OSNABRÜCK ERLEBEN Schinkel

Stadtführung Bremer Straße 55, 49084 Osnabrück, DE

Erst am 1. April 1914 wurde die selbständige Landgemeinde Schinkel als Stadtteil in die Stadt Osnabrück eingemeindet. Der Schinkel kann in Anbetracht seiner Geschichte zu Recht als Industrie- und Arbeiterviertel bezeichnet werden. Bereits im 19. Jh. haben sich hier infolge der guten Bahnanbindungen zahlreiche Industrieunternehmen angesiedelt.

Autor: Museum Industriekultur Osnabrück gGmbH

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10 Stationen

Fluch und Segen für den Schinkel - Bahnbetriebswerk Kamerun

Bremer Straße 43 a, 49084 Osnabrück, DE

Dicker schwarzer Rauch quillt aus dem Schornstein, Wasserdampf zischt aus dem Kessel.
Langsam setzt sich die tonnenschwere Maschine in Bewegung. Es riecht nach Kohle, Öl, heißem Metall …

Was heute für Begeisterung unter Eisenbahnfreund*innen sorgt und Erinnerungen an die vermeintlich gute alte Dampflokzeit weckt, war für die Beschäftigten im Bahnbetriebswerk „bei Kamerun“ harter Arbeitsalltag. Und für die Anwohner*innen im Stadtteil Schinkel ein ständiges Ärgernis.

Auf einem Wiesengrundstück nördlich der Bremer Straße begannen 1878 die Bauarbeiten für das neue „Betriebswerk Hauptbahnhof“. Dieses sollte zur Dampflokstationierung eingerichtet werden, um die einige Jahre vorher errichtete „Maschinenstation Osnabrück“ an der Schinkelstraße zu entlasten. Zunächst wurden zwei große Lokschuppen mit Schiebebühne, Lok-Auswaschstelle, Bekohlungsanlagen und Werkstätten fertiggestellt.

Schon um die Jahrhundertwende war aber auch diese neue Anlage wieder zu klein. Es erfolgten ständige Erweiterungen sowie der Bau des großen Wasserturmes – lange Zeit ein Wahrzeichen des Schinkels.

Obwohl die Eisenbahn um 1900 bereits über 450 Arbeiter im Schinkel beschäftigte und somit eine wichtige Arbeitgeberin war, gab es immer wieder Beschwerden der unmittelbar betroffenen Schinkelaner*innen über die oftmals unerträgliche Rauch- und Rußbelastung. Wäsche aufhängen war an vielen Tagen unmöglich.
Auch das Abwasser aus dem Betriebswerk bereitete große Probleme – wurde es doch einfach in einen kleinen Bach geleitet. Die Lösung: Der damals zuständige Minister für öffentliche Arbeiten ordnete an, dass das Abwasserproblem bis zum Bau einer Kanalisation zu ertragen sei.

Um diese Zeit prägten die Schinkelaner*innen die Bezeichnung „Kamerun“ für das Bahnbetriebswerk. Von Ruß und Öl im Gesicht und am ganzen Körper völlig schwarz, wurden die Arbeiter mit den Menschen im afrikanischen Kamerun verglichen. Kamerun war von 1884 bis 1914 eine deutsche Kolonie. Rassismus war eben noch kein Thema!

Der Eisenbahnknotenpunkt Osnabrück und die Betriebswerke wurden im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Nach Wiederaufbau und Erweiterung stieg die Beschäftigtenzahl Anfang der 1950er Jahre auf insgesamt etwa 1.200 Arbeiter*innen und Beamt*innen.

„Kamerun“ war jahrzehntelang eines der größten Betriebswerke für Dampfloks. Durch den vermehrten Einsatz von Diesel- und Elektrolokomotiven kam es zu starken Veränderungen im Betriebsablauf. Auch nach dem Ende der Dampflokstationierung 1968 wurden hier noch Dampfloks gewartet, einige Lokschuppen und Einrichtungen aber nicht mehr benötigt und abgerissen, der Wasserturm gesprengt.

Heute befinden sich auf einem Teil des Grundstücks Verbrauchermärkte und Parkplätze.
Genutzt werden die Bahnanlagen als Abstellgleise, in den verbliebenen Werkstattgebäuden setzt die Deutsche Bahn Cargo AG Elektro- und Diesellokomotiven instand – mit gerade einmal zehn Mitarbeiter*innen.

Freie Fahrt und freie Bahn - Straßenunterführung Buersche Straße

Buersche Straße 61, 49074 Osnabrück, DE

„Wegen starkem Zugverkehr und Rangierarbeiten am Bahnübergang Buersche Straße/Klushügel muss mit einer Wartezeit von einer halben Stunde oder länger gerechnet werden.“

Mit einer freundlichen Stimme aus dem Radio wird heute auf eine Störung des Straßenverkehrs aufmerksam gemacht. Vor 120 Jahren gab es diese Technik noch nicht, Verkehrsbehinderungen aber schon.

Um die Jahrhundertwende entwickelte sich die Buersche Straße zu einer wichtigen Verkehrsader zwischen (der Gemeinde) Schinkel und der Innenstadt. Die Ansiedlung zahlreicher Industrie-betriebe und die zunehmende Bevölkerung ließen das Verkehrsaufkommen stark ansteigen. Fußgänger, Radfahrer, Pferdefuhrwerke prägten das Straßenbild. Nur sehr selten war eines der ersten „Automobile“ zu bestaunen.

Die Eisenbahn war das wichtigste Transportmittel zu der Zeit, brachte für die Stadtplanern aber auch oftmals Probleme mit sich. „Die größte Schwierigkeit bereitet die Buersche Straße (…) als auch ihr Bahnübergang auf der Klus.“ berichtet der zeitgenössische Chronist Ludwig Hoffmeyer. Die Gleise kreuzten die Buersche Straße auf Straßenniveau. Geschlossene Bahnschranken verursachten mehrmals am Tag lange Wartezeiten. Es musste eine Lösung gefunden werden. Nach zähen Verhandlungen mit der Eisenbahnverwaltung konnte die Stadt Osnabrück Ende 1910 mit den Bauarbeiten beginnen.

„Die Straße wird auf der Westseite der Bahn in einem rund 11 Meter tiefen Geländeeinschnitt geführt (…)“. So beschreibt ein Verwaltungsbericht das Vorhaben. Für die Bauarbeiter bedeutete das allerdings schwerste körperliche Arbeit. Mit Spitzhacke und Schaufel, ohne schwere Baumaschinen, wurde der Durchbruch für die neue Straße durch den Felsen des Klushügels geschlagen, teilweise gesprengt. Feldbahnwagen transportierten das anfallende Gestein ab. Häuser mussten abgerissen, eine Eisenbahnbrücke gebaut und das Straßenniveau abgesenkt werden. Bei einigen Gebäuden wurde der Keller dadurch zum Erdgeschoss.

Nach Abschluss der Bauarbeiten im Juni 1913 konnte der Verkehr unter der Bahnlinie ungehindert fließen. Endlich war der Bereich „hinter der Bahn“ viel besser erreichbar.
Auch heute noch ist der alte Verlauf der Buerschen Straße zum Teil vorhanden und bis zu den Gleisanlagen befahrbar.

Innovationen Made in Schinkel - Ortmann und Rawie

Buersche Straße 96, 49084 Osnabrück, DE

Viel Platz und eine verkehrsgünstige Lage nahe wichtiger Eisenbahnlinien: Für Industrieansiedlung bot die Gemeinde Schinkel um die Wende zum 20. Jahrhundert gute Voraussetzungen. Besonders der Bereich um die Buersche Straße entwickelte sich zu einem „Zentrum“ der Eisen- und Stahlindustrie in Osnabrück.

Nicht weit vom bereits 1868 eröffneten Stahlwerk errichtete Heinrich Wilhelm Ortmann im Jahr 1876 an der Buerschen Straße seine Eisengiesserei und Maschinen-Fabrik.

Maschinenteile jeglicher Art, Dampfmaschinen neuester Konstruktion, Komplette Einrichtung von Dampf-, Wasser- und Windmühlen, Wasserleitungs- und Kanalisationsteile etc. gehörten zum Produktangebot. Die Abbildung auf einem aufwendig gestalteten Rechnungsformular zeigt die Größe des Betriebes. Mit rauchenden Schornsteinen als Symbol für viel Arbeit, Leistungsfähigkeit und Fortschritt.

Direkt neben den Fabrikgebäuden ließ sich Heinrich Wilhelm Ortmann 1895 seine Direktorenvilla errichten. Es war durchaus üblich, dass ein Fabrikbesitzer auf dem eigenen Werksgelände wohnte. Oder zumindest ganz in der Nähe. Dabei spielten sicherlich Unternehmerstolz und Repräsentationsgründe eine große Rolle.

Die Eisengiesserei und Maschinen-Fabrik H. W. Ortmann existierte bis 1966. Auf dem ehemaligen Fabrikgelände stehen heute Wohnhäuser. Nur noch der Straßenname Ortmannweg und die nahezu unverändert erhaltene Direktorenvilla geben Hinweise auf den einst wichtigen Arbeitgeber im Schinkel.

Anders die Fabrik für Eisenbahnbedarf A. Rawie, die um 1900 beinahe in direkter Nachbarschaft an der Buerschen Straße angesiedelt wurde. Gegründet 1882 und vorher an der Süsterstraße gelegen, belieferte Rawie u. a. die Deutsche Reichsbahn.

Zu der Zeit kam es immer wieder zu Eisenbahnunglücken. So im Dezember 1901, als ein Zug ein schlecht gesichertes Gleisende im Frankfurter Centralbahnhof überfuhr und die Lokomotive erst im Bahnhofsrestaurant – mitten in den gedeckten Tischen – zum Stehen kam. Zum Glück wurde dabei niemand verletzt. Um derartige Unglücke zu verhindern, entwickelte Firmengründer Franz Rawie ein neuartiges System zur Gleisabsicherung, das für sein Unternehmen zu einem großen Erfolg wurde: der Bremsprellbock.

Die Gebäude der Firma Rawie wurden im Zweiten Weltkrieg zum größten Teil zerstört und wieder am selben Standort aufgebaut. Nur lag die Fabrik durch den Bau neuer Häuser rund um das Werksgelände mitten in einem Wohngebiet. Lärm und Abgase belästigten die Anwohner*innen. Auch war es aus Platzgründen nicht mehr möglich, den Betrieb zu erweitern.

Rawie entschloss sich dennoch erst 1980 für eine Verlegung des Betriebes in das Industriegebiet Osnabrück-Hafen. Mit ca. 60 Mitarbeiter*innen und Auslandsvertretungen in über 20 Ländern ist Rawie heute einer der weltweit führenden Hersteller für Gleissicherungssysteme und Schrankenanlagen.

Nach Abriss der Fabrikgebäude entstand an der Buerschen Straße das Rosenburgcenter, ein großer Supermarktbau mit Dönerimbiss und Spielhalle. Auf dem Parkplatz, mitten im Wohngebiet, sorgen jetzt Lieferanten- und Kundenfahrzeuge für Lärm und Abgase anderer Art.

Aufstieg und Fall einer Legende - Stahlwerk Osnabrück

Bessemerstraße 5, 49084 Osnabrück, DE

„Unmittelbar vor den Toren Osnabrücks im flachen Tal der Hase, am rechten Ufer des Flüßchens ...“ begann 1868 der Bau des Eisen- und Stahlwerkes zu Osnabrück durch den Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein (GMBHV). Das neue Werk, direkt am Eisenbahnknotenpunkt gelegen, sollte Roheisen der Georgsmarienhütte zu Stahlerzeugnissen verarbeiten.

Das Stahlwerk spezialisierte sich auf die Produktion von großen Schmiedestücken, Stahlwellen, Schiffsbauteilen, Eisenbahnschienen, Weichen, Rädern und Achsen. August Haarmann, seit 1872 Generaldirektor, war Inhaber zahlreicher Patente im Bereich Eisenbahnoberbau.

Auf der Weltausstellung 1893 in Chicago präsentierte das Stahlwerk seine hochwertigen Erzeugnisse, die schon allein von der Größe und der Verarbeitungsqualität her beeindruckten.

Auch die Osnabrücker konnten sich in einem von Parkanlagen umgebenen pompösen Ausstellungsgebäude ein Bild von der Leistungsfähigkeit „ihres“ Stahlwerkes machen.
Dazu kam, zwischen Rotenburger Straße und Buersche Straße gelegen, das 1894 errichtete „Gleismuseum“. In dem 160 Meter langen und 47 Meter breiten Holzgebäude waren neben eigenen Produkten viele Objekte aus der „Vorgeschichte der Eisenbahnen“ zu bestaunen.

Das Stahlwerk entwickelte sich zu einem der größten Arbeitgeber in Osnabrück. Um 1900 wurden zahlreiche Häuser mit Werkswohnungen gebaut. Im Ersten Weltkrieg stieg die Belegschaft aufgrund der Rüstungsproduktion auf über 3.000 Personen, darunter viele Frauen und Kriegsgefangene.

Nach Beseitigung der schweren Schäden des Zweiten Weltkrieges, Wiederaufbau und ständiger Erweiterung der Produktionsanlagen waren Mitte der 1960er Jahre über 5.000 Menschen
beschäftigt. Die Frage nach dem Arbeitsplatz beantworteten derzeit viele Schinkelaner*innen einfach mit: „Auf `m Stahlwerk.“ Doch schon zehn Jahre später änderte sich das Bild des Schinkels gewaltig.

Aufgrund der Stahlkrise in den 1980er Jahren, hervorgerufen durch nationale Überproduktion und internationale Konkurrenz, drosselte das Osnabrücker Werk die Produktion, viele Arbeitsplätze mussten abgebaut werden. Es kam zu Fusionen mit anderen Stahlerzeugern. Aber auch das nutzte langfristig nichts. Das Stahlwerk stellte 1989 die Produktion ein, die Maschinen wurden demontiert und die Werkshallen zum größten Teil abgerissen. Ein Stahlbearbeitungsbetrieb nutzte die übrigen Hallen noch bis 2016 weiter.

Das ehemalige Werksgelände wird heute von der Franz-Lenz-Straße durchschnitten. Dort haben sich Gewerbebetriebe angesiedelt, Radwege und Grünflächen sind entstanden.

„Unmittelbar vor den Toren Osnabrücks im flachen Tal der Hase, am rechten Ufer des Flüßchens ...“ stehen große leere Werkshallen, warten auf den Abriss und werden langsam von der Natur überwuchert.

„Steter Tropfen ..." - Wasserwerk Schinkel

Mindener Straße 66, 49084 Osnabrück, DE

„Ich bitte Sie dringend, die Beseitigung des Stinkgrabens hinter meinem Hause […] nach Möglichkeit zu beschleunigen.“

Diese Bitte richtete ein Osnabrücker Bürger im Jahr 1872 an den Magistrat, um auf die völlig ungenügende Abwasserentsorgung der Stadt hinzuweisen. Ein Netz aus offenen Gräben und Kanälen sammelte das Abwasser und leitete es in die Hase.

Die Hase, kleinere Stadtbäche und zahlreiche Brunnen im Stadtgebiet versorgten die Bevölkerung mit Trinkwasser. Die starke Verschmutzung durch Fäkalien aus Abwassergruben und Kanälen machte das Wasser jedoch oft ungenießbar. Schlechte Trinkwasserqualität, mangelhafte Abwasserbeseitigung und Hygiene waren so auch Auslöser der schweren Choleraepidemien in Osnabrück 1859 und 1866 mit zahlreichen Verstorbenen und schwer Erkrankten.

Seit 1875 beschäftigte sich deshalb eine Prüfungskommission mit der Planung einer zentralen Trinkwasserversorgung. Lange Zeit ergebnislos. Erst nach zehn Jahren konnten die Arbeiten beginnen.

Mit dem Bau der gesamten Anlage beauftragte die Stadt den „Königlich Dresdner Baurath“ Bernhard Salbach, der ein bekannter Wasserbauingenieur war. Nach seinen Plänen sollte aus Grundwasservorkommen in den Gemeinden Nahne, Voxtrup und Schinkel Wasser in einen Hochbehälter auf dem Westerberg gepumpt und über ein Leitungsnetz an die Verbraucher*innen verteilt werden.

An der Mindener Straße in Schinkel wurden ein Brunnenhaus für den Sammelbrunnen und ein Maschinenhaus mit Wohntrakt gebaut. In dem 1891 fertiggestellten Bruchsteingebäude förderten zwei dampfbetriebene Pumpen 4.000 m³ Wasser am Tag. Mehr als 40 km Rohrleitung und 25 km Wasserleitungen aus Blei versorgten die etwa 1.800 Hausanschlüsse mit Trinkwasser guter Qualität. Die Stadt mit ihren 40.000 Einwohner*innen verfügte nun über eine zentrale Wasserversorgung, die, wie auch das Abwassernetz, ständig ausgebaut werden musste.

Bis alle Einwohner*innen „Leitungswasser“ in ihren Häusern nutzen konnten, sollte es noch viele Jahre dauern. Für viele war lange noch Wasserschleppen angesagt, Brunnen waren nach wie vor unentbehrlich.

Das Wasserwerk Schinkel war bis 1982 in Betrieb. Danach diente das denkmalgeschützte Gebäude als Studentenwohnanlage. Heute ist dort die Kindertagesstätte „Altes Wasserwerk“
untergebracht.

„Gut Schlauch und Wasser marsch!“ - Freiwillige Feuerwehr Schinkel

49084 Osnabrück, DE

Was haben Trommel, Glocke und Sirene gemeinsam? Alle drei dienten zur Alarmierung der Bevölkerung und Einsatzkräfte im Brandfall.

Mit der Anschaffung einer gemeinsamen Feuerspritze im Jahr 1819 wurde in den damals noch eigenständigen Ortschaften Haste und Schinkel der Grundstein für eine organisierte Brandbekämpfung gelegt. Bedient wurde die Spritze im Brandfall von freiwilligen Helfern aus beiden Orten – allerdings noch ohne geregelte Übungen, Ausbildungen oder Einsatzvorschriften.

Schon 1902 gab es in der Gemeinde Schinkel Bestrebungen, eine eigene freiwillige Feuerwehr zu gründen. Durch die Ansiedlung von Industrie- und Eisenbahnbetrieben und den damit verbundenen Zuzug von Arbeitskräften entstanden auch immer größere Wohngebiete. Die Fähigkeit, im Brandfall schnell eingreifen zu können, wurde immer wichtiger.

Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Schinkel erfolgte 1905, nachdem der bisherige Löschverband Haste-Schinkel aufgelöst worden war. Mit Unterstützung des Gemeindevorstehers Hafkemeyer wurde die Wehr im August 1905 mit 20 Mann aufgestellt, uniformiert und mit den notwendigen Geräten ausgerüstet, sodass bereits im Januar 1906 die erste Übung stattfinden konnte.

Untergestellt war die Ausrüstung vorübergehend in der Tischlerei eines Feuerwehrkameraden, die aber ironischerweise samt der Feuerwehrausrüstung bei einem Großbrand vernichtet wurde. In einem Lokomotivschuppen auf dem Gelände des Wasserwerks fand die Feuerwehr einen neuen Unterschlupf – bis 1908 endlich ein eigenes Gerätehaus an der Tannenburgstraße errichtet wurde. Dieses wurde im Zweiten Weltkrieg so zerstört, dass es nicht mehr nutzbar war. Obwohl viele Feuerwehrkameraden gefallen oder in Kriegsgefangenschaft waren, trat 1950 schon wieder eine schlagkräftige Truppe zusammen. Bis ein neues Feuerwehrgerätehaus errichtet werden konnte, dauerte es aber noch fünf weitere Jahre. Pünktlich zum 50. Jubiläum wurde es 1955 eingeweiht.

Bereits 25 Jahre vorher – zu ihrem 25-jährigen Jubiläum im Jahr 1930 – hatte die Feuerwehr Schinkel ein motorisiertes Fahrzeug erhalten – als erste freiwillige Wehr der Stadt Osnabrück, zu der die bis dahin selbständige Gemeinde Schinkel inzwischen gehörte. Bis 1945 war es im Einsatz.
Im September 1961 erhielt die Feuerwehr ein fabrikneues Löschgruppenfahrzeug – dessen Motorleistung von 68 PS allerdings reichte gerade aus, um voll ausgestattet und besetzt mit maximal 40 km/h den Schinkelberg hinaufzufahren. Immerhin war es robust und wurde erst 1986 ausgemustert. Der Fahrzeugbestand wurde in den folgenden Jahren mehr und mehr erweitert. Aber das Gerätehaus war den Anforderungen einer modernen Feuerwehr nicht mehr gewachsen. Es wurde 1969 abgerissen und an gleicher Stelle durch einen viel größeren Neubau mit Schulungsraum und Sanitärbereich ersetzt.
Mitte der 1990er Jahre nochmals umgebaut ist dieser bis heute in Nutzung. Viele heute noch Aktive können sich an die unzähligen Arbeitsstunden in der Freizeit erinnern, in denen sie das Feuerwehrhaus in Eigenarbeit über neun Jahre um einen großen Schulungsraum mit Ortsbrandmeisterbüro und Küche erweitert haben. Der Flachbau wurde aufgestockt, um zwei Wohnungen für Feuerwehrangehörige zu schaffen.

Heute besteht die Freiwillige Feuerwehr Schinkel aus 44 Mitgliedern der Einsatzabteilung und 17 Jugendlichen in der Jugendfeuerwehr. In der Altersabteilung sind zurzeit sechs Mitglieder aktiv.

Die Jugendabteilung der Ortsfeuerwehr Schinkel besteht in der Regel aus 20 Mitgliedern.
Jeder Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren kann am Jugendfeuerwehrdienst teilnehmen.
Mit 17 ist es möglich, in den aktiven Dienst der Einsatzabteilung zu wechseln, um dort für den Truppmannlehrgang vorbereitet zu werden.
Dieser wird in dem Jahr begonnen, in dem das 18. Lebensjahr erreicht wird.

Verbindende Elemente mit vielfältigen Aufgaben - Ebertallee und Pastor-Karwehl-P

Ebertallee 33, 49084 Osnabrück, DE

Einmal in der Woche, mittwochs von 8 bis 13 Uhr, wird der sonst eher unscheinbar wirkende Platz an der Ebertallee tatsächlich zum Mittelpunkt des Schinkels. Der dort abgehaltene Wochenmarkt ist, trotz großer Supermärkte in der Nähe, für die Schinkelaner*innen eine seit Jahrzehnten gern genutzte Einkaufsmöglichkeit. Auf `m Markt an der Ebertallee trifft man alte Bekannte und erfährt so manche Neuigkeit.

Angelegt wurde die Friedrich-Ebert-Allee 1930 als Verbindung zwischen der Schützenstraße, der Straße An der Pauluskirche und dem Heiligenweg. Der Sozialdemokrat Friedrich Ebert lebte von 1871-1925 und war von 1919 bis 1925 der erste Reichspräsident der Weimarer Republik.

Auf einer Postkarte, die vermutlich aus dem Jahr 1939 stammt, ist die Allee mit den noch jungen Bäumen, Sitzbänken und der Straßenführung bis zur Pauluskirche gut zu erkennen. Doch es gibt keinen Hinweis auf die Straßenbezeichnung. Der Grund: Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 wurden in ganz Deutschland Straßen und Plätze umbenannt. Die Namen politischer Gegner sollten aus der Öffentlichkeit verschwinden. 1934 wurde aus der Friedrich-Ebert-Allee die Horst-Wessel-Allee. Ein 1930 ermordeter und von den Nationalsozialisten verehrter Sturmführer der SA (einer Kampforganisation der NSDAP) war nun Namensgeber.

Eine besondere Rolle in der Geschichte des Schinkels spielt der Pastor der evangelischen Pauluskirchengemeinde. Richard Karwehl, in dessen Amtszeit von 1918 bis 1956 der lange geplante Bau der Pauluskirche 1928 verwirklicht werden konnte, war ein starker Gegner der Nationalsozialisten und lehnte die Zusammenarbeit der Kirchen mit dem Staat entgegen der Meinung des Landesbischofes ab. Er hob die Unvereinbarkeit von Nationalsozialismus und christlicher Kirche hervor und verweigerte den angeordneten Treueeid auf Adolf Hitler.

Zum Gedenken an diese herausragende Schinkelaner Persönlichkeit trägt der Platz an der Ebertallee seit 1995 den Namen Pastor-Karwehl-Platz.

Der Stadtteil Schinkel wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Die meisten Bomben, die eigentlich Industriebetriebe sowie Bahnverbindungen treffen sollten, verfehlten ihr Ziel und trafen Wohnhäuser. In der Nachkriegszeit herrschte für viele Jahre große Wohnungsnot.

Zur Überbrückung wurden an der Ebertallee sogenannte Nissenhütten aufgestellt. Die etwa 5x10 Meter großen Wellblechbauten mit halbrundem Dach wurden bereits 1916 von dem US-amerikanischen/kanadischen Ingenieur und Offizier der britischen Armee Peter Norman Nissen entwickelt. Sie dienten ursprünglich als Truppenunterkünfte der alliierten Streitkräfte.

Die Allee wurde 1946 wieder in Ebertallee umbenannt. Mit dem 1952 entlang der Straße begonnenen Neubau großer Wohnblocks verbesserte sich die Wohnungssituation relativ schnell, sodass die Nissenhütten nach über zehn Jahren Nutzung abgebaut werden konnten.

Heute präsentiert sich die Ebertallee* als Verbindungsstraße, als Grünfläche umgeben von großen Bäumen, als Marktplatz, und als Parkplatz für Autos. Auch für Fahrschulen bietet die Straßen-führung hervorragende Trainingsmöglichkeiten. Einbahnstraßen, rechts vor links und ganz besondere Abbiegeverfahren haben schon Generationen von Fahrschülern ins Schwitzen gebracht.

Doch seit einiger Zeit gibt es Pläne zur Umgestaltung. Damit der sonst eher unscheinbar wirkende Platz an der Ebertallee dauerhaft zum Mittelpunkt des Schinkels wird. Und nicht nur einmal in der Woche, mittwochs von 8 bis 13 Uhr.

Stüveschule - Lebendige Vielfalt und Geschichte(n)

Kreuzstraße 10, 49084 Osnabrück, DE

Wir sind die Klasse 3c der Stüveschule!.
Wir wohnen alle im Osnabrücker Stadtteil Schinkel und wollen euch auf diesem Weg etwas über unsere Schule und den Stadtteil erzählen.
Zum Beispiel haben wir darüber gesprochen, wie es früher in der Schule war. Kinder zu schlagen war früher zum Beispiel ganz normal und erlaubt, heute ist das streng verboten. Vieles hat sich geändert und darüber sind wir ziemlich froh.
Unsere Schule trägt also den Namen Stüve. Kennst du Herrn Stüve?

Genau genommen hieß er Johann Carl Bertram Stüve und war von 1833-1864 der Bürgermeister von Osnabrück. Das ist ganz schön lange her. Dennoch kennen viele Leute in Osnabrück, besonders im Stadtteil Schinkel, diesen Mann, denn er hat so einiges für die Menschen in Osnabrück getan.
Ich weiß, dass er sehr fleißig Vieles über Osnabrück aufgeschrieben hat, zum Beispiel in der „Geschichte des Hochstifts Osnabrück“.
Das sind ganz wichtige Informationen, die die Forscher heute kennen müssen, um die Vergangenheit zu verstehen, denn wir alle waren ja nicht dabei, Stüve aber schon.

Ein großes Verdienst von Stüve war das sogenannte „Ablösungsgesetz“, in dem den abhängigen Bauern die Möglichkeit gegeben wurde, sich freizukaufen und damit ihren Grund selbst zu bewirtschaften, - und sich damit von der dauerhaften Abgabenlast und Armut zu befreien. Sein wichtiger Beitrag zu der sogenannten „Bauernbefreiung“
Stüve arbeitete als Mitglied der Ständeversammlung in Hannover ebenfalls maßgeblich an dem „Staatgrundgesetz“ von 1833 mit. Das Schicksal der Leibeigenen lag Stüve am Herzen.

Das war aber noch nicht alles: Schwierig war zu seiner Zeit auch die Situation für kranke Menschen in Osnabrück. Deshalb ließ Stüve ein großes Krankenhaus für alle bauen.

Das Gebäude gibt es bis heute. Vor der jetzigen Volkshochschule Osnabrück gegenüber dem Heger Tor steht sein Denkmal. In der Nähe wurde sogar eine Straße nach ihm benannt und auch ein Schacht auf dem Piesberg.

Stüve hat sich für Osnabrück und die Menschen eingesetzt, war aber ein entschiedener Gegner der Demokratiebewegung – gleiche Rechte und Mitbestimmung von Arbeitern und Bauern war nicht in seinem Interesse und er hat deutlich dagegen Stellung bezogen und gekämpft. Die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche lehnte er ab.

In unserer Aula gibt es große Schautafeln, die vom Leben des Bürgermeisters Stüve erzählen. Du musst nicht einmal lesen können und kannst die Geschichten darauf trotzdem verstehen. Wir Kinder haben ihm auch unser „Stüvelied“ gewidmet.

Unsere Schule ist auch ganz in den Nähe des VFL- Stadions. Früher gab es im Gebäude unserer Schule auch ein Wannen- und Brausebad. Hier haben sich die Spieler sogar in unseren Umkleiden zum Spiel umgezogen und geduscht.

Die Schule wurde 1914 als Kreuzschule gegründet, denn die Hl. Kreuz Kirche steht nebenan und die Schule liegt an der Kreuzstraße und war christlich geprägt. Seit 2017 gibt es uns nun als Stüveschule und hier sind viele Religionen mit uns Zuhause.

Wir versuchen an unserer Schule, nicht zu vergessen, dass es nicht immer allen gut geht. Deshalb sind uns Freundlichkeit und Toleranz ganz wichtig.

Jedem kann es mal schlecht gehen, da bist auch du froh, wenn du Hilfe bekommst. Deshalb ist helfen für uns jeden Tag, das ist ganz normal. Darin sind wir ziemlich gut, sagen unsere LehrerInnen jedenfalls.

Ich finde, wir sind ein gutes Team hier an der Stüveschule, darüber sind alle froh und auch ein bisschen stolz darauf, denn es ist nicht immer einfach, wenn viele Menschen auf engem Raum zusammen leben und lernen wollen. Deshalb geben wir jeden Tag unser Bestes.
Bis bald also!

Im Kreuzfeuer der Meinungen - Heilig-Kreuz-Kirche

49084 Osnabrück, DE

Wenn Sie vor diesem Gebäude stehen – denken sie dann nicht eher an einen Industriebau als an eine Kirche? Ein „Gotteshaus“ für die arbeitende Bevölkerung? Die Architektur der Hl. Kreuz Kirche ist eben besonders! Genauso wie ihre Geschichte.
1914 war die kleine Notkirche an der Schützenstraße im Schinkel für die katholische Pfarrgemeinde Hl. Kreuz schon lange nicht mehr ausreichend und der Bau einer größeren Kirche dringend notwendig. Denn durch Industrieansiedlung und den damit verbundenen Zuzug von Arbeitskräften wuchs die Zahl der Gemeindemitglieder ständig.

Nach Beschluss des Bauvorhabens 1928 und Prüfung einiger Bauvorschläge entschied sich der Kirchenvorstand für einen Entwurf von Dominikus Böhm aus Köln. Durch die kirchliche Behörde genehmigt, konnten die Bauarbeiten im Mai 1932 beginnen.
„Ich baue, was ich glaube.“ Dominikus Böhm (- er lebte von 1880-1955) war Architekt und Professor an den Kölner Werkschulen - einer Schule für bildende Kunst und Architektur - und bekannt für seine einzigartigen Kirchenbauten im In- und Ausland. Sein Baustil fand aber nicht immer Zustimmung, wurde zum Teil stark kritisiert oder strikt abgelehnt, sogar aus Kreisen der Kirche.

Böhm setzte moderne Bautechniken und Baumaterialien ein. Das tragende Gerüst der Hl.-Kreuz-Kirche besteht aus einer Stahlkonstruktion, die mit Klinkersteinen ummauert ist. Betonelemente verbinden im Inneren des Bauwerkes einzelne Pfeiler miteinander. Auf einen Kirchturm wurde zunächst verzichtet. Eine seitlich angebaute Glockenkammer sollte die Glocken aufnehmen.
Am 22. Oktober 1933 waren die Bauarbeiten abgeschlossen.
„Nun war das Ziel erreicht. Die Pfarrgemeinde hatte eine große, schöne Kirche. Schön? Nicht alle konnten sich an diesen Kirchenbau gewöhnen. Lange stand er im Kreuzfeuer der Meinungen …“ Aus Chronik „50 Jahre Hl.-Kreuz-Kirche“, 1983.

Vier Jahre später bekam die Kirche zwei wertvolle Glocken. Aufgrund ihres Alters - die kleine Glocke stammt vermutlich aus dem Jahr 1300, die größere wurde 1485 gegossen - blieben diese Glocken von der Beschlagnahmung während der Kriegszeit verschont.

Anders die Kirche selbst, an der es zu schweren Kriegsschäden kam. Deren Behebung, die bis in die 1950er Jahre andauerte, galt zunächst das Hauptaugenmerk. Erst 1965 widmete man sich deshalb einer angemessenen Unterbringung der Glocken. Die Gemeinde plante den Bau eines Kirchturms, der ein Jahr später fertiggestellt werden konnte. Da die Mittel knapp waren, wurde der Bau über eine Lotterie finanziert.

Stück für Stück zum VfL Osnabrück - VfL-Stadion „Bremer Brücke"

Bremer Straße 1, 49084 Osnabrück, DE

„Wir sind alle ein Stück VfL Osnabrück.” So erklingt es bei jedem Heimspiel aus tausenden Kehlen. Doch bis dahin war es ein langer Weg.

Durch die wachsende Popularität des Fußballs entsprachen schon Anfang der 1920er Jahre die wenigen Fußballplätze im Schinkel nicht mehr den Anforderungen der zahlreichen Vereine. Immer mehr Zuschauer drängten sich an den Spieltagen rund um die einfachen Plätze in der Gartlage oder am Klushügel.
Es gab keine Tribünen, keine Umkleidekabinen und der Rasen verwandelte sich bei schlechtem Wetter in einen matschigen Acker. Doch für ein richtiges Stadion, finanziert aus der Stadtkasse, fehlte das Geld. Die Folgen des Ersten Weltkrieges – Reparationsforderungen und die wachsende Inflation – ließen kaum Investitionen aus öffentlichen Kassen zu.

Auch der SC Rapid, der sich 1925 als eigenständiger Verein vom VfL Osnabrück trennte, hatte große Platzprobleme. „Der kleine, felsige Spielplatz genügte nicht mehr. Man ging auf die Suche nach einem ausbaufähigen Gelände.“ So beschrieb Heini Hüggelmeyer, Vereinsführer des SC Rapid, die Situation.

Ein brachliegendes Wiesengrundstück, direkt an der Eisenbahnunterführung Bremer Brücke gelegen, schien ideal. Mit dem Besitzer des Grundstückes, den Klöckner-Werken, wurde 1931 ein Pachtvertrag geschlossen. Arbeitskräfte standen im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungs-maßnahme zur Verfügung. Bereits im November 1931 konnten die Bauarbeiten beginnen. Die Klöckner-Werke, der städtische Fuhrpark sowie viele Vereinsmitglieder leisteten zusätzliche Hilfe. Zum Auffüllen und zur Trockenlegung des Geländes lieferten „über 3000 Wagen der Städtischen Müllabfuhr […] echten Hausmüll […] Dieser Boden diente als Fundament für das Spielfeld.

Finanziert wurde der Bau durch ein Darlehen in Höhe von 5600 Goldmark der Schinkeler Wirtin Anna Kuhlenbeck, die an der Bremer Straße die Gaststätte Hüggelmeyer betrieb. Als Sicherheit hatte der SC Rapid der Wirtin das Eigentumsrecht an Gegenständen aus dem Vereinsbesitz, darunter fielen auch die Sportanlage und das Platzinventar, übertragen. Diese „Gegenstände“ stellte Frau Kuhlenbeck dem Verein dann „leihweise“ zur Verfügung. Dazu kam die Verpflichtung „bis zur Bezahlung seiner Darlehensschuld nebst allen Zinsen […] bis zum 1. Januar 1944 sein Vereinslokal bei der Gläubigerin beizubehalten und in dem Vereinslokale alle Versammlungen und sonstige Veranstaltungen […] abzuhalten.“n

Am 21. Mai 1933 fand die Einweihung des neuen Stadions statt. Ausgestattet mit betonierten Stehrängen für 10.000 Zuschauer*innen, Kassengebäude, Umkleideräumen und Geräteraum, mit einem Spielfeld, das „bei jedem Wetter absolut spielfähig ist“ und sogar einer 350 Meter langen Aschenlaufbahn war die neue Anlage beinahe „luxuriös“.
Der SC Rapid und der VfL schlossen sich 1938 wieder zu einem Verein zusammen. Ein Jahr später wurde die „Kampfbahn Bremer Brücke“ modernisiert und um 500 Sitzplätze erweitert.

Durch die schweren Bombenangriffe auf Osnabrück während des Zweiten Weltkriegs wurden in Schinkel zahlreiche Wohnhäuser, Industrie- und Bahnanlagen getroffen, das Vereinslokal Hüggelmeyer total zerstört und das Fußballstadion sehr stark beschädigt. Erst im Juli 1946 konnte nach dem Wiederaufbau das erste Fußballspiel stattfinden.

Im Laufe der Jahre entwickelte sich der Fußball zum Massensport und damit stiegen die Anforderungen an das Stadion. Bis zu 40.000 Zuschauer*innen sollten Platz finden. Im Gegensatz zu den sportlichen Leistungen des VfL sah es jedoch Ende der 1960er Jahre mit dem Stadion nicht gerade gut aus. Die Stadt Osnabrück begrenzte die zulässige Zuschauerzahl aufgrund des schlechten Bauzustandes auf maximal 28.000. Letztendlich übernahm 1974 die Stadt Osnabrück das Stadion und begann mit einer gründlichen Sanierung sowie der Installation einer Flutlichtanlage.

Auch in den folgenden Jahren wurde immer wieder aus- und umgebaut. Bis zum heutigen Zustand des Stadions mit der modernen Tribünen- und Beleuchtungsanlage, Geschäftsstelle, Funktions-trakt, Fanshop und dem VfL-Museum war es ein langer und nicht immer einfacher Weg.

Welche Sponsoren-Namen das Stadion auch getragen hat, für die Fußballfans und für alle Osnabrücker*innen ist und bleibt es für immer die „Bremer Brücke“.

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