Spicy´s Gewürzmuseum

Ausstellung Am Sandtorkai 34, 20457 Hamburg, DE

Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Gewürze und erhalten Sie einen ersten Einblick in die große Vielfalt der Gewürze, ihre Geschichte und vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, die oft weit über das Würzen von Speisen hinaus gehen.

Autor: Spicy's Gewürzmuseum GmbH

Spicy's Gewürzmuseum - Tauchen Sie ein in die Welt der Gewürze!

Spicy's Gewürzmuseum - Tauchen Sie ein in die Welt der Gewürze!

Erleben Sie Gewürze im Spicy's Gewürzmuseum mit würzigen Veranstaltungen und aktuellen Sonderauss...

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15 Stationen

1. Begrüßung

Am Sandtorkai 34, 20457 Hamburg, DE

Mein Name ist Viola Vierk, und ich begrüße Sie herzlich hier im Gewürzmuseum. Ich habe im Gewürzhandel gelernt und viele Jahre lang im internationalen Handel gearbeitet. Seit nunmehr 28 Jahren betreibe ich das Gewürzmuseum in der schönen Hamburger Speicherstadt.

Ich möchte Sie einladen, eine kleine Weltreise für die Sinne zu machen

Hier im Eingangsbereich befindet sich unser kleiner, feiner Gewürzshop in dem wir u.a. unsere hauseigenen Gewürze und Mischungen anbieten.

Starten Sie auf der linken Seite mit dem Rundgang und lassen Sie sich durch den Duft unserer einzigartigen Sammlung in die Welt der heimischen Küchenkräuter und exotischen Gewürze entführen.

In der Ausstellung befinden sich ca. 50 Gewürze in Säcken und auf Tellern, die alle angefasst und gerochen werden dürfen.

Greifen Sie gern in die Säcke, zerreiben Sie eine kleine Menge zwischen Ihren Fingern und riechen Sie daran, denn nur so können sich die ätherischen Öle freisetzen.

Über 1.000 Exponate aus den letzten fünf Jahrhunderten wie alte Sieb-, Dosier- und Mischmaschinen, Stampfwerke und ein Walzenstuhl, Transportkarren und Originalgebinde erzählen Gewürzgeschichte vom Anbau bis zum Fertigprodukt.

Im Mittelteil des Museums finden Sie Texte und Exponate zum Thema Heilen mit Gewürzen, Liebesgewürze und Informationen über das Lieblingsgewürz der Deutschen, den Pfeffer.

Verpassen Sie auf keinen Fall unsere Probierstation!

Diese finden Sie kurz hinter dem Eingang auf der rechten Seite! Mehr als 60 Dosen mit verschiedensten Gewürzen stehen für Sie zum Probieren bereit. Streuen Sie sich ein wenig auf Ihre Hände, und genießen Sie die unterschiedlichen Geschmäcker.

Sollten Sie Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Verfügung.

2. Chili

Am Sandtorkai 34, 20457 Hamburg, DE

Wussten Sie, dass die Schärfe von Chilis in sogenannten Scoville-Einheiten gemessen wird?
Hierbei handelt es sich um ein sehr einfaches Verfahren, welches Wilbur Scoville vor über 100 Jahren erfunden hat und welches auch heute noch zur Bestimmung der Schärfe bei den verschiedenen Chili Sorten genutzt wird.
Chillies sind randvoll mit Alkaloiden, stoffwechselanregendem Capsaicin und gesundem Vitamin C. Auf scharfe Geschmacksnuancen reagiert der Körper zunächst mit Schmerzempfinden, dann allerdings mit der Ausschüttung von Endorphinen, also körpereigenen Glücksopiaten. Man sagt also, dass das Essen von Chilis glücklich macht! Aber Vorsicht: Chilischärfe ist nicht „Jedermanns Sache“, und der Körper sollte langsam und kontinuierlich an Schärfe herangeführt werden.
Weiterhin gilt Chili als Antriebsmittel, denn der Genuss von Chilis bringt das Blut in Wallungen und kann helfen, am Morgen in Schwung zu kommen.
Wer es nicht ganz so scharf am Morgen mag, greift vielleicht eher zu einem anregenden Duschgel mit Ingwer, um in Schwung zu kommen.

Hier noch etwas aus der Aphrodisia Schmunzelecke:
Chillies: Werden allgemein als aphrodisierend angesehen, besonders die roten, die den Mund in Flammen setzen und den Appetit auf mehr anregen. Chili gilt als „heißes“ Nahrungsmittel, das den Geschlechtstrieb anstachelt.
Die Engländer sagen: „Chili is good for your Willie…!
In Kalabrien nennt man die scharfen Schoten augenzwinkernd „Viagra dei poveri“ – die blaue Pille für arme Leute. Dort gibt es auch einen Rotwein mit Peperoncino, der da heißt: „Vinagra“!

3. Safran

Am Sandtorkai 34, 20457 Hamburg, DE

Lange war Safran nur den Wohlhabenden und Mächtigen vorbehalten. Man sagt, im Mittelalter entsprach ein Pfund Safran in etwa dem Gegenwert eines prächtigen Pferdes, was dem Safran auch den Namen „roten Goldes“ einbrachte.
Er war aber nicht nur das Gewürz der Könige, sondern auch das Gewürz der Götter. Die Römer glaubten, das nur dort, wo Jupiter und Juno sich liebten und Jupiters Samen die Erde benetzte, der Safrankrokus gedeihen könnte.
Heute ist Safran immer noch das teuerste Gewürz der Welt. Wenn man es jedoch im Verhältnis zur Menge, die man benutzt, betrachtet, ist es nicht teurer als jedes andere Gewürz der Welt auch!
Empfohlen werden pro Anwendung 3 - 5 Fädchen. Da Safran über stimmungsaufhellende Eigenschaften verfügen soll, dürfen gern in der dunklen, trüben Jahreszeit hier und da mal ein paar Fädchen, vielleicht in einem Glas Tee, zu sich genommen werden.
Jeder kennt den Kinderreim:
„Backe, backe Kuchen….Safran macht den Kuchen gehl“! Nur über die Bedeutung wird häufig gestritten. Tatsächlich geht es in dem Kinderreim nicht um die färbenden Eigenschaften des Safrans, sondern um die treibende Kraft wie etwa bei dem Einsatz von Backpulver.
Moderne Backpulverhersteller fügen deshalb gerne etwas Safran dem Backpulver hinzu. Da Safran schön gelb färbt, gibt es die Färbung gratis dazu.

4. Zimt

Am Sandtorkai 34, 20457 Hamburg, DE

Die Bezeichnung Zimt betrifft das Gewürz, nicht den Baum. Zimt wird aus zwei Baumarten gewonnen, nämlich Cassia und Canehl (CeylonCassia wird in Vietnam, Indonesien und Japan angebaut, Canehl hingegen in Sri Lanka, das bis 1972 Ceylon hieß und Madagaskar. Cassia und Canehl sind die inneren Baumrinden des Zimtstrauches/Baumes. Die Rinde der Bäume wird alle sechs Jahre abgeschält. Obwohl die innere Baumrinde abgeschält wird, bleibt der Baum am Leben und wächst immer wieder nach, ähnlich wie beim Kork.
Zimt ist sehr gesund und in Deutschland sogar als offizielles Heilmittel zugelassen, weil es als natürliches Heilmittel beim Diabetes Typ 2 eingesetzt wird. Außerdem ist Zimt sehr gut für den Magen. Er wirkt stimmungsaufhellend und fördert stark die Durchblutung.
Einige Menschen sehen in Zimt ein weihnachtliches Gewürz, was bedingt natürlich richtig ist, da er besonders beim Plätzchenbacken zum Einsatz kommt. Denken wir aber an Milchreis, Zimteis, Müsli, Porridge, Pfannkuchen und Crepes werden wir feststellen, dass wir seinen süßlichen und zugleich leicht herben Geschmack das ganze Jahr lieben.
Zimtblüten werden auch gern Zimtnelken genannt, weil sie eine gewisse Ähnlichkeit mit Gewürznelken haben und ein klein wenig auch so schmecken.
Zimtblüten stammen vom Cassia/Zimtbaum ab. Ihr Geschmack ist vielfältig. Obwohl es sich um ein Einzelgewürz handelt, schmecken sie wie eine Mischung aus Zimt, Nelken, Orangenschalen und schwarzem Pfeffer. Ihr Duft erinnert an Weihrauch, Tabak und Vanille.
Frisch vermahlene Zimtblüten haben süßliche Noten, aber auch herbe Komponenten, was sie für die feine Küche so interessant macht.
Sie passen zu Süßspeisen genauso wie zu fast allen Fleischgerichten und harmonieren in orientalischen Reisgerichten gut mit einer Vielzahl an Gemüsesorten.
Wer Zucker sparen möchte, sollte mal folgendes versuchen: Ersetzen Sie Ihren Zimt-Zucker durch gemahlene Zimtblüten z.B. im Milchreis, Porridge, Müsli, auf Pfannkuchen etc. Wir finden die Süße der Zimtblüten ausreichend. Sie passen hervorragend auch auf Obst z.B. auf einen in Spalten geschnittenen Apfel. So werden eine Menge Kalorien gespart und das Bedürfnis nach Süßem gestillt.
Tipp für die Gewürzmühle: Eine Mischung aus verschiedenen Pfeffersorten mit etwas Zimtblüte ergibt ein raffiniertes Gewürz für exotische Fruchtsalate.

5. Fundstücke (Kuriositäten)

Am Sandtorkai 34, 20457 Hamburg, DE

Hier stehen Sie nun vor einer Vitrine, bei der Sie sich sicherlich fragen werden: Was ist das für ein Sammelsurium? Recht haben Sie! Hier befinden sich ausländische Comics, Teile einer Schlange und andere kleine Reptilien, Patronenhülsen, ein Teil-Gebiss, Schuhe, Schüsseln, Münzen, Schmuck , ein Plastikdino der schon bessere Tage gesehen hat, und vieles mehr. Was also haben diese Dinge mit dem Gewürzhandel zu tun? Diese Frage lässt sich leicht beantworten: Ein Großteil der Gewürze kommt aus eher ärmeren und nicht so stark industrialisierten Ländern wie Deutschland es ist. Wenn man also bedenkt, dass der Gewürzhandel das zweitälteste Gewerbe der Welt ist und schon seit Jahrtausenden betrieben wird, dann verwundert es kaum, dass, zumindest in früheren Zeiten, doch der eine oder andere Gegenstand versehentlich in die Gewürzsäcke gefallen und bei uns bei der Nachreinigung der Gewürze wiederaufgetaucht ist.
Wohlbemerkt früher! Heute hat sich das Bild gewendet. Es gibt nur noch sehr wenige, dafür aber große Firmen, die den Gewürzmarkt bestimmen und die schon seit geraumer Zeit die Bearbeitungsprozesse in den Ursprungsländern der Gewürze beeinflussen, indem sie entweder vor Ort eigene Betriebe aufbauen oder aber zu mindestens ihr Knowhow zur Verfügung stellen. Solche Fundstücke wie diese hier gehören deshalb bei Gewürzen, die in Deutschland ankommen, der Vergangenheit an.

6. Vanille

Am Sandtorkai 34, 20457 Hamburg, DE

Vanille die Königin der Gewürze!

Vanille ist eine wunderschöne Orchidee und stammt ursprünglich aus Mexiko.

Heute wird sie hauptsächlich auf der Insel Reunion, die früher Bourbon hieß, angebaut, daher hat sie auch ihren Namen „Bourbonvanille“. Sie ist aber auch auf Madagaskar und den Komoren zu Hause.

Der Ausdruck „Vanille“ bedeutet „kleine Hülse“. Vanille gehört zu einer von 18.000 Orchideengewächsen. Wenn ihre Blüte bestäubt wird, dauert es sechs bis acht Monate bis sich eine grüne, zehn bis 15 cm lange und fünf bis 15 mm breite Frucht bildet. Nach der Ernte werden die Vanilleschoten in kochendes Wasser gelegt. Dadurch werden sie braun und bekommen den typischen Geschmack und Geruch. Die Vanille ist eine Schlingpflanze, deshalb sind hohe Bäume gute Träger für die Vanillepflanze und bieten zusätzlich einen guten Sonnenschutz. Die Schlingpflanze rankt zehn bis 15 Meter in die Höhe.

Vanille wird zum Herstellen von Schokolade, Eiscreme, Bonbons, Getränke, Tiernahrung, Arzneimittel, Parfüms, Tabakwaren und Kunststoffe verwendet.

Ursprünglich reiste die Vanilleschote gemeinsam mit Tomate, Kartoffel, Paprika, Kakao und vielen anderen neuartigen Lebensmitteln im Gepäck der spanischen Eroberer nach Europa. Bei den Maya und Azteken Mittelamerikas galt die Vanille von je her als unverzichtbarer Bestandteil von Küche und Hausapotheke.

Vielleicht haben Sie schon mal etwas von der sogenannten „Xocolatl“ gehört? Hierbei handelt es sich um das Lieblingsgetränk des letzten Aztekenherrschers Moctezuma. Es war eine Art Trinkschokolade die aus Wasser, Kakaopulver, Gewürzen, etwas Honig und sehr viel Vanille bestand.

Angeblich soll der gute Mann bis zu 50 Tassen täglich getrunken haben!

In Europa erlebte die Vanille ihren Durchbruch erst, als man der mit ihr gewürzten Trinkschokolade auch Zucker und Milch zufügte.

7. Grossmann

Am Sandtorkai 34, 20457 Hamburg, DE

Firmengeschichte des „Hamburger Pfeffersacks“ Julius Grossmann

Die Beschaffung von Gewürzen war aufwendig und außerordentlich risikoreich. Die dadurch bedingten sehr hohen Preise – bis zum Aufwiegen in Gold – und möglichen Gewinnspannen lockten mutige Kaufleute und kühne Seefahrer das große Geschäft zu machen.

Von den vielen, die dabei scheiterten und ihr Leben verloren, spricht kaum jemand. Die Erfolgreichen hingegen gingen als Entdecker oder beneidete „Pfeffersäcke“ in die Geschichte ein.

Vorbei sind diese sagenhaften Zeiten, vorbei ist auch die damit verbundene Nostalgie, die Erinnerung an exotisch aussehende Gebinde, die aus Segelschiffen und Dampfern gehievt wurden, um dann in duftenden Fachwerkspeichern zu lagern.

Damals war ein Gewürzkaufmann, genannt „Pfeffersack“ jemand, der seine Steuern freiwillig zahlte, das muss man sich mal vorstellen…. ??

Neider waren an der Tagesordnung, und „Pfeffersack“ wurde zum Spottnamen. Dabei bedurfte es sogar eines Bürgereides, um überhaupt einer werden zu dürfen. Angeblich sollen sie ja nur dick und fett auf ihren Säcken rumgesessen und gewartet haben, dass sich ihr Geld vermehrt. Vom dänischen König Christian IV wurden sie neidisch beschimpfte als schmierige Heringshändler und Bärenhäuter!

Damals waren ein paar Säcke voller Pfeffer wie eine Sparkasse: Man ließ sie liegen und es war sicher, dass die Preise steigen würden….

Obwohl es den Hamburger Pfeffersäcken natürlich gut ging, waren sie doch längst nicht so reich wie die Süddeutschen Fugger und Welser.

2002 titelte das Hamburger Abendblatt das „Pfeffersack“ ein Ehrentitel sei!

Tauchen Sie ein in vergangene Tage, in denen der Gewürzhandel noch Reichtum und Macht versprach und ein Sack Pfeffer als Mitgift einem Manne die Entscheidung, sich zu verehelichen, versüßte... Erfahren Sie etwas von der Geschichte der Gewürze und den Hamburger „Pfeffersäcken“ anhand der Firmengeschichte von Julius Grossmann. Er bzw. seine Firma „machte in Gewürzen“, wie man so schön sagte von 1853 bis 1997. Mit einmaligen Exponaten aus dem 19. Jahrhundert, darunter eine kunstvolle lederne Truhe von 1903 – gefüllt mit blattgoldverzierten Tafeln, die die Geschichte der Fa. Grossmann belegen, lebt die damalige Zeit wieder auf.

Original „Preis-Couranten“ und Geschäftsunterlagen ab 1853 erinnern an eine glanzvolle Hamburger Handelszeit.

8. Pfeffer

Am Sandtorkai 34, 20457 Hamburg, DE

Geh doch dahin wo der Pfeffer wächst! Aber wo wächst er denn eigentlich?

Hier befinden wir uns nun in der „Pfeffer Ecke“. Pfeffer ist immer noch mit Abstand das Lieblingsgewürz der Deutschen. Es heißt, dass jeder Deutsche im Durchschnitt ca. ½ Pfund pro Jahr verbraucht.

Pfeffer stammt vermutlich aus den Wäldern der Malabarküste in Indien. Entdeckt wurde er bereits vor rund 4.000 Jahren. Heutige Anbaugebiete sind vor allem Indien, Indonesien, Vietnam und Brasilien.

Es ist fast unglaublich, was insbesondere die alten Inder über seine heilenden Wirkungen wussten. Diese genialen Pflanzentüftler wussten nicht nur viel über seine wichtigste, die pharmakologische, Eigenschaft: nämlich die entzündungshemmende, fiebersenkende und immunstärkende Wirkung des Inhaltsstoffes Piperin, der inzwischen sogar in einigen Medikamenten angewandt wird. Sie wussten auch, dass schwarzer Pfeffer wirksam gegen Atemprobleme helfen kann und hier ganz besonders der Lange Pfeffer.

Aber Pfeffer ist nicht gleich Pfeffer. Wir haben viele Informationen über die unterschiedlichen Sorten für Sie zusammengetragen und wünschen viel Spaß beim Studieren. Sollten Sie Lust bekommen haben, die eine oder andere Pfeffersorte zu probieren, dann erwarten Sie einige Sorten in unserer Probierstation.

Sehr zu empfehlen ist der Pfeffermix exklusiv, eine schöne Pfeffermischung mit neun - zehn verschiedenen Sorten, frisch vermahlen eine wahre Geschmacksexplosion!

9. Stampfwerk

Am Sandtorkai 34, 20457 Hamburg, DE

Ein altes Stampfwerk für Gewürze

Hierbei handelt es sich um das Lieblingsexponat der Spicy’s Chefin, welches sie noch „Live“ während ihrer Zeit im Gewürzhandel erlebt hat!

Kaum zu glauben, dass diese Maschine bis zur Betriebsschließung im Oktober 1998 mitten in einem Wohngebiet in Hamburg-Eilbek ihren Dienst getan hat. Die Rostocks, Eigentümer der Lohnmühle, schworen auf ihre alten Maschinen und wollten diese um keinen Preis gegen neue eintauschen. Über 25 Jahre war Heinz Rostock Inhaber der Lohnmühle Friedrich Heed, gegründet 1903 und somit eine der ältesten Gewürzmühlen Hamburgs. Wer sich das alte Stampfwerk genauer anschaut wird verstehen, welchen körperlichen Strapazen die Gewürzmüller damals ausgesetzt waren und warum sie alle einen krummen Rücken hatten. Selbst in unbefülltem Zustand lassen sich die Mahlgefäße nicht anheben, weil sie so schwer sind.

Eine imposante Maschine, von der wir leider nur ein Viertel in unserem Museum unterbringen konnten. Mit dem Mahlwerk wurden Gewürze früher kalt vermahlen, um die ätherischen Öle weitestgehend zu erhalten. Angetrieben durch eine Transmission haben die Stößel die Ware in den Mörsern vermahlen.

Dieses Stampfwerk erzählt wahrlich ein Stück Gewürzgeschichte.

10. Muskat

Am Sandtorkai 34, 20457 Hamburg, DE

Muskatnuss & Macis – Der kleine, aber feine Unterschied!

Von der gleichen Pflanze stammend und doch leicht unterschiedlich im Aroma sind die beiden Muskatgewürze. Der Geruch der Muskatnuss ist kräftig-würzig, ihr Geschmack ist warm, leicht brennend und etwas bitter. Die Macis (Muskatblüte) unterscheidet sich durch mehr Feinheit und schmeckt edler.

Leider ist die Muskatblüte bei uns in Deutschland nicht so bekannt wie die Nuss, was sehr schade ist, denn sie schmeckt um Klassen besser!

Beide Muskatgewürze werden gern zu Fleisch-, Fisch-, Käse-, Reis-, Süßkartoffel- und Gemüsegerichten, Hackfleisch, Eierspeisen, Aufläufe, Wurst, Suppen, Eintöpfen, Fleischbrühen, Gemüsesäfte, Kartoffelpürees, Grießklößchen und Saucen benutzt.

Gerade in der kälteren Jahreszeit werden diese beiden Gewürze gern benutzt. Ihre Inhaltsstoffe, so auch das ätherische Öl, wirken erwärmend und fördern nach üppigen Mahlzeiten die Verdauung. In der Weihnachtsbäckerei spielt besonders die „Macis“ eine große Rolle, vor allem in Christstollen.

Die Muskatnuss ist schon seit Jahrhunderten als Heilmittel bekannt und soll sich bei den folgenden Beschwerden bewährt haben: Blähungen und Durchfall, Magenschwäche und Magenkrämpfen, Leber- und Gallenschwäche, Gicht und Rheuma sowie Schlaflosigkeit.

Diese positiven Eigenschaften haben auch dazu geführt, dass die Muskatnuss zusammen mit Koriander und Cumin (Kreuzkümmel) in einer Gewürzmischung für die Gelenke eingesetzt wird.

11. Aphrodisierende Gewürze

Am Sandtorkai 34, 20457 Hamburg, DE

Eine Prise Sinnlichkeit – Gewürze als Aphrodisiakum!

Gewürze sind: aphrodisierend, verführerisch, wärmend, heilend, durchblutungsfördernd, antioxidantisch, genussvoll und einfach wunderbar wandelbar!

Im Mittelalter wurden Gewürze in erster Linie als Aphrodisiakum und Heilmittel eingesetzt, Liebe geht ja bekannterweise durch den Magen, und manchmal haben wir uns zum Fressen gern!

Ein altes Sprichwort sagt, dass ein guter Koch auch ein guter Arzt se,i und dies gilt auch in Liebesdingen!

Ihre Wirkungen – sowohl die geschmacklichen als und auch die geruchsverbessernden - verdanken die Gewürze ihren charakterlichen Inhaltsstoffen, wobei es sich primär um ätherische Öle und scharfschmeckende Stoffe handelt.

Nicht wissenschaftlich fundiert, aber alt überliefert sind die aphrodisierenden Eigenschaften von Gewürzen:

Die Wirkung der sogenannten Aphrodisiaka beruht auf verschiedenen Mechanismen. Konzentrierte Nährstoffe wie Eiweiß oder Vitamine sollen Kraft geben und anregen. Dadurch wird Nieren- und Blasentätigkeit angeregt, was sich auch positiv auf die Sexualorgane auswirkt. Andere Inhaltsstoffe wirken durchblutungsfördernd, besonders im Bereich der inneren und äußeren Sexualorgane. Wiederum andere sollen körperliche und mentale Verkrampfungen lösen. Pheromonartige Düfte stimmen das Unterbewusstsein auf Sex und Erotik ein. Insgesamt ist zu sagen: Keines der sogenannten Aphrodisiaka kann ein erfülltes Sexleben garantieren. Allein schon das Zelebrieren des Rituals oder der Anwendung wird jedoch ganz sicher eine günstige Umgebung für ein sinnliches Vergnügen schaffen, denn letzten Endes, kann auch das beste Kräutlein nicht mehr helfen, wo die Erotik fehlt.

12. Currytisch

Am Sandtorkai 34, 20457 Hamburg, DE

Was fällt Ihnen zum Thema Curry ein? Sie bekommen Appetit? Ihnen läuft das Wasser im Mund zusammen? Kein Wunder: Gut gewürzte Mahlzeiten können tiefe Glücksgefühle erzeugen.

Obwohl kein Curryrezept wie das andere ist, haben sie doch alle eins gemeinsam – Tradition. Egal, ob die Rezepte aus Restaurants, von Straßenhändlern, aus Privathaushalten oder aus Kochbüchern stammen: Ihre Traditionen lassen sich bis in die Frühgeschichte Indiens zurückverfolgen. Normalerweise nennen Inder ihre Gerichte beim Namen, wenn sie sich in ihrer Sprache unterhalten. Sie unterscheiden zwischen nassen Currys mit Sauce und trockenen Currys, bei denen die Sauce stark reduziert oder gar nicht mehr vorhanden ist. Weltweit durchgesetzt hat sich allerdings die britische Definition, nämlich die einer Gewürzmischung.

Die ersten Europäer, die Ende des 15. Jahrhunderts in Indien auftauchten, wollten Handel treiben. Sie wurden aber schnell durch den großen Reichtum der Inder an Gewürzen, Stoffen und Edelsteinen verführt, das Land zu erobern. Zunächst waren sie aber damit beschäftigt sich gegenseitig auszustechen. Später waren die Europäer und hier vor allem die Engländer dafür verantwortlich, dass sich indische Currygerichte sowohl im östlichen als auch im westlichen Ausland verbreiteten.

Das Curry-Pulver ist eine britische Erfindung um den Geschmack der indischen Speisen annähernd zu imitieren. Tatsächlich gibt es ähnliche Mischungen auch in Indien, die in Nordindien Garam Masala oder in Südindien Sambar Prodi genannt werden. Das tamilische Wort Kari meint Suppe oder Sauce, und die Engländer machten daraus Curry.

Eine Gemeinsamkeit gibt es bei den indischen und englischen Mischungen: Beide enthalten keine Curryblätter. Curryblätter sind in Europa kaum bekannt, harmonieren aber perfekt mit vielen indischen Currygerichten. Sie verströmen ein nussig- zitrus- fruchtiges Aroma und sind am besten frisch einzusetzen.

13. Heilen mit Gewürzen

Am Sandtorkai 34, 20457 Hamburg, DE

Gewürze als Heilmittel

Schon zu biblischen Zeiten waren Gewürze etwas Besonderes.

In den heiligen brahmanischen Büchern der Ayurveda werden die gleichen Gewürze zur Veredelung der Nahrung, für die Gesundheit und zu kultischen Zwecken gepriesen, die wir auch heute noch täglich verwenden.

Die Wirkung der Gewürze und zwar ganz ohne schädliche Nebenwirkungen auf unsere Gesundheit wird in unseren Breitengraden oftmals unterschätzt oder ist schlichtweg nicht bekannt.

In Ländern wie Indien oder China hingegen haben Gewürze eine jahrtausendealte Tradition als Heilmittel.

Gewürze können vielen Krankheiten vorbeugen, kleine Krankheiten heilen und sogar schwerwiegende Krankheiten begleiten.

Leider ist im Laufe der Zeit dieses teilweise schon Jahrtausende alte „Wissen“ immer mehr verloren gegangen. Dabei wäre es gerade in der heutigen Zeit, in der Gewürze so gut und günstig für jedermann überall zu bekommen sind, so einfach nutzen.

Nach und nach wird dieses alte Wissen um die heilenden Eigenschaften der Gewürze/Kräuter endlich auch wissenschaftlich fundiert bewiesen, und so findet das eine oder andere Gewürz auch den Weg zurück in die Apotheken. Dabei würde es im Grunde schon reichen, wenn wir „würzfaulen Deutschen“, denn das sind wir leider, einfach mal das eine oder andere Gewürz in unseren Kochtopf lassen würden. Wir reisen durch die Welt, essen orientalisch, indisch, chinesisch, afrikanisch usw., genießen die Würzvielfalt dieser Speisen, aber zurück am heimischen Herd ist oftmals alles wieder vorbei.

Gewürze sind nicht nur gut für die allgemeine Gesundheit, sondern auch für den Seelenfrieden.

So wirken z. B. Nelken beruhigend und antidepressiv, Piment beeinflusst die gute Laune, und Vanille stärkt und beruhigt die Psyche. Wer gern gut und gesund isst, sollte keinesfalls auf Gewürze verzichten. Viele Gewürze, wie z.B. Zimt und Kurkuma enthalten mehr Antioxidanten als viele Gemüse und Fruchtsorten. In Blaubeeren befinden sich beispielsweise bis zu 50 x weniger Antioxidanten als in den aufgezählten Gewürzen. Antioxidanten können Schutz vor Alzheimer, Arthrose, Diabetes, Krebs und Herzerkrankungen bieten.

14. Gesammelte Gewürz-Schätze

Am Sandtorkai 34, 20457 Hamburg, DE

Wussten Sie, dass in Indonesien Nelkenzigaretten geraucht werden? Man sagt, dass auch heute noch der größte Anteil der jährlichen Nelkenernte ihre Verwendung in Zigaretten findet.

Bei uns werden Nelken als gesundes natürliches Mittel gegen Zahnschmerzen eingesetzt, denn Nelken wirken antibakteriell und leicht betäubend.

Die indonesischen Exporteure brachten in früheren Jahren den hiesigen Importeuren als Gastgeschenk ein aus Nelken zusammengestecktes Schiff mit. Eine kleine Kostbarkeit, die heute nur noch schwer zu finden ist.

Eine alte Hummel-Porzellansammlung von Gewürzbehältnissen zeigt, wie unsere Großeltern die kostbaren Gewürze in der Küche aufbewahrt haben.

Alte Markierschablonen, Plombenzangen, Kistenschaber und alte Verschlusseisen geben einen Einblick in die Zeit, als in der Speicherstadt noch Gewürze gelagert und veredelt wurden.
Gesellschaftsspiele, bei denen es um den Gewürzhandel geht, werden weltweit gespielt, und einige können Sie hier bewundern.

15. Probierstation

Am Sandtorkai 34, 20457 Hamburg, DE

Ich hoffe, der Rundgang hat Ihnen Spaß gemacht und Sie haben Lust bekommen, vielleicht das eine oder andere zu probieren.

Hier in unserer Probierstation finden Sie über 70 verschiedene Gewürze/Mischungen aus unserer hauseigenen Gewürzlinie. Ob süß, fruchtig, scharf oder herb, es ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Wir legen größten Wert auf die Qualität unserer Produkte. Bei unserem Lieferanten handelt es sich um eine Firma, die als Produzent und Abfüller von hochwertigen, naturbelassenen, reinen Gewürzen/Mischungen ausschließlich naturreine Rohstoffe für unsere Endprodukte verwendet. Unsere Produkte werden in keinem Fall genmanipuliert, begast oder bestrahlt. Auch werden keine künstlichen Rieselhilfsmittel beigesetzt. Daraus kann eine völlig natürliche hygroskopische Reaktion bei unseren Artikeln resultieren, was bedeutet, dass die Artikel Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnehmen können und es so zu Klumpenbildung kommen kann. Das stellt jedoch kein Problem dar. Wir sind der Meinung, jeder sollte Gewürze so genießen können, wie die Natur sie uns geschenkt. hat.

In unserem kleinen, aber feinen Museumsshop halten wir eine Auswahl an Gewürzen, Kräutern, Büchern, Rezepten und Gewürzpostern für Sie bereit.

Suchen Sie zum Beispiel eine Tahiti Vanilleschote oder einen echten, iranischen Safran direkt vom Importeur? Kein Problem!

Sollten Sie Fragen oder Anregungen haben, wenden Sie sich gerne jederzeit an die Mitarbeiter/innen des Gewürzmuseums.

Noch eine kurze Information zum Schluss, wir haben in Deutschland ein sehr strenges Lebensmittelgesetz wenn es um die Qualität von Gewürzen geht. Dies ist eine riesengroße Sicherheit für unsere Verbraucher.

Ich hoffe, es hat Ihnen bei uns gefallen. Möchten Sie vielleicht eine unserer vielen Veranstaltungen besuchen? Hier im Museum finden Sie die Übersicht, die auch auf unserer Homepage zur Verfügung steht: www.spicys.de

Vielen Dank für Ihren Besuch!