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Das Rohrhaus war einst ein ganz magischer Ort, den Königin Luise von Preußen besonders liebte.
Regelmäßig, so ist es überliefert, hat Sie das auf dem Hügel, dem Mühlberg ganz nahe bei Schloss Paretz, stehende entzückende Gebäude mit gotischen Fensterbögen, verkleidet mit Rohrschilf und liebevoll verziert, aufgesucht.
Damals, noch ohne hoch aufragenden Bäume, muss ihr von dieser Stelle aus eine überwältigender Blick in die Ferne möglich gewesen sein.
Selbst heute lässt sich, nur in der Winterzeit, wenn die Bäume nicht belaubt sind, durch das dichte Geäst erahnen, wie weit man früher schauen konnte.
Das Rohrhaus suchte Königin Luise auch am Abend des 18. Mai 1820, ihrem letzten Aufenthalt in Paretz vor Ihrem Tod auf, um von dort den Blick in die Ferne und den Sonnenuntergang zu genießen, bevor Sie nur vier Wochen später, am 19. Juli 1810, nach kurzer Krankheit auf Schloss Hohenzieritz verstarb.
Zu Ihrem Gedenken ließ König Wilhelm der III. an dieser Stelle im folgenden Jahr 1811 ein eisernes Tor, später liebevoll "Luisenpforte" genannt, am Weg zum Rohrhaus hinauf errichten, welches er von Martin Friedrich Rabe entwerfen ließ.
Leider haben weder das Rohrhaus (abgerissen 1903) samt des darunterliegenden weiteren Eiskellers, noch die Luisenpforte (erst beschädigt dann abgebaut in 1920) die Zeit überstanden.
Nur die Lage der Wände vom Rohrhaus sind heute, nachempfunden durch Ziegelsteine, oben auf dem Hügel noch zu erahnen und eine Gedenktafel weisst auf die Stelle hin, an welcher von 1811 bis 1920 die Lusienpforte einst gestanden hat.