Rund um die St. Rochus Kirche Zirndorf

Stadtführung Pfarrhof 1, 90513 Zirndorf, DE

Rund um St. Rochus

Autor: Evang.-Luth. Kichengemeinde Zirndorf

Aktuelles | Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Zirndorf

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13 Stationen

1. Pfarrhaus

Pfarrhof 1, 90513 Zirndorf, DE

Das 1555 erbaute erste Pfarrhaus wurde im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt. 1710 wurde es deshalb abgetragen und an gleicher Stelle das jetzige erste Pfarrhaus errichtet. Es diente bis in die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts als Wohnsitz für die Familie des ersten Pfarrers in Zirndorf und als Sitz der Kirchengemeindeverwaltung (Pfarramt). Durch den Einsatz von starken Insektenschutzmitteln wurde es aber unbewohnbar. Nach zwei aufwendigen Sanierungen ist es heute wieder Sitz des evangelischen Pfarramtes, des Dekanatsbezirkes Fürth-Süd und einigen Gruppenräumen für die kirchengemeindliche Arbeit.

Evangelisches Gemeindehaus

Pfarrhof 3, 90513 Zirndorf, DE

1983 wurde das Evangelische Gemeindehaus eingeweiht. Es ist Treffpunkt der Gruppen und Kreise der evangelischen Kirchengemeinde. Vorher diente das Areal als Pfarrgarten für die Familie des ersten Pfarrers. Obst- und Gemüseanbau waren mit eine der notwendigen "Lebensgrundlagen" für die Pfarrfamilie.

2. Pfarrhaus

Pfarrhof 2, 90513 Zirndorf, DE

Das jetzige zweite Pfarrhaus entstand im Jahre 1908 als Wohnung für den 2ten Pfarrer von Zirndorf und seiner Familie. Ursprünglich befand sich hier das erste Zirndorfer Schulhaus, das die Gemeinde 1618 errichtet. Es wurde aber bereits 1632 während des Dreißigjährigen Krieges in Brand gesteckt und eingeäschert. 1670 wurde dann an gleicher Stelle ein zweites Schulhaus gebaut, das Aber ab 1718 bereits dem Kaplan als Wohnung diente.

(Ehemalige) Synagoge

Kleinstraße 2, 90513 Zirndorf, DE

Im Januar 1685 erlaubte der Ansbacher Markgraf der Judengemeinde von Zirndorf den Bau einer Synagoge. Das Gebäude entstand im Laufe des Jahres 1685 und wurde dann seiner Bestimmung übergeben. Die Pogromnacht von 1938 überlebte die Synagoge nur, da bei einem Brand auch die nahe stehenden umliegenden Gebäude in Gefahr gerieten. Das Anwesen und die Synagoge wurde von der jüdischen Gemeinde 1942 an die Stadt Zirndorf verkauft. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde ein Teil des Gebäudes vom Bayerischen Roten Kreuz genutzt. Heute wird das Haus als Ergo-Praxis genutzt. Zwei Gedenktafeln erinnern an das Schicksal der jüdischen Gemeinde in Zirndorf.

Brauerei Zirndorf

Rote Straße 8, 90513 Zirndorf, DE

Nach den schlimmen Folgen des Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648) setzte der Markgraf von Brandenburg-Ansbach im Jahr 1674 mit der Errichtung des Hochfürstlichen Brauhauses in Zirndorf ein bedeutsames Zeichen für den wirtschaftlichen Aufstieg des Ortes. Am 23. Juli 1674 wurde in der neuen Brauerei Zirndorf der erste Sud Bier gebraut. Das Brauhaus entwickelte sich sehr gut, so dass Mitte des 18. Jahrhunderts das neue Sudhaus entlang der Roten Straße errichtet wurde. Ebenfalls in der Mitte des 18. Jahrhunderts entstand an der Kleinstraße ein zweigeschossiger Quaderbau, der mit als Wohnung für den Braumeister und seiner Familie diente. 1791 wurde die Brauerei preußischer Staatsbesitz. Die Königlich Preußische Regierung in Ansbach verkaufte das Zirndorfer Brauhaus 1797 an Privatpersonen, die die Brauerei weiter betrieben. Heute ist die Braustätte im Besitz der Tucher Bräu KG.

Schlösschen

Rote Straße 3, 90513 Zirndorf, DE

Das sogenannte Schlösschen ist ein historisches Fachwerkhaus in Zirndorf. Das langgestreckte Traufsteinhaus mit Aufzugsdächlein wurde um 1674 als Übernachtungsquartier des Markgrafen von Ansbach erbaut. Unmittelbar daneben befinden sich noch die Wohngebäude der Bediensteten, Pferdeställe und eine Brauerei.
Das Erdgeschoss wurde komplett in Sandstein erstellt, was bei herrschaftlichen Bauten in dieser Gegend durchaus üblich war. Das Obergeschoss ist eine reich verzierte Fachwerkkonstruktion. Auch das breite Zwerchhaus ist mit genasten Andreaskreuzen, Feuerböcken und Schnitzereien mit Halbsäulen reich verziert.

Schmiede

Hauptstraße 14, 90513 Zirndorf, DE

Direkt links neben dem Schlösschen findet man die 1306 erstmals erwähnte Zirndorfer Huf- und Wagenschmiede. Sie gehört zu den ältesten Gebäuden Zirndorfs und wurde erst 1974 geschlossen. Heute befindet sich dort ein Feinkostladen.

Kantoratshaus

Kirchenplatz 3, 90513 Zirndorf, DE

1737 wurde das sogen. "Kantoratshaus" errichtet. Im 1. Stock wohnte der Kantor (Kirchenmusiker), der zugleich Schulmeister war. Das Erdgeschoss diente deshalb als Klassenraum. Hier wurden die älteren Schüler unterrichtet, vergleichbar der heutigen Mittelschule.
1948 wurde hier der bedeutende sozialdemokratische Politiker und Reichstagsabgeordneter Karl Grillenberger geboren. Sein Vater war hier kurzzeitig als Lehrer eingesetzt. Heute wird das Gebäude vorrangig vom Kunstverein Zirndorf für Ausstellungszwecke genutzt.

Kirchhofmauer

Rote Straße 6, 90513 Zirndorf, DE

In der Roten Straße sind noch Reste der ehemaligen Kirchhofmauer zu sehen. Diese wurde um 1400 als hohe Mauer aus Buckelquadern um den gesamten Kirchen- und Friedhofsbereich errichtet. Zweck der Mauer war es unter anderem, die Einwohner Zirndorfs und ihr Hab und Gut in Kriegszeiten zu schützen. Vor allem galt es natürlich, das Leben zu retten, aber es mussten auch Lebensmittel und Vieh im befestigten Kirchhofbereich untergebracht werden. So wurde aus der unbefestigten Kirche eine sogenannte Wehrkirche.

Kirchturm

Kirchenplatz 3, 90513 Zirndorf, DE

Im Jahr 1388 zerstörten im Rahmen des Krieges zwischen den Schwäbischen Städten und den süddeutschen Fürsten Nürnberger Söldner die dem Burggrafen von Nürnberg gehörende Burg auf der Alten Veste. Dabei wurden auch die umliegenden Dörfer niedergebrannt. Zirndorf gehörte sicherlich dazu.
Die Zirndorfer zogen aus dieser Katastrophe die entsprechenden Konsequenzen und begannen - um gegen künftige Überfälle gewappnet zu sein - damit, ihre Kirche zu einer Wehrkirche auszubauen. Der gesamte Kirchenbereich wurde mit einer Mauer umgeben. Um aber eine drohende Gefahr rechtzeitig erkennen zu können, errichteten die Zirndorfer gleichzeitig mit der Ummauerung einen neuen Kirchturm, der auch als Aussichtsturm fungierte, von dem man weit ins Land hineinschauen und rechtzeitig herannahende Feinde erkennen konnte.
Dieser Turm wurde der wesentlich älteren Westfassade der Kirche vorgeblendet. Er besitzt vier Geschosse und weist bis zum Dachansatz eine Höhe von 28 m auf. Die ursprüngliche Turmspitze bestand aus einer hochgezogenen Pyramide umgeben an den Ecken von vier kleinen Türmchen.
Im Jahre 1783 hat während eines schweren Gewitters ein Blitz die Turmspitze stark beschädigt. Man musste sie abtragen und durch ein Notdach ersetzen.
Erst fünf Jahre später erging die markgräfliche Order, den Turm wieder vollständig herzustellen.
Und nun erhielt der Kirchturm von St. Rochus seine heutige Form, ein barockes achteckiges gerundetes Dach mit schwarz glasierten Ziegeln, eine begehbare Laterne mit Kupferkuppel, darüber einen silbernen Knopf zur Aufbewahrung von Dokumenten zur Baugeschichte, und schließlich einer Wetterfahne mit man hat aus dem Unglück gelernt einem Blitzableiter.

Kirchenplatz

Kirchenplatz 3, 90513 Zirndorf, DE

Zum Schutz vor kriegerischen Auseinandersetzungen wurde im 14 Jahrhundert gesamte Kirchenbereich mit einer Mauer umgeben. Der Eingang in diese Befestigungsanlage war dort, wo sich noch heute der Hauptzugang zum Kirchplatz (links vom später errichteten Mesnerhaus) befindet. Den Eingangsbereich bildete ein Torturm, in dessen Obergeschoss der Totengräber seine Wohnung hatte. Ein Teil des Kirchplatzes wurde auch als Gemeindefriedhof genutzt, wie es auf alten Stichen noch zu sehen ist.
Als die Gemeinde stark wuchs wurde der Friedhof auf dem Kirchenplatz zu klein und 1837 wurde ein neuer Friedhof an der Nürnberger Straße eingeweiht.

Die vier Grabplatten (Epitaphe) von den in Zirndorf verstorbenen Prodekanen an der Außenmauer der Kirche weisen auch darauf hin, dass der Platz um die Kirche früher die Begräbnisstätte für die Gemeinde war. Als Epitaph wird ein typischerweise in oder an einer Kirche angebrachtes Gedächtnismal für einen Verstorbenen bezeichnet. Epitaphe befinden sich im Unterschied zum Grabmal nicht an der Bestattungsstelle direkt.

Auf dem Kirchenplatz stehen sich zwei Denkmäler gegenüber. Das erste Denkmal auf dem Kirchenplatz wurde am 21. Mai 1876 eingeweiht. Es wurde von der Kirchengemeinde gestiftet und war den getöteten Soldaten des „Deutsch-Französischen Krieges von 1870–1871 gewidmet. Das zweite Denkaml wurde am 20. Oktober 1912 eingeweiht. Es ist aus französischem Kalkstein. Die Reiterstatute zeigt den heiligen Georg als Drachentöter. Das Denkmal ist eine Stiftung von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Zirndorf.

Mesnerhaus

Kirchenplatz 1, 90513 Zirndorf, DE

1748 entstand das zunächst nur einstöckige Gebäude, das sogen. "Mesnerhaus". Erst im Jahr 1836 wurde auf dieses Bauwerk noch ein weiteres Stockwerk aufgesetzt.
Das Mesnerhaus diente viele Jahre als Wohnung des Mesners und seiner Familie (1. Stock). Er war zugleich Lehrer für die jüngeren Schüler, vergleichbar einer heutigen Grundschule. Der gemeinsame Klassenraum befand sich im Erdgeschoss.
Heute wird das Gebäude als Eine-Welt-Laden-Verkaufsstelle und als Privatwohnung genutzt.

St.Rochus-Kirche

Pfarrhof 1, 90513 Zirndorf, DE

Den Kirchenplatz beherrscht das älteste Gebäude von Zirndorf: die St. Rochus-Kirche.
Die Anfänge der Kirche liegen im Dunkel. Der erste schriftliche Hinweis kommt aus dem Jahr 1306, jedoch muss schon vor 1075 eine Kirche in Zirndorf gestanden haben.
Die älteste Jahreszahl findet man am Turm, der 1412 an das mittelalterliche Langhaus angebaut wurde. Das Seitenschiff wurde um 1460 angegliedert, der Chorraum 1510 nach Osten erweitert.
Die Ausbaustufen der Kirche lassen sich an verschiedenen Stellen außen und innen nachweisen.
Die Ausstattung von St. Rochus wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Barockstil erneuert. Der Altar wurde 1726 gestiftet, die Kanzel um 1720, die Bilder an den Emporen 1714 gemalt. Neue Emporen und eine Loge für den Patronatsherren vervollständigen das Bild.
Wenn Sie die Kirche durch den Turm betreten, fällt Ihr Blick zuerst auf den Altar.
Christus am Kreuz wird in der Mitte dargestellt, zu seinen Füßen befinden sich Maria, Maria Magdalena und der Jünger Johannes, Elias links steht für die Prophetie, Moses rechts für das Gesetz,
Die Engel mit den Leidenswerkzeugen schweben darüber. Über dem Kreuz Gottvater, der auf seinen Sohn deutet. Darüber wiederum der Heilige Geist, dargestellt in einer Taube.
Der Taufstein stammt aus dem 19. Jahrhundert.
An der Südseite ist die Kanzel angebracht, umgeben von Figuren der vier Evangelisten und einer Christusdarstellung. Auf dem Schalldeckel steht eine Figur des Auferstandenen.
Johannes der Täufer über dem Haupteingang weist auf den Altar hin.
Die 44 Bilder an den Emporen wurden zumeist nach Vorlagen des Matthias Merian gemalt. Sie zeigen Szenen aus dem Alten und Neuen Testament, oft in interessanter Kombination.
Der Prospekt der Orgel und der Vororgel ist geschmückt mit musizierenden Engeln, symbolhaften Früchten und Blattwerk.
Wie an der Orgel befinden sich auch an anderen Kunstwerken Hinweise auf Stifter und Stifterinnen.

Treten sie ein und entdecken sie die Schätze der St. Rochus-Kirche.
Sie ist täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet.