Raus aus der Stadt - Rein in den Oberwald!

Tour Wasserwerkstraße 1, 76137 Karlsruhe, DE

Diese digitale Waldführung richtet sich an Familien mit Kindern, sowie an alle interessierten Waldbesucher*innen. Die Route ist längstens 4km lang und führt durch den Oberwald in Karlsruhe. Es gibt 12 spannende Stationen zu entdecken, rund um das Thema Wald und Forstwirtschaft. Dauer mit Weg- und Verweilzeit: 2,5 - 3,0 Std.

Autor: Waldpädagogik Karlsruhe

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12 Stationen

Station 1; Raus aus der Stadt - rein in den Wald!

Wasserwerkstraße, 76137 Karlsruhe, DE

Herzlich Willkommen und schön, dass du da bist, um bei unserem Spaziergang durch den Oberwald mitzumachen!

Gleich zu Anfang der Hinweis, dass dieser Walk mit Apple-Karten nur ganz schlecht funktioniert. Wenn du nur Apple Karten benutzen kannst, haben wir dir als kleine Hilfe in die Fotobox ein Bild einer topographischen Karte gelegt. Das könnte helfen.
Ansonsten funktioniert der Walk am besten mit Google Maps.

Bleib doch als erstes mal kurz stehen und beobachte für 2 Minuten den Weg von der Wasserwerkbrücke herunter. Wie lange 2 Minuten sind, können dir deine Eltern sagen, oder du schaust auf die Uhr von deinem Handy, wenn du eins hast.
Warte jetzt 2 Minuten und schau genau, wer auf den Waldwegen unterwegs ist!

Wer kommt?
Radfahrer? Jogger? Spaziergänger? Menschen mit Hund? Eltern mit Kindern?

Du siehst, so wie du kommen täglich ganz viele Menschen in den Oberwald um sich zu erholen, mit dem Hund Gassi zu gehen, Sport zu treiben, im Wald zu spielen oder um im Wald zu arbeiten. Und das ist gut so!

Damit es allen, vor allem auch dem Wald, dabei gut geht ist es wichtig, dass wir aufeinander Rücksicht nehmen. Wir sind zu Gast im Wald!

Über unseren Gastgeber Wald und seine Bewohner wollen wir dir auf unserem Weg ein paar interessante Dinge erzählen und dir auch ein paar Fragen und Aufgaben stellen.

Doch nun los zu Station 2!

Auf dem Weg dahin, halte weiter die Augen offen, wer im Wald alles unterwegs ist!

Station 2, Tierische Sache - Gehege der Hirschziegenantilope

Unnamed Road, 76199 Karlsruhe, DE

Nun stehst du vor dem Gehege der Hirschziegenantilope im Tierpark Oberwald.
Wo sie herkommt und was sonst noch wissenswert über sie ist, steht auf den Hinweistafeln.
Die Hirschziegenantilope findest du im Oberwald nur hier im Gehege.
Bei uns im Wald leben dafür viele andere heimische Tiere.

Fallen dir welche ein?

Schaffst du es 10 verschiedene Tiere aufzuzählen?

Ein paar kleine Hilfen kann ich dir geben:

1. Kennst du das Tier, dessen Lieblingsspeise Mäuse sind und das in einem Erdbau lebt?

2. Welches Tier nennt man auch den „Polizist des Waldes“, weil er aufpasst und die anderen Tiere warnt, wenn Menschen in den Wald kommen?

3. Wie heißen die Tiere, die in Rotten leben und deren Junge helle Streifen auf dem Fell tragen?

4. Manchmal macht ein Tier des Waldes einen Ausflug in die Stadt und knabbert ganz gerne an Autokabeln. Wie heißt es?

5. Die Ohren welchen Tieres nennt man „Löffel“?

6. Welche fliegenden Tiere sind meist nachts unterwegs?

7. Welches Tier hat, wenn es noch klein ist, Punkte auf dem Fell?

8. Es gibt auch ganz kleine Tiere bei uns im Wald, die sehr, sehr stark sind und in großen Haufen zusammenleben. Kennst du sie?

9. Welches Tier lebt im Waldboden und macht aus alten Blättern neue Erde?

10. Welches Tier kann mit seinem Schnabel Löcher in Bäume hacken, um sich ein Heim zu bauen?


Die Antworten dazu findest du in der Fotobox




Station 3: Wald in Gefahr

Unnamed Road, 76199 Karlsruhe, DE

Der Sturm hat diesen Baum "gefällt". Versuche doch mal den Baumstumpf mit den Wurzeln zu finden.
Gehe dafür auf dem Weg den Baum entlang und schau dir mal die Wurzeln an!
Siehst du, dass die Wurzel Faulstellen hat?
An diesen Stellen hat schon ein Pilz gearbeitet (er heißt übrigens Hallimasch). Deshalb hatte der Sturm ein leichtes Spiel.
Wie du vielleicht sehen kannst, hat der Baum beim Fallen gleich noch einen zweiten Baum mit umgerissen.
Das ist eine der großen Gefahren bei einem Sturm. Der Wind wirft einen oder zwei Bäume um. Die fallen dann auf andere Bäume, die wiederum weitere Bäume umreißen. So kann schnell ein ganzer Wald am Boden liegen.
Das funktioniert so ähnlich wie mit Dominosteinen.

Doch Sturm und Pilze sind nur zwei der Gefahren für den Wald.
Kannst du dir noch mehr Gefahren vorstellen?

Zum Beispiel:
*Trockenheit
*Hitze
*Feuer
*Überschwemmungen
*Schadinsekten,
*Sonnenbrand

Ja, du hast richtig gelesen, "Sonnenbrand". Auch Bäume, besonders Buchen, können Sonnenbrand bekommen. Wenn in einem Wald einzelne Bäume umfallen, vom Sturm gefällt oder vertrocknet sind, gibt es mehr Licht im Wald. Manchmal sogar so viel mehr, dass die Sonne auf Buchenstämme scheinen kann, die bisher im Schatten der anderen Bäume standen. Die Rinde der Bäume reagiert dann wie unsere Haut. Sie "verbrennt" und schält sich. Bei uns Menschen kann die Haut sich wieder erholen, die Rinde bei Bäumen kann das nicht. Sie platzt auf, die darunter liegenden Wasserleitungsbahnen trocknen aus, Pilze dringen ein und der Baum stirbt. Das heißt, es gibt eine zusätzliche Lücke im Wald, die ihn instabiler machen kann.

Station 4: Wer knackt die Nuss? - Schwarznüsse

Unnamed Road, 76199 Karlsruhe, DE

Findest du diesen Baum, der auf den ersten beiden Bildern der Fotobox abgebildet ist? Ein zweiter derselben Art steht gleich daneben. Vielleicht hilft dir der markante tote Ast am Baum ihn zu entdecken. Außerdem kannst du sie an der Rinde erkennen.
Es sind Schwarznüsse, die man hier gepflanzt hat.
Die Schwarznuss ist ein Baum, der in seiner Jugend bis zu 1,5 Meter im Jahr in die Höhe wächst. Sie wird bei uns zwischen 20 und 30 Meter hoch und liefert ein wertvolles Holz.
Ihre Früchte schmecken lecker, sind aber nur sehr schwer zu knacken.
Außerdem kannst du aus ihren Früchten sehr schöne Schmuckstücke herstellen. Dazu trocknest du sie und sägst sie auf. Danach entfernst du das Fruchtfleisch und vielleicht malst du sie noch golden an. (Schau mal in die Fotobox)
Ach und noch etwas! Wenn du ein paar Schritte weiter gehst und den Blick zu deiner rechten Seite drehst, kannst du sehen, dass die Bäume, die hier wachsen von Forstwirten und Forstwirtinnen gepflanzt wurden. Du erkennst es daran, dass sie in Reihen stehen. Kannst du sie erkennen?

Station 5: Entscheide Dich! - Wegkreuzung Erlachsee

Unnamed Road, 76199 Karlsruhe, DE

Entweder du gehst links weiter zu Station 6: Wald und Wasser - Erlachsee
ODER rechts die kürzere Route zu Station 7. Wald im Klimawandel - Teil 1
Die Station Erlachsee liegt ein kleines Stück abseits unserer Route. Du musst hin und zurücklaufen. Aber es lohnt sich! Du hast nur an dieser einen Stelle einen offenen Blick auf den See. Ansonsten kannst du ihn nur hinter dem Zaun und durch die Bäume sehen!

Station 6: Wald und Wasser - Erlachsee

Unnamed Road, 76199 Karlsruhe, DE

Hast du gewusst, dass der Erlachsee kein natürlicher See ist?
Er wurde von Menschen gemacht. Bis vor ungefähr 100 Jahren war hier noch Wald. Den hat man gerodet um Kies abzubauen. Damit hat man die naheliegende Autobahn gebaut. Vor 50 Jahren hat man dann nochmal Kies gebaggert um die Südtangente zu bauen.
Danach hat man den See so gestaltet wie du ihn jetzt siehst. Es gibt Bereiche mit flachem Wasser, Kiesinseln und an manchen Stellen ist er bis zu 12 m tief.
In den verschiedenen Bereichen leben seltene Tierarten. Wenn du Glück hast, kannst du einen Eisvogel sehen, einer der farbenprächtigsten Vögel, die es bei uns gibt. (In der Fotobox findest du ein Bild von ihm). Oder du kannst den Flussregenpfeifer (der heißt wirklich so) beobachten.
Einige der Tiere, die hier leben, haben wirklich lustige Namen: Flussregenpfeifer, Eisvogel, Zwergtaucher, Krickente, ... .
Welche Tiere du noch entdecken kannst, siehst du auf den Tafeln in der Beobachtungshütte
Ein Tier, das du auf keiner Tafel findest, verrate ich dir noch. Siehst du die kleine Insel hinter der länglichen Insel? Dort liegen manchmal mehrere Wasserschildkröten um sich zu sonnen.

Station 7: Wald im Klimawandel - Teil 1 - Eschentriebsterben

Unnamed Road, 76199 Karlsruhe, DE

Schau mal vom Weg aus rechts in den Wald.
Weiter drin im Wald, siehst du so komische, grüne Röhren stehen!
Bis vor kurzem standen an dieser Stelle noch große Bäume. Eschen waren es, um die 30 Meter hoch und manche 1 Meter dick und über 150 Jahre alt.
Und dann kam ein kleiner Pilz, mit einem harmlos klingenden Namen und brachte sie zum Absterben. Der Pilz heißt "Falsches Weißes Stengelbecherchen".

Die Samen (sogenannte Sporen) vom "Falschen Weißen Stengelbecherchen" sind winzig klein und fliegen durch die Luft. Sie werden von den Eschen über die Blätter aufgenommen, dringen ins Holz vor und bringen den ganzen Baum zum Absterben.
Forstleute vermuten, dass sich der aus Asien stammende Pilz aufgrund des Klimawandels so schnell und tödlich ausbreiten konnte.
Ist ein Baum befallen, ist er geschwächt und anfällig für andere "Schädlinge". Der Eschenbastkäfer zum Beispiel nistet sich unter der Rinde ein und zerstört die Leitungsbahnen, in denen das Wasser für die Blätter nach oben fließt.
(Schau in der Fotobox!)
Die befallenen Bäume werden teilweise gefällt um ihr Holz noch nutzen zu können, oder weil sie auf Wege stürzen können.
Doch zurück zu den grünen Röhren.
Forstwirte und Forstwirtinnen haben auf dieser Fläche, auf der die Eschen standen neue Bäume gepflanzt. Diese Bäume haben sie geschützt mit einer Wuchshülle, so heißen diese komischen Röhren nämlich. In jeder Wuchshülle steckt also ein neu gepflanzter Baum. Die Hülle wirkt wie ein kleines Gewächshaus und hilft beim Anwachsen. Außerdem bietet sie Schutz vor Rehen, die gerne die Knospen der kleinen Bäume abfressen oder ihr Gehörn an den kleinen Baumstämmen scheuern.
Du darfst gerne mal hingehen und von oben in die Hüllen hineinschauen. Vielleicht kannst du an den Blättern erkennen, welche Bäume darin stecken?

Es sind meist Eichen, Kirschbäume oder Hainbuchen.

Ich habe dir erzählt, dass die Bäume hier gefällt wurden, damit man ihr Holz noch nutzen kann.
Weißt du, was man aus Holz alles herstellen kann?
Nicht nur Brennholz, es gibt noch viel mehr!
Was fällt dir ein?
Schaffst du es 10 verschiedene Dinge aufzuzählen?

Ein paar kleine Hilfen kann ich dir geben:

1. Du kannst darauf gehen. Auch hoch und runter.

2. Du kannst darin schlafen.

3. Darin hängen manchmal deine Kleider.

4. Du kannst drauf sitzen.

5. Man kann Musik damit machen.

6. Du kannst daran sitzen um zu essen.

7. Du kannst damit über's Wasser fahren.

8. Manche Werkzeuge (Schaufel, Axt oder Hammer) haben einen ... , sehr oft aus Eschenholz!

9. Damit es nicht ins Haus hineinregnet, braucht es ein ...?

10. Im Winter mit Schnee, kann man ... fahren.



Die Antworten dazu findest du in der Fotobox

Station 8: Wald im Klimawandel - Teil 2 Rußrindenkrankheit

Kuhlager-Seele-Weg, 76199 Karlsruhe, DE

Schau an dieser Station über den Graben auf die andere Seite. Siehst du das Stückchen Wald rechts? Kannst du auch die Fläche links sehen, wo die Wuchshüllen stehen?
Die Bäume rechts sind Ahornbäume.
Kannst du von hier aus erkennen, dass sich an manchen Ahornbäumen die Rinde ablöst und der Stamm zum Teil schwarz gefärbt ist? (In der Fotobox findest du Bilder) Schuld daran ist ein Pilz, der die sogenannte Rußrindenkrankheit hervorruft.
Es gibt für die befallenen Bäume kein Mittel, um ihnen zu helfen. Die Bäume sind nicht mehr zu retten und müssen gefällt werden.
Das ist jedoch nicht ungefährlich. Das Schwarze sind Millionen kleinster Pilzsamen, die Pilzsporen. Wenn man mit der Motorsäge durch diese schwarzen Pilzsporen sägt, werden sie aufgewirbelt und es sieht aus wie Rauch. Dieser Rauch kann heftige allergische Reaktionen auslösen. Deshalb müssen sich die Forstwirte und Forstwirtinnen beim Sägen durch das Tragen von Masken schützen.
Dieser Pilz befällt vor allem vorgeschädigte oder anderweitig geschwächte Ahorne. Er tritt in Jahren mit langen Trockenphasen und hohen Temperaturen besonders häufig auf. Diese Jahre werden in den Zeiten des Klimawandels immer häufiger werden.

Doch was tun?

Der Förster oder die Försterin lässt die kranken Bäume fällen und pflanzt neue.
Aber das ist nicht ganz so einfach.:
Werden wieder Ahornbäume gepflanzt, bekommen diese auch die Krankheit.
Deshalb pflanzen die Forstwirte und Forstwirtinnen auf einem Teil der Fläche Bäume, die mit den hohen Temperaturen und der Trockenheit besser fertig werden. Du siehst es, wenn du links auf die Fläche schaust.
Wie du von der letzten Station her weißt, stehen da Wuchshüllen und in jeder Hülle steckt was drin?
Genau, ein kleiner Baum!
Auf dem Rest der Fläche, der noch frei ist, können Bäume wachsen, deren Samen z.B. vom Wind angeweht werden. So entsteht wieder ein Wald, mit wild aufgegangenen und mit gepflanzten Bäumen, die mit dem Klimawandel hoffentlich besser klar kommen.
Wo wir bei Samen und Wind sind, kennst du Samen von Bäumen, die mit dem Wind verteilt werden?
Was fällt dir ein? Welche Samen können fliegen?

Ich verrate dir ein paar:
- die Samen des Ahorns z.B. haben "Propeller" zum Fliegen (Schau mal in der Fotobox!)
- ebenso die Samen der Hainbuche
- die Samen der Kiefer, die in den Zapfen sitzen, lassen sich oben in der Baumkrone aus den Zapfen fallen und fliegen, weil sie ganz leicht sind sehr weit!
- Auch Kirschen können fliegen. Glaubst du nicht? Doch! Wenn nämlich Vögel die Kirschen vom Kirschbaum fressen, spucken sie die Kerne nicht aus. So fliegen die Kirschkerne im Bauch der Vögel mit. Weil die Vögel die Kerne nicht verdauen können, kommt der Kirschkern irgendwann am anderen Ende des Vogels wieder raus. Fällt er dabei im Wald auf den Boden, wächst an dieser Stelle vielleicht ein neuer Kirschbaum. So werden die Samen auch von Tieren verbreitet.




Station 8a, Vertrau mir!

Unnamed Road, 76199 Karlsruhe, DE

Nimm den schmalen Weg links neben der Bank, auch wenn die Navigation dir den rechten Weg vorschlagen sollte.
Der linke Weg führt dich zu Station 9. Vertrau mir!

Station 9: Von Douglasien und Mäusen

Unnamed Road, 76199 Karlsruhe, DE

Siehst du den dicken Baum am Wegrand? Ein Nadelbaum?
Das ist eine Douglasie.
Douglasien kommen ursprünglich aus Amerika. Dort können sie bis zu 100 m hoch werden. Sie werden so dick, dass es ganz viele Kinder einer Schulklasse braucht, um sie zu umarmen.
Der höchste Baum Deutschlands ist auch eine Douglasie. Sie heißt "Waldtraut" und steht bei Freiburg. Sie ist 110 Jahre alt und 67m hoch.
Wenn du die Nadeln der Douglasie zwischen deinen Fingern zerreibst, duften sie nach Orangen. Und ihre Zapfen sehen aus, als ob....
Ja genau, warum sehen ihre Zapfen eigentlich so aus?
Die Antwort liefert eine Geschichte aus Amerika, dem Heimatland der Douglasie. Sie beginnt, wie alle guten Geschichten mit:
"Es war einmal..."
Es war einmal in Amerika bei einem Indianerstamm, wo ein sehr kluger Medizinmann lebte. Medizinmänner, auch Schamanen genannt, können Krankheiten heilen. Manche sagen, sie können auch mit Tieren sprechen und gar zaubern.
Dieser Medizinmann, suchte Antworten auf die schwierigen Fragen des Lebens. Fragen wie "Warum werden wir geboren?" "Warum müssen wir irgendwann sterben?"
Und um nachzudenken, ging er in einen Douglasienwald. Dort angekommen setzte er sich an einen Baum, und die Sonne schien ihm wärmend ins Gesicht. Er konzentrierte sich und begann nachzudenken.
Plötzlich hörte er ein vielstimmiges "FIEP, FIEP, PIEP, PIEP". Und als er sich umschaute, sah er ganz viele kleine Mäuse um sich herum.
"Liebe Mäuse," sagte er, "ich bin in den Wald gegangen um nachzudenken, also bitte lasst mich das in Ruhe tun!"
Und die Mäuse? ... Von ihnen hörte man ein leises "Hi, Hi, Hi,..." und dann verschwanden sie.
Der Medizinmann machte es sich an seinem Baum bequem und begann erneut nachzudenken.
Keine 10 Minuten später machte es um ihn herum wieder: "FIEP, FIEP, PIEP, PIEP" und wer war es? ... Natürlich! .. Die Mäuse.
"HEY Mäuse", sagte der leicht genervte Medizinmann, "ich hab's euch doch vorhin schon mal gesagt, BITTE lasst mich in Ruhe nachdenken!"
Und die Mäuse? ... Von ihnen hörte man wieder ein leises "Hi, Hi, Hi,..." und dann waren sie verschwunden.
Also lehnte sich der Medizinmann wieder an seinen Baum, schloß die Augen und begann nachzudenken. Und ich kann dir sagen, er war soooooooo knapp vor der Lösung, als es um Ihn herum wieder "FIEP, FIEP, PIEP, PIEP" machte! Und wer war es? ... Natürlich! .. Schon wieder die Mäuse.
Jetzt wurde der Medizinmann richtig sauer und sagte in einem lauten Ton zu den Mäusen: "MÄUSE, ES REICHT! Wenn ihr mich jetzt nicht sofort in Ruhe nachdenken lasst, dann verzaubere ich euch! Und ich werde euch so verzaubern, dass ihr nichts mehr sagen könnt und euch nicht mehr bewegen könnt! VERSTANDEN?!"
Und die Mäuse? ... Von Ihnen hörte man nur ein "Hi, Hi, Hi,..."
Da begann der Medizinmann zu zählen: "EINS, ..."
Und die Mäuse? ... Von Ihnen hörte man nur "Hi, Hi, Hi,..."
"ZWEI,..."
Und die Mäuse? ... Wieder nur "Hi, Hi, Hi,..."
"ZWEIEINHALB,..."
Und die Mäuse? ... Nein, kein "Hi, Hi, Hi,...". Denn ihnen fiel ein, dass der Medizinmann sagte, er würde sie verzaubern und so versuchten sie sich ganz schnell zu verstecken. Als sie sich umschauten, sahen sie auf dem Boden viele Zapfen der Douglasie liegen. Die Zapfen waren offen und die Mäuse sehr klein, also sprangen sie, um sich in den Zapfen zu verstecken.
Doch gerade als sie fast schon drin waren, tönte es laut
"DREI!"
Und die Mäuse erstarrten, konnten sich nicht mehr bewegen und nichts mehr sagen!
Und wenn du dir jetzt einen Douglasienzapfen anschaust, siehst du wie die Schwänze und die Hinterbeine daraus hervorschauen!
Seit jenem Tag sehen die Zapfen der Douglasie so aus!

Station 10: Stämmige Burschen - die dicken Eichen

76199 Karlsruhe, DE

Wenn du dich hier umschaust, siehst du zwei ziemlich dicke Bäume nebeneinander am Wegrand stehen. Es sind zwei Eichen.
Wenn du genauer hinschaust, siehst du, dass eine von beiden abgestorben ist. Das nennt man "Stehendes Totholz".
Doch geh zuerst mal an die lebende Eiche, die rechte, wenn du davor stehst. Ganz schön dick, oder? Kannst du sie umarmen? Nein? Dann brauchst du Hilfe! Schafft ihr es alle zusammen?
Von der Dicke eines Baumes kann man auf sein Alter schließen. Der Förster oder die Försterin weiß, wie gut die Bäume wachsen und wie lange sie brauchen, um so dick zu werden. Und um diese Dicke zu erreichen, hat diese Eiche ungefähr 200 Jahre gebraucht. Stell dir vor, 200 Jahre immer an derselben Stelle stehen!
Noch lebt sie und bietet vielen Tieren Nahrung, Unterschlupf oder gar ein Zuhause. Auch dir bietet sie einen bequemen, mit Moos gepolsterten Sitz zwischen ihren Wurzeln an! Magst du ihn ausprobieren? Nur zu!

Die Eiche links daneben ist schon gestorben. Du siehst, sie hat keine Blätter mehr, an manchen Stellen fehlt ihr die Rinde und sie hat Löcher im Stamm.
Und obwohl sie tot ist, lebt sie! Besser gesagt, es lebt an und in ihr. Auch sie bietet, bis sie letztlich umfällt, noch lange vielen Tieren Nahrung, Unterschlupf und ein Zuhause. Und selbst wenn sie einmal umgefallen ist, leben noch ganz lange viele Tiere und Pilze in und an ihr!
Deshalb läßt der Förster oder die Försterin solche Bäume im Wald stehen oder liegen.
Siehst du die großen Löcher im Stamm?
Hast du eine Idee, wer das gewesen sein könnte?
Es war die Larve des Eichenheldbocks. Er ist einer der größten Käfer, die es bei uns gibt. Schau dir doch mal in der Fotobox an, was für lange Fühler er hat! Er ist sehr selten und vom Aussterben bedroht.
Wenn du ein bisschen weiter, hinter die beiden Eichen schaust, siehst du eine umgefallene. Um sie herum wachsen schon wieder neue, junge Bäume.
Der Kreislauf des Waldes, der Kreislauf des Lebens auf sehr engem Raum: Alt und lebend, stehend und liegend, totes und neues, nachwachsendes Leben.
Das kannst du an ganz vielen Stellen im Wald entdecken!

Doch weiter geht's! Du hast bestimmt schon den Spielplatz entdeckt!

In der Nähe der großen Schaukeln ist unsere letzte Station. Auf geht's!

Station 11: Balanceakt - kinderleicht?

76199 Karlsruhe, DE

Schau vom Weg aus nach rechts hinter der großen Schaukel.
Siehst du die übereinander liegendenBaumstämme?
Schaffst du es darüber zu balancieren?
Es ist nicht ganz so einfach das Gleichgewicht zu halten, oder?
Genauso, wie du jetzt gerade, versucht auch der Wald in einem Gleichgewicht zu bleiben.
Ein Gleichgewicht aus Pflanzen und Tieren unter sich verändernden Bedingungen, wie zum Beispiel dem Klima.
Erinnerst du dich noch an die Station "Wald im Klimawandel", an der wir dir gezeigt haben, wie es aussieht, wenn durch den Klimawandel Bäume absterben?
Stell dir nun vor, einer dieser Baumstämme hier würde für das Klima stehen. Es wären einer oder gar zwei aus der Mitte und die würden plötzlich wegbrechen. Dadurch wäre es noch viel schwieriger, von einem Ende zum anderen zu balancieren. Und so geht es dem Wald. Es wird viel schwieriger, manchmal sogar unmöglich für ihn im Gleichgewicht zu bleiben.

Um dem Wald zu helfen kann jeder etwas tun, und viele Menschen tun auch schon was. Aber es müssen noch mehr werden!

Auch du kannst etwas machen!

Manche Dinge, bei denen du tätig werden kannst, sind einfach. Zum Beispiel kannst du deinen Müll wieder mitnehmen, auch die ganz kleinen Bonbonpapierchen. Oder fahre mit dem Fahrrad oder Bus und Bahn, statt dich von deinen Eltern mit dem Auto in die Schule oder zum Sport fahren zu lassen.
Jeder Mensch sollte überlegen, was er oder sie für unseren Wald tun kann!

Mit diesem Balance-Akt endet der Spaziergang durch den Oberwald Karlsruhe. Du hast vielleicht bemerkt, dass es sehr viele Dinge zu entdecken gibt - vor allem, wenn man ganz genau hinschaut.
Schön, dass du dabei warst!
Wenn du aus diesem Spaziergang etwas für dich mitnehmen kannst, freuen wir uns sehr darüber.
Versuche doch bei deinen nächsten Besuchen wieder mit offenen Augen durch den Wald zu gehen - vielleicht gibt es ja noch etwas zu entdecken?!

Wir freuen uns, wenn du uns unter
waldpaedagogik@fa.karlsruhe.de
eine Nachricht schickst, wie es dir gefallen hat!

Und jetzt entdecke und tobe dich auf dem Spielplatz aus!