Geschichte der Geschäfte Flecken Ahlden

Stadtführung Neue Straße 1, 29693 Ahlden (Aller), DE

Diese Route führt Euch durch die Ortsgeschichte entlang der zahlreichen, ehemaligen Geschäftsgebäude dieses malerischen Fachwerk-Ortes, des Flecken Ahlden. An 30 Stationen nimmt sie Euch mit in die bewegte Vergangenheit von den Menschen und Häusern unseres Heimatdorfes.

Autor: Bürgerverein Ahlden und Eilte e.V.

Was uns wichtig ist

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Wie fing es an und was ist uns wichtig. Geschichte, Historisches, Kunst, Musik, Gemeinschaft, Ver...

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30 Stationen

Das Brauhaus

Brauhaus 1, 29693 Ahlden (Aller), DE

Es ist überliefert, daß im 17. Jh. in Ahlden Hopfen angebaut wurde. Die Anbauer hatten „Zinsen“ für den „Hopfen Garten“ zu zahlen. Nachdem es in einem Privathaus beim Brauen zu einem Unfall kam, wurde das Brauen nur noch im Brauhaus und im Schloß erlaubt.

Laut alten Akten existiert das Brauhaus mind. seit 1705 und soll aus den Resten der Bunkenburg (siehe baumbewachsene Erhebung gegenüber) aufgebaut worden sein, auf dessen ehemaligen Wall es bis heute steht. In dieser Zeit erzielte es für die königliche Landesherrschaft entsprechende Pachteinnahmen.

Im Jahre 1849 wurde es in private Hände verkauft. Bis Mitte der 1990er Jahre wurde die Brauerei von den Familien Wilkening, Bartels, Storch (1934 - 47) und Kurtzius betrieben (chronologische Reihenfolge).
Danach wurde das Brauhaus erneut verkauft und seit dem zu Wohn- und Lagerzwecken genutzt.

Informationen teilweise aus der Ahldener Chronik übernommen.

Drogerie

Große Straße 37, 29693 Ahlden (Aller), DE

Die Eheleute Davin unterhielten ihre Geschäft mit Drogerieartikel aller Art. Darüber hinaus konnte man hier seine Filme zum Entwickeln bringen und sämtliches Fotozubehör erwerben.
Für die Kleinen Kunden wurden jede Menge Süßes und Interessantes in Augenhöhe präsentiert. So dass ein Teil des Taschengeldes auch gerne hier umgesetzt wurde. Wer kennt noch Prickel Pit? Im Hintergrund die Drogerie, vor der die Hochzeitsgesellschaft von Inge und Fritz Meyer (Uhrmachermeister)Richtung Kirche schreitet.
Traditionell traf man sich bei den Brautleuten, ging gemeinsam zur Kirche und zu Fuß weiter ins Gasthaus. Zeitweise gab es sieben Gaststätten in Ahlden, zum Teil mit Saal. Sie waren wichtige Mittelpunkte des gesellschaftlichen Lebens.


Gasthaus Zum Schloss

Große Straße 5, 29693 Ahlden (Aller), DE

Über drei Generationen hinweg bewirtschaftete die Familie Hohls den Gasthof zum Schloss. Der erste in der Reihe war Heinrich Hohls, Foto rechts, stehend. Hans Hohls übernahm die Kneipe 1973 und bot ebenfalls Übernachtungsmöglichkeiten. 2008 stellte er den Betrieb ein. Zum Leidwesen vieler, die sich bis zum Schluss gerne dort noch zum Frühschoppen trafen.

Zu Beginn trug die Wirtschaft den Namen Gasthof August Asche, durch den gleichnamigen Wirt. Es folgte der Fleischer Adolf Iser, der 1899 die Konzession zum „Weiterbetriebe“ erwarb. Dann folgte Familie Hohls.(teilweise entnommen der „Ahldener Chronik“

Kürschner

Große Straße 17, 29693 Ahlden (Aller), DE

Reuschen Haus.

Gustav Reusch führte hier nach dem Kriege die Kürschnerei/Gerberei. Es wurden Felle, Mäntel und Umhänge angeboten die z.B. aus Biber- bzw. Nutria-Felle gearbeitet wurden.
Außerdem konnten auch die passenden Accessoires erworben werden.

Information entnommen: Ahldener Chronik

Das Kürschnerhandwerk

„Dem schwimmen die Felle davon“ diese Redewendung stammt aus einem der ersten Handwerke überhaubt.Schon in der Steinzeit waren Pelze ein wärmendes und schmückendes Kleidungselement. Ursprünglich gerbte der Kürschner seine Felle noch selber, wozu er reichlich Wasser benötige. Deshalb ließen sich Kürschner/Gerber an Flüssen und wegen der Geruchsbelästigung, am Ortsrand nieder. Durch die Erfindung der Pelznähmaschine ca. 1872 und die Beschäftigung von Frauen nahm die die Fertigung von aufwendigen und modischen Modellen raschen Aufschwung. Es entwickelte sich eine schnell wachsende Pelzindustrie. (Auszug aus Wikipedia)

Zollhof

Große Straße 11, 29693 Ahlden (Aller), DE

Bis ins 19. Jh. hinein wurde in Ahlden Land- und Wasserzoll erhoben. Auf der Aller und Leine fand zwischen Celle, Bremen und Hannover reger Handel u.a. mit Holz und Getreide statt. Neben dem Fischfang waren Zölle eine wichtige Einnahmequelle des Fleckens.

Neben den Zollinspektoren waren hier, während die Prinzessin auf dem Schloss lebte, auch die Drosten* und Amtmänner untergebracht, die nach dem Tode der Prinzessin wieder ihre Dienstwohnungen im Schloss bezogen.

Ursprünglich bestand das Anwesen aus mehreren Gebäudeteilen, die genauso aufgeteilt waren, wie die Räume im Schloß, die für die Drosten nebst Frau Drostin sowie einem Schreiber zur Verfügung standen.

Allerdings wurden diese, während der Verbannungsjahre der Prinzessin, kurzerhand im Zollhof untergebracht.

Neben Wohn- und Amtsräumen gab es auch Stallungen für Pferde und das Federvieh.

Zu dieser Zeit überspannte eine hölzerne Brücke die Aller/ Alte Leine die mit einer Zugklappe versehen war.

(Informationen teilweise „Ahldener Chronik“ entnommen)

* Verwalter im Dienste des Landesherren

Kiosk Kopiske

Große Straße 25, 29693 Ahlden (Aller), DE

Auf dem Bild in der Totalen ist der Standort vom Kiosk Kopiske zu sehen.

Der Kiosk wurde ca. 1946/47 aufgestellt und war bis zu seinem Abbau, Mitte der Sechziger, für viele große und kleine AhldenerInnen „lebenswichtig“.
Hier gab es Kurzwaren, Naschzeug, Tabakwaren, Zeitungen u.v.m.

Lt. Zeitzeugen bekam man 5 Sahnebonbons für einen Groschen und konnte sogar seine Seidenstrümpfe zum Stopfen abgeben!

Lebensmittel

Große Straße 26, 29693 Ahlden (Aller), DE

Hier hat die Familie Ötter bis in die 60iger Jahre einen Lebensmittel-Laden unterhalten. Inzwischen wird es ausschließlich zu Wohnzwecken genutzt. Dieses Haus steht unter Denkmalschutz.

Lebensmittel

Große Straße 15, 29693 Ahlden (Aller), DE

Das Lebensmittelgeschäft Rotermund war nicht nur ein Geschäft, sondern eine Institution. Eröffnet 1890, war der Laden ein Dorfmittelpunkt, an dem nicht nur eingekauft wurde. Die Menschen nutzen es auch, um zu klönen und um das Neuestes vom Tage zu besprechen.
Neben Lebensmitteln, konnte man Haushaltswaren, Geschenkartikel, Porzellan, Blumen, Schreibwaren, Lektüre und vieles mehr bekommen.
Hier befanden sich auch die letzten Toto/Lotto- und Postargenturen des Ortes.
Am 31. Januar 2014 wurde das Geschäft geschlossen.

Café Meinecke

Große Straße 8, 29693 Ahlden (Aller), DE

Im Café Meinecke trafen sich die Ahldener bei Kaffee und Kuchen. 1928 stellte Bäckermeister Meinecke einen Antrag zum „Ausschank von Kaffee und alkoholfreien Getränken“. Drei Jahre später übernahm Albert Birnstiel die Bäckerei, Konditorei und das Café Meinecke.

Neben den Innenräumen gab es auch einen kleinen Außenbereich an der Straße vor dem Haus. Von diesem Logenplatz aus, konnten die Gäste des Cafés am geschäftige Treiben des Ortes teil haben und mit den Passanten spontan ins Gespräch kommen.

1961 zog die Bäckerei in die Büntestraße 12 um.

Inhalt teilweise der Ahldener Chronik entnommen

Gemüse und Friseur

Große Straße 30, 29693 Ahlden (Aller), DE

Die Beschreibung ist in Arbeit

Viehhandel

Große Straße 16, 29693 Ahlden (Aller), DE

Seit über 140 Jahren gibt es die Viehhandlung Evers in Ahlden.
Im Jahre 1895 zog der Firmengründer Ferdinand Evers in dieses Haus ein. Bis heute ist der Familienbetrieb in Ahlden ansässig.

Firmeninhaber in chronologischer Reihenfolge:
Ferdinand Evers, Otto und Willy Evers I, Willy Evers II,
Willy Evers III und seit 2012 bis heute Stephan und Christian Evers.

Auf den Fotos zu sehen: Firmen- und Wohnsitz der Familie Evers aus 1895. Bis 2015 sollte er dort auch beheimatet bleiben. Gebäude in den Fünfzigern und Willy Evers II bei der Arbeit.

Rechts unten Willy Evers II bei der Arbeit.

Schuhgeschäft Westermann und Imkerei

Neue Straße 3, 29693 Ahlden (Aller), DE

Das Schuhgeschäft – Anfertigung nach Maß – und Reparaturwerkstatt hat Heinrich Friedrich Westermann (geb.1875 ,gest. 1940) gegründet.Neben Maßanfertigungen hat er auch fertige Schuhe von einer Firma Pölking in Hannover geholt.Später kamen ja Vertreter ins Haus. Seine Schwiegertochter Mimi hat das Geschäft nach seinem Tode fortgeführt. Sie war mit dem Sohn Fritz Westermann verheiratet, der 1949 tödlich verunglückt ist. Das Geschäft wurde 1985 aus Altersgründen geschlossen.

Imkerei
Die Imkerei Westermann wurde 1780 gegründet.
Schon davor gab es in Ahlden Bienenzäune . 1738 wurden sogar Maßnahmen gegen die Ausuferung der Bienenhaltung festgeschrieben: die Amts- und Gerichtsuntertanen durften ohne spezielle Erlaubnis der Obrigkeit keine Bienen halten, auch durften die Bienenkörbe nicht zu nah am Dorf oder gar auf dem Hof aufgestellt werden, daher die Bienenzäune in Marsch, Geest und Heide
In einer Urkunde König Georg III , Herzog zu Braunschweig und Lüneburg von 1795/96 wird ein Johann Heinrich Westermann als Erbenzinsnehmer -für Pachtflächen zwischen Büchtener koppel und der sogen. Kälberwiese –aufgeführt. Er war wohl der Gründer der Imkerei. Als letzte in der Reihe der „Westermänner“ hat Lotte Westermann die Imkerei betrieben.

Schneiderei Röttjer

Neue Straße 2, 29693 Ahlden (Aller), DE

Schneiderei Röttjer
Feine Maßschneiderei – gegründet 1882
Neue Straße 2
1902 hat der Großvater von Karl Röttjer das Grundstück samt aufstehender Scheune vom NachbarnSprengel -heute Henze- erworben und zu einem Wohnhaus umgebaut.
Großvater und auch der Vater von Karl Röttjer waren Schneider. Nachdem der Vater (auch Karl) 1907 gestorben war, wurde die Schneiderei von Erwin Knoop pachtweise fortgeführt Karl Röttjer hat das Schneiderhandwerk gelernt, war dann im 2. Weltkrieg Soldat und ist erst spät aus der russ. Gefangenschaft zurückgekehrt. Er hat dann zunächst in Walsrode gearbeitet und nach der Meisterprüfung 1953 den elterlichen Betrieb übernommen und bis zur Geschäftsaufgabe - Mitte der 70-ziger Jahre - als selbst. Schneidermeister geführt. Infolge des wirtschaftlichen Wandels nach dem Krieg, rentierte sich die Schneiderwerkstatt nicht mehr und Karl hat dann bis zur Rente bei der Fa. DIETEG gearbeitet.
Der Laden wurde nach der Geschäftsaufgabe als Annahmestelle für das Versandhaus QUELLE und Reinigung Fenster, Walsrode genutzt. Karl hat nebenbei weiter Schneiderarbeiten ausgeführt.
Die von ihm mit großer Sorgfalt maßgefertigten Anzüge, Mäntel und sonstige Kleidungsstücke wurden von seinen Kunden sehr geschätzt. Oft saß er dabei im typischen Schneidersitz auf seinem Tisch in der Werkstatt. Unterstützt wurde er in all den Jahren von Mieze (Maria), seiner Frau.

Klempnerei Niemeyer

Neue Straße 5, 29693 Ahlden (Aller), DE

Haus Niemeyer, Klempnerei

Neue Str. 5 (alt 81)


In den 1960er Jahren lebte hier das Ehepaar Willi und Hanne (Johanne?) Niemeyer. Sie betrieben eine Klempnerei mit Werkstatt auf dem Hof und zur Neuen Straße hin einen Laden, in dem es Teile für den Heizungsbau, Einmachdosen und -gläser, Emailleschüsseln, Zinkwannen und Haushaltswaren gab.
Bei Hausschlachtungen holte man hier die Dosen für das Wurstmachen.

Hanne Hanne und Willi Willi, wie sie oft genannt wurden, haben ein beim Mähdreschen verletztes Rehkitz mit der Flasche großgezogen, wie man auf den Bild sehen kann.

Gasthaus zum Deutschen Hause

Neue Straße 1, 29693 Ahlden (Aller), DE

Gasthof zum Deutschen Haus
Wirte: Koch, Dannenberg, Narjes

Die Anbauerstelle wurde 1882 vom Sattlermeister Georg Koch erworben. 1897 beantragte dieser eine Gaststättenkonzession.
Lt. Antrag sollte die Gaststube so eingerichtet werden, wie es den ländlichen Verhältnissen damals entsprach (eichene Tische, Stühle, Büffet), die Fremdenzimmer erhielten damals gute Betten etc..
1909 wurde der Tanzsaal zur Lindenstraße hin gebaut und die Konzession entsprechend erweitert. 1910 übernahmen Max und Minna Dannenberg geb. Koch das Gasthaus. Weitere Veränderungen des traditionsreichen Hauses: 1948 Eröffnung Lichtspieltheater, 1953 Übernahme durch den Sohn Max Dannenberg und dessen Ehefrau Irmgard geb. Hellberg. 1956 Modernisierung des Lichtspieltheaters und Kauf zweier Vorführapparate, 1957 Kleinhandel mit Tabakwaren. 1968 wurde das Lichtspieltheater geschlossen. 1994 übernahmen Helga Narjes geb. Dannenberg und Dieter Narjes die Gaststätte bis zur Schließung im Dezember 2004.
In all den Jahren wurden viele Bälle(Feuerwehr und Schützenverein), Versammlungen (Feuerwehr, Imkerverein, Hegering, Jagdgenossenschaft, Spadaka, Weidegenossenschaft usw.),Schulveranstaltungen, Sparbiene und private Feiern im Deutschen Haus gefeiert. Ende der 1940er bis Anfang der 1950er wurde auf dem Saal auch geturnt.
Wie in den anderen Ahldener Gaststätten auch gab es einen Stammtisch.
Feiern auf dem Saal waren mit viel Arbeit verbunden: im Winter auf dem Saal bereits 3 Tage vorher mit dem Heizen angefangen - auch nachts wurde nachgeheizt. Das Essen wurde im Hause gekocht und alles zum Saal rüber getragen, das Geschirr anschl. draußen abgewaschen. Bei all dem ging so manche Terrine oder Schale kaputt.

Bäckerei Meyer

Neue Straße 4, 29693 Ahlden (Aller), DE

Bäckerei Helmut Meyer
Neue Str. 4 (alt 35)

In diesem Haus befand sich von 1955 bis 1965 die Bäckerei Helmut Meyer.
Nach dessen Tod leitete seine Frau Else geb. Röttjer die Bäckerei noch bis ca. 1968 (Es wurde der Bäckermeister B. Hennefeld angestellt.)

Der Verkaufsraum war auf der linken Seite mit Schaufenster.

Zu dieser Zeit war es auch üblich, daß die Kunden selbst Teig angesetzt hatten und diesen dann beim Bäcker gegen ein Backgeld backen ließen. Das galt auch für selbst vorbereiteten Kuchen vom Blech.

Zeittafel: ca. 1885 Gründung der Bäckerei durch Bäckermeister
Friedrich Heinrich Dietrich Meyer, verstorben 1905
1905 - 1939 verschiedene Pächter
1939 - 1955 Heinrich Rodemann, Bäckermeister
1955 - 1965 Helmut Meyer, Bäckermeister
1965 - 1968 ca. Else Meyer geb. Röttjer Ehefrau von Helmut Meyer

Noch eine Anekdote zu Bäcker Meyer:

...jeder Bäcker ist ja bestrebt morgens frische Brötchen und Brote zu verkaufen!!
Im Bäckerleben von Helmut gab es nur einen Tag, wo es weder frische Brötchen noch Brote gab.
Das war nach einer ziemlich schlimmen Feier - Geburtstagsfeier bei Runge's in der Bün-te im neu ausgebauten Heizungskeller!! Es wurden wirklich sämtliche alkoholischen Vor-räte und auch anderes aus dem benachbarten Vorratskeller geleert und Helmut war nicht in der Lage in der Nacht Brötchen etc. zu backen.

Post

Große Straße 20, 29693 Ahlden (Aller), DE

Post in der Querstraße
(im Haus Helberg-Brooks, Große Str. 20)

Anfang der 50er Jahre zog in diesem Haus die Post ein, die davor ihren Standort in der Büntestraße hatte.

Das Personal bestand aus 2 Zustellern, 2 Mitarbeitern im Innendienst und einer Reinigungskraft.

Für den Geldverkehr wurden Zahlkarten und Postanweisungen benutzt. Renten wurden in bar ausgezahlt.

Im Vorraum befand sich auch eine Telefonzelle, da zu der Zeit nicht alle Haushalte über einen Telefonanschluß verfügten.

Kalthaus

Querstraße 2, 29693 Ahlden (Aller), DE

Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre tat man sich zusammen, um gemeinschaftlich Kühltruhen anzuschaffen und zu betreiben. Gefrierraum oder Gefriertruhen waren für den Einzelnen damals kaum erschwinglich.
1960 wurde in Ahlden die Kalthaus Ahlden eGmbH gegründet mit 32 Mitgliedern, Vorsitzender war Walter Stelter, Schmiedemeister und Rendant Werner Hoops.
1959 wurde in einem Teil eines Stall- und Scheunengebäudes auf dem Grundstück von Gertrud Wohlers geb. Evers der dafür notwendige Raum hergerichtet und mit 32 Truhen der Fa. FRIGIDAIRE bestückt. Einweihung war 1960, Mitglieder waren damals u.a. Dageförde, Stelter, Engelke, Pächter Hotel zur Post, Tonne, Peter, Santen, Chr.Graubohm, Hilda Fahrenfeld, Gertrud Wohlers. Anschaffungspreis je Fach: 800 DM .An Miete/Pacht waren monatlich 0,50 DM je Truhe an Wohlers zu zahlen, jährl. also 192 DM.
In den Folgejahren wurden jedoch immer mehr privat Gefriertruhen gekauft, so daß 1980 die Kalthausgenossenschaft aufgelöst wurde.

Post und Hambrocksche Armenstiftung

L191 1, 29693 Ahlden (Aller), DE

Hambrocksche Armenstiftung
Verfügung des Fleckensbürger Johann Heinrich F. Hambrock 1873:
"Zu Erben meines Nachlasses ernenne ich die Armen im Kirchspiel Ahlden und zwar in folgender Weise:
Es soll aus meinem Nachlasse eine milde Stiftung zum Besten der Armen im Kirchspiel Ahlden unter dem Namen Hambrocksche Armenstiftung gebildet werden" (Auszug aus der Ahldener Chronik)


Post in der Querstraße
-im Haus der Hambrock`schen Armenstiftung, Querstr. 1

Der Mietvertrag zwischen dem Postverwalter Witthöft und der Hambrock`schen Armenstiftung begann am 01. April 1900.

Der Grundriss der Post wurde unterzeichnet von Herrn Witthöft und für die Stiftung von den Vorstandsmitgliedern Rathge, Helberg und Hintze.

Im Jahr 1922 betrug die Miete 1.250 Mark im Jahr.

In den 1930er Jahren ist die Post dann in die Büntestraße umgezogen.

Graubohm Viehhandlung und Versand

L157 3, 29693 Ahlden (Aller), DE

Viehhandlung und Versand Graubohm
Marktstraße 3
Die Viehhandlung wurde 1900 gegründet von Gustav Graubohm.
Seine Nachfolger waren Sohn Gustav und danach dessen Sohn Manfred.
In der Hauptsache wurde Schlachtvieh – überwiegend Schweine – von den Landwirten aufgekauft und an Schlachtereien in der Region bzw.an kleinere Schlachthöfe weiterverkauft.
Hauptsächlich wurde das Vieh angekauft im Bereich Büchten bis Esperke. In Esperke war Braun’s Vater für die Viehhandlung unterwegs. Als Viehaufkäufer für Graubohm war auch Fischer’s Püt tätig, hat auch beim Verladen geholfen.
Das Vieh wurde mit einem kleinen Lkw mit Holzaufbau oder mit dem Pkw und Anhänger transportiert.

Tischlerei Duensing / Hanke

L157 17, 29693 Ahlden (Aller), DE

Tischlerei Duensing/Hanke
1891 hat der Großvater von Heinrich Hanke, der Tischlermeister Heinrich Duensing, das Grundstück in der Marktstraße gekauft, die Räumlichkeiten dort aber schon seit 1890 genutzt. In der Tischlerei wurden seinerzeit schon Gesellen beschäftigt, es war ja noch reine Handarbeit, Maschinen waren noch nicht vorhanden. Der Betrieb wurde beständig ausgebaut. 1917 starb der Großvater plötzlich und das Geschäft mußte aufgelöst werden. 1924 haben die Eltern von Heinrich Hanke – Otto und Martha geb. Duensing – die Tischlerei wieder eröffnet. Das war am Anfang nicht einfach, es gab noch 3 weitere Tischlereien in Ahlden zu dieser Zeit (Klingemann,Brink, Duensing, Neue Str. und Nieber, Büntestr.).Sowohl Otto als auch Heinrich Hanke haben in der Folge den Betrieb modernisiert, Maschinen wurden angeschafft, die Räumlichkeiten erweitert und umgebaut
Heinrich Hanke hat den Betrieb 1957 vom Vater übernommen und bis zum Renteneintritt 1992 mit Unterstützung seiner Frau Elsbeth geführt. Infolge Krankheit haben zunächst 2 auswärtige Tischler die Tischlerei gepachtet. 2000 hat dann der heutige Eigentümer Rolf Kreth die Tischlerei gepachtet und 2004 das gesamte Anwesen gekauft.
Trotzdem es schon recht früh spezielle Möbelhäuser gab, wurden noch ganze Aussteuern (Möbel) beim Tischler bestellt, wobei die Lackierung und das Anbringen von Lackimitationen von Malermeister Buchhop in der Sackstraße gemacht wurden.Auch wurden F enster und Türen gefertigt und eingebaut.Später kam noch Bestattung hinzu.
(Möbel aus der Tischlerei Duensing/Hanke: Taufbecken Ahldener Kirche,Fenster u. Türen Bahnhof Riethagen, der 6 m lange Tresen in der Kreissparkasse Ahlden)

Restaurant Runge

Große Straße 21, 29693 Ahlden (Aller), DE

Ab Anfang der 1960iger Jahre eröffnete Familie Hermann Runge hier ein Eiscafé. Nach und nach erweiterten sie ihre Räumlichkeiten und ihr Angebot erst zur Gaststätte und dann zum Restaurant und Hotel mit 30 Betten.
Von Hauptberuf war Herman Runge Bäcker und verkaufte seine Waren in Hannover, da der örtliche Bedarf bereits durch die Bäcker Birnstiel und Meyer abgedeckt war.
Ca. 10 Jahre fanden hier die Schützenfeste des Ortes statt, auch Erntefeste wurden hier gefeiert.
Als Hermann Runge den Vorsitz des Verkehrsvereins inne hatte, konnte der Fremdenverkehr weiter angekurbelt werden und es kamen viele Gäste zur Erholung nach Ahlden.
Besonders der Fahrradtourismus boomte und brachte busseweise Radelwillige in den Ort.
Neben der Bewirtschaftung des Restaurants wurde auch noch eine Heidschnuckenherde gehalten.
Im hinteren Teil des Grundstückes befinden sich Stallungen, in denen die Tiere in der weidefreien Zeit untergebracht waren.
Die angrenzende Wiese, direkt an der Alten Leine, war mal Liegewiese für die Gäste oder Weideland für die Schnucken.
Inzwischen wurde das Restaurant aufgegeben und alle Hotelzimmer zu Wohnungen umgebaut.

Zu Beginn des 19. Jhts. wurde das Anwesen von der Amtsrichterfamilie Klée bewohnt.
(Ahldener Chronik)

Sattlerei

Große Straße 43, 29693 Ahlden (Aller), DE

Hier befand sich das Geschäft von Sattlermeister und Raumausstatter Gustav Blumberg.

Im vorderen Teil des Hause befand sich der Verkaufsraum und im hinteren Teil wurde das Gebäude für eine Werkstatt erweitert.
Inzwischen ist das Gebäude von der Familie liebevoll zu einem Wohnhaus umgebaut worden.
rechts: Foto aus den 1980iger Jahren

Schloss-Apotheke

Große Straße 32, 29693 Ahlden (Aller), DE

Das Gebäude wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im Auftrage des Apothekers Eduard Wedemeyer erbaut und diente ihm als Wohn-und Geschäftshaus. Zuvor befanden sich die Geschäftsräume im Zollhof.
Um eine Apotheke in Ahlden anzusiedeln benötigte es eine Konzession, die im Jahre 1934 erteilt wurde.

Bis 2000 versorgten die Apotheker aus Ahlden die Bewohner der Region mit Arzeneien.
Nach Schließung ging das Gebäude anfangs als Schenkung an die Kirche und dann durch Verkauf in Privatbesitz.

Inhalt teilweise „Ahldener Chronik“ entnommen

Kreissparkasse Ahlden

Große Straße 13, 29693 Ahlden (Aller), DE

Die Zweigstelle der Kreissparkasse Fallingbostel in Walsrode wurde im Jahre 1917 in Ahlden, in der Langen Straße (heute Große Straße) eröffnet. Das Haus, das vorher dem Arzt Dr. Henze gehörte, wurde in den Jahren 1922 und 1934 weiter umgebaut, um den Ansprüchen einer Bankfiliale zu genügen.

In den Jahren 1973/74 wurde das Gebäude abgerissen und ein Neubau erstellt. Siehe Foto rechts. Während des Umbaus wurden die Bankgeschäfte in provisorischen Geschäftsräumen gegenüber in der „Alten Schule“ abgewickelt.

Im Dezember 2003 wurde die Sparkassenfiliale geschlossen.

Schmiede, Bonse

Neue Straße 15, 29693 Ahlden (Aller), DE

Schmiede Heinrich Friedrich Bonse, Ahlden Nr.77
Mit seiner Ehefrau Auguste geb. Klie hatte Heinrich Friedrich Bonse eine Tochter diese wurde im Jahre 1888 geboren. Außerdem gab es noch drei weitere Söhne, Heinrich geb. im Jahr 1880, Wilhelm geb. im Jahr 1883 und Gustav Bonse sen. geboren im Jahre 1895.
Der Schmiedemeister Heinrich Friedrich Bonse sen. verstarb im Jahre 1911 mit 61 Jahren. Der älteste Sohn und Schmiedemeister Heinrich Friedrich Bonse übernahm im Anschluss die Schmiede.
Die Schmiede arbeitete als Beschlagschmiede für Wagen und Ackergeräte und als Hufschmiede. Hier hauptsächlich im Umfeld der Landwirtschaft. In der Zeit von 1926 bis 1929 absolvierte Walter Stelter, der Vater von Reinhard Stelter, die Handwerksausbildung des Schmieds bei Heinrich Friedrich Bonse.
Zum damaligen Zeitpunkt befand sich die Schmiede mit im Haupthaus/ Wohnhaus der Familie Bonse. Erst zu einem späteren Zeitpunkt, um 1938 herum, wurde die Schmiede im Stallgebäude untergebracht, hier befindet sie sich auch heute noch.
Nachdem Heinrich Friedrich Bonse 1938 mit 58 Jahren verstarb, wurde die Schmiede von seinem Bruder Gustav übernommen. Gustav Bonse sen. gehörte die Autowerkstatt auf der Büntestraße.
Zu Beginn der 50er Jahre wurde die Schmiede dann von Walter Stelter übernommen. Walter verstarb 1988. Seitdem führt sein Sohn Reinhard den Betrieb.

Hotel Zur Post

Marktstraße 2, 29693 Ahlden (Aller), DE

Hotel zur Post, Marktstr. 2

Es war 1894, als der Fleckensbürger Theodor Meyer die Gastwirtschaftskonzession beantragte. Ihm folgte dann 1913 der Gastwirt Heinrich Blanke. Die Erlaubnis kam aber nicht unverzüglich, da es Probleme mit der Abnahme der Toilettenanlagen gab. Als 1935 die Witwe Dora Blanke den Antrag auf Konzession stellte, musste ein Plan mit der Gebäudesituation eingerichtet werden, dort ist auch schon die Kegelbahn eingezeichnet.
Auf dem Saal wurden der Landwirtschaftliche Ball, Weihnachtskonzerte mit Ball und der Sängerball ausgerichtet und natürlich große Hochzeiten gefeiert. Sogar große Schulveranstaltungen fanden dort statt.

Namensgeber der Gaststätte war die Post gegenüber in der Armenstiftung. Während der Zeit unter dem Wirt Plagemann gab es sogar Filmaufnahmen für einen Lönsfilm.
Die sieben Fremdenzimmer wurden oft an Handelsreisende vermietet oder an die Gäste bei großen Familienfeiern. Ein Freisitz auf dem Innenhof lud zum Verweilen ein.

Aufgrund der besonderen Lage in der engen Kurve der Kreuzung kamen lange Lastzüge kaum um die Ecke, so dass dort oft Schäden an Wand und Fenstern entstanden. Quelle: Informationen der Chronik entnommen

In den 80er Jahren kamen hier auch viele Panzerkolonnen vorbei, die die Bürgersteige rund fuhren.

Einige Jahre fand auf der Marktstraße zwischen Hotel zur Post und der Schmiede Stelter ein großer Herbstmarkt statt. Dafür wurde auch der Saal am Seiteneingang für Speis und Trank geöffnet.

Bis vor ein paar Jahren wurde die Kneipe noch bewirtschaftet und der Saal für Tanz- oder Musikveranstaltungen und für die Ausrichtung der Kindermaskerade genutzt. Inzwischen wurden die Wirtschaftsräume zu Wohnungen umgebaut.

Bis heute wird die Kegelbahn von den verbliebenen Mitgliedern des Kegelvereins genutzt.

Schumacher Prüsehoff

Marktstraße 6, 29693 Ahlden (Aller), DE

Schumacher Prüsshoff Marktstraße
Heini Prüsshoff war Schumacher mit eigener Werkstatt, verheiratet mit Käte, die beiden hatten einen Sohn.
Die Familie lebte zuerst auf dem Brink in Fischers Haus, dann im Haus rechts neben Viehhandlung Graubohm und danach in Poppen Haus – auch Marktstr..
Prüsshoff war Soldat im 2. Weltkrieg.

Lager der Spar- und Darlehenskasse eG Ahlden

Marktstraße 13, 29693 Ahlden (Aller), DE

Lager der Spar- und Darlehnskasse eG Ahlden
Früher waren die Spar- und Darlehenskassen mit Warenverkehr. Neben dem Bankgeschäft wurde auch mit landwirtschaftlichen Waren wie Dünger, Futtermittel und Brennstoffe gehandelt. Das erste Futtermittellager war in der Lindenstraße 9 (Mühle) , später dann in der Scheune in der Marktstraße (Kauf von Uhlmann-Klee). Die wurde dann als Lager umgebaut. Als Lagerist ist vielen aus dieser Zeit Werner Engelke in Erinnerung.
Düngemittel und Brennstoffe waren im Schuppen auf dem Bahnhof untergebracht.
Mit dem Bau der Mehrzweckhalle am Mühlendamm 1974 wurde das alte Lager in der Marktstr. aufgegeben.

Tischlerei Duensing

Neue Straße 7, 29693 Ahlden (Aller), DE

Tischlerei Duensing
Neue Straße 80 und 80a, 1940er Jahre

In den 1920er bis Mitte der 1940er Jahre befand sich hier die Tischlerei Heinrich F. W. Duensing (davor Glaserei Engelmann).

Bild aus der Werkstatt: Im 2. Weltkrieg waren in Ahlden Zwangsarbeiter beschäftigt. So auch in der Tischlerei Duensing. Der Pole Kazimierz Wesolek war von Beruf Tischler. Er wurde wie ein Familienmitglied behandelt. Er saß bei Mahlzeiten immer mit am Tisch, was damals streng verboten war. Als der Tischlermeister Duensing krank war, hat er zeitweise selbstständig die Tischlerei geleitet. In der Ahldener Chronik von Rainer Hendricks auf Seite 223 oben steht zum Thema Kriegsende: "Hier wurde auch geplündert. Die zogen hier durch. Das war aber kein Militär, das nicht. Die (Kriegsgefangenen), die hier beschäftigt waren, haben nichts gemacht, nur die, die hier durchzogen.Hier hat es auch Fälle gegeben, wo sie ihren (ehemaligen) Hausherrn geschützt haben. Zum Beispiel bei Hintze, gegenüber. Die sich gut verstanden haben, die haben sie geschützt (vor anderen durchziehenden Zwangsarbeitern). Bei Duensing, da arbeitete ein Pole in der Tischlerei, der hat sich vorne vor die Tür gestellt und hat gesagt:" Bis hierher und nicht weiter". Also das stimmt. Eine Verbindung mit der Tochter des Polen, Irena, besteht noch heute. Zitatende.
Beide Familien haben sich dann jahrzehntelang gegenseitig besucht und es gibt heute noch einen Briefwechsel mit der Tochter Irena, die nun über 80 Jahre alt ist.

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