Vom Pantheon zur Marc-Aurel-Säule

Piazza Navona, 00186 Roma, IT

Die Piazza Navona entstand dort, wo früher ein Stadion stand, welches damals als Schauplatz für Gladiatorenkämpfe, Stierkämpfe und andere sportliche Wettkämpfe diente. Das Stadion wurde 85 n. Chr. von Kaiser Domitian ausgebaut und noch heute erkennt man die Raumgestaltung eines offenen Stadions an der ungewöhnlich langen (276m) aber dennoch schmalen (54m) Form der Piazza.
Auf dem Platz gibt es drei Springbrunnen. Die Fontana del Moro am Südende stellt einen Kampf mit einem Delfin dar, die Fontana del Nettuno ist dem Gott Neptun gewidmet und befindet sich am Westende. Der Hauptbrunnen, die Fontana del Quattro Fiumi, auch als der Vier-Flüsse-Brunnen bekannt, befindet sich in der Platzmitte. Er symbolisiert vier Flüsse der vier damals bekannten Kontinente. Die Donau für Europa, den Ganges für Asien, den Nil für Afrika und den Rio della Plata für Amerika. Des Weiteren befindet sich ein Obelisk auf dem Brunnen.
An Samstagen im August des 17. und 18. Jahrhunderts ließ man die Brunnen überlaufen, sodass jeder im Wasser planschen konnte.

Via della Minerva, 00186 Roma, IT

Das Pantheon in Rom
Das Pantheon ist ein kuppelförmiger Tempel, welcher auf dem Marsfeld 125 n. Chr. von Kaiser Hadrian errichtet wurde. Vermutlich wurde das Pantheon zu Ehren aller Götter erbaut, was man aus den vielen Statuen des Mars, der Venus und der vielen anderer Götter schlussfolgern kann. Außerdem heißt Pan übersetzt "alle" und theos "Götter". Heute liegt der Tempel im Viertel Pigna umgeben von vielen Häusern. Das Pantheon zeichnet sich durch eine perfekte architektonische Harmonie aus, da der Innenraum genauso hoch wie breit ist, außerdem symbolisiert die Kuppel den Himmel und die Öffnung oben in der Mitte symbolisiert die Sonne. Der Durchmesser der Kuppel beträgt 43m. Bis 1436 blieb sie die größte Kuppel der Welt. Die ursprüngliche Funktion des Gebäudes eben, um die Götter zu ehren wurde 609 n. Chr. geändert. Das Pantheon war dann eine Kirche. Dadurch ist es wahrscheinlich eins der besterhaltensten Denkmäler, weil Kirchen davor bewahrt wurden, als Steinbruch für Bauvorhaben genutzt zu werden. Trotz dieser Vorkehrungen wurde die bronzenen Platten des Daches im 17. Jhd. eingeschmolzen und zu Kanonen für die Engelsburg verarbeitet. Nach und nach wurde das Pantheon mit einem Glockenturm und einem Platz davor ergänzt. Außerdem diente der Tempel im Mittelalter als Bestattungsstätte für berühmte Persönlichkeiten wie beispielsweise der Maler Rafael. Bis heute werden Gebäude, in denen berühmte Menschen begraben sind, Pantheon genannt.

Via Santa Caterina da Siena, 00186 Roma, IT

Die Piazza della Minerva ist ein Platz in Rom, genauer gesagt im Viertel Pigna. An diesem Platz befindet sich die Kirche Santa Maria Sopra Minerva, über die ihr später noch genaueres erfahren werdet.
Eine andere Sehenswürdigkeit, die sich auf diesem Platz befindet, ist der Berninis Elefant mit Obelisk. Dieser steht im Zentrum des Platzes seit 1667. Der Elefant trägt einen der acht altägyptischen Obelisken in Rom. Falls ihr euch jetzt fragt, was ein Obelisk ist, es ist ein hoher nach oben schmaler werdender Steinpfeiler, der eine pyramidenförmige Spitze hat. Die Skulptur des Berninis Elefanten entwarf Gian Lorenzo Bernini und Ercale Ferrata setzte ihn dann um. Die Idee stammte vom Papst, daher ist das päpstliche Wappen an der Basis angebracht. Allgemein steht der Elefant für die wichtigen Tugenden in der christlichen Lehre wie Kraft, Klugheit und Frömmigkeit.
Außerdem befinden sich noch weitere Sehenswürdigkeiten am Platz wie die Bibliothek des Italienischen Senats, die päpstliche Diplomatenakademie und das Hotel Minerva.

Roma, 00186 Roma, IT

Die Santa Maria Sopra Minerva ist die einzige gotische Kirche Roms. Sie wurde im 13. Jahrhundert auf den Ruinen eines römischen Tempels von Pompeius für die Göttin Minerva errichtet. Daher stammt auch der Name „Sopra Minerva“, was auf deutsch „über der Minerva“ bedeutet. Sie befindet sich auf dem Piazza della Minerva im Rione Pigna, also im historischen Zentrum Roms.
Die Fassade ist im Renaissancestil gehalten und stammt aus dem Jahre 1453. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden die Kapellen hinzugefügt. Der Innenraum wurde im 19. Jahrhundert im neogotischen Stil restauriert, indem marmorne Ornamente hinzugefügt, sowie die Wände und Kreuzgewölbe übermalt wurden. Die Kirche besteht aus einem kreuzförmigen Grundriss mit drei Schiffen und einem Querschiff.
Insbesondere finden sich in der Kirche zahlreiche Sehenswürdigkeiten in Form von Grabmalen, wie beispielsweise das der Katharina von Siena, welche eine dominikanische Nonne war und als Schutzheilige Italiens gilt. Sie wurde direkt unter dem Hauptaltar begraben, jedoch befindet sich ihr Kopf in der Basilika San Domenico in Siena. Außerdem befindet sich auch der Grabstein von Fra Angelico, ein berühmter toskanischer Maler und Dominikanerbruder, in dieser Kirche. Des Weiteren sind dort vier Päpste begraben.
Ein Höhepunkt der Kirche ist die Skulptur Christo della Minerva, auch Christus der Erlöser genannt. Diese wurde im Jahre 1519 von Michelangelo angefangen und 1521 von seinem Schüler Raffaelo da Montelupo fertiggestellt. Sie bildet Jesus in Form eines antiken Helden ab. Anfangs war die Statue unbekleidet, bis schließlich ein bronzener Lendenschurz hinzugefügt wurde.

Piazza Colonna, 00187 Roma, IT

Die Marc-Aurel-Säule, oder auch Marcussäule genannt ist ein Denkmal, das die Feldzüge von Kaiser Marcus Aurelius ehrt. Nach seinem Tod im Jahre 180 n. Chr. beschloss der Senat die Säule zu errichten. Der Inschrift nach zur Folge wurde sie 196 n. Chr. fertiggestellt. Ihre Überreste wurden 1705 entdeckt. Ihr Vorbild war die Trajansäule, welche 80 Jahre zuvor errichtet wurde.
Sie steht noch auf ihrem ursprünglichen Standort auf einem ca 7m hohen Sockel. Jedoch war die frühere Plattform ca 3,80m unter dem heutigen Niveau.
Die Säule ist 29,6m hoch und besteht aus 28 Marmorblöcken. Reliefs stellen die Feldzüge von Marc Aurel gegen die Makromannen und Quaden (Germanenstämme) zwischen 169 und 173 n. Chr., sowie gegen die Sarmanten (Reitervolk) zwischen 174 und 176 n. Chr. dar. Circa auf halber Höhe ist die Siegesgöttin abgebildet, welche die zwei Feldzüge trennt. Im Gegensatz zu den feinen Reliefs auf der Trajansäule sind sie tiefer und ausdrucksstärker, haben jedoch eine schlechtere Qualität und sind stark vereinfacht dargestellt.
Auf der Spitze befand sich ursprünglich eine Statue von Marc Aurel und seiner Frau, jedoch wurde sie 1589 auf Wunsch von Papst Sixtus V. durch eine Statue vom heiligen Paulus ersetzt.
Die Marcussäule gilt als Zentrum Roms.