Tour 2 - Geschichten und Anekdoten aus der Planung

Tour Furkastrasse 44, 3988 Obergoms VS, CH

Schön hast du dir die Tour "Geschichten und Anekdoten aus der Planung" ausgesucht. Auf dieser Tour erfährst du viele spannende Infos wie wir das mova in den letzten Jahren geplant haben, aber auch die Ein -oder andere Schmunzelgeschichte ist dabei. Worauf wartest du noch? mova- on y va!

Autor: mova2022

26 Stationen

Von Anfang an...

Schau dich um. Siehst du das Gewusel an Leuten? Wann wurde wohl mit der Planung des Bundeslagers angefangen? Vor 7 Jahren, im Sommer 2015 fand die erste Sitzung für das Bula statt. Die Delegierten der Kantonalverbände der Pfadibewegung Schweiz gaben den Auftrag, zu prüfen unter welchen Umständen die Durchführung eines Bundeslagers möglich ist. Daraufhin erarbeitete eine ad hoc Arbeitsgruppe die Grundlagen und an der Bundeskomission 2017 wurde dann definitiv der Verein Bula 21 gegründet und der Vorstand gewählt. Du siehst, das Lager ist also schon seit einer langer Zeit in Planung.

Strasse und Verkehr

Obwohl wir den Personenverkehr über das ÖV abwickeln, bedeutet ein Lager dieser Dimension natürlich auch ein erhöhtes Verkehrausfkommen zum Beispiel für die Essensanlieferung. Auf dem Lagerplatz selbst dürfen nur wenige Fahrzeuge mit Sonderbewilligung verkehren . Zusätzlich wird die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf der Hauptstrasse während dem mova auf 60KMH herunterreduziert. Die Polizei macht restriktive Kontrollen und hat bis zu 5 mobile Blitzer im Einsatz.

Wahl des Lagerplatzes

Hast du dich schon mal gefragt, warum das mova im Goms stattfindet?
Für die Suche nach einem Lagerplatz haben wir eine Ausschreibung mit klaren Kriterien gemacht und die Regierungsräte aller Kantone sowie die Pfadikantonalverbände angeschrieben, mit der Bitte sich gemeinsam als Austragungsort des Pfadi Bundeslagers zu bewerben. Du kannst dir das so vorstellen wie eine Bewerbung für die olympischen Spiele.


Auf diese Ausschreibung haben wir 21 Bewerbungen aus allen Regionen der Schweiz erhalten. Jede der Bewerbungen kam mit ihren eigenen Herausforderungen: Hohe Kosten, lange Anfahrtswege, Stimmung in der Bevölkerung, zur Verfügung stehende Flächen, Angebote in der Umgebung oder eingeschränkte Infrastruktur. Nach einem ausführlichen Evaluationsverfahren und der Prüfung all dieser Faktoren, hat sich die Lagerleitung zusammen mit dem Vorstand anfangs 2019 für die Region Goms entschieden.

Das Goms bietet den grossen Vorteil, dass das Modell "Jamboree" (Alle 30'000 TNs auf einem einzigen Lagerplatz) verwirklicht werden kann. Dazu kommt die grosse Unterstützung der Behörden und der Bevölkerung im Goms und im Kanton Wallis, die vorhandene Grundinfrastruktur mit inaktiven Flughafen und die wunderschöne Gegend mit ihren unzähligen Möglichkeiten für Aktivitäten. Obwohl die Anfahrtswege je nach Region lang sind, überwogen die positiven Argumente für die Wahl des Goms. Wir sind überzeugt, den perfekten Lagerplatz für das Bundeslager gefunden zu haben.

Naturschutz (beim Geschinersee)

Hier befindet sich ein Naturschutzgebiet! Hier leben teilweise seltene Vögel, Fische, Amphibien und Pflanzen, welche wir schützen wollen. Damit die Natur nicht gestört wird, haben wir das Gebiet eingezäunt. Trotzdem gibt es genügend Möglichkeiten den See und seine Lebewesen zu beobachten. Schau dich um und höre gut hin, mit etwas Glück entdeckst du einen Eisvogel! (ein paar Sekunden Pause wäre gut, damit man sich umsehen könnte) Auf den Tafeln rund um das Naturschutzgebiet erfährst du mehr zu den verschiedenen Vogelarten, die hier leben. 
Ein grosses Anliegen ist uns die Wasserqualität. Der Geschinersee ist in der Region ein beliebtes Ausflugsziel. In anderen Sommern baden nie so viele Personen im kalten Wasser wie im mova. Darum werden alle mova Teilnehmenden aufgefordert, sich nicht direkt vor dem Baden mit Sonnencreme einzustreichen und unbedingt zu duschen, bevor sie ins Wasser gehen. 

Die Kühlhalle

Hast du heute bereits im mova gegessen? Hast du ein Glacé oder ein kühles Getränk genossen? Falls ja wurde dies ermöglicht durch unsere Verpflegungszentrale. Fast alle Lebensmittel, die wir im mova konsumieren werden dort angeliefert, gelagert und für die 850 Einheiten, die 10 Kioske, die 20 Restaurants und damit auch für dich bereitgestellt. Die Verpflegungszentrale ist eine Lagerbaute der Superlative. Auf insgesamt fast 4'000 m2 befindet sich der migrova-Store, das Lager für Nachschub, die Abholstation, die Anlieferungsrampen und die Kühlhalle. Unser fast 1'200 m2 grosser "Kühlschrank" ist das Herzstück der Verpflegungszentrale. Wir sind ganz schön stolz, dass wir die Kühlhalle im Regelbetrieb nur mit erneuerbarem Strom vom Netz betreiben können. Das klappt, weil wir die gesamte Verpflegungszentrale mit kaltem Rhonewasser auf 20°C vorkühlen. Da die Kühlhalle innerhalb der Verpflegungszentrale steht und zusätzlich isoliert ist, brauchen wir nur noch eine begrenzte Menge Strom, um Kühlschranktemperaturen von 2-5°C zu erreichen. Sollte der Strom aber dochmal knapp werden oder ausfallen steht ein Notfallgenerator bereit. Schliesslich sind verfaulte Lebensmittel nicht nur für die Umwelt schlecht. Hast du Lust bekommen auf ein Glacé? Schau dich nach einem Kiosk um.
Zusätzlich spannend: Die Einheiten holen täglich bis zu zweimal die Lebensmittel für ihre ausgewählten Menus ab. Da die Waren Pallett-weise angeliefert und erst vor Ort in Kisten für die einzelnen Einheiten gepackt werden, können wir täglich mehrere Lastwagen-Fahrten einsparen.

Lebensmittel

Bist du dir gewohnt ein grossen Wocheneinkauf zu machen? Und füllst dabei jedes mal den Einkaufswagen? Wir im mova füllen jeden Tag mehrere Lastwagen, welche täglich anliefern. Unser Kernteam bestehend aus 12 Personen und täglich 60 Mitarbeiter*innen in der Verpflegungszentrale nehmen diese Lieferungen an und organiseren alles, damit die Einheiten ihre Zutaten abholen können. Total sind für die 14 Lagertage 375 Tonnen Lebensmittel vorbestellt worden. Diese Zahl ist aber ziemlich schwer vorstellbar. Hier ein Beispiel für ein beliebtes Pfadi-Menü für eine Mahlzeit: Ghackts mit Hörnli & Apfelmus. Dazu benötigen wir im mova 3.1 Tonnen Hörnli, 1 Tonne Rindshackfleisch, 1,5 Tonnen Qourngehacktes für die vegetarische Version, 1.7 Tonnen Karotten und 2.7 Tonnen Apfelmus.
Du hast jetzt auch hunger bekommen nach den ganzen Beschrieben zum Essen? In der mova-App findest du das gesamte Beizen Angebot auf dem Lagerplatz!

Briefmarke mit Lagerfeuerduft

Möchtest du eine Postkarte mit Grüsse an deine Liebsten versenden?
Anlässlich des Bundeslagers hat das Postteam des Bula ein Gesuch für eine Sonderbriefmarke eingereicht, welche von einer Künstlerin aus der mova Crew gestaltet wurde. Die Besonderheit der Briefmarke ist der Lagerfeuerduft der enströmt, sobald man an ihr reibt. Dies hat auch zu enormem, internationalen Medieninteresse geführt. und macht sie bei Sammlern beliebt. Die Briefmarke bei unserer Lager Postselle erworben werden, wie auch an ausgesuchten Poststellen. Die letzte Sonderbriefmarke der Pfadi gab es 2007 zum 100-jährigen Jubiläum der Pfadibewegung.

Personentransport

Wir hoffen deine Reise mit dem ÖV nach Ulrichen ist erfolgreich verlaufen. Wir sind ganz besonders stolz auf die gute Zusammenarbeit mit unseren ÖV Partner. Die Tatsache, dass du hier stehen kannst, ist eine logistische Meisterleistung. Ein paar Zahlen gefällig?
Die 19'700 Teilnehmer Pfadi- und Piostufe reisen am 23.07 an zwischen 08:20 und 21:01 mit 83 verschiedenen Verbindungen von Airolo, Andermatt, Brig und Meiringen mit Zug und Bus an. Das sind 450 Personen pro Stunde und Anreiseachse. Zusätzlich reisen die 9500 Wölfe am 24.07. und am 31.07. an.
Unsere Teilnehmenden und Rover können auch an Ausflügen teilnehmen, welche selbstverständlich mit dem ÖV stattfinden.
Über acht Tage sind im Total 27'800 Ausflüge eingeplant.
Zu guter Letzt haben wir Kapazitäten für 28'600 Besucher*innen reserviert, welche über 10 Tage verteilt das mova besuchen kommen.
All diese Zahlen zusammen bedeuten, dass für das mova insgesamt über 400'000 Personen auf über 10'000 Verbindungen verplant wurden. Das ist so wie wenn für absolut jede Bewohner*in der Stadt Zürich innerhalb von zwei Wochen eine Zugverbindung geplant würde.

Corona

Die Corona Pandemie hat auch das mova getroffen. Im ständigen Austausch mit Behörden und Experten wurde die Pandemie genau verfolgt. Der Vorstand musste dann schweren Herzens die Entscheidung treffen, das Lager um ein Jahr zu verschieben, die Planungsunsicherheit für 2021 war einfach zu gross. Trotz der Verschiebung wurde das Lager fleissig weitergeplant. Die Sitzungen und Treffen fanden virtuell statt, was die ganze Planung vor neue Herausforderungen stellte. Wir lernten dadurch aber auch flexibel zu sein und ganz ehrlich, wer will schon für jeden Höck durch die ganze Schweiz pendeln? Sobald die Massnahmen lockerer wurden, konnten wir einen monatlichen Planungstag den sogenannten MoDay einführen. Hier konnte sich die mova Crew zum Teil zum ersten Mal in Person begegnen und austauschen. Die MoDays und Planungsweekends haben unsere Planung sehr bereichert. Corona ist noch immer ein Thema, aber wir sind froh, dass wir ein sicheres Bundeslager für alle Pfadis in der Schweiz organisieren konnten.

Merchandise

Was wäre ein grosses Pfadilager ohne ein Lagershirt oder einen Aufnäher für aufs Hemd als Erinnerung? Bei den mova-Produkten hat sich das Merchandise-Team ganz zu Beginn einige Grundsätze gesetzt: Wenn schon Merchandise, dann so umweltverträglich wie möglich. Das mova setzt dafür auf wenige, dafür fair und nachhaltig produzierte Produkte mit möglichst kurzem Transportweg, die ihren Nutzen auch nach dem Lager nicht gleich verlieren und dennoch erschwinglich sind. Diese Werte versuchten wir so gut wie es geht einzuhalten.

Komplett in der Schweiz hergestellt wurden die mova-Flaschen. Wir durften die Produktion gar besichtigen und die Socken wurden in Italien aus Biobaumwolle gestrickt – von einem kleinen Unternehmen, dessen Produktionskapazität wir wohl das letzte halbe Jahr voll ausgelastet haben

Die T-Shirts wurden über ein Schweizer Unternehmen mit Partnerfirma, welches Mitglied der Fair Wear Foundation ist, in Indien produziert. Bei der Produktion in Indien haben wir auf 100% Biobaumwolle gesetzt.

Eine kleine Erfolgsgeschichte ist auch das mova-Foulard: 36'600 Foulards aus 100% Biobaumwolle, gesponnen, gewoben und gefärbt in China unter den Arbeitsbedingungen der Fair Wear Foundation und genäht in der Schweiz.

Diese Produkte und noch ein paar mehr kannst du im mova-Store entdecken. Wir freuen uns über deinen Besuch.

IT

Ein Bereich welcher wenn es gut läuft nicht beachtet wird, jedoch zu grossen Problemen führt wenn mal etwas nicht funktioniert ist die IT. Ohne die wäre die ganze Planung des mova nicht zustande gekommen.

7 Domainnamen, 813 Emailadressen und sage und schreibe 589 Chat-Kanäle mit 91'485 Nachrichten (ohne Direktnachrichten!). Noch mehr Statistiken gefällig? In den letzten 180 Tagen wurden 232.824 Emails versendet, 2122 Online-Meetings abgehalten und 100'731 Dateien gespeichert (allerdings nur mal schlappe 1.1TB Daten).
All das wird von der IT gemanaged.
Doch nicht nur das: für die 29'521 Anmeldungen hat unser Team eine eigene Anwendung namens ORCA entwickelt und als Open Source veröffentlich um die ganzen Anmeldungen zu verwalten und mit den Einheiten zu kommunizieren. Zusätzlich managed das Tool auch gleich noch alle Durchführungen aller angebotenen Aktivitäten. Das sind ca. 32'000 Slots, welche fair auf 800 Einheiten aufgeteilt werden müssen. Das ist von Hand kaum mehr möglich...
Zudem organisiert und betreut die IT 197 Laptops, PCs, Beamer etc. Und zu guter letzt hat die IT eine Smartphone-App entwickelt, mit welcher die Einheiten immer die neusten Lagernews erhalten, Infos zum Lager selbst erhalten, das Lagerradio hören können und sogar eine Interaktive Lagerkarte zur Hand haben.

Kommunikation

Das Ressort Kommunikation besteht aus knapp 100 Personen, die sich auf sieben Bereiche verteilen. Während unser Designteam sich darum kümmert, dass das mova einen einzigartigen optischen Auftritt hat, sorgt unsere Lagerdruckerei dafür, dass alle
notwendigen Infos, Plakate und vieles mehr gedruckt werden. Für die ganze Beschriftung des Lagerplatzes kümmert sich der Bereich Signaletik – welcher nottabene aus nur zwei Personen besteht! Über 450 Wegweiser, verschiedenste Info- und Verkehrstafeln und ca. 350 Beschriftungstafeln liegen in der Verantwortung der beiden.

Unser grösster Bereich ist das Editorial. Dort laufen alle Fäden zusammen, wenn es um das Erstellen von Inhalten geht: Vom Verfassen von Texten über die Betreuung der Medienarbeit und unserer Website bis hin zur internen Kommunikation unterstützen sie das mova mit ihrem Fachwissen und viel
Engagement.

Damit wir ein nationales Lager überhaupt durchführen können, brauchen wir unsere Informationen auch immer in den verschiedensten Sprachen. Damit wir auf qualitativ hochwertige Übersetzungen zurückgreifen können, haben wir den Bereich Übersetzungen, welcher unsere Inhalte auf die drei Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch übersetzen kann.

Vielleicht hast du es auch schon gehört: Das Radio Sonar, unser Lagerradio. Dies machen sie als Teil des Bereichs Lagermedien. Dort wird nicht nur Radio gemacht, auch
das Fototeam, das Videoteam und die Lagerzeitung sind dort angehängt. Schau doch kurz vorbei im Lagermedienzentrum. Und falls du später zuhause noch einen Blick ins mova werfen willst: Das Videoteam stellt unseren Livestream auf Youtube sicher.

Einheiten

Die Teilnehmenden im mova sind nicht in ihrer Abteilung unterwegs, sondern als kleine Untergruppen, den Einheiten. Es gibt also Pio-Pfadi- Wölfe und PTA- Einheiten. Einen Teil des Programms können die Einheiten stufengerecht buchen, es wird also vom mova bereitgestellt. Den anderen Teil dürfen sie selbst gestalten, wie in einem normalen Pfadilager auch. Jede Einheit hat ihren eigenen kleinen Lagerplatz, mehrere Lagerplätze zusammen bilden ein Quartier, und mehrere Quartiere einen Kontinent.

Der Anmeldeprozess für die Einheiten ging im Januar 2020 los, die definitive Anmeldung fand im September 2021 statt, wo sich 30'000 Personen angemeldet haben. Von da an ging es los mit Lagerplatz Zuteilung, Programmbuchung, Start der Lagerbauten Eingabe, sowie Verpflegungsbestellung. Im Vergleich zu einem normalen Pfadilager mussten die Einheiten bereits sehr früh genau Pläne für Verpflegung, Lagerbauten aber auch Materialtransport erstellen, und je nach dem auch von ihrer gewohnten Planungsweise abweichen. Diese Herausforderung wurde aber gut gemeistert und wir freuen uns, dass nun alle bei uns im mova sind.

Bodenschutz 

Worauf stehst du gerade? Auf einem befestigten Weg? Auf der Wiese? Auf einem Bodenschutzelement? Die Wiesen auf dem Lagerplatz werden intensiv bewirtschaftet und sind wichtig für die landwirtschaftliche Produktion im Goms. Es ist selbstverständlich, dass wir dazu Sorge tragen. Die grösste Priorität liegt auf dem Schutz vor Unterbodenverdichtung, da diese die landwirtschaftliche Nutzung langfristig beeiträchtigen könnte. Deshalb wurde die Planung darauf ausgerichtet, dass Fahrzeuge die befestigten Wege nie verlassen müssen. Um Wege auszubauen und den Boden bei Infrastruktur wie Sanitäranlagen zu schützen, verwenden wir das bewährte Bodenschutzsystem passareco. Einzelne braune und schlammige Stellen werden nicht zu vermeiden sein. Diese werden sich grösstenteils wieder selbständig erholen. Wenn du also gerade im Schlamm stehst musst du dir keine Sorgen machen. Wo nötig wird die Bodenqualität durch Neuansaat oder weitere Massnahmen wiederhergestellt.

Wir hinterlassen Spuren

Nun stehst du vor dem CaFe Ambiente - dem Knotenpunkt des Umweltengagements im mova. Ein nachhaltiges mova: für dieses Ziel haben sich verschiedene Personen und Organisationen im Vorfeld eingesetzt. Die Hauptlagerleitung hat bereits früh im Planungsprozess eine umfassende Umweltstrategie erarbeitet, die sämtliche Ressorts miteinbezieht und die vier Eckpfeiler Lokale Natur, Material, Klima und Verpflegung beinhaltet. Ein 7-köpfiges Umweltteam koordiniert unser Umweltengagement und nutzt die Chance durch das mova möglichst viele positive Spuren zu hinterlassen und zu zeigen, wie die Pfadi zu einer lebenswerten, nachhaltigen Welt beiträgt. Für die Umsetzung der Massnahmen arbeiten wir eng mit den Landwirt*innen, den Gemeinden, dem Kanton Wallis, unseren Partner*innen und Lieferant*innen, sowie Fachorganisationen zusammen. Schliesslich tragen auch alle Teilnehmer*innen, Leiter*innen, Helfer*innen und Besucher*innen in ihrer Vorbereitung und während des Lagers dazu bei, dass das mova nur positive Spuren hinterlässt. Besuche das CaFe Ambiente. Dort erfährst du mehr über das Umweltengagement im BuLa und wie auch du Verantwortung für unsere Spuren übernehmen kannst.

Zukunftsvision Lagerplatz

Ein kleines Gedankenexperiment: Sommer 2023; dein Blick schweift über die grünen Wiesen, das hohe Gras wiegt sich im Wind. Das Plätschern des Wassers lenkt deinen Blick auf den Bergbach. Das erfrischende klare Wasser lädt zum Baden ein! Das mova ist passé, auf dem Platz erinnert nichts mehr an den Grossanlass, der vor knapp einem Jahr hier stattfand. Fische, Vögel, Amphibien und Pflanzen gedeihen in den verschiedenen Lebensräumen am und um den Bach herum.
Damit im kommenden Jahr auch wirklich keine sichtbaren negativen Spuren ans mova erinnern, möchten wir jetzt Sorge tragen und unsere Verantwortung zum Schutz der lokalen Natur übernehmen. Die mova Einheiten deren Lagerplatz direkt am Bach liegt, haben den Auftrag den Bach zu beschützen. Abwaschen, Duschen, Wasserschlachten, Stauen oder das Bachbett aufwühlen sind nicht erlaubt. So stellen wir sicher, dass dieser wichtige Lebensraum für Tier und Pflanzen erhalten bleibt. Wenn du deine Füsse kurz in den kalten Bergbach tauchen willst, dann frag bei der Einheit auf diesem Lagerplatz nach, wie du dich an diesem Bachabschnitt am Besten verhalten sollst! Auch die Gesundheit der Tieren liegt uns am Herzen - liegengelassener Abfall kann für Tiere zum Verhängnis werden. Littering ist uncool, obwohl wir Pfadis "fötzele-Meister*innen" sind. Danke, dass du mithilfst die Natur zu schützen!

Das Braunkehlchen

Hier im Goms kommt das Braunkehlchen vor. Oberseitig ist es streifig braun; der weisse Augenstreif des Männchens ist beim Weibchen matter. Zudem ist die Kehle und Brust des Weibchen orangebeige, beim Männchen etwas dunkler, bei beiden Geschlechtern sind die äusseren Schwanzfedern an der Wurzel weiss. Als typischer Wiesenvogel bewohnt das Braunkehlchen blumenreiche, vielfältige und extensiv genutzte Wiesen. Für das Brutgeschäft benötigt es etwas mehr als einen Monat. Doch soviel Zeit bleibt ihm in intensiv genutzten Wiesen nicht, die Bodennester werden regelmässig vermäht. Im Mittelland ist der «Wiesenschmätzer» daher heute praktisch verschwunden. Auch in den Bergen kommt er in Bedrängnis, wie auch hier im Goms. Wegen der intensiven Landbewirtschaftung leben Braunkehlchen nur noch in wenigen Teilen der Schweiz. Darum ist es wichtig, dass wir den Lebensraum der Braunkehlchen im Goms schützen. Siehst du ein Braunkehlchen auf Futtersuche in einer hohen Blumenwiese? Falls ja, mach ein Foto und melde dich im CaFe Ambiente.

Holznutzung

Die zweitgrösste Stadt im Kanton Wallis besteht mehrheitlich aus... - schau dich ruhig mal um - Holz! Um die Transportwege für unseren hauptsächlichen Rohstoff möglichst kurz zu halten, wurden das Rundholz und die Schwarten aus dem Wallis bezogen. (Kantholz, bzw. alles was durch eine Sägerei verarbeitet wurde, stammt aus der ganzen Schweiz.) An den Berghängen im Goms werden die Schutzwälder gepflegt, um die Bewohner vor Naturgefahren zu schützen. Um die Schutzfunktion der Wälder aufrecht zu erhalten, werden diese in regelmässigen Abständen durchforstet und verjüngt, dieses geschlagene Holz können wir nun im mova verwenden. Holz als nachwachsendenr Rohstoff lässt sich dabei vielseitig einsetzen. Wer findet die kreativste Lagerbaute im mova? Nach dem Abbau wird unbehandeltes Holz lokal zu Hackschnitzeln verarbeitet - so kann das Holz noch weiterverwendet werden. Bemaltes und vernageltes Holz muss hingegen in der Kehrrichtverbrennung entsorgt werden.

Klima

Rund 8 Meter schmilzt der Rhonegletscher durchschnittlich pro Jahr. Diese Zahl zeigt eindrücklich, wie steigende Temperaturen im Wallis sichtbare Folgen haben. Landschaften verändern sich durch den Klimawandel - und damit auch die Bedingungen für Lebewesen darin. Als Teil einer globalen Jugendbewegung wollen wir Pfadis über das mova hinaus Verantwortung für die Umwelt übernehmen. Unser Beitrag an den Klimaschutz ist es, die Treibhausgasemissionen im mova zu minimieren. Deshalb haben wir die Umweltauswirkungen des mova mit einer CO2-Bilanz analysiert und festgestellt, dass wir vor allem bei der Verpflegung, beim Transport und beim Materialverbrauch Emissionen einsparen können. Wir setzen verschiedenste Massnahmen um: von der genauen Prüfung des benötigten Materials zu Möglichkeiten zur Wiederverwendung, von umweltfreundlicheren Menus zu Überlegungen zur Vermeidung von Food Waste, von der konsequenten Nutzung des ÖV zur Optimierung des Materialtransports. Unterstütze uns bei unserem Umweltengagement und übernimm gemeinsam mit uns Verantwortung für unsere Spuren mit deinem Beitrag in den Beizen, im Merch-Shop und an anderen Orten.
Schliesslich ist aber auch klar: Mit dem mova sind die Umweltauswirkungen klarer zu erkennen als in einem Jahr mit über 1'000 einzelnen Sommerlagern. Aber ein Pfadilager ist und bleibt eine sehr umweltfreundliche Art, zwei unvergessliche Ferienwochen zu verbringen. 

Umwelt im Programm

In der Pfadi stärken wir viele Fähigkeiten, die es braucht, um eine nachhaltigere Welt zu gestalten. Wir entdecken die Natur und lernen, mit natürlichen Materialien Grossartiges zu schaffen. Wir übernehmen Verantwortung und suchen Freude in Erlebnissen, statt in Material. Auf Ausflügen können die Kinder und Jugendlichen die vielfältige Flora und Fauna in der Lagerregion entdecken; in durchdachten Programmaktivitäten setzen sie sich damit auseinander, wie sie selbst und gemeinsam mit der Gruppe zu nachhaltiger Entwicklung beitragen können. Die mova-Stadt mitten in der Walliser Beglandschaft ist eine fantastische Kulisse, um mit den Pfadis auf spielerische Art und Weise zu thematisieren, wie wir untereinander und mit der Natur gut zusammenleben können. Entdecke unsere interaktiven Ausstellungselemente, die das Thema Umwelt in der Pfadi spielerisch erlebbar machen.

Unsere Helfer*innen - die Rover

Alle Helfer*innen werden im mova Rover genannt. Ohne die rund 5000 Rover würde das mova nicht funktionieren! Die Rover arbeiten in Schichten von etwa 8 Stunden pro Tag, die sie selbst gewählt haben. Sie nicht nur während dem Lager da, sondern unterstützen auch beim Auf- und Abbau.
Die Rover wohnen auf ihrem eigenen Kontinent, Ballavi, wo sich das Rovercamp und die Roverküche befinden. Dieser ist nur für die Rover zugänglich, damit sie Zeit haben sich zu erholen. Auf Ballavi finden auch einige Aktivitäten für Rover statt, welche die Rover in ihrer Freizeit nutzen können. Es gibt zum Beispiel ein "Escape Tent" und sogar ein Rover-Spa! Auch Familien haben sich als Rover eingetragen. Während die Eltern ihren Einsatz leisten, sind ihre Kinder im movalino, dem mova-Kinderbetreuungsdienst für Kinder von 2-10 Jahren.

Imposante Zahlen

Du bist schon am Ende des Postenlaufs angelangt und hast sicher gemerkt, das mova ist gross - sehr gross sogar.

Pro Tag befinden sich rund 30'000 Personen auf dem Lagerplatz. Diese Zahl beinhaltet Teilnehmende, Leitende, die mova-Crew, Helfende, Militär, Zivilschutz, Besucher*innen und Gäste.
Während der gesamten Lagerdauer (inkl. Auf- und Abbau) werden rund 500'000 Personennächte verzeichnet.
Das mova wird – wie in der Pfadi üblich – ehrenamtlich organisiert. Mehr als 500 Ehrenamtliche organisieren das Lager während mehreren Jahren.

Für diese Menge an Personen brauchen wir eine gute Infraktstrutkur. Im mova ist ein sparsamer Umgang mit Wasser angesagt. Trotzdem werden täglich rund 1'600'000 Liter Wasser verbraucht. Das entspricht ca. 7'500 Badewannen. Es werden rund 8,5 Kilometer Trinkwasser- und 4,5 Kilometer Abwasserleitungen verlegt - in Absprache mit den Bewirtschaftern, dem Bereich Bodenschutz und einem Bodenkundler vom Kanton Wallis. Das Abwasser wird an die ARA Goms abgegeben. Auch die Stromversorgung ist sichergestellt, insgesamt werden 10km Stromleitungen verlegt. Den Strom beziehen wir zu einem kleinen Teil aus dem Niederstromnetz. Den Grossteil wandeln wir mit Hilfe von zwei mobilen Trafostationen selbst von Mittel- zu Niederspannung.

Wie du siehst, haben wir ganz viel Arbeit geleistet die zweit-grösste Stadt des Kanton Wallis aufzubauen.
Wir hoffen du hast durch diesen Postenlauf einen besseren Einblick in die ganze Planung dieses einmaligen Lagers erhalten und nimmst gute Erinnerungen an das mova mit nach Hause.

Sanität und Sicherheit

Wie können wir die Sicherheit unsere Teilnehmer*innen gewährleisten? Für das mova haben wir eine eigene Sanität mit einer eigenen Notfallpraxis, welche 24h geöffnet ist. Diese ist sogar die grösste mobile Notfallpraxis der Schweiz. Die Sanität wird von der Schweizer Armee unterstützt. Zusätzlich haben wir ein Care-Team welches niederschwellige psychologische Hilfe in 4 Sprachen anbietet. Dieses wird vom Zivilschutz unterstützt. 40 Feuerwehrleute und eigenes Sicherheitspersonal stehen rund um die Uhr für den Notfall bereit.
Alle Einsatzmittel werden über unsere Einsatzleitzentrale disponiert. Die Notfallnummer findest du auf der mova App.

Besuchstage

Der kleine Bahnhof in Ulrichen wird nicht nur rege von unseren Einheiten, Rovern und Ausflüglern genützt, sondern auch von den zahlreichen Besucher*innen. Rund 25'000 Besucher*innen werden im mova erwartet, verteilt über 10 Tage. Das Konzept "Jeder Tag ist Besuchstag" wurde brandneu innerhalb von nur neun Monaten aufgegleist und hilft uns die grosse Menge an Besucher*innen besser zu verteilen. Hast du schon einen Goodiebag ergattert? Dieser wurde extra für unsere Besucher*innen designt, damit ihr ein schönes Souvenir von diesem Tag habt.

Finanzen

Das Budget fürs mova beträgt etwas mehr als 25 Millionen Franken. Davon stammen 60% aus den Lagerbeiträgen der Teilnehmenden und 20% machen die Erträge aus Verkäufen von Waren und Lebensmitteln vor Ort aus. Für die verbleibenden 20% sind wir auf Finanzierungspartnerschaften mit Stiftungen und Sponsoren, Geld- und Sachspenden von lokalen und nationalen Unternehmen sowie den Lotteriefonds der Kantone angewiesen.
Insgesamt unterstützen 3 Hauptpartnerinnen (Migros, Post, Mobiliar) sowie 5 Partner*innen und viele einzelne Unterstützer*innen mit finanziellen und materiellen Leistungen das mova. Unsere Hauptpartnerinnen und Partner*innen bieten auf dem BuLavard verschiedene Aktivtäten für die Lagerteilnehmer an und sind offen für ihren Besuch.

Willkommen

Herzlich Willkommen bei uns im mova. Egal ob Besucher*in, Teilnehmer*in, Leitperson oder Helfer dieser Audioguide ist für alle gedacht, welche das mova besser kennen lernen wollen. Schön hast du dir die Tour "Geschichten und Anekdoten aus der Planung" ausgesucht. Auf dieser Tour erfährst du viele spannende Infos wie wir das mova in den letzten Jahren geplant haben, aber auch die Ein -oder andere Schmunzelgeschichte ist dabei. Worauf wartest du noch? mova- on y va!

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