St. Paulus-Kirche in Voerde / Niederrhein

Sonstiges Akazienweg 1b, 46562 Voerde (Niederrhein), DE

Dieser kleine Rundgang soll dem Besucher einzelne, sehenswerte Stationen in und außerhalb der St. Paulus-Kirche in Voerde näher bringen.

Autor: Bernd Kniel

Aktuelles - Die Gemeinde St. Peter und Paul in Voerde

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7 Stationen

Kreuz in der Sakramentskapelle

Die Christusfigur stand zunächst am Außenkreuz vor dem Kirchplatz. Die Figur entstand 1949 aus einem massiven Eichenbalken, der über lange Jahre im Kirchturm der Gemeinde St. Sixtus in Werlte (Emsland) verbaut worden war. Diese Kirche wurde 1945 durch Bombardierung zerstört.
Sonne, Wind und Wetter gefährdeten und schädigten die Christusfigur jedoch mehr und mehr. Um den Erhalt der Figur nachhaltig zu sichern, wurde als neuer, witterungsgeschützter Standort die Sakramentskapelle bestimmt.

Paulusfigur an der Außenfront

Die überlebensgroße Plastik des predigenden Völkerapostels Paulus auf einem Sims an der zur Bahnhofstraße gerichteten Außenfront erinnert an die alte Pauluskirche.

Der Altar der Pauluskirche

Der Altar besteht (wie der Ambo) aus dunkelgrauem Muschelkalk und ist ringsum mit durchbrochenen Reliefbildern aus Bronze gestaltet. Er zeigt auf seinen vier Seiten Begebenheiten aus dem Leben des Apostels Paulus (Bekehrung, Paulus als Apostel, Paulus im Gefängnis und die Apostelfürsten Petrus und Pauls gemeinsam). All dies ist umrahmt von Weinreben mit Vögeln darin. Der Altar ist eine Arbeit von Ingrid Janning. Drei Seiten wurden schon in den 70er Jahren gestaltet und die Rückseite 1990 ergänzt.

Mosaik und Marienfigur

Unter der Orgelbühne finden sich zwei Orte der Marienverehrung: Ein Mosaik, das Maria als Königin des Friedens abbildet (aus den 70er Jahren) und eine Marienfigur, die auf die Zeit zwischen 1420 und 1450 datiert wird.
Die gekrönte Madonna aus dem rheinischen Raum hält das Kind, das die symbolisierte Weltkugel trägt. Das im Rot der Entstehungszeit gehaltene Gewand wird von einem goldenen Mantel bedeckt.

Kerzenständer für die Osterkerze

Der Osterleuchter trägt die Osterkerze, die in jedem Jahr - in der Osternacht - als starkes Symbol der Auferstehung Christi entzündet wird. Sie brennt das ganze Jahr über in der Kirche, immer wenn Menschen hier zu Gebet und Gottesdienst zusammen kommen.
Auch bei einer Taufe erhalten die Täuflinge das Licht von der Osterkerze für ihre Taufkerzen.
Unser Osterleuchter ist ein Werk der Künstlerin Ingrid Janning. Sie gestaltete ihn als Säule mit fünf biblischen Motiven. Der Osterleuchter wächst am Fuß aus dem Wasser empor. Alles Leben kommt aus dem Wasser, so sagt es auch die Schöpfungsgeschichte. Darüber ist Noah mit der Arche zu erkennen und darüber dann das Volk Israel, das unter der Führung des Mose aus der Sklaverei in Ägypten entflieht. Dort wo sich die Säule verjüngt, entdecken wir die Taufe Jesu durch Johanes im Jordan und die Stadt Jerusalem, wo Jesus am Kreuz stirbt und am dritten Tag aufersteht. Ganz oben sieht man das leere Grab und Christus als Auferstandener. Er ist es, den das Licht der Osterkerze symbolisiert, die der Osterleuchter trägt.

Die Orgel

Die Orgel ist die "Königin der Instrumente" und eigentlich fast nur in Kirchen anzutreffen. Allein einige große Konzerthäuser "leisten" sich eine eigene Orgel. Die Orgel der Pauluskirche wurde im Jahre 1993 eingeweiht. Bei der Planung der Orgel beriet Prof. Wolfgang Seifen, der Basilika-Organist in Kevelaer, unsere Gemeinde. Er überzeugte die Verantwortlichen von einer "symphonischen" und "französisch-romantisch" orientierten Orgel, "welche in dieser Art im gesamten niederrheinischen Gebiet ihresgleichen suchen sollte". So entstand ein vielseitiges Instrument, das von den Orgelkünstlern der Region bis heute sehr geschätzt wird. Gebaut hat es die bekannte Orgelmanufaktur Romanus Seifert in Kevelaer. Die Orgel verfügt über 27 Register. Die größte Pfeife ist 5 m lang, die kleinste Pfeife nur 19 cm. Es gibt insgesamt 1893 Pfeifen. Die Orgel ist 8,20 m hoch und 8 m breit. Sie ist so gebaut, dass man wenigstens etwas vom großen Rundfenster der Pauluskirche sehen kann. Sie besteht aus den Materialien Eiche, Mahagoni, Fichte, Zeder, Ebenholz, Knochen, Leder, Zinn und Blei. Investiert und gesammelt hat die Gemeinde dafür rund 550.000 DM.

Die Kirchenglocken

Kirchenglocken haben eine lange Tradition. Sie laden zum Gottesdienst ein, sie warnen vor Gefahr, sie gliedern den Tag mit ihrem Läuten am Morgen, Mittag und Abend.
Hier in Voerde besitzen wir keine Turmuhr, daher gibt es keinen Glockenschlag.
Das bevorzugte Material für Glocken ist Bronze. Bronzeglocken sind teuer, daher haben wir in Voerde preiswertere Stahlglocken, die Anfang der 50er Jahre in der Gießerei "Bochumer Verein" geschaffen wurden. Sie sind in den Tonlagen a,g und e gestimmt (nach den Anfangstönen des Te Deum). Sie tragen die Inschriften " St. Paulus, bitte für uns" (1.000 kg), "Maria breit den Mantel aus" (565 kg) und "St. Barbara, komm uns zu Hilfe in unserer Not" (380 kg).
Heute werden Glocken schallgedämpft, damit sie die Nachbarn nicht allzu sehr belasten. Die Schallläden im Kirchturm der Pauluskirche wurden soeben erneuert. Unser Kirchturm ist mit seinen 25 m recht bescheiden und ragt kaum über die Häuser im Umfeld hinaus. Stadtbildende Türme gibt es nur in Friedrichsfeld, Götterswickerhamm und Spellen.