Von Kelten und Rittern

Loreleyring 100, 56346 Sankt Goarshausen, DE

Sie finden hier einen Parkplatz und können einen ersten Blick in das Rheintal werfen.

Wenn sie auf der Bank Platz nehmen, sehen sie geradeaus die Loreley. Die Loreley ist ein Schieferfelsen im UNESCO Welterbe "Oberes Mittelrheintal".
Zwischen den Bäumen kann man ein großes Zeltdach entdecken. Das ist die Loreleybühne, auf der regelmäßig musiziert wird.

Dieser Fels erhebt sich 132 hoch über das Rheintal hinaus.

Der Rhein hat an diesem Ort zahlreiche Untiefen und zählt daher zum gefährlichsten Rheinabschnitt.

Der Mythos der Nixe auf dem Loreleyfelsen ist der Tatsache geschuldet, dass hier so viele Schiffe auf die Felsen aufliefen.

Obwohl..........

Sankt Goarshausen, DE

Die Burg Rheinfels wacht seit 1245 n. Chr. über dem Rhein.

Ehemals war dieser Bereich von einer keltischen Höhensiedlung besiedelt.

Die Reste dieser Spornburg zeigen immer noch den Festungscharakter, da die Rheinfels als größte Wehranlage zwischen Bingen und Koblenz ausgebaut wurde.

Diese Burg wurde als Zollburg errichtet, um die Schiffe auf dem Rhein zu kontrollieren und gehörte ursprünglich zum Herrschaftsgebiet der Grafen von Katzenelnbogen.

Sankt Goarshausen, DE

Unter uns erhebt sich die Burg Katz. Ehemals wurde diese Hangburg von den Grafen von Katzenelnbogen erbaut (1371). Genau wie die gegenüberliegende Rheinfels war die eigentlich "Burg Neukatzenelnbogen" benannte Burg als Zollburg errichtet worden. Der Volksmund hat den Namen auf Burg Katz verkürzt.

Ein weiterer Grund für die Errichtung der Burg war auch die Nachbarschaft der kurtrierischen Burg "Maus", mit deren Errichtung 1356 begonnen wurde.

Weiter unterhalb liegt die Stadt St. Goarshausen.

St. Goarshausen konnte sich zu keinem Zeitpunkt im Mittelalter gegenüber St. Goar behaupten.
Es gab zahlreiche Bemühungen, den Handelsplatz auszubauen, aber diese Stadt blieb weitestgehend unbedeutend, sowohl was die Einwohnerzahl wie auch der Warenumschlag anging.
Ein Besuch in der Altstadt lohnt allemal. Wenn man dem Rheinsteig bergab folgt, landet man am Eingang in die Altstadt.

Loreleyring 100, 56346 Sankt Goarshausen, DE

Nachdem sie ein Stück des Rheinsteigs erwandert haben, erreichen sie das Plateau des Hühnerbergs. Am heutigen Schulstandort war bereits 500 v. Chr. eine keltische Höhensiedlung. Hier siedelte der Volksstamm der Treverer.

Bevor sie das Plateau betreten riskieren sie noch einen Blick hangabwärts.
Hier gab es keinen Wall, der die Höhensiedlung geschützt hat. Lediglich die Holzreste von Wachtürmen wurden gefunden.

Die Hänge waren so steil, dass die Angreifer leicht mit einer Steinlawiene abgewehrt werden konnte.

Übrigens, Hühner gab es hier als Namensgeber für den Berg eher nicht.
Da hat sich in den letzten Jahrhunderten eher der Fehlerteufel eingeschlichen.
Die keltischen Bewohner dieses Plateus waren groß gewachsen und hatten breite Schultern.
In den Augen der ansässigen Bevölkerung waren es echte Hünen (riesenhafte Gestalten). Also ziemlich das Gegenteil von Hühnern.

Geheimtipp:
An sonnenbeschienenen hangabwärtsgerichteten Standorten findet man Schokoladenminze.
Wenn man die Pflanzen zwischen den Fingern zerreibt entfaltet sich der süßlich schokoladige Geruch. Die Pflanze zu probieren lohnt eher nicht, da die Bitterstoffe überwiegen.

Loreleyring 100, 56346 Sankt Goarshausen, DE

Entlang des Pfades tauchen immer wieder Reste einer älteren Nutzung auf.
Hier standen mal Gebäude, die zu einer Kirschbaumplantage gehörten.

Loreleyring 18, 56346 Sankt Goarshausen, DE

Der keltische Versturzwall hat die Zufahrt zum Hühnerberg begrenzt.
Auf beiden Seiten der Straße sieht man die Reste des Walls. Eine Informationstafel zeigt die ehemalige Konstruktionsart.

Dies war die einzige ebenerdige Zufahrt zur Höhensiedlung und musste daher geschützt werden.

Loreleyring 19, 56346 Sankt Goarshausen, DE

Dieser Aussichtspunkt liefert uns einen Überblick über das Rheintal, Burg Rheinfels und Burg Katz und den Loreleyfelsen.

Von hier aus haben sie einen hervorragenden Blick auf den Häuser Kran, einen ehemaligen Verladekran, um Schiffsgüter zu entladen. Der Kran ist 360° drehbar und hat einen 25 m langen Auslegearm.
Seine Tragfähigkeit betrug 8 t. Ursprünglich war eine Anbindung der Nassauischen Kleinbahn vorhanden, wodurch Waren schnell ins Hinterland transportiert werden konnten.

Der Rhein ist ein 1232,7 km langer Strom und gehört zu den verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt. Hier ist also immer etwas los.

Aber auch die Verkehrswege am Rheinufer sind stark genutzt.
Auf beiden Seiten des Rheintals sind Schienen verbaut und im Minutentakt sieht man Güterzüge, sowie Nah- und Fernzüge.

Auf der einen Seite lässt sich das Rheintal mit einer romantischen Zugreise erleben, auf der anderen Seite gibt es Bemühungen den Zuglärm zu reduzieren.

Hangwärts gerichtet sieht man zwischen dem Buschwerk den Weinberg der Loreleyschule.
Die übrigen Weinberge auf dieser Seite sind mittlerweile verwildert.