 m südöstlich vor dem Ortsschild Paretz.

Zum historischen Ensemble gehören auch das Schleusenwärterhaus (heute Heimat für die "Akademie Paretz"), sowie der Trafo-Turm.

Ab 1718 begann man, den Wünschen König Friedrich Wilhelm I. von Preußen folgend, die Havelniederungen im Havelbogen westlich von Berlin landwirtschaftlich nutzbar zu machen.

Im sogenannten Havelländischen Luch, zwischen Rathenow und Falkensee, lagen viele regelmäßig überschwemmte Flächen brach, welche es durch eine Vielzahl von Be- und Entwässerungsgräben in fruchtbares Ackerland zu wandeln galt. Durch Drainagen gelang es das Wasser am tiefsten Punkt zu sammeln. Nun musste es über einen Kanal mit höherem Wasserstand abgeleitet werden.

Dazu wurde, gleich neben der Paretzer Schleuse, ein leistungsstarkes Schöpfwerk gebaut. Angetrieben wurde es von Elektromotoren und erreichte eine stattliche Förderleistung von 22.000 m³. Dadurch konnten rund 500 km² Land zusätzlich als Ackerflächen nutzbar gemacht werden - ein voller Erfolg.

Im Verlauf der Geschichte wurde die Funktion des Schöpfwerks in den siebziger Jahren durch zwei Unterwasserpumpen ersetzt. Glücklicherweise blieben die original Motoren, Getriebe und die technische Ausstattung weitgehend unangetastet erhalten.

So konnte 2006 der Verein historisches Paretz e.V. das Pumpenhaus, dank Spenden und dem Engagement seiner Mitglieder, denkmalgerecht sanieren.

Heute ist es ein beeindruckendes technisches Denkmal der Zeitgeschichte.

Üblicherweise kann das Schöpfwerk am "Tag des offenen Denkmals" besichtigt werden.