Rundgang Wesenberg

Stadtführung Burg 1, 17255 Wesenberg, DE

Der Rundgang führt durch die Kleinstadt Wesenberg an der Woblitz.

Autor: Touristinformation Wesenberg

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Entdecken Sie die Mecklenburgische Kleinseenplatte: Ein Paradies für Aktivurlauber

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14 Stationen

Burg Wesenberg

Burg 1, 17255 Wesenberg, DE

Die Burg in Wesenberg, gelegen auf einem Hügel im Nordosten der heutigen Stadt, wurde wahrscheinlich erbaut von Fürst Nikolaus von Werle. Die hochmittelalterliche Anlage wurde zum Schutz der Stadt "Wesenberge" Mitte des 13.Jh errichtet und bis heute ist noch der Bergfried (Fangelturm) und ein daran anschließender Rest der Umfassungsmauer erhalten.

Viele wechselnde Besitzer gelang es die Burg ihr Eigen zu nennen, so etwa Johann von Werle, Ritter Wedege von Plote und zuletzt den Herzögen von Mecklenburg-Strelitz. Anfang des 16.Jh. wird Wesenberg zum fürstlichen Amt in den Händen von Herzog Hans Albrecht. Ein Brand im Jahre 1630 zerstört die Burg vermutlich und so bleibt das "Große Haus" unbewohnbar bis es schließlich 1677 ganz verfällt. Wieder gelangt die Anlage und das damit verbundene Amt in verschiedene Hände. 1702 erhält Jaques Pignier das Recht, 1731 Herzog Carl Prinz zu Mirow bis 1773 das gesamte Gebäude mit allen Nebengelässen zum Abbruch an Mühlenmeister Schinn verkauft wird. Erst 1812 kommt es zum Rückkauf der Burggebäude durch die herzogliche Kammer. Um 1850 wird ein Neubau eines Wohngebäudes auf dem Burggelände errichtet und brennt kurz danach wieder ab, um 1917 wiederrum aufgebaut zu werden.

1950 übernimmt die Forstverwaltung den Ausbau, nachdem das Wohngebäude noch einmal 1945 völlig ausbrannte. Im Jahre 1994 gründete Wesenberg den Burgverein und nutzt bis heute die Räumlichkeiten als Heimatstube mit einer Ausstellung über Fischerei und regionaler Geschichte, als Forstmuseum und als Touristinformation.

Heute führen Sie 68 Stufen den Fangelturm hinauf zum Aussichtsturm. Von dort aus haben Sie den Blick über Wesenberg und den angrenzenden Woblitzsee.

St. Marienkirche Wesenberg

Hohe Straße 16, 17255 Wesenberg, DE

Neben Burg und Marktplatz erzählt die im 14. Jhd. errichtete gotische Kirche St. Marien über die Geschichte der Stadt. Eine alte Linde mit einem Stammumfang von 8 Metern ziert als Naturdenkmal den Eingang der Kirche. Im Inneren des stattlichen Sakralbaus wird eine sagenumwobene Kette aufbewahrt, die der Teufel selbst geschmiedet haben soll. Sie scheint weder Anfang noch Ende zu haben. Man erzählt, dass die Bürger von Wesenberg einst einen Schmied beauftragten, eine Kette anzufertigen, die an der Kirchentür befestigt werden sollte. Als der Schmied die fertige Kette brachte, war man nicht zufrieden damit, sondern trug ihm auf, eine bessere zu fertigen. Als auch diese keinen Beifall fand, rief der erzürnte Schmied aus „So mag de Düwel jug ne Ked maken!“ (So mag der Teufel euch eine Kette machen) Am anderen Morgen hing dann wirklich die Kette an der Tür und man sagt, dass der Teufel sie gemacht hat. Vor einigen Jahren, wird weiter erzählt, sei ein Mädchen von Wesenberg nach Neustrelitz gegangen, das habe den Wesenbergern erzählt, ihr sei der Engel Gabriel erschienen und habe ihr gesagt, sie sei dazu bestimmt, die Kette zu entfernen. (nach Karl Bartsch aus dem Buch „Sagen/Märchen und Gebräuche aus Mecklenburg; Wien 1879)

Außerdem befindet sich in der Kirche eine frühbarocke Röder-Orgel, die unter anderem zu den Sommerkonzerten zu hören ist.

Der Grundriss des Chores der Stadtkirche Sankt Marien weist auf eine ländliche Feldsteinkirche aus der frühesten Kolonisationszeit hin. Die Ringmauern von Chor, Schiff und Turm wurden aus Findlingen unter teilweiser Verwendung von Backsteinen gefertigt. Die Stadtbrände hinterließen auch an Sankt Marien ihre Spuren. Beim Großbrand am 6. Oktober 1706 brannte die Stadtkirche. Der Großteil der Mauern und der Gewölbe blieben erhalten, der Turm wurde zerstört. Selbst die fünf Glocken hielten dem Feuer nicht stand und schmolzen. Im Frühjahr 1707 wurde mit dem Aufbau der Kirche begonnen. Das beschädigte Netzgewölbe wurde wieder hergerichtet. 1715 erhielt die Kirche eine große und eine kleine Glocke. Die mittlere Glocke mit Inschrift, die Bürgerglocke, war 1780 das erste Mal zu hören. Die Glocken wurden im Glockengraben gegossen.

Skulpturenpark Wesenberg

Am Weißen See 3, 17255 Wesenberg, DE

Etwas außerhalb des Stadtkernes befindet sich der Skulpturenpark „Künstler BEI WU“ (Künstler am Weissen See), der für jeden Kunstfan ein Highlight seines Besuches in der Mecklenburgischen Seenplatte sein wird. Hier kann unter anderem Indigene Australische Kunst mit moderner Kunst der Nachfahren der australischen Ureinwohner bewundert werden. 25 großformatige Skulpturen von internationalen Künstlern sind bei einem Rundgang im bewaldeten Park zu sehen. Zusätzlich werden in dem speziell dafür ausgebauten Galeriegebäude Skulpturen, Gemälde und Druckgrafik australischer und europäischer Künstler gezeigt. Einmalige Highlights der Ausstellungen sind z.B. die Skulpturen der deutschstämmigen australischen Bildhauer Inge King und Erwin Fabian, beide 1915 in Berlin geboren, in den 30er Jahren ausgewandert und in Australien zu einflussreichen Bildhauern geworden. Zu diesen Künstlern werden Publikationen angeboten, und ein biografischer Dokumentarfilm zum 100-jährigen Leben von Inge King gezeigt.

Ein kleines Café ergänzt das Ensemble und der direkt am Grundstück gelegene Weisse See lädt im Sommer zur Abkühlung ein. In den Sommermonaten finden im Skulpturenpark Konzerte statt, die begeistern.

Rathaus Wesenberg

Markt 3, 17255 Wesenberg, DE

Die Hainbuchen auf dem Marktplatz markieren den Standort des alten Rathauses von Wesenberg. Im Jahre 1830 stellte der Baumeister Friedrich Buttel fest, dass dieses Rathaus wegen des schlechten baulichen Zustandes abgerissen werden muss. Wegen zu klammer Stadtkasse kam ein Neubau nicht in Frage. So wurde 1834 das damals neueste Ackerbürgerhaus am Markt 3 zum Rathaus. Vom Ackerbürgerhaus zeugen die Toreinfahrt, die Öffnungen im Kniestock zur Belüftung des Dachbodens und auch die hintere Bebauung. Seit der Sanierung 2011 wird das Rathaus als Bürgerhaus genutzt.

Am Rathaus ist das Stadtwappen zu sehen: Der grüne Hügel soll wohl den im 13. Jahrhundert erbauten Burgberg darstellen. Der bedachte Burgturm in der Mitte steht für die Burg Wesenberg. Die beiden anderen Burgtürme symbolisieren die Schutzhoheit der Markgrafen Otto und Albrecht von Brandenburg über Wesenberg. Diese schlugen im Jahre 1276 bei Trebbow den Stadtgründer Nicolaus von Werle und brachten Wesenberg in den Besitz der Brandenburger. Deren Wappentier, der Adler, krönt diese beiden Türmen. Wesenberg kam nach Heirat und Verpfändung 1302 wieder zu Mecklenburg. Dies wurde 1348 durch Kaiser Karl bestätigt.

Baumrondell auf dem Marktplatz

Markt 2, 17255 Wesenberg, DE

Der Marktplatz von Wesenberg wurde im Jahre 1871 mit Lesesteinen gepflastert. Die dafür notwendigen Steine wurden auf den umliegenden Äckern aufgesammelt, aufgelesen. Die Bäume auf dem Markt wurden 1877 gepflanzt. Sie symbolisieren den Rat der Stadt. Die acht Linden stehen für die Ratsherren und die Kastanie in der Mitte für den Bürgermeister. Ob die harten stachligen Früchte der Kastanie und die Lindenblüten, die mit allen Winden davon getragen werden, bei der Auswahl der Bäume eine Rolle gespielt hat, ist heute nicht zu sagen.

Kriegerdenkmal Wesenberg

Markt 16, 17255 Wesenberg, DE

Zur Erinnerung an die Gefallenen im Krieg 1870/71 wurde dieses Denkmal 1913 errichtet. Das Fundament des großen Findlings war bei der Errichtung mit einer Bepflanzung umgeben und zwei Bäume standen wie Wachen neben dem Denkmal. Der Findling ist ca. Tonnen schwer und stellte somit bei der Errichtung des Denkmals eine große technische Herausforderung dar. Das Denkmal am Baumrondell steht dort seit 1959.

Wesenberger Linde vor der Kirche

Hohe Straße 16, 17255 Wesenberg, DE

Das Alter der Wesenberger Linde ist nicht bekannt. Wahrscheinlich wurde sie nach dem Stadtbrand 1706 gepflanzt. Es scheint, als wäre sie aus drei Stämmen zusammengewachsen, ein Zeichen der Dreieinigkeit. Die Linde steht aber auch als Zeichen einer lebendigen altehrwürdigen Stadt. In früheren Jahren wurde sie auch als Pranger benutzt. An den Pranger kamen Diebe und Betrüger, aber auch Frauen mit unehelichen Kindern. Nach dem Kirchgang mussten diese Personen die Beschimpfungen, das Bespucken, das Bewerfen mit faulen Eiern und auch Schläge durch die Wesenberger Bürger ertragen. Der Eisenring, an dem die Beklagten zur Schau gestellt wurden, war vor Jahren noch sichtbar und ist jetzt im Stamm verwachsen.

Woblitzsee

Vor dem Mühlentor 11, 17255 Wesenberg, DE

Der Woblitzsee ist ca. 500 ha groß und hat eine mittlere Tiefe von 1,60 m, die größte Tiefe beträgt 7,60 m. Er wird von der Havel durchflossen und ist Teil der Bundeswasserstraße. In seiner heutigen Ausdehnung ist er durch wiederholtes Anstauen entstanden. Die Bezeichnung „Woblitz“ ist slawischen Ursprungs und bedeutet „Kleine Havel“. Der See war Tränke für das Vieh, Transportweg, Waschplatz, Nahrungsquelle und Baustofflieferant. Selbst Dünger für die Äcker in Form stickstoffhaltiger Wasserpflanzen wurde aus dem See gewonnen. Heute dient er Erholungszwecken und ist Wasserreservoir für die Metropole Berlin.

Pfarrhaus Wesenberg

Hohe Straße 22, 17255 Wesenberg, DE

Das Pfarrhaus mit Garten im Eigentum der Kirchgemeinde Wesenberg ist seit Jahrhunderten Wohn- und Arbeitsstätte des Stadtpfarrers. Es ist davon auszugehen, dass auch vor dem Stadtbrand 1706 an dieser Stelle ein Pfarrhaus stand. 1708 wurde das Pfarrhaus wieder aufgebaut. Der erste evangelische Pfarrer kam 1529 nach Wesenberg. Die Bibel, das Gesangbuch und der Katechismus waren in dieser Zeit plattdeutsch geschrieben. Ab um 1640 predigten die Pastoren hochdeutsch. Das Pfarrhaus wurde 2011/12 umfassend saniert. Die Kirchgemeinde Wesenberg unterstützt die Arbeit der Wesenberger Tafel, die Räume des Pfarrhauses nutzt.

Historische Apotheke Wesenberg

Markt 13, 17255 Wesenberg, DE

Im Jahre 1809 wurde in diesem Haus die erste Apotheke der Stadt eröffnet. In einem Raum, dem Offizin, wurden vom amtlich bestellten Apotheker hergestellte Medikamente angeboten und verkauft. Die Wohnung des Apothekers, zugehörige Vorratsräume und ein Stall für Ziegen und Schweine befanden sich ebenfalls im Gebäude. Allein mit der Apotheke konnte der Unterhalt nicht gesichert werden. In der Stadt nahmen die Apotheker immer eine besondere Stellung ein. Neben der Herreichung von Medizin für Mensch und Tier waren und sind sie Berater und Vertrauensperson für die Bürger.

Lochmannsches Gebäude

Markt 18, 17255 Wesenberg, DE

Wesenberg wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts als Planstadt gebaut. Die mittelalterliche Stadtanlage ist mit Ihren Straßen und Gassen noch heute begehbar. Die typische Bebauung in den Quartieren ist mit den großen Stadtbränden 1676, 1706 und 1737 fast vollständig verschwunden. Das an diesem Gebäude sichtbare Fachwerk und eine Dachdeckungen aus Stroh, Reed oder Holzschindeln bestimmten bis in das 18. Jahrhundert die Bauweise in der Stadt. Nach den großen Stadtbränden ordnete der Rat der Stadt an, dass Scheunen nur noch außerhalb der Stadtgrenzen gebaut und genutzt werden dürfen. Die ältesten Gebäude am Markt wurden Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut.

Alte Schule Wesenberg

Hohe Straße 18, 17255 Wesenberg, DE

Im November 1833 wurde in Wesenberg das unter Großherzog Georg und nach Entwürfen von Friedrich Wilhelm Buttel erbaute Schulgebäude geweiht. Damit wurde für alle Kinder der Stadt die Schulpflicht eingeführt. Seit 1848 gab es eine Schulordnung. Um 1885 wurde der Bau eines Technikums in Wesenberg diskutiert. Dieser wurde mit folgender Begründung durch den Rat abgelehnt: „Studenten sind Männer, also ist die Jungfräulichkeit der Wesenberger Mädchen in Gefahr und außerdem soll zuviel Land bereit gestellt werden, auf diesem können sich zwei Kühe satt fressen.“ Das Technikum entstand 1890 in Altstrelitz.

Standort ehemalige Wassermühle Wesenberg

Vor dem Mühlentor 2, 17255 Wesenberg, DE

Das Vorhandensein einer Wassermühle in Wesenberg wird urkundlich erstmalig 1355 erwähnt. Die Mühle wurde durch das Anstauen der Woblitz betrieben. Die Havel hat zu dieser Zeit die Burg umfasst und ist über die Mukawiesen (moorige und moosige Wiesen) nach Süden abgeflossen. Um 1740 wurden drei Mühlen in Wesenberg betrieben, die letzte bis 1934. Fast jeder Ackerbürger übte ein Handwerk aus. So gab es Tuchmacher, Färber, Schneider, Schmiede, Stellmacher und Bäcker. Die größte und mächtigste Handwerkszunft waren die Schuhmacher. Im Jahre 1875 gab es immerhin noch 47. Um 1500 wurde Hopfen angebaut, denn Bier war sauber und gesund. Der Weinanbau wurde aufgegeben, da der saure Wein nicht gern getrunken wurde. Der Beginn der Baumreihe zeigt an, wo das Stadttor, das Mühlentor, gestanden hat.

Findlingsgarten Wesenberg

Wustrower Chaussee 2, 17255 Wesenberg, DE

Hier werden die schönen großen Gesteinsbrocken veranschaulicht, die in der letzten Eiszeit durch Gletscherwanderungen in unsere Gegend transportiert wurden. Die Art und das Herkunftsland, der wissenschaftlich bestimmten Gesteinsarten, werden durch Hinweistafeln erläutert.