Kleine Reise durch Leutershausen

Stadtführung Bosseckerweg 3, 91578 Leutershausen, DE

kleiner Reise durch die mittelfränkische Stadt Leutershausen - in ca. 60 Minuten erfahren Sie Wissenswertes über unser schönes Städtla - lassen Sie sich verzaubern vom Charme unserer Stadt.

Autor: Heimatverein Leutershausen

Heimatverein Leutershausen: Aktuelles

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10 Stationen

Kirchweihplatz

Der Heimatverein Leutershausen lädt Sie/Euch herzlich zu einem kleinen Rundgang durch unser schönes Städtchen ein.
Wo liegt Leutershausen eigentlich?

Inmitten einer reizvollen Landschaft, 436 m über NHN, am Oberlauf der Altmühl, liegt das malerische Städtchen Leutershausen. Die Entstehung wird im 8.Jahrhundert vermutet, damals noch " villam Liuthereshusun" genannt. Leutershausen wurde vermutlich um 800 von fränkischen Siedlern gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung als Markt finden wir in der Wildbann-Urkunde Kaiser-Ottos III. vom 1.Mai 1000. Mit dieser Jagdurkunde verlieh der Kaiser den zu " villam Liuthereshusun" und zu Burgbernheim gehörenden Jagdbann zu dem Bischof Heinrich von Würzburg. Im Jahre 1318 wird in einer Verkaufsurkunde der " Grafen von Truhendingen " an den " Burggrafen Friedrich IV von Hohnzollern ", in Nürnberg, Leutershausen erstmals als " Stadt " erwähnt. Das Grundwort ist ahd. „hûs“ (=Haus, festes Gebäude) im Plural, das Bestimmungswort ist der Personenname „Liuthere, Liuther“, so dass sich die Ortsnamensbedeutung Zu den Häusern des Liuther ergibt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg fanden hier und im Umland zahlreiche Exulanten eine neue Heimat, die als Protestanten aus Österreich vertrieben worden waren.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Leutershausen 172 Anwesen, 79 innerhalb der Stadtmauern und 93 in der Vorstadt. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Stadtvogteiamt Leutershausen aus. Alle Anwesen hatten das Fürstentum Ansbach als Grundherrn (Stadtvogteiamt Leutershausen: 159, Kastenamt Colmberg: sieben, Klosterverwalteramt Sulz: drei, Pfarrpfründe: drei). Neben den Anwesen gab es noch kommunale, kirchliche und herrschaftliche Gebäude. Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justizamt Leutershausen und Kammeramt Colmberg.
1806 kam Leutershausen an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde im Jahr 1808 der Steuerdistrikt Leutershausen gebildet, zu dem Froschmühle, Mittelramstadt, Rammersdorf und Winden gehörten. 1810 kam es zur Bildung der Munizipalgemeinde Leutershausen und der Ruralgemeinde Mittelramstadt mit Froschmühle, Mittelramstadt, Rammersdorf und Winden.
Die Ruralgemeinde Leutershausen war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Leutershausen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Colmberg. Von 1862 an gehörte Leutershausen zum Bezirksamt Ansbach (1938 in Landkreis Ansbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb bis 1879 beim Landgericht Leutershausen, seit 1880 ist das Amtsgericht Ansbach zuständig. Die Finanzverwaltung ging 1880 an das Rentamt Ansbach über (1920 in Finanzamt Ansbach umbenannt). Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Gebietsfläche von 6,550 km². Nach Eingemeindungen in den Jahren 1972 bis 1976 umfasst das Gemeindegebiet der Stadt Leutershausen jetzt 84,11 km².

Der Marktplatz mit den ihn umgebenden Fachwerkhäusern und dem Röhrenbrunnen vor dem Rathaus sowie die erhalten gebliebenen Teile der alten Stadtmauer mit den zwei Tortürmen, bieten eine typisch fränkisches Stadtbild. Den Stadtmauerring kann man sehr gut am Luftbild sehen. Im Schnittpunkt zweier bedeutender alter Handelsstraßen gelegen, die das Mainland mit dem Donauraum und die Reichsstadt Nürnberg mit dem Taubertal verbanden, befindet sich Leutershausen. Die verkehrsgünstige Lage gilt auch heute noch nach Würzburg, Rothenburg ob der Tauber, Dinkelsbühl, Ansbach und Nürnberg. Die Stadt ist heute Mittelpunkt einer 49 Ortsteile zählenden Großgemeinde mit mehr als 5800 Einwohnern. Ein überwiegender Teil des Gebietes liegt im Bereich des Naturparks Frankenhöhe. Im Dezember 2017 wurde der Bahnhalt Leutershausen/Wiedersbach wieder reaktiviert und hat durch die S-Bahn S4 eine gute Anbindung an Nürnberg.

Bedeutende Töchter und Söhne der Stadt:
Leutershausen ist die Heimatstadt des Flugpioniers Gustav Weißkopf. Das Flugzeug Weißkopfs wurde anlässlich des Jubiläums der Gebrüder Wright nachgebaut und das Modell 21 ist tatsächlich erfolgreich geflogen. Der Klassische Philologe und Kemptener Gymnasiallehrer Eduard Ströbel kam in Leutershausen als Sohn des Tierarztes Theodor Ströbel zur Welt. Des Weiteren ist Paula Kissinger (geb. Stern), die Mutter von Henry Kissinger, in Leutershausen geboren. Auch der Basketballnationalspieler Christopher McNaughton wurde in Leutershausen geboren.

Wir sind hier am Kirchweihplatz - dieser Platz war früher grob geschottert und wurde als Parkplatz genutzt – an der Kirchweih (immer am 1. Wochenende im September) natürlich als Kirchweihplatz mit Festzelt, verschiedenen Fahrgeschäften, Losbude und allem was zu einer typischen fränkischen Kerwa gehört. Im Rahmen der Flurbereinigung in Leutershausen wurde der Platz neu gestaltet und mit dem Gustav-Weißkopf-Denkmal als Blickfang umrahmt von Bäumen und Bänken ist ein schöner Platz zum verweilen geworden.

Gustav-Weißkopf-Denkmal

Untere Vorstadt 3, 91578 Leutershausen, DE

Nach Beendigung der Flurbereinigung wurde der ganze Platz neu gestaltet. Mittelpunkt des Platzes ist nun das "Gustav-Weißkopf-Denkmal" - ein Obelisk mit einer Flugzeugskulptur - eine Nachbildung seiner Flugmaschine Nr. 21 - was hat es damit auf sich?
Gustav Albin Weißkopf, geboren am 1. Januar 1874 war ein Flugpionier - seit frühester Jugend träumte er zu fliegen.
Er war ein Visionär und Erfinder, Tüftler, Konstrukteur und Flugzeugbauer. Als Jugendlicher fuhr er erst zur See und wanderte schließlich nach Amerika aus. Das 1991 errichtete Denkmal erinnert an die großen Leistungen das gebürtigen Leutershausener Flugzeugpioniers Gustav Weißkopf. Ihm gelang mit einer selbstgebauten Flugmaschine am 14. August 1901 in Fairfield Connecticut, USA, der erste Motorflug der Geschichte. Also fast 2 1/2 Jahre vor dem Flug der Gebrüder Wrights! Der Nachbau hier auf dem Obelisken zeigt die legendäre Flugmaschine "Nr. 21". Gustave Whitehead, wie er sich in Amerika nannte, verstarb er im Alter von 53 Jahren an einem Herzanfall. Die "Flughistorische Forschungsgemeinschaft Gustav Weißkopf", Leutershausen, hat es sich zur Aufgabe gemacht das Leben, Wirken und Schaffen Weißkopfs zu erforschen und die ihm angemessene und gebührende Anerkennung zu verschaffen. Zur Zeit wird das ehemalige Landgericht am Plan renoviert und zum "Deutschen Flugpioniermuseum" umgebaut. Die Neueröffnung ist 2022 geplant.

Unterer Torturm

Bosseckherweg 3, 91578 Leutershausen, DE

Das untere Tor ist ein einfacher Bau. Auf der Innenseite, der Stadt zugewandt, führt eine steile Treppe zu den früheren Wohnräumen, in welchen die beiden Nachtwächter untergebracht waren. Neben dem Torhaus steht frei ein Rundturm mit Kegeldach und einer "Laterne" wie am oberen Tor. Die Wetterfahne trägt die Jahreszahl der letzten Renovierung im Jahr 1970.

Zur Geschichte des Tores :
Anfang des Bauernkrieges 1525 zogen die Bewohner Leutershausens gen Kloster Sulz. Letzteres war zu der Zeit ein heim adeliger Frauen und Töchter des fränkischen Landadels, die sich bei dem damaligen Kinderreichtum der Familien, sofern sie nicht schon frühzeitig heirateten, dem frommen Dienst der Kirche weihen sollten. Das neue Kloster erhielt viele Schenkungen und es besaß ein ausgedehntes Zehntrecht von zwanzig Ortschaften. Da es nur von zwölf Nonnen und einer Meisterin geleitet wurde, hatten die Leutershausener ein leichtes Spiel. Unterstützung bekamen diese noch vom bischöflich-eichstädtischem Dombühl, das wegen kirchlicher Dinge mit Sulz im Streit lag. Die Klosterfrauen und ihre Dienstleute flüchteten unter dem Schutz des Markgrafen Casimir nach Ansbach. Die Klostergebäude standen somit leer und waren der blinden Zerstörungswut preisgegeben. Die Plünderer machten reiche Beute, 50 Stück Rindvieh, 22 Pferde, 60 Schweine, 310 Schafe und Lämmer, dazu 40 Fuder Heu und Stroh, Federbetten und Hausgerät. Dies alles versteckten sie hinter Mauern der Kirchenfestung in Dombühl. Schließlich brannten sie noch die Kirche und das Kloster nieder. Als Markgraf Casimir dies erfuhr war er sehr erzürnt und rückt und rückte mit seinen Truppen von Ansbach her heran. Nach achttägiger Belagerung eroberte er die Kirchenfestung Dombühl. Der Nonnenprediger, welcher mit den Plünderern im Bunde stand, wurde auf Befehl Casimirs nach Feuchtwangen gebracht und auf dem Marktplatz enthauptet. Den Leutershäusern wurde zur Strafe der Untere Turm niedergerissen und die Stadt tagelang den markgräflichen Truppen zur Plünderung preisgegeben. Erst viel später gab der Markgraf die Genehmigung zum Neuaufbau.

Heute beherbergt das untere Tor das "Bäuerliche Museum“. Zu beiden Seiten des Tores ist die Stadtmauer noch gut erhalten.

Zum "Unteren Tor" gibt es noch eine schöne Geschichte:
In dem runden Mauerturm am Unteren Tor in Leutershausen befindet sich eine Glocke, die von Martini (das ist der 11. November) bis Lichtmeß (40 Tage nach Weihnachten – also Anfang Februar) abends 8 Uhr, von da bis Walburgi (1. Mai) und auch von Michaeli (29. September) bis Martini um 9 Uhr mehrere Minuten lang läutet. Nach der Sage soll in alter Zeit ein Fräulein - entweder war es eine Freiin Fuchs von Birnbach aus dem nahen Schloß in Rauenbuch oder eine Nonne von Kloster Sulz - von der Abenddämmerung überrascht und im Altmühlgrund unterhalb von Leutershausen vom Weg abgekommen sein, so dass es sich in der Dunkelheit nicht mehr zurechtfinden vermochte. Plötzlich drang Glockenton an das Ohr der Verirrten. Sie ging der Schallrichtung entgegen und kam glücklich nach Leutershausen. Zum Dank stiftete das Fräulein die Glocke im Mauerturm mit der Bestimmung, dass sie während der dunklen Zeit des Jahres alle Abende geläutet werde, damit ihr Schall den Ver-irrten als Wegweiser diene.

Diese Glocke läutet auch heute noch - es bimmelt eigentlich immer was in Leutershausen - die Kirchenglocken, die Glocken am Oberen Turm und natürlich wenn auch etwas blechern - die Glocke im Unteren Torturm.

evangelische Stadtkirche St. Peter

Kirchenplatz 1, 91578 Leutershausen, DE

Nun gehen wir ein bisschen weiter bis zur St. Peters Kirche. Es besteht Grund zur Annahme, dass die ersten getauften Christen in unserem Raum, um das Jahr 1000, sich mit einer Holzkirche am Standort der jetzigen Peterskirche begnügten. Erst 1432 begann man den Kirchturm und das Hauptschiff mit grobkörnigem Blasensandstein aufzubauen. Die Mauern sind nur verfugt, jedoch nicht verputzt. 1542 war ringsum die Kirche ein Friedhof angelegt.
Durch Blitzschlag und wilden Feuers " wurde 1517 der Kirchturm ganz am Boden verbrunnen samt der vier Glocken welche gar verschmolzen und zergangen sind ". Im Jahre 1594 musste das Dach des Mittelschiffes und das Gezimmer - sprich = Gebälk - und die Lattung erneuert werden. 1605 baute man die Orgelempore und 1630 die beiden Seitenschiffe an. Ferner ist in späteren Berichten zu lesen, dass 1643 als Folge eines starken Gewitters und schrecklicher Winde das Gotteshaus in solche "Bußwürdigkeit" geraten war und man so an keinem Ort mehr trocken sitzen konnte.1766 war die Kirche schon wieder renovierungsbedürftig – die Ausbesserungsarbeiten hätten 1419 Gulden gekostet – es wurde aber nicht ausgeführt. 100 Jahre später, 1875 bis 1877 wurde die Kirche dann schließlich einer großen Renovierung unterzogen, durch die Sie im Innern die schöne gotische Basilika wurde, der nur das äußere zwiespältige Kleid – die völlig neuen Wände der beiden Seitenschiffe und der Sakristei sind nämlich aus dem feinkörnigen Schilfstandstein Oberdachstettens. Dabei ist auch der Turm ausgebaut worden. Seine Spitze schließt mit einer Kugel ab, die eine Pergamentschrift und die Münzen des neuen Kaiserreiches enthält und auf der sich ein vergoldetes Kreuz erhebt.
Seit der großen Kirchenrenovierung gibt es nur noch einen Altar, der rein gotisch ist. Mitte der 60er Jahre wurde dieser Altar durch den gegenwärtigen Altar ersetzt. Der Taufstein besteht aus rötlichem Mainsandstein.
Zur Pfarrkirche gehörten außer den heutigen Orten auf Frommetsfelden diesseits der Altmühl und Wiedersbach diesseits des Krämleinsbaches – bis 1530 auch die Orte Bortenberg, Vehlberg, Binzenweiler, Rötenweiler und Baimhofen.
Die Gebetsglocke wurde 1734 im Gegensatz zu den anderen Glocken, die aus Nürnberg stammen, im Ortsteil Frommetsfelden gegossen. Die Kirchengemeinde in Frommetsfelden ließ sich damals im gleichen Jahr vom Regensburger Glockengießer Andreas Lindner eine Glocke gießen. Der Meister baute zu diesem Zweck in Frommetsfelden an Ort und Stelle eine Gießhütte mit Schmelzofen und goß Sie vor Ort. In den beiden Weltkriegen musste die Kirchengemeinde einzelne Glocken abliefern – ein vollständiges vierfaches Geläute war schon 1517 vorhanden und ein langgehegter Wunsch der Gemeinde. Daher wurde 1974 durch eine Spende von Georg Stöckert in Höhe von 20.000 DM die Beschaffung der vierten Glocke mit dem Ton C möglich – so gab es wieder ein vollständiges Geläute.
Außerdem ist noch zu berichten, dass in der Nacht zum 5.Juni 1722 beim damals gebräuchlichem Wetterläuten bei einem Gewitter ein Blitz am Glockenseil herabfuhr und den 50-jährigen Mesner Thomas Röder und den 36-jährigen Schuhmacher Esaias Reich tötete. Eine Mesnerstochter und ein Schuhmacherlehrling blieben unverletzt, während die Schwester des Mesners zu Boden geschleudert wurde. Zum Glück für die Kirche, denn es war ein kalter Blitz.

Die Kirche besaß ursprünglich nicht nur einen sondern "vier" Altäre, was eine katholische Vorgeschichte vermuten lässt. Mitte der 60er Jahre wurde der letzte durch den gegenwärtigen Altar ersetzt. Der Taufstein besteht aus rötlichem Mainsandstein. Zur Orgel der St. Peters Kirche ist noch zu erwähnen: Diese ist nicht die erste, die dritte Orgel. Die erste wurde von Martin Schonat ( Bamberg ) 1606-1607 erbaut. Die zweite 1719-1721 von Johann Christoph Crapp. Die derzeitige Orgel wurde bei der großen Kirchenrenovierung 1877, von der Orgelbaufirma G.F. Steinmeyer in Öttingen geliefert. Sie ist mit zwei Manualen, einem Pedal und 20 Registern ausgestattet.

Der 1. Evangelische Stadtpfarrer war der Magister Johannes Nagel. Er schaffte die lateinische Sprache im Gottesdienst ab, saß viel im Wirtshaus und war sehr beliebt. Er wurde jedoch seines Amtes enthoben. An seine Stelle trat 1530 Dr. Joannes Eberlein (Eberlin); Eberlin galt neben Luther als der sprachgewandteste und sprachgewaltigste Theologe der beginnenden Reformationszeit. Die sozialen Gedanken, die er in seiner Predigt in den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts mit großer Kraft verkündigte, machen diesen schwäbischen Reformator zu einer der interessantesten und anziehendsten Erscheinungen seiner Zeit. Mit seiner Kritik von der "canzel" an Amtmann, Schultheiß, Bürgermeister und Rat hatte Johann Eberlin sich ausreichend Feinde geschaffen, so dass der Amtmann Eberhard Hund von Wenkheim in einem Brief sich wünscht: "... der allmechtige werde mir zeit und glück, mich an ihm zu rechen, verleyen." Anders als seine Vorgänger in diesem Amt wurde Eberlin nicht wegen theologischen Differenzen entlassen. Seine unumstrittene positive Leistung bezeugt ein Brief von Graf Michael II. von Wertheim, der dabei betont, dass "wir nichtz args von euch wissen." Seine Entlassung umschreibt der Graf als "... auß treflichen warnungen und ursachen." Diese können nicht von seinen Amtskollegen kommen, denn Dr. Andreas Hoffrichter, der ihm auf Wunsch von Graf Michael II. als Superintendent folgt, schrieb gemeinsam mit anderen 9 Geistlichen bereits am 6. Mai 1530 einen Brief, in dem sie sich für Johann Eberlin einsetzen und vom Grafen verlangten, diesen im Amt des Superintendenten zu lassen. Sie beanstanden, dass Eberlin ohne ein ordentliches rechtliche Verfahren "verjagt werden soll." Eberlins Gegner, wie u. a. Eberhard Hund von Wenkheim, erzwangen seine Absetzung und verfolgten ihn mit Verleumdungen auch in seinem neuen Pfarramt in Leutershausen. Hier fasste er jedoch nicht mehr recht Fuß, da seine Härte in der Kirchenzucht auf Widerstand stieß. Nach einer Erkrankung verstarb er im Oktober 1533.
Sein Nachfolger war Konrad Brunner, ab 1536 Paulus Warbek (dieser war ursprünglich Karmelitermönch, hatte in Wittenburg von Luther selbst Unterricht genossen und wurde der Reformator Harburgs bei Donauwörth). Dieser veranlasste, dass ein neuer Friedhof außerhalb der Stadtmauer angelegt wurde.

Nachdem die alte Generation ausgestorben war, trat nicht bloß Aussöhnung ein, sondern es bestand solch große Liebe zu Luthers Lehre, dass Leutershausen im Jahr 1603 bei Übernahme durch die Kurlinie Brandenburg sich vom neuen Markgraf Joachim Ernst wünschte, bei der reinen evangelischen Religion Augsburger Konfession gelassen zu werden.
Während des Gottesdienstes war auch nicht alles, aber nicht immer alles, wie es hätte sein sollen. So ist überliefert, dass 1664 einem armen Mann wöchentlich 6 Kreuzer Almosen bewilligt wurde , dass er oder sein Weib an den predigten die Hunde aus der Kirche peitschen und 1726 bittet Dekan Jacob Roth, den Flurer, der die Aufsicht hatte, dass er die Hunde, vor denen man während des Gottesdienstes kaum mehr auf der Kanzel und am Altar sicher sei, aus der Kirche zu treiben. Außerdem klagte er 1728 über die jungen Burschen, welche in den Gottesdienstes unerhörten Mutwillen treiben mit Werfen auf die Leute, Plaudern, Raufen, Fuggern und Handeln ohne Scheu.

Am 1. März 1636 wurde Leutershausen Sitz des Dekanates, vorher war es Lehrberg. Zum Dekanatsbezirk gehörten insgesamt 27 Pfarreien (bis hinter Rothenburg– heute sind es nur noch 11.
Gerne können Sie die Kirche auch von Innen besichtigen. Die Kirche ist als Radwegekirche tagsüber geöffnet.
Am Kirchenplatz finden wir auch die 2 ehemaligen Schulgebäude – das Haus Kirchengasse 5, welches im Besitz der Stadt Leutershausen ist und die ehem. St. Leonhardskapelle, (Fachwerkhaus rechts vom Kirchturm) das sog. Durchgangsschulhaus – dieses ist jetzt in Privatbesitz.

Stadtmauer

Kirchenplatz 4, 91578 Leutershausen, DE

Wir gehen weiter, der Stadtmauer entlang, bis zum Durchgang in der Pfannenstielgasse – das war früher der sog. Zwinger. Die Stadtmauer umschließt die Stadt ringförmig und hat eine Länge von 300 m. Über 2 Stadttore - das Obere und das Untere Tor konnte man in die Stadt hinein- und herausgelangen. Ein Graben vor der Mauer schützte vor den Feinden. Am Oberen Tor sind noch 2 Rollen, an der die Zugbrücke heruntergelassen wurde, zu sehen. Die bauliche Fertigstellung der Stadtmauer war um 1318. Ein Mauerring war im Mittelalter "zur Stadterhebung" notwendig. Die Stadtmauer ist eine ca. ein Meter dicke, aus grobem Gestein gefügte Mauer, welche früher einen durchgehenden, mit Ziegel abgedeckten Wehrgang hatte. In diesem machten die Wächter die Runde und riefen die Stunde aus. Wie hilflos musste doch die ländliche Bevölkerung - ohne eine solche Befestigung - den Plünderungen und Brandschatzungen von umherziehenden Truppen gegenüber gestanden haben. Um die Stadtmauer zog sich der innere Graben. Hier befanden sich die Gartenanlagen für die beiden Lehrer, für den Stadtschreiber und den Mesner. Der Graben wurde später aufgefüllt. Nach dem Zwinger kam der äußere Stadtgraben. Dieser war mit Wasser gefüllt und diente außerdem der Fischzucht. Erst als die Stadtmauer und Graben nicht mehr zur Verteidigung benötigt wurden, verloren diese ihren Wert und es wurden Teile davon als Bauplätze verkauft.

Zur Stadtmauer gibt es noch eine alte Sage:
Auch die Stadt Leutershausen hatte im Dreißigjährigen Krieg viel erdulden müssen, und immer wieder versuchten kaiserliche Horden, in die Stadt einzudringen. Eines Tages rückte eine größere Kriegsschar heran und begann, die Stadtmauer beim Getreidekasten zu beschießen, so das jedermann wusste, dass bald Schlimmes zu befürchten war. In dieser Not konnte nur noch eine List helfen. Kurzerhand ließ der Stadtvogt Hans Schreyer nachts einen Geißbock auf die Mauer schaffen, streifte sich ein weißes Nachtgewand über, setzte sich höchstpersönlich auf den Bock und ritt auf der Stadtmauer hin und her. Die Feinde ergriff ob des unheimlichen Gespenstes im Mondenlicht Furcht und Schrecken. Eiligst machten sie sich aus dem Staub und waren froh, dem schaurigen Ort ungeschoren entronnen zu sein.

Am Ende des Rundweges gelangen wir zum Oberen Tor. Dieser Weg führt durch eine kleine Grünanlage weiter zum Lutherhaus, der ehemaligen Kreuzkirche. Der sogenannte Totenzwingerweg wurde 1543 angelegt. Dort lag der zweite Friedhof. Der erste, rings um die St. Peters Kirche angelegt, war überfüllt. Im Jahre 1329 reichte die Altstadt für die Bewohner nicht mehr aus und es entstand die Obere Vorstadt. Diese geht durch die Nennung eines "Albrecht vor dem Tor" hervor.

Rechts sehen wir jetzt das "Obere Tor"

Oberes Tor

Obere Vorstadt 1-2, 91578 Leutershausen, DE

Das Obere Tor enthielt die Wohnung des Stadttürmers, die Wachstube des Wächters und ein Gefängnis. Es sind außerdem 2 Glocken angebracht. Eine Glocke war die sog. Feuerglocke, die wurde geläutet wenn es gebrannt hat – damals gab es noch keine Sirenen.
Wuchtig und mit stattlicher Höhe begrenzt das obere Tor die Altstadt nach Nordwesten hin. Die oberen bewohnbaren Geschosse dienten als Türmerwohnung. Diese waren bis 1962 bewohnt als der letzte Türmer Georg Wagner verstarb. 1580 wurde der Turm mit einer Schlaguhr des Uhrmachermeisters Koch aus Onaldsbach, jetzt Ansbach, für 180 Gulden ausgestattet. 1945 fiel der obere Teil des Turmes einem Luftangriff der Amerikaner zu Opfer. Ebenso zwei der ehemals drei Glocken. Heute befinden sich in der sogenannten „Laterne“ nur noch zwei Glocken, ein Original und eine 1952 ergänzte Glocke. 1964 wurde diese durch eine elektrische Uhr ersetzt. Neben dem sehr steilen Aufgang zur einstigen Türmerwohnung befindet sich ein Relief von Hans Schreyer, einem ehemaligen Stadtvogt und Blutrichter, Vertreter der Herrschaft für den gesamten Bereich der oberen Altmühl. Dieser lebte von1541 - 1605.
Das Relief befand sich früher an der Kreuzkirche (Lutherhaus) – seit 1925 befindet es sich am Oberen Tor. Hans Schreyer wurde 1589 Stadtvogt. Auf dem Relief steht: Ein Kriegsmann und christlicher Held, Gott dem Herren allzeit wohlgefällt, als dieser Schreier ist gewesen, Gott lass ihm das Himmelreich genesen. Zu seinen Füßen steht: Am Freitag den 31. und letzten Mai anno 1605 früh um 8 Uhr entschließ in Gott seliglich der ehrenwerte und hochachtbare Herr Hans Schreier, Stadtvogt und Richter, all hier zu Leutershausen seines Alters 64 Jahre. Dem Gott gnädig sein wolle Amen.

Im Oberen Tor wird aber auch noch ein anderer Brauch gepflegt – das Christkindlesrunterläuten.
Dieses findet alljährlich am 24. Dezember statt. Welche Bewandtnis hat es mit diesem und welches ist seine Vorgeschichte ?
Seit alter Zeit ist es in Leutershausen, wie auch in anderen Kirchengemeinden, üblich, an den Samstagnachmittagen um zwei Uhr den Feierabend einzuläuten. Fromme Gemüter halten, sobald das Geläute einsetzt, kurz von der Arbeit zu einem stillen Gebet inne. Wie zum Wochenende, so erklingen auch am Vortage des Weihnachtsfestes zur gleichen Zeit die Kirchenglocken: da läuten sie den Christabend ein. Diesem Christabendläuten kommt noch eine besondere Bedeutung zu : Zur gleichen Stunde nämlich, da die Glocken das Fest einläuten, wird nach altem Herkommen die Jugend vom hohen Turm des Oberen Turmes herab beschert. Man sagt dort: das Christkind wird vom Turm heruntergeläutet. Lange bevor es soweit ist, hat sich der Platz am Tor mit Kindern jeden Alters gefüllt, die alle gespannt der kommenden Dinge harren. Immer wieder wandern die Blicke nach oben zum Zeiger der Turmuhr.- Die Spannung steigt von Minute zu Minute. Endlich ist es soweit: Die Glocken verkünden die volle Stunde. Kaum ist der letzte Stundenschlag verhallt, da setzen die Kirchenglocken zu ihrem festlichen Geläute ein, der Posaunenchor spielt Weihnachtslieder. Alle Blicke sind nun nach oben gerichtet.
Da, jetzt tut sich droben im Türmerstübchen ein Fenster auf, und es zeigt sich im weißen Gewand und Schleier das Christkind mit seinem Helfer, dem Pelzmärtl. Rasch verschwindet es wieder, dann zeigt es sich aufs neue, und so einige Male, immer vom Jubel der Menge begrüßt, die wie gebannt steht und nach oben starrt. Aber das war nur der Auftakt. Mit einem Male kommt´s von oben herabgeschwirrt: Marzipanbruch, gebräunter Wasserzucker und andere leckere Dinge, denen kleine Fehler anhaften und die deshalb, mehrere Waschkörbe füllend, von den Feinbäckern des Ortes dem Christkind und seinem Helfer überlassen worden sind. Unten bilden sich immer dichtere Knäule schiebender und drängender Kinder. Die glücklichen Sieger verwahren ihre Beute so schnell wie möglich in der Rocktasche, denn schon im nächsten Augenblick kann ein neuer Fang glücken, und dazu müssen die Hände frei sein. Das Christkind und sein Helfer wissen es so einzurichten, dass auch die Verzagteren, die sich dem Gedränge fernhalten, zu ihren Zuckerstücklein kommen. Unten am Torplatz herrscht eitel Jubel und Freude.
Den Höhepunkt erreicht die Bescherung, wenn der Pelzmärtl an dem Rollseil, mit dem früher der Türmer gewöhnliche Dinge des täglichen Bedarfs nach oben befördert hat, ein mit Zuckerware hängendes Christbäumlein herunterlässt. Sein Erscheinen löst in der Menge einen einzigen Jubelschrei aus, und die Augen aller hängen wie gebannt an dem Bäumchen, das sich, viel zu langsam, der Erde nähert. Nein, eilig hat es das Bäumchen bestimmt nicht! Nun macht es auf halber Höhe des Turmes gar noch Halt, was von der Menge mit entrüsteten Zurufen beantwortet wird. Da! jetzt bewegt es sich wieder nach unten. Alles drängt zu der Stelle hin, wo es die Erde erreichen muss, und Hände über Hände strecken sich in die Höhe, dem Bäumchen entgegen, das nur noch wenige Handbreiten über den Fingerspitzen baumelt und gleich zu erreichen sein muss. Doch nein! Die Kinder sind genarrt, denn als das Bäumchen zum Greifen nahe scheint, schnellt es unversehens nach oben. Diese neckische Spiel wiederholt sich mehrere Male, die Kinder immer in einen wahren Freudenrausch versetzend. Aber schließlich gelingt es einem Glücklichen doch, sich des Bäumchens zu bemächtigen, als es zu weit nach unten pendelt. Im Nu ist es im Gewühl untergetaucht und seines süßen Schmuckes beraubt.

Gleich daneben (Am Markt 8) befindet sich das Geburtshaus der Mutter von Henry Kissinger Paula Stern, dem früheren amerikanischen Außenminister.


1582 wird noch ein drittes Stadttor erwähnt. Diese lag etwas außerhalb der Stadt, nämlich Richtung Colmberg bei der Brücke über den neuen Graben. Es wurde 1632 von den Tillyschen Truppen zerstört. Es war das sog. Neue Törlein – die Straßenbezeichnung gibt es noch heute. Es stand an der Brücke zur Rothenburger Straße und wurde 1582 erstmals erwähnt, wurde 1632 und 1728 neugebaut. Eine große Wasserflut am 1. April 1770 zerstörte den Bau und riss einen Teil der Steinbrücke weg. Der Besitzer musste das Torhaus abreißen und baute sein neues Haus an einem anderen Platz. Die Stadt baute daraufhin nur die Brücke neu auf – so verschwand das neue Törlein.

Rathaus und Röhrenbrunnen

Am Markt 1-3, 91578 Leutershausen, DE

Ein schwerer Brand im Jahre 1550 beschädigte das damalige Rathaus und viele der umliegenden Häuser. Der darauf folgende Neubau überstand den 30 jährigen Krieg und auch spätere Auseinandersetzungen, musste aber 1785 abgerissen werden. Der endgültige heutige Bau war damals etwa folgendermaßen aufgegliedert: Im Erdgeschoss befanden sich die Fleisch- und Brotbänke, im 1. Stockwerk der allgemeine Tanz- und Festsaal, im 2. Stockwerk der Sitzungssaal der Stadtväter und zugleich Gerichtsaal. Heute sind im Rathaus, das mittlerweile aus 3 Häusern besteht, die Stadtverwaltung und das Stadtarchiv untergebracht.

Mittelpunkt des Marktplatzes ist der gußeiserne Röhrenbrunnen mit seinem neugotischen Türmchen. Dieser wurde im Jahre 1852 durch König Maximilian II erbaut. Zu Ostern wird dieser Brunnen vom Heimatverein mit der Osterkrone geschmückt. Früher schwammen Goldfische und manchmal auch ein fetter Karpfen im Brunnen, stets gut gefüttert von den Kindern, welche die Fische schauen wollten mit Brezen vom Schüsslers Beck oder Großbeck, den beiden Bäckereien am Marktplatz. Beim Blick vom Röhrenbrunnen Richtung Kirchengasse sehen wir ein besonders schönes Fachwerkhaus - dieses Haus war das Wohnhaus der früheren Stadtvögte. Rechts neben dem Oberen Tor - Am Markt 8 - sehen wir das frühere Wohnhaus von Paula Stern, Großmutter von Henry Kissinger (ehem. amerikanischer Außenminister).

Über die Obere Marktgasse gehen wir zum "Plan".

ehemaliges Landgericht

Plan 6, 91578 Leutershausen, DE

Durch die Obere Marktgasse gelangen wir zum Plan - der Name kommt aus dem lateinischem "planum" = freie Fläche. Hier stand früher das Stadtschloss, welches im Jahr 1623 von Markgraf Joachim Ernst abgerissen wurde. Am selben Ort erbaute er 1624 das jetzige Landgericht. Dieses diente bis 1846, als die Zehntpflicht aufgehoben wurde, als Getreidekasten. In der königlich-bayerischen Zeit war bis Ende 1879 das Amtsgericht untergebracht. 1902 richtete die Stadt eine Lehrerwohnung und ein Schutzzimmer ein. Während des 2. Weltkrieges war es Lager und Unterkunftsstätte des weiblichen Arbeitsdienstes. Nach dem Krieg nahm es Obdachlose auf. Dann befanden sich darin Stadtwohnungen, Vereinsräume und wie bereits erwähnt, das Heimat- und Handwerker- sowie das Flugpionier-Gustav-Weißkopf-Museum.
Zur Zeit wird es zum Flugpioniermuseum umgebaut. Dieses soll 2022 wieder eröffnet werden.
Auf dem Platz davor stand früher auch die Stadtwaage und ein Brunnen. Der jetzige Brunnen wurde in den 90er Jahres errichtet. Jetzt findet jedes Jahr der Weihnachtsmarkt statt. Früher gab es aber dort einen Viehmarkt, wo man kleine Ferkel, Hühner etc. kaufen konnte. Ebenso befand sich der Lebensmittelmarkt der Familie Neiderer dort.

Kulturhaus (ehemaliges Feuerwehrhaus)

Untere Marktgasse 3, 91578 Leutershausen, DE

Der Platz "Am Ochsenhof" hat seinen Namen von seiner früheren Bestimmung - einer Ochsenzuchtanlage. Die Stadt kaufte für diesen Zweck das Gelände und bot es 1550 dem jungen Markgrafen Georg Friedrich an. Dieser ließ 1552 einen Ochsenhof mit Stallung errichten. Später wurde es als Spital genutzt und an Stelle der Stallung entstand die zum Armenhaus umgewandelte Fronfeste. Damit die Ochsen einen sicheren Platz zum Auslauf hatten, umgab das Gelände eine Mauer. Im Notfall war es den Bürgern jedoch erlaubt "durch den Ochsenhof zum obern und untern Tor ein- und auszufahren."
Bis 2010 wurde das Gebäude dann als Feuerwehrgerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Leutershausen genutzt.
Nach dem Neubau im Gewerbegebiet Färbereistraße stand das denkmalgeschützte Gebäude einige Jahre leer. 2012 wurde das Gebäude renoviert und zur Stadtbibliothek umgebaut. Hier kann man 13000 Medien wie Bücher, Zeitschriften, Hörbücher , Spiele und DVD`s ausleihen
Regelmäßig finden Ausstellungen mit Künstlern statt. Im Dachgeschoss befinden sich 2 schöne Räume für Veranstaltungen die von der Volkshochschule genutzt werden und die auch gerne für Trauungen gebucht werden. Auf dem ehemaligen Schlauchturm brütet schon seit ewigen Zeiten ein Storchenpaar - heiraten unterm Storch - wenn das kein gutes Zeichen ist.

Lutherhaus

Hans-Schreyer-Straße 17, 91578 Leutershausen, DE

Das Lutherhaus war früher eine Kirche, die sog. Kreuzkirche. Diese wurde errichtet als der urspüngliche Friedhof um die St. Peterskirche aufgegeben wurde. In der oberen Vorstadt wurde 1543 der Krautgarten des Steffan Wolff gekauft und auf diesem Grundstück ein Friedhof eingerichtet. Wann die Kreuzkirche errichtet wurde ist nicht bekannt – Sie stand jedoch schon vor dem 30 jährigen Krieg, also 1618. Da sich die Kirche bald zu klein erwies wurde diese ab 1722 neu errichtet- mit der Schließung des Friedhofes und der Eröffnung des neuen Friedhofs in der Jochsberger Straße wurde das Lutherhaus für kirchliche Zwecke genutzt. Im Obergeschoss war lange Zeit der Kindergarten (bis zum Neubau 1972 am Gasberg) und danach noch einige Jahre 2 Schulklassen untergebracht. Jetzt ist es das evangelische Gemeindezentrum und wird für viele kirchliche Veranstaltungen des ganzen Dekanats genutzt.