Rundgang Ortshistorie Riederau

Stadtführung Seeweg-Süd 4, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Rundgang zur Ortshistorie von Riederau am Ammersee (heute ein Ortsteil von Dießen). Zur Verfügung gestellt von www.riederau.net, mit Unterstützung des Verschönerungsvereins Riederau 1902 e. V., dem Arbeitskreis der Heimatforscher des Ammerseegebietes e. V. und dem Archiv der Marktgemeinde Dießen. (C) 2021 - www.riederau.net - Stephan Widler

Autor: www.riederau.net

Riederau am Ammersee – Ortsrundgang

Riederau am Ammersee – Ortsrundgang

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22 Stationen

Dampfersteg und „Dietrich-Villa“

Seeweg-Süd 4, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Im Jahr 1900 erhielt Riederau seinen ersten Dampfersteg. Das Grundstück der 1899 errichteten „Dietrich-Villa“ reichte damals direkt bis an das Seeufer. Daher war der Dampfersteg anfangs nur über den Weg nördlich der „Dietrich-Villa“ zugänglich. Später erfolgte dann östlich des Grundstücks der „Dietrich-Villa“ die erste Aufschüttung mit Uferbefestigung.

Strandbad mit Pavillon

Seeweg-Süd 4, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Um das vorhandene Seeufer zu nutzen, pachtete der 1902 gegründete Verschönerungsverein Riederau den Grund der Floßlände von der Forstverwaltung und stellte wegen der steigenden Frequentierung nach und nach Badekabinen auf. ...
Das neue Strandbad mit dem prägnanten Pavillon wurde vom örtlichen Architekten Dipl. Ing. Heinz Kloepfer gestaltet. 1965 konnte mit den Bauarbeiten begonnen werden, die Kosten betrugen 573.000 DM. Am 30. Juni 1968 fand die offizielle Einweihungsfeier statt.
Aus Haftungsgründen widmete die Marktgemeinde Dießen 2019 das Strandbad Riederau in eine Badestelle um.

Seehaus (Curry's Inn)

Seeweg-Süd 22, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Von 1931 bis 1938 war hier am See, beim Bootshaus unterhalb der „Curry-Villa“, der Ankerplatz von Manfred Currys Motoryacht „Tiger“, dem zum Stromlinienboot umgebauten, ehemaligen Ammerseedampfer „Marie Therese“.
Aus dem Bootshaus wurde dann das Clubhaus eines Segelvereins.
Später das Restaurant „Curry‘s Inn“, betrieben von Manfred Currys Sohn Charly.
Heute befindet sich hier das Restaurant „Seehaus“ unter der Leitung von Hubert Houillot und seiner Tochter Sandrine.
Wegehinweis: An dem nahegelegenen Fußgängerüberweg queren wir die Bahnlinie. Dann gehen wir über den Parkplatz, queren die Staatsstraße St2055 und gehen den Fußweg über das Feld hinauf zum nächsten Wegpunkt „Seminarzentrum HVB (Curry-Villa / -Klinik)“.

Seminarzentrum HVB (Curry-Villa / -Klinik)

Curry Park 12, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Der Architekt Prof. Martin Dülfer errichtete 1899/1900 das damals sogenannte „Landhaus Curry-Reute“ für 45.000 Mark. Es wurde der Familiensitz von Mary Abby Curry, aus Boston/USA, und vier ihrer Söhne: Darunter der Maler Robert Franz Curry (Vater des Malers Eric Curry) und der Gelehrte Dr. Charles Emerson Curry (Vater von Dr. Manfred Curry).
Auf Einladung von Dr. Charles Emmerson Curry kam im Sommer 1915 der irische Freiheitskämpfer Sir Roger Casement nach Riederau. Er war 1915/1916 u. a. zu Gast in der Curry-Villa und hat dort sein politisches Vermächtnis geschrieben. …
Dr. Manfred Curry heiratete 1938 seine zweite Frau, die Opernsängerin Maria Hester-Hermkes, und bezog mit ihr 1939 das Anwesen. Er errichtete oberhalb des Wohnhauses das „Medizinisch-Bioklimatische Forschungsinstitut“ und lebte dort bis zu seinem Tode 1953. Seine Witwe Maria Hester-Curry errichtete noch im gleichen Jahr zusammen mit dem berufenen Nachfolger Dr. med. Hans Adolf Hänsche durch An- und Umbauten die „Curry-Klink“. … Die Curry-Klink bestand bis 1969. Sie wurde danach in das Curry-Haus-Hotel umgewandelt, das bereits im September 1972 wieder geschlossen wurde. Ab Mai 1973 beherbergten die Gebäude das Schulungsheim der ehemaligen HypoVereinsbank (HVB). Heute ist es das Seminarzentrum des HVB-Nachfolgers UniCredit-Gruppe.

Friedhof

Buchenweg 10, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Lange Zeit besaß die Gemeinde Rieden keinen eigenen Friedhof, die Bestattungen fanden in Dießen (oder in Holzhausen) statt. Erst 1961 wurde das Gelände des heutigen Friedhofs erschlossen und 1962 unter Bürgermeister Robert Weber die Aussegnungshalle nach den Plänen des Architekten Heinz Kloepfer errichtet.
Auf dem Friedhof finden sich unter anderem die Grabstätten von: Richard Trunk (Komponist) † 1968, Hedda Hawlitzek (Malerin) † 1974, Gustav Hassenpflug (Architekt und Designer) † 1977, Hans von Hattingberg (Maler) † 1980, Hans Heinrich Graf von Schweinitz (Maler) † 1982, Fred Weyrich (Musikproduzent) † 1999, Maria Hassenpflug (Malerin) † 2010.

Ammerseehäuser (Schwestern- & Genesungsheim)

Ringstraße 52, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Altbau errichtet vor 1920 als "Christl. Erholungsheim" der Inneren Mission Augsburg, ab 1934 "Schwesternheim", mittlerweile abgebrochen. Neubau errichtet 1953. Heute Tagungs- und Gästehaus "Die Ammerseehäuser" der Gemeinschafts-Diakonissen-Mutterhaus Hensoltshöhe.

Evang. Weggenossenheim

Römerweg 7, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Errichtet um 1910/1920 als „Augsburger Weggenossenheim“, gehört um 1930 zum "Ev. Verband der weiblichen Jugend Deutschlands“, dann „Evang. Weggenossenheim“, umgebaut 1961, heute evangelisches Jugend- und Familienhaus der Evang.-Luth. Gesamtkirchengemeinde Augsburg.

Kath. Kirche St. Petrus Canisius

Ringstraße 3, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Ehemals Haus Nr. 83. Die Grundsteinlegung war am 29. April 1928. Architekt Rupert Baumgartner (1928 verunglückt), danach Architekt Gustav Reuter, Murnau. Hebefeier (= Richtfest) war am 3.11.1928, Einweihung war am 28. Juli 1929 mit einem großen Festakt und einer Reliquie des Hl. Petrus Canisius, überlassen vom Bischof von Freiburg (Schweiz). Restaurierung 1977/1978, Umbauten 2004 und 2010.
Der Grundriss der Kirche hat eine Größe von 10 x 30 Meter, ohne Sakristei und Eingang. Der Turm hat eine Höhe von 30 Metern. Heute Filialkirche des Pfarramtes Mariä Himmelfahrt, Dießen.

Stohrerhof mit dem Getreidekasten

Neuwiese 5, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Denkmalliste: „D-1-81-114-84 - Neuwiese 2. Ehem. Bauernhaus, stattlicher Flachsatteldachbau mit Traufbundwerk, 2. Hälfte 18. Jh.; ehem. Getreidekasten, eingeschossiger Bau mit Zierbund überfangen, bez. 1695; in den Garten versetzt.“
Ehemals Haus Nr. 3, Hausname beim "Lenzbauer", auch beim "Oberbauer", Anwesen urkundlich erwähnt um 1580 "Thomas Riederauer".
Auf Betreiben des damaligen Landrates Bernhard Müller-Hahl kaufte der Landkreis 1966 das leerstehende Bauernhaus. Das Stohrerhof-Anwesen wurde 1971 durch den oben genannten Getreidekasten aus dem 17. Jahrhundert erweitert. Dieser stammte ehemals aus Pessenhausen/Rott und wurde dort ursprünglich vom Zimmermeister Veit Üblhör, Wessobrunn, errichtet. 1975 wurde im Stohrerhof das Bauernhofmuseum „Kreisheimatstuben“ eröffnet.
Ende 2004 hat der Landkreis unter Landrat Walter Eichner das Ende des Museums beschlossen, ein Jahr später das Anwesen an Privatpersonen verkauft. Der Stohrerhof ist heute im Privatbesitz und wurde zum Wohnhaus umgebaut.

Wohnhaus Seiboldstr. 28 (Judas-Thaddäus Hof)

Seiboldstraße 28, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Ehemals Haus Nr. 4, Hausname beim "Weber" oder "Stidlweber", zeitweise "Judas-Thaddäus-Hof". Anwesen urkundlich erwähnt um 1580: "Hans Riederauer, Söldner". Gehörte ab 1913 dem Maler August Backmund, ab 1953 dem Heraldiker Richard Kempf, nach dem die nahgelegene Kempfstraße benannte wurde. . Er hat das 1954 genehmigte Wappen der ehem. Gemeinde Rieden entworfen. Das Wohnhaus ist heute im Privatbesitz.
Wegehinweis: Wir bleiben wegen der Verkehrssicherheit auf dieser Seite der Seiboldstraße (St2055), gehen hinunter bis zum nächsten Wegpunkt „Ehem. Rathaus“, queren erst dort an der Ampel die Straße und gehen nach den Wegpunkten „Kindergarten (vormals Schulhaus)“ und „Kriegergedächtnisstätte“ die Seiboldstraße dann wieder ein Stück hinauf.

Ehemaliges Rathaus

St2055 20, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Ehemals Haus Nr. 6, später Seiboldstraße 21, heute Seiboldstraße 20.
Seit 1877 stand an dieser Stelle ein Schafstall, der 1912 dem ersten Rathausgebäude mit der Hausnummer 6 weichen musste.
Im Jahr 1934 wurde die Gemeinde Rieden zum Wohnsiedlungsgebiet erklärt. Durch die steigende Einwohnerzahl wurde die Errichtung eines neuen Rathauses notwendig. Nach den Plänen des Holzhausener Architekten Hans Holzbauer wurde 1937 hier im Ortskern von Riederau das Gemeindehaus errichtet. Vom Riederauer Maler Walter Koch wurden die Fensterumrahmungen mit Unterputzmalerei verziert und im Inneren das Uferbild geschaffen.
Bis zur Eingemeindung in die Gemeinde Dießen 1978 war das Riederauer Rathaus der Sitz der Gemeinde Rieden. Nach der Eingemeindung wurde es als Wohn- und Gewerbehaus genutzt. Bis März 2021 gab es hier eine Zweigstelle der Sparkasse Landsberg-Dießen.
Wegehinweis: An dieser Stelle überqueren wir die Seiboldstraße (St2055) an der Fußgängerampel.

Kindergarten (vormals Schulhaus)

Schulanger 4, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Ehemals Haus Nr. 143, später Schulstraße, dann Kindergartenstraße, dann Schulanger 4.
Das Schulhaus wurde hier 1949 erbaut und nach der Schulauflösung 1969 für den gemeindlichen Kindergarten genutzt, schließlich abgebrochen und 2004/2005 an dieser Stelle durch das neue "Kinderhaus Riederau" ersetzt.

Kriegergedächtnisstätte

Schulanger 4, 86911 Dießen am Ammersee, DE

1933 wurde an dieser Stelle ein „Monument“ des Münchner Bildhauers Karl Knappe zu Ehren des Nationalsozialismus errichtet. Nach dem Krieg hätte das Monument aufgrund der damals geltenden Militärgesetze abgetragen werden müssen und wurde daher 1949 nach Plänen des Bildhauers Theodor Georgii zum heutigen Erscheinungsbild umgestaltet. Die Gemeinde Rieden widmete das „Kriegerdenkmal“ den 21 Gefallene und 19 Vermissten des 2. Weltkrieges. 1956 wurde das Kriegerdenkmal durch den Münchner Bildhauer Ferdinand Hauk als „Kriegergedächtnisstätte“ mit vier niedrigen Steinkreuzen umgestaltet. Von Ferdinand Hauk stammt auch die „Vater-Lech“-Skulptur von 1952 an der Landsberger Karolinenbrücke.
2007 wurde das stark verwitterte Kriegerdenkmal durch den Soldaten-, Reservisten- und Kameradschaftsverein Dießen, mit Unterstützung des Bauhofs der Marktgemeinde Dießen, renoviert und auf ein neues Fundament gesetzt. Bei den Arbeiten am Sockel wurde darin die Urkunde der Grundsteinlegung aus dem Jahr 1933 gefunden.
Das Denkmal trägt heute die Inschriften:
oben: MÖGEN ALLE KRIEGSOPFER RUHEN IM HERRN UND ALLE LEBENDEN IN IHM DEN FRIEDEN FINDEN 1939-1945
unten: FERNER ZUM GEDENKEN DER KRIEGSOPFER 1914-1918

Gasthaus "Zur Pfeffermühle"

Seiboldstraße 23, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Anwesen urkundlich erwähnt um 1580: „Jörg Seytz", ehemals Haus Nr. 2, Hausname beim „Sepp", 1894 Abbruch des alten Kleinbauernhauses und Neubau, 1903 erneuter Abruch und Neubau einer Villa, um 1930 „Café-Restaurant Schmachtenberger“, ab Aug. 1933 „Café Günther", ab Nov. 1943 Volksschule, ab Mai 1945 Heim für Obdachlose, später „Café Seestern“, später Gaststätte „Pfeffermühle", später Restaurant „Susantha's", bis Anfang 2021 Gasthaus „Zur Pfeffermühle". Im Besitz der ehem. „Schloßbrauerei Mering“.

Bauernhaus Rogisterstr. 5

Rogisterstraße 5, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Ehemals Haus Nr. 1, Hausname beim "Unterbauer", Anwesen urkundlich erwähnt um 1580: "Hans Riederauer", heute Bauernhof der Familie Metzger.

Kapelle „Maria Hilf“

Rogisterstraße 6, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Denkmalliste: „D-1-81-114-85 Rogisterstraße 4. Kath. Kapelle Maria Hilf, Satteldachbau mit eingezogenem, halbrundem Chor und Dachreiter, 1796; mit Ausstattung.“
Ehemals Haus Nr. 5, renoviert 1926 und 1976/77, Privatkapelle der ersten vier Häuser.

Wilhelm-Präger-Haus (evang. Kirche)

Rogisterstraße 16, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Ehemals Haus Nr. 166. Mit einer Spende von 30.000 DM des Bäckermeisterehepaares Präger konnte 1952 die Stiftung für die Errichtung der evangelischen Kirche in Riederau ins Leben gerufen werden. 1954 wurde die Kirche dann nach den Plänen von Architekt Dipl. Ing. Handel, Weilheim, erbaut. Einweihung der Kirche war im gleichen Jahr, das Freizeitheim wurde 1955 eingeweiht und zu Ehren der Spender „Wilhelm-Präger-Haus“ genannt. Nach weiteren privaten Stiftungen erhält die Kirche 1956 ihre Glocke (Spende Fam. Ottilie Sturm) und 1957 eine Orgel. Heute ist die Kirche entwidmet und Bestandteil des Ferien- und Freizeitheim der evangelischen Jugend Weilheim.

Rogister-Haus

Rogisterstraße 18, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Denkmalliste: „D-1-81-114-119 - Rogisterstraße 18. Einfamilienhaus, eingeschossiger Satteldachbau mit verschaltem Giebel, von Architekt Max Fleissner, 1928; mit Ausstattung.“
Ehemals Haus Nr. 71. Die oben genannte „Ausstattung“ wird an anderer Stelle mit „einer bis ins Detail ausgebildeten einheitlichen Innenausstattung“ beschrieben. Heute ist das Gebäude dem Verfall preisgegeben.
Hermann von Rogister, geboren 1869 in München, Vater von Marie-Louise v. R. (Malerin), baut 1928 das oben benannte, erste Haus in der heutigen Rogisterstraße. Er überließ der Gemeinde später den benachbarten Grundstückskomplex zur Erbauung der evangelischen Kirche und des Freizeitenheim. H. v. Rogister starb 1947 in Bötersheim (Niedersachsen). Nach ihm wurde die Rogisterstraße benannt.

Wohnhaus Malerweg 21

Malerweg 22, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Ehemals Haus Nr. 104, heute „Am Malerweg“ 21. Hier lebte einst der Riederauer Maler Walter Koch. Der 1905 in Augsburg geborene Maler hat nicht nur das ehemalige Riederauer Rathaus künstlerisch gestaltet, er hat eine Vielzahl von Aquarellen geschaffen und seit 1927 Ausstellungen in Deutschland damit beschickt. 1939 wurde er einberufen und kehrte aus dem 2. Weltkrieg nicht zurück, er ist seit August 1944 in Rußland verschollen. Seine Witwe Käthe Koch hat sein Leben und seine Werke in dem Büchlein „Russisches Skizzenbuch“ verewigt.

Brunnen im Park (850 Jahre Riederau)

St2055 8, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Brunnen im Park, gegenüber Seiboldstraße 6. Errichtet 1977 zur Erinnerung an 850 Jahre Riederau (1126-1976) und anlässlich der Eingemeindung 1978 in die Marktgemeinde Dießen. Der Brunnen wurde von der ehemaligen Gemeinde Rieden mit einem Budget von 30.000 DM nach einem Entwurf des damaligen Landrates Bernhard Müller-Hahl gestaltet. Das entfachte seinerzeit eine erbitterte Debatte, weil lokale Bildhauer nicht in das Projekt eingebunden wurden.
Die Eingemeindung der bis dahin selbständigen Gemeinde Rieden, mit den Ortsteilen Rieden, Riederau, Bierdorf, St. Alban, Lachen und Romenthal, in die Marktgemeinde Dießen erfolgte unter Bürgermeister Theodor Seibold zum 01.05.1978.
Die Gebietsreform wurde 1971 von der bayerischen Staatsregierung beschlossen, begann 1972 auf freiwilliger Basis und endete 1978 mit der Zwangseingemeindung der verbliebenen betroffenen Gemeinden. Sie verringerte die Zahl der Gemeinden in Bayern von 6.962 im Jahr 1970 auf 2.051 kreisangehörige Gemeinden im Jahr 1978.

Parkplatz (Ehemalige Bahnhofsgaststätte)

St2055 1, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Ehemals Haus Nr. 8, Seiboldstraße / Ecke Dießener Straße. Errichtet 1899, zuerst "Bahnhof-Restauration von Eustachius Böck", ab 1909 Gasthof "Dietrich" von Adalbert (+1937) und Josefa Dietrich, beherbergte 1916 zeitweise Sir Roger Casement. Ab 1943 Gasthof "Sigl", ab 1969 "Ammersee-Hof", 1974 von der evang.-Luth. Gesamtkirchengemeinde Augsburg erworben und 1975 abgebrochen.
Die Steintafel aus der Fassade des Gasthofs, die an den Besuch von Casement erinnerte, findet sich heute in der Kunst- und Volkskundesammlung des Landkreises Landsberg.
Der von der Augsburger Gesamtkirchenverwaltung geplante Erweiterungsbau für das Weggenossenheim scheitert an Bürgerprotesten. Heute ist der Grund von der Marktgemeinde Dießen gepachtet und dient als Parkplatz.

Bahnhof Riederau

Bahnhofplatz 1, 86911 Dießen am Ammersee, DE

Denkmalliste: “D-1-81-114-125 - Bahnhofplatz 1. Bahnhof der Ammerseebahn, eingeschossiger Satteldachbau mit Dachreiter, Wartehalle in offener Balkenkonstruktion mit Wandmalerei, in Formen des Heimatstils, 1936.“
Ehemals Haus Nr. 16. Nach der Fertigstellung der Bahnstecke Augsburg – Weilheim wurde 1898 der Haltepunkt Riederau in Betrieb genommen. Zuerst stand hier nur eine kleine Wellblechhütte. 1903 wurde die Wellblechhüte pragmatisch ersetzt: Man baute das zuvor in Dießen demontierte hölzerne Bahnhofsgebäude in Riederau wieder auf. 1937/1938 wurde nach längerer Planung das alte Holzgebäude abgebrochen und der Bahnhof in der heutigen Form erbaut. Anfangs zierte den südlichen Giebel ein Wandbild mit einem Boot und zwei Fischern.
Bis in die 1960er Jahre hatte der Bahnhof Riederau auch ein Gleis zum Be- und Entladen von Gütern, hier wurde z. B. das Holz aus den nahegelegenen Wäldern verladen. Der Bahnhof ist seit 2012 im Besitz der Markgemeinde Dießen.