"Virtuelle“ Stadtrundfahrt zum Thema Transformationsprozesse in „Kreuzkölln“ –vom Kottbusser Tor zum Tempelhofer Feld

Stadtführung Kottbusser Straße 4-5, 10999 Berlin, DE

Herzlich Willkommen zu unserer virtuellen Stadtrundfahrt durch "Kreuzkölln"! Ziel der heutigen Gruppenarbeit ist die Erstellung verschiedener Stationen, sodass wir im Anschluss an die Gruppenarbeit gemeinsam durch Neukölln "laufen" können. Wir freuen uns eure selbst erarbeiteten Stationen, die ihr kreativ gestalten könnt!

Autor: Lina Leppich

10 Stationen

Kottbusser Tor

1. Wie sieht die Gegend am Kottbusser Tor aus?
- siehe hinterlegte Bilder!

2. Welche Rahmenbedingungen/strukturellen Veränderungen prägen seit 1960 die Gegend am „Kotti“/Kottbusser Tor?
- Mauerbau, Kahlschlagsanierung, Behutsame Stadterneuerung, Sozioökonomischer Niedergang ab 90er Jahren

3. Welche Problematiken haben sich durch diese Rahmenbedingungen entwickelt?
- Armut, Drogenhandel, Vandalismus, Müll, Resignieren der Verwaltung und BürgerInnen

4. Wieso wurde das Kottbusser Tor zum Teil des Förderprojektes „Soziale Stadt“?
- Überforderte Nachbarschaft, niedrige Einkommen, hohe Arbeitslosigkeit, hoher Anteil von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, schlechte Bausubstanz

5. Welche Ziele strebt das Förderprogramm Soziale Stadt an? Konnten diese erreicht werden?
- Stärkung der lokalen Ökonomie, Imageaufwertung, Verbesserung der Wohn- und Wohnumfeldqualität, Erhöhung der Ausbildungschancen --> kleine Fortschritte

6. Wie sieht es heute am Kottbusser Tor aus?
- "Ort mit zwei Gesichtern", Image stark durch die Medien geprägt, trotzdem die Heimat vieler Menschen, die die Vielfalt des Ortes schätzen

Admiralstraße

- Wie sieht die Admiralstraße aus? Was zeichnet sie aus?
- Welches Wohnprojekt wurde in der Admiralstraße realisiert?
-> Baulückenschließung durch Neubau der Selbstbaugenossenschaft Berlin e.G.,

Fraenkelufer

Welche Wohnprojekte wurden am Fraenkelufer realisiert?
-> Beispiel der "behutsamen Stadterneuerung", im Rahmen der IBA einige Veränderungen, traditionelle "Kreuzberger Mischung: Wohnhof, Gewerbehof, Schulhof, öffentliche Straßen- und Erholungsräume

Maybachufer

- Wie gestaltet sich das Maybachufer?
-> zweimal wöchentlich stattfindender Markt
- Welche Wohnprojekte wurden in am Maybachufer realisiert?
-> Milieu-Schutzgebiet, von Gentrifizierung betroffen

Hobrechtstraße

- Wo liegt die Hobrechtstraße?
Die Hobrechtstra0e liegt mitten im Reuterkiez, zentral gelegen, führt von der Karl-Marx-Straße bis zum Landwehrkanal. Sie verläuft in einer Nord-Süd Achse parallel zum Kottbusser Damm, außerdem befindet sie sich unweit des Herrmannplatzes.
- Wie lässt sie sich einordnen?
Die Straße ist ein typisches Beispiel des Wilhelminischen Mietskasernenrings, sie gehört zu den im Hobrecht Plan umgesetzten Straßen. Charakteristisch ist die dichte Bebauung mit 5-geschössigen gründerzeitlichen Gebäuden. Dominierend ist die Wohnnutzung mit gewerblichen Nutzungen im Erdgeschoss. Anhand von Streetviewbildern aus dem Jahr 2008 kann noch eine mehrheitliche Nutzung von Inhaberbetriebenem Einzelhandel oder Gastronomie festgestellt werden. Die Straße scheint durch einen Bericht über eine Mietergesellschaft einen starken Nachbarschaftlichen Zusammenhang zu haben. Auch gibt es einen Kampf gegen bevorstehende Luxussanierungen und rasant steigende Mieten.

Die Bilder zeigen eine seit den letzten zehn Jahren stattfindende Verdrängung der urspünglich Kieztypischen Nutzungtsstruktur hin zu hochwertigeren Gastronomiebetrieben etc.

Reuterkiez

- Was macht das Reuterkiez aus?

Hoch verdichteter Altbaubestand mit Vorderhäusern, Seitenflügeln und Quergebäuden
Früher: Verlauf der Berliner Mauer

- Welche Veränderungen sind im Reuterkiez zu erkennen? Welche Gründe seht ihr hierfür? Was wird versucht, um den Prozess zu verlangsamen/ zu verhindern?

Gentrifizierungstendenzen:
Attraktivitätssteigerung
Zuzug von zahlungskräftigen Mietern zu verzeichnen, Mietsteigerung und Modernisierung, Veränderung in der Sozialstruktur
Früher: Leerstand von Geschäften und Wohnungen, hohe Arbeitslosigkeit, 35% Leerstände der Läden im Jahr 2003, Wegzug der Familien mit Schulpflicht, Viertel gekennzeichnet von Armut, Arbeitslosigkeit und Resignation
Heute: Szeneviertel -> Kneipen, Cafés (-> Wegfall von ehemaligen Treffpunkten), geringes Wohnungsangebot, junger und multikultureller Stadtteil, trotzdem noch: großer Teil der Bewohner kämpft mit wirtschaftlichen und sozialen Problemen, Kinderarmut überdurchschnittlich hoch —> Bewohner sehen neu angesiedelte Läden und Galerien als Belebung und befürchten gleichzeitig Verdrängung durch Anlocken der Finanzstarken

Admiralbrücke

- Wie sieht die Admiralbrücke aus?
-> verkehrsberuhigt, kleine Brücke über Landwehrkanal

- Welche Entwicklungen lassen sich (heute) an der Admiralbrücke feststellen?
-> Aufenthaltsort/ "Hang-Out-Common"
-> Beispiel für New-Urban-Tourism
- vermeintlich einzigartiges Insider-Ereignis

Schillerpromenade

- Entstehung 1900 als Wohnquartier für Besserverdiener in der damaligen Stadt Rixdorf um den Herrfurthplatz herum
- Großteil bis 1910 im Jugendstil errichtet
- 2. Weltkrieg weitestgehend ohne Schäden und Zerstörung überstanden
- nach 2. WK: Beginn des Preis- und Qualitätsverfall durch Fluglärm des naheliegenden Tempelhofs
- Folgen: Wegzug der Besserverdiener und Zuzug sozial Benachteiligter
- 1990: Schillerkiez als Schwerpunkt der Stadterneuerung definiert
- 1999: Gebiet im Bund-Länder-Förderprogramm Soziale Stadt aufgenommen und Beginn der Maßnahmenförderung
- 2019: Förderung für beendet erklärt

Wie hat sich die Schillerpromenade in den Jahren von 2008 bis 2018 verändert?
- Bevölkerungswachstum: 2010 bei ~ 21.200 auf 2016 bei ~ 23.100
- Mieterhöhung der Angebotsmieten: 2008 ~5€ nettokalt pro m² auf 2018 bei ~15€ nettokalt pro m²
- Verringerung des Wohnungsleerstands
- Schulsituation bis 2018: Anteil der Kinder mit gering-sozialem Status sinkt, Anteil Kinder mit hohem sozialen Status steigt weiter
- seit 2010: Ansiedlung zahlreicher Galerien und Projekträume

Konnte das Handlungs-und Entwicklungskonzept von 2008 umgesetzt werden?
- Vermüllung und Fehlnutzung 2018 immer noch große Belastung
- trotz Entwicklung und Veränderung Problemlagen gleichgeblieben
--> Verwahrlosung der öffentlichen Räume, Bildungsferne und Armut
- Fehlen von nachhaltiger Entwicklungen
- Priorität 1 (mehr Fort- und Weiterbildung): Bildungsferne immer noch gegeben
- Priorität 2 (soziale und interkulturelle Interaktion):
- Priorität 3 (Partizipation der Bewohner und Akteure):
- Priorität 4 (bewohneradäquate soziale Infrastruktur):

Oderstraße

Was zeichnet die Oderstraße aus?
- Liegt direkt am Tempelhofer Feld
- Hohes Parkplatzaufkommen
- Öffnung des Kiezes, aber auch Abschluss des Kiezes
- Viertel hin zu einer Freifläche, ehemals Flughafen.
- Wohnungslose und Touristen stehen hier mit ihren Wohnmobilien (da alles nötige vorhanden ist: Sanitäranlagen, Möglichkeiten zur Müllentsorgung,...)
- Treffpunkt für Jugendliche (Drogenkonsum und Alkoholismus, Lärmbelästigung möglich?)

Wie hat sich die Oderstraße/der Kiez verändert?
- Kein Blick mehr auf den Verkehrsknotenpunkt Berlins, sondern auf eine Freifläche, welche für alle Altersgruppen zugänglich ist.

Hat das Tempelhofer Feld Auswirkungen auf die Oderstraße? Wenn ja, welche?
- Gesundheit, Sport, urbane Lebenswelten, Integration, Natur —> Verbesserung der Lebensqualität.
- Zugang zu allem, was auf dem Tempelhofer Feld angeboten wird
- Zu- und Ausgang genau im Straßen- und Wohnbereich --> keine Ruhe für die direkten Anwohner

Okerstraße

Was zeichnet die Okerstraße aus? Wie hat sich die Okerstraße/der Kiez verändert?
- wenig Verkehr, scheinbar brauchbare Verfügbarkeit von Parkplätzen
- Blockrandbebauung, teilweise historische Fassaden
- einige Geschäfte und Bars/Kneipen im Erdgeschoss
- Problem mit illegaler Untervermietung

Hat das Tempelhofer Feld Auswirkungen auf die Okerstraße? Wenn ja, welche?
- direkte Verfügbarkeit von großen Grünflächen
- potenzieller Treffpunkt für Jugendliche
- Umnutzung des Flughafens = Wertsteigerung der Strasse