Ansbacher Skulpturen-Rundgang

Stadtführung 91522 Ansbach, DE

Ansbach ist reich an Skulpturen, modernen und historischen. Sie bereichern das Stadtbild, stellen Kontraste zwischen modern und historisch heraus, regen an und regen auf. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei diesem interessanten Spaziergang durch die Ansbacher Kunst.

Autor: Stadt Ansbach, Referat 5

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49 Stationen

Luitpoldbrunnen

91522 Ansbach, DE

Auf dem Bahnhofsplatz vor dem Postgebäude haben Fragmente des ehemals stolzen Luitpoldbrunnens ihren Platz gefunden. Der Brunnen hat eine wechselvolle Geschichte; der Grundstein wurde anlässlich des 100. Jubiläums „Ansbach bei Bayern“ am 10. Juni 1906 gelegt. Der Monumentalbrunnen von Professor Fritz Behn aus München hatte einen prominenten Platz auf dem Schlossplatz und wurde 1908 vor dem Präsidialgebäude aufgestellt. Als er noch unversehrt war zeigte er einen germanischen Reiter, der einen unter dem Pferd liegenden Bären abfängt. In den 1930er Jahren wurde der Brunnen vor das Postamt versetzt und durch die schweren Bombenangriffe dieses Stadtviertels im Februar 1945 so schwer beschädigt, dass die Trümmer in einen Bombentrichter wanderten. Im Frühjahr 1997 wurden bei Kanalisationsarbeiten große Teile wieder entdeckt, zusammengefügt und vor dem Postamt wieder aufgestellt. Durch diese Geschichte darf der Brunnen auch als Mahnmal gegen den Krieg gesehen werden. Er erinnert damit auch an die vielen Todesopfer der Bombenangriffe im Februar 1945.

Zeitsprung (Rolf Szymanski)

Karlsplatz 5, 91522 Ansbach, DE

Im architektonisch geschlossenen Ensemble des Karlsplatzes hat seit 2011 die Skulptur „Zeitsprung“ ihren Standort. Auch hier wirkt die Symbiose von moderner Kunst und historischer Bausubstanz auf ganz besondere Weise. Der Bildhauer Rolf Szymanzski drängt immer zur Form. Manchmal entdeckt er ganz zufällig Kleinigkeiten, die andere übersehen oder gleich vergessen würden. Sie sind ihm Inspiration für seine Arbeit. Das kann ein Zeitungsfoto mit dem Fragment eines Schattens einer weiblichen Figur auf einer Mauer sein, ein Hufnagel, eine aramäische Sandale im Jerusalemer Museum. Sie nisten sich bei ihm ein, beschäftigen ihn in allen Lebenslagen und reifen zum Wachstumsprozess, der seine Kunst bestimmt. Seine Figuren vermitteln den Eindruck von mitten im Fluss erstarrten Erzes und wirken wie Momentaufnahmen und umfassen ein beachtliches Größenspektrum.

Verführung (Walter Kopp)

Karolinenstraße 30, 91522 Ansbach, DE

Die Skulpturenmeile 2006 bestückte Walter Kopp mit seinen einzigartig eleganten, geschmeidigen und glatten Werken. Die Bronze-Plastik „Verführung“ blieb dauerhaft in Ansbach
und fand nach verschiedenen Standorten ihren Platz hinter dem Angletsaal, einem Veranstaltungsraum des Kulturzentrums Karlsplatz. Walter Kopp modellierte auch die Formen
dieser Figurengruppe in weichem Schwung. Selbst dort wo Kanten sichtbar sind, an den Köpfen etwa, oder das abgewinkelte Bein spitz zuläuft, glaubt man die formbare Masse zu spüren.
(Zugang über den Hof des Pfarrzentrums St. Ludwig, Karolinenstr. 30)

Uz-Denkmal (Karl Alexander Heidelof)

Bahnhofstraße 7, 91522 Ansbach, DE

Büste des Ansbacher Dichters und Anakreontikers Johann Peter Uz in sehr zeitgebundener
Darstellung. Unter der Büste befinden sich ein Lorbeerrelief, dazu ein fünfzackiger Stern über einer Lyra. Dort findet sich der Name Uz. Der Text lautet: Dem Weisen dem Dichter dem Menschenfreunde, Seine Verehrer, MDCCCXXV (1825). Errichtet wurde das Denkmal von der
„Gesellschaft für vaterländische Kunst und Gewerbfleiß“. Einen Steinwurf weiter, erhebt sich der
Kaspar-Hauser-Gedenkstein, nahe der Stelle, an der der erfolgreiche Mordanschlag auf das geheimnisvolle Findelkind 1833 verübt wurde.

Stahlskulptur (Thomas Röthel)

Promenade, 91522 Ansbach, DE

So unnachgiebig wie das Material, so unnachgiebig ist die Idee, die am Anfang jeder Arbeit des Stahlbildhauers Thomas Röthel steht. Die Urform jeder Skulptur ist ein individuelles Ausgangsformat aus massivem Stahl industrieller Fertigung. Einschnitte, Biegungen und Drehungen benutzt der Künstler um die Form aus der Starre und Schwerkraft zu lösen. Sie wird in einen eigenständigen Ausdruck gewandelt, der die Härte und das Gewicht des
Materials fast vergessen macht. Nicht weit vom Tor zum Garten entfernt, ist in der Mauer
eine Relieftafel eingelassen, die an den Leibarzt und Botaniker Leonhart Fuchs erinnert, der von 1528 - 1535 in Ansbach wirkte.

Platen-Denkmal

Promenade 33, 91522 Ansbach, DE

AUGUST GRAF V. PLATEN HALLERMÜNDE GEBOREN IN ANSBACH XXIV OCTOBER
MDCCXCVI GESTORBEN IN SYRACUS V. DEZEMBER MDCCCXXXV. Seit dem 19. Jahrhundert (einer denkmalfreudigen Epoche) steht zu Ehren des Ansbacher Dichters August Graf von Platen sein Standbild auf dem Schlossplatz. Durch die inzwischen mächtig gewordene Eibe, ist Platen bescheiden in den Hintergrund getreten. Die von Halbig modellierte und Miller gegossene Figur ist etwa drei Meter hoch – und wie es sich für einen Dichter gehört - mit
Griffel und Buch ausgestattet. Der Text auf dem Sockel lautet: UNTER DER REGIERUNG UND MIT BEITRAG MAXIMILIANS II KÖNIG VON BAYERN MIT DEM VON KÖNIG LUDWIG GESCHENKTEN ERZE ERRICHTET VON DEN FREUNDEN DES DICHTERS.

Anscavallo (Jürgen Goertz)

91522 Ansbach, DE

An der Plastik des 1993 aufgestellten Bronze-Pferdes schieden sich die Geister in der Ansbacher Bevölkerung. Es polarisierte und vermutlich dürfte das Hassen am Anfang größer gewesen sein als das Lieben, was auch viele empörte Leserbriefe in der lokalen Zeitung belegen. Inzwischen gehört „der Anscavallo“ unbedingt zum Stadtbild und ist am Schlossplatz gar nicht mehr wegzudenken. Die lustvolle Großplastik steckt voller Anspielungen auf gesellschaftliche und künstlerische Freiheiten. Sie ist das Synonym für disziplinierte Selbstverwaltung, kritisches Selbstbewusstsein, für statische Besonnenheit und dynamischen Vorwärtsdrang. Es erlaubt sich die Extravaganz eines einzigen gedrechselten Vorderfußes, einer stolzgeschwellten Brust, eines dreiäugigen Pferdekopfes und zahnradgespickter Pferdemähne. Das Hinterteil bedient sich eines barockprofilierten Doppelstandbeins, eines drallen Pferdehinterns, dem wilden und zerzausten Pferdeschwanzes aus gegossenen Rebholzhaaren und dem ungeniert organisch konstruierten Ausgangs für die Pferdeapfelproduktion. Zusammen mit dem Brunnen der „Ansbacchantin“, der Amazone, die beim Wein die schönen Momente des Lebens genießt und den Radelementen, die den pulsierenden Verkehr symbolisieren sowie den beiden mit Vogelskulpturen gekrönten Buswartehäuschen bildet das Ensemble einen reizvollen Kontrast zur historischen Fassade der Markgräflichen Residenz. Das Ensemble lässt immer wieder neue Facetten entdecken und wird durch den Wechsel der Jahreszeiten stets spannend und neu gestaltet. Zwischen den beiden repräsentativen Palais‘ gegenüber der Residenz ist in einer apart gestalteten Nische ein kleiner Brunnen platziert. Er stammt von Manfred Mayerle und wurde 1985 eingeweiht.

Musen (Ernst Steinacker)

Promenade 29, 91522 Ansbach, DE

Die beiden Köpfe der Musen Melpomene und Thalia haben ihren prägnanten und stimmigen
Platz auf dem Plateau vor dem Theater seit der Skulpturenmeile 2009. Melpomene ist in der griechischen Mythologie eine der neun Musen, die der tragischen Dichtung und des Trauergesangs, während Thalia die Muse der komischen Dichtung und der Unterhaltung ist.
Die Muse Melpomene konzentriert sich auf den Blick nach innen. Die Farbigkeit der Muse Thalia deutet auf ihr eher extrovertiertes Wesen hin. Lorbeerzweige ranken sich um die Häupter der beiden Musenköpfe.

Obelisk

91522 Ansbach, DE

Ein Denkmal zur Erinnerung an den Krieg 1870/1871. Auf dem Syenit-Obelisk sind die Porträts von Kaiser Wilhelm I., Kaiser Wilhelm II. und Prinzregent Luitpold festgehalten. Der für heutige Empfindungen schwülstige Text lautet: “1870 – 71 Zur bleibenden Erinnerung an
die glorreichen Jahre 1870/71 und zum Gedächtnisse an ihre treuen Söhne, welche im Kriege gegen Frankreich den Heldentod für das Vaterland gestorben sind, widmet
dieses Denkmal in dankbarer Erinnerung die Stadt Ansbach.“ Errichtet wurde der Gedenkstein 1898.

Simon Marius (Friedrich Schelle)

Neustadt 52, 91522 Ansbach, DE

Hinter dem Schlosstor findet man ein interessantes Denkmal zum Ansbacher Mathematiker und Hofastronom Simon Marius (1573 – 1624). Der Wissenschaftler entdeckte im Jahr 1609 die Jupitermonde. Bis zum heutigen Tag gibt es Diskussionen, ob Simon Marius oder Galileo Galilei zuerst die Entdeckung machte. Fest steht, dass Simon Marius – sollte er der Erste gewesen sein – es versäumte, seine Erkenntnisse rechtzeitig zu publizieren. Die runde Scheibe auf dem Boden zeigt die vier Monde und ihre Umlaufbahnen um den Planeten, der Kopf stellt Simon Marius beim Blick in den Himmel dar. Das Kunstwerk wurde von Friedrich Schelle in München geschaffen und vom Lions-Club gestiftet. Der Brunnen von Klaus Goth stammt aus dem Jahr 2002 und die drei Fische am Rand finden sich auch im Ansbacher Stadtwappen.

Büste von Johann Bernhard Endres

Johann-Sebastian-Bach-Platz 25, 91522 Ansbach, DE

Aus luftiger Höhe am Gebäude der ehemaligen Gewerbehalle blickt Johann
Bernhard Endres milde auf die Passanten. Anfang des 19. Jahrhunderts wirkte er als
Bürgermeister, war ein hervorragender Wirtschaftler und Verwaltungsjurist. Er
war an der Gründung der Sparkasse beteiligt, gab Ansbacher Jahrbücher heraus
und hinterließ seinem Nachfolger eine schuldenfreie Stadt. Mit seiner Stiftung
sorgte er für Aufblühen von Gewerbe und Handel.

Herzog Albrecht von Brandenburg (Friedrich Schelle)

Reitbahn 7, 91522 Ansbach, DE

Die Einweihung eines der neueren Denkmale erfolgte am 18. Mai 2016. Albrecht von Preußen war der erste Herzog in Preußen. Er stammte aus der fränkischen Linie der Hohenzollern und war ab 1511 Hochmeister des Deutschen Ordens, 1525 trat er zur Reformation über und säkularisierte den Deutschen Orden. Er wandelte den katholisch dominierten Deutschordensstaat in das lutherische, unter polnischer Lehenshoheit stehende Herzogtum Preußen um, das er bis zu seinem Tod regierte. Die Skulptur zeigt einen nachdenklich blickenden bärtigen Mann im Herrschermantel. Seine rechte Hand liegt auf einem Buch – das Symbol für die Reformation und das Bildungsstreben des Universitätsgründers Albrecht in Königsberg. Die linke Hand hält das Schwert und symbolisiert das militärische Können und seine Kriege ebenso wie die dauerhafte Aussöhnung mit Polen.

Inschrift auf der Vorderseite:
ALBRECHT 1490-1568
Inschrift auf der Rückseite:
MARKGRAF V. BRANDENBURG
ANSBACH HOCHMEISTER DES DEUTSCHEN ORDENS
1511 BIS 1525 GRÜNDER DES HERZOGTUMS PREUSSEN
ERSTER HERZOG VON PREUSSEN 1525 BIS 1568
GRÜNDER DER UNIVERSITÄT KÖNIGSBERG
AUS DEM GRÜNDUNGSAUFRUF:
„WIR HOFFEN DASS UNSRE AKADEMIE AUCH DEN
ZAHLREICHEN GROSSEN VÖLKERN DIE IN OST + WEST
AN PREUSSEN GRENZEN NUTZEN BRINGEN WIRD“

Zwei Engel (Ernst Steinacker)

Gumbertusplatz 1, 91522 Ansbach, DE

Unvergleichlich in ihrer Anmut sind die beiden Engel und ihr Standort im Schatten der Gumbertuskirche könnte idealer nicht sein. Ernst Steinacker begann Anfang der 1990er Jahre mit der Gestaltung großer Engelsskulpturen und Engelbilder. Auch in diesem Skulpturenpaar ist eine sinnliche, naturhafte Präsenz der Formenwelt des Künstlers gegenwärtig, die Sprache seines spirituellen Vorstellungsvermögens ist auf Essenzielles vereinfacht und in hoch aufragende, still erblühende Engelformen komponiert.

Denkender Kopf (Gianfranco “Pico” Romagnoli)

Pfarrstraße 29, 91522 Ansbach, DE

Fachoberschule/Jugendzentrum – Durchgang zum Parkplatz
An der Ostfassade der Fachoberschule befindet sich eine eindrucksvolle Drahtskulptur. Der denkende Kopf, auch hier in einem interessanten Spannungsfeld zu Schule und Schülern, stammt von Gianfranco „Pico“ Romagnoli aus Fermo und wurde mit dem Schulneubau 2006 eingeweiht und enthüllt. Das italienische Fermo in den Marken ist seit 2006 eine Partnerstadt Ansbachs.

Lilith (Antje Tesche-Mentzen)

Pfarrstraße 29, 91522 Ansbach, DE

Am Markgräflichen Pavillon (hinter dem Jugendzentrum, gegenüber der Fachoberschule)
Die Künstlerin gestaltete im Jahr 2019 mit ihren Werken die Ansbacher Skulpturenmeile und die Bronze-Skulptur blieb in Ansbach. Lilith gilt nach dem Talmud als erste Frau Adams. Sie wollte sich seinen Forderungen nicht fügen, verließ ihn, ging zu Gott, der ihr Flügel gab – und so flog sie in die Welt – bis heute. Sie symbolisiert Unabhängigkeit und Selbstbestimmung.

Kaspars Baum (Jaume Plensa)

Pfarrstraße 20, 91522 Ansbach, DE

Die Skulptur, die einen Baum umschlingt, wurde im Mai 2007 aufgestellt und auch ihr Platz ist mit Bedacht gewählt: zwischen dem ehemaligen Wohnhaus des geheimnisvollen Findlings Kaspar Hauser und dem ehemaligen Appellationsgericht, wo er als Schreiber tätig war. Die Plastik von Jaume Plensa wurde anlässlich des 1000-jährigen Jubiläums des Erzbistums Bamberg gestiftet. Die sitzende Kaspar-Hauser-Figur ist mit Worten überzogen, die einen Bezug zum menschlichen Körper haben. Wunsch des Künstlers war es, eine Arbeit in Gedenken an Kaspar Hauser für Ansbach zu schaffen, die ihren Platz in unmittelbarer Nähe des Wohn- und Sterbehauses findet. Der Mensch umfasst einen Baum, dessen Wandlungen und die stetigen Veränderungen vor Augen führen.

Gedenktafel an Robert Limpert (Heinrich Pospiech)

Kronenstraße 6, 91522 Ansbach, DE

Am ehemaligen Wohnhaus von Robert Limpert ist eine Bronzeplastik vom Maler, Bildschnitzer und Grafiker Heinrich Pospiech angebracht. Sie erinnert an den jungen Robert Limpert, der am 18. April 1945 kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner wegen Sabotage und Verteilung von Flugblättern am Rathaus gehängt wurde. Auf einem tropfenförmigen Hintergrund ist ein stilisierter Reiter mit Posaune auf seinem Pferd zu sehen. Die Umrandung der Plakette symbolisiert die Henkersschlinge.

Wilhelm-Friedrich-Brunnen

An der Flanke der Schwanenritterkapelle steht seit 1746 der Markgraf-Karl-Brunnen, wie ihn die Historiker bezeichnen. Der Namensgeber ist gleichzeitig der Stifter, der auch mit diesem Brunnen seine Macht glorifizierte. Die vergoldete Büste ist die Replik einer Marmorbüste im Schloss. Der Text auf dem Brunnenbecken lautet: Seine Durchlaucht, Carl Wilhelm Friedrich, Markgraf zu Brandenburg, Herzog in Preußen und Schlesien, Vater des Vaterlands, der die Stadt (schon) mit vielen neuen Bauten schmückte, ließ auch diesen Brunnen anlegen zu ständigem Nutzen der Einwohner und zu freundlicher Betrachtung 1746.
Es ist doch schön, dass die freundliche Betrachtung bis heute möglich ist.

Lech und Malsche (Jürgen Goertz)

91522 Ansbach, DE

Hier finden sich zwei große Köpfe mit Durchblick des Künstlers Jürgen Goertz, die sich aus der Ferne anhimmeln. Für „Lech“ war das Modell der Fluss Lech. Schädeldecke und Stirn sind wellenartig ausgeformt, Treibgut wird zum spärlichen Haar, der Hinterkopf mutiert zu einer schwappenden Welle. Die Augen schimmern feucht und vertränt und die durchbrochene Nase endet in einer Muschelspitze und taucht in die weiche Oberlippenwelle. Sein Mund schlürft Flüssiges, ein Ohr hört das Geräusch des fließenden Wassers, der Sockel ist gekerbt, bildet das Flussbett für den Wasserkopf und die Gießkannenbrause besiegelt die geschlechtliche Seite des Wassermannes. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, hört man die sanften Wellen eines Flusses regelrecht schwappen. Bei „Malsche“ strafen Proportionsverzerrungen gängige Schönheitserwartungen: wulstige Aufwerfungen und tiefe Schluchtungen stören die vertraute Massenordnung, Ohren sind nach unten verrutscht, Nasen zu offenen Brücken zwischen Stirn und Lippen geworden, Augen aus der Symmetrie geraten. En face fast modisch schön – im Profil desillusionierend naturfern. Zwischen den beiden Skulpturen unter schattigem Blätterdach ein Spielbrunnen – im Sommer bei Kindern hoch im Kurs.

Markgraf-Georg-Brunnen

Johann-Sebastian-Bach-Platz 1, 91522 Ansbach, DE

Um diesen Brunnen mit seiner Skulptur ranken sich jede Menge Irrtümer. Eigentlich wurde er vom Markgräflichen Rat Dr. Pfotel durch eine Schenkung an Markgraf Kasimir (1515) realisiert, aber durch falsche Überlieferung dem Markgraf Georg gewidmet. 1780 und im 19. Jahrhundert wurde er erneuert. Und auch die Figur, die den Markgrafen Georg darstellen soll, ist in Wirklichkeit die Darstellung eines Ritters in Feldrüstung aus der Zeit um 1500.

Horizontale Entwicklung (Thomas Röthel)

Martin-Luther-Platz 3, 91522 Ansbach, DE

Der Künstler Thomas Röthel lebt und arbeitet in der Nähe Ansbachs und gestaltete im Jahr 2004 die Ansbacher Skulpturenmeile. Ein Kunstwerk, das dauerhaft geblieben ist, befindet sich vor dem Rathaus und trägt den Titel „Horizontale Entwicklung“. Jedes Werk des Skulpteurs steht in diesem Prozess für sich, ist sein eigenes Modell. Jeder Anfang ist gleich und erfordert die Auseinandersetzung mit der schieren Härte des Werkstoffes. Mit dem Schnitt und der Biegung ist die Teilung und Öffnung des Materials verbunden. Als löse dieser Eingriff eine verborgene Spannung, kann die schwere Masse in diesem Moment mit scheinbarer Leichtigkeit in die Horizontale oder Vertikale streben oder zu ihrer Basis zurückkehren. Kein Teil des Ganzen geht hierbei verloren. Dieses Kunstwerk hat interessanterweise auch einen praktischen Nutzen: gelegentlich benützen Kinder die schräge Fläche als Rutsche, manchmal dient es als Sitzgelegenheit und bei Festen auf dem Platz wird es gerne als Abstellfläche für allerlei Trinkgefäße benutzt. Doch Vorsicht: im Sommer wird es sehr heiß!

Der Schmale Grat (Thomas Röthel)

Martin-Luther-Platz 7, 91522 Ansbach, DE

Die senkrechte, schlanke Stahlsäule wurde am 23. Mai 2017 enthüllt und erinnert an die Menschen, die sich mit viel Mut in der Zeit des Nationalsozialismus gegen das Unrechtsregime gestemmt haben.
Der tiefe Einschnitt in die Skulptur hat ihr den Namen gegeben. Er steht symbolisch für schwere Einschnitte im Leben und auch für schwere Entscheidungen. Realisiert wurde die Stele durch das unermüdliche Engagement der „Bürgerbewegung für die Menschenwürde“. Sie erinnert auch an den Ansbacher Schüler Robert Limpert, der am 18. April 1945 am Rathaus erhängt wurde. Er hatte kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner Stromleitungen zerschnitten und musste, unmittelbar vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, dafür noch mit seinem Leben bezahlen. Die Inschrift lautet: Wider das Vergessen! All jenen Frauen und Männern gewidmet, die sich zwischen 1933 und 1945 in dieser Stadt mutig dem verbrecherischen Regime des Nationalsozialismus widersetzten.

AnsBACH-Säule (Jürgen Goertz)

Martin-Luther-Platz 11, 91522 Ansbach, DE

Seit vielen Jahren ist in Ansbach die Bachwoche beheimatet, ein Musikfestival bei dem Künstler von Weltrang in stimmungsvollen Sälen und großen Kirchen konzertieren. Obwohl Bach nie in Ansbach weilte, ist der große Komponist und sein einmaliges Werk nicht wegzudenken. 2003 wurde zu seinen Ehren ein Denkmal von Jürgen Goertz eingeweiht. Der Künstler hatte die Idee des Bachmonumentes, eine Verschmelzung aus Elementen einer klassischen Kapitellsäule und einem Messkelch. Die vier Seiten des Kelches sind klar gegliedert: unverzichtbar ist ein Konterfei Bachs , umrahmt von gerundeten Notenlinien und einer Signatur. Gegenüber umrahmt ein in vier Teile zerlegtes Bildnis Bachs das B – A – C – H-Thema. Die dritte Seite zeigt eine Interpretation des „Musikalischen Opfers“ mit einem gedrehten Violinschlüssel auf einer vergoldeten Einbuchtung. Notenlinien zur Endlos-Schleife gelegt und eine Unterschrift Bachs vervollständigen diese Ansicht. Auf der vierten Seite schließlich wird die Beziehung Bach und Friedrich der Große dargestellt: vergrößerte Noten und ein Violinschlüssel für den Komponisten, eine spiegelnde Kugel und kleine Kugeln für den König und Kriegsherrn.

Kriegerdenkmal und Denkmal für die Opfer des II. Weltkrieges (Professor Georg Mu

Martin-Luther-Platz 19, 91522 Ansbach, DE

Am Südturm befindet sich ein 1927 eingeweihtes Kriegerdenkmal für die Toten aus dem Ersten Weltkrieg. Die Inschrift lautet:
MCMXIV – MCMVIII
IHREN GEFALLENEN SOEHNEN DIE DANKBARE VATERSTADT
Darunter das Christusmonogramm und Alpha und Omega. Rechts und links befinden sich die Reliefs der Totenmasken zweier junger Männer geschaffen von Professor Waldemar Fritsch, die an die Opfer des Zweiten Weltkriegs erinnern. Traditionell erfolgen hier jedes Jahr die Kranzniederlegungen am Volkstrauertag.

Güllbrünnlein

Martin-Luther-Platz 21, 91522 Ansbach, DE

An die südliche Außenwand der Johannis-Kirche schmiegt sich das „Güllbrünnlein“. Es erinnert an den Kinderliederdichter Friedrich Wilhelm Güll, der im Haus gegenüber 1812 geboren wurde. Mit Gedichten wie dem „Büblein auf dem Eis“ ist er noch heute in vielen Lesebüchern der Grundschule vertreten. Der Brunnen illustriert Gülls Gedicht „Pflaumenregen“. Der Text ist auf einer Tafel zu lesen.

Flötenspieler (Ernst Steinacker)

Pfarrstraße 9, 91522 Ansbach, DE

Im Barockgärtchen hinter dem Gasthaus Zum Mohren sitzt seit einigen Jahren ganz vergnügt der Flötenspieler. Seit Beginn seines künstlerischen Schaffens ist der Flötenspieler ein Motiv, das Steinacker zeitlebens begleitet hat. Auch unser Flötenspieler sitzt mit übereinander geschlagenen Beinen, über denen sich schwungvoll die Arme erheben und im Spiel der Finger die Flöte erklingen lassen. Körper, Klang und Seele vereinen sich zu einer modellierten Einheit. Und manchmal im Sommer hat der Flötenspieler sich ein Blümchen gepflückt, das er zwischen den Fingern hält …
Gestiftet wurde die Figur vom ehemaligen Oberbürgermeister der Stadt Ansbach, Dr. Ernst-Günther Zumach.

Die unbekannte Schöne

Pfarrstraße 9, 91522 Ansbach, DE

Auf einem Steinsockel – gegenüber vom Flötenspieler – lächelt ein anmutiges junges Mädchen den Betrachter an. Die Sandstein-Büste zeigt das liebliche Gesicht eines Mädchens. Der Flechtenbesatz gemahnt an die Vergänglichkeit der Zeit und verleiht der gefälligen Skulptur einen ganz besonderen Charme.

Ernst von Bandel (Friedrich Schelle)

Schaitbergerstraße 14, 91522 Ansbach, DE

Hinter dem Museum direkt an der ehemaligen Stadtmauer befindet sich eine Skulptur Ernst von Bandels. Der Sohn der Stadt Ansbach hat die Kolossalstatue des Hermannsdenkmals entworfen. Aus Anlass des 40-jährigen Jubiläums des Lions-Club Ansbach, der die Skulptur gestiftet hat, wurde das Denkmal am 24. September 2011 eingeweiht. Das Bandel-Denkmal ist in Kupfer gegossen. Es zeigt Bandel gleichsam „durch den Schleier der Geschichte“, der in der geriffelten Oberfläche der Figur zum Ausdruck kommt. Der Künstler sieht Bandel als einen Mann des 19. Jahrhunderts und demonstriert diese zeitliche Distanz zum Heute in der Plastik. In ihrer Abstraktion der körperlichen Form zeigt die Figur den Bildhauer als wuchtige, zugleich reduzierte Gestalt, die das Denkmal als einziges Zeugnis ihrer Arbeit hält; die Werkzeuge Bandels: Architektenzirkel, Schmiedehammer, Zimmermannsfeile, liegen zu seinen Füßen.

Gebt unsere Kriegsgefangenen frei (Martin Uhlig)

Schaitbergerstraße 14, 91522 Ansbach, DE

Die hölzerne Stele dokumentiert eindrucksvoll das Streben eines Menschen nach Freiheit, der mit Stacheldraht und Kette gefangen gehalten wird. Die Namen der Gefangenen, die bis 1955 zurückkehrten, wurden mit dem Kehleisen getilgt, als sie wieder in Freiheit waren. Auch diese Tafel stand nicht ursprünglich an diesem Platz. Lange Jahre befand sie sich vor und neben dem Theater am Schlossplatz.
(Hinter dem Tor)

Segment der Berliner Mauer (Aufgestellt am 3. Oktober 1990)

Pfarrstraße 9, 91522 Ansbach, DE

Gleich nach dem Ende der menschenverachtenden Trennung zwischen Ost und West kaufte die Stadt Ansbach dieses Teil der Sperranlagen, die verhinderten, dass Menschen ungehindert zusammen kommen. Die Gedenkstunden zum Tag der Deutschen Einheit finden jedes Jahr am 3. Oktober hier statt.

Mann mit Koffer (Kurt Laurenz Metzler)

Pfarrstraße 7, 91522 Ansbach, DE

Der Schweizer Bildhauer hat einen feinsinnigen Humor, der auch in seinen Skulpturen deutlich spürbar ist. Immer hat der renommierte Künstler ästhetische Lösungen gefunden, sei es im Spiel mit Asymmetrien, mit unterschiedlichen Materialbegegnungen oder mit verwirrenden Sinneseindrücken. Er bestückte im Jahr 2007 eine interessante Skulpturenmeile mit imposanten Großskulpturen. Seitdem steht der Mann mit dem Koffer auf der Altstadtseite der Brücke zum Brücken-Center, sein Pendant findet der Flaneur auf der anderen Seite.

Frau mit Koffer und Hund (Kurt Laurenz Metzler)

Residenzstraße 2-6, 91522 Ansbach, DE

Die Aluminium-Skulptur fügt sich perfekt in den Vorplatz am Osteingang des Brücken-Centers ein. Auch bei der Gestaltung dieser Plastik hat Kurt Laurenz Metzler nichts dem Zufall überlassen. Um das charakteristisch Gewollte zu gestalten, gingen diesem Projekt diverse Zeichnungen voraus.
Geheimtipp: Es gibt noch eine dritte Metzler-Skulptur in Ansbach. Im Foyer der Fränkischen Landeszeitung (Nürnberger Straße – schräg gegenüber der Markgräflichen Residenz) hat sich der „Kleine Zeitungsleser“ niedergelassen und studiert dort ausgiebig seine Lieblingszeitung.

Reiterdenkmal (Carl Simon, Adolf Kessler)

91522 Ansbach, DE

Ein junger Königsulan reitet seit 1963 vor dem heutigen Brücken-Center ohne jemals von der Stelle zu
kommen. Zum 100. Jubiläum der Regimentsgründung alte Königsulanen und Kameraden des Bayerischen Reiterregiments 17 wurde das Denkmal aufgestellt. Auf der anderen Seite des Weges hat die 1st armored Division der US-Armee beim Truppenabzug und der Freigabe des Kasernengeländes
einen Gedenkstein hinterlassen, der an die Tausende von Soldaten erinnert, die in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg den Frieden sichern halfen und hier Dienst taten. Ab 1992 wurde das Gelände der zivilen Nutzung durch ein Einkaufszentrum und die Einrichtung einer Hochschule zugeführt.

Poseidon (Christoph Freimann)

Residenzstraße 8, 91522 Ansbach, DE

Nach einem Kunstwettbewerb im Jahr 2000 wurden von einer Jury vier Kunstwerke ausgewählt, die in der Hochschule platziert wurden. Darunter war auch die leuchtendrote, zehn Meter hohe Stahlplastik „Poseidon“ des Stuttgarter Künstlers Christoph Freimann. Den Ausgangspunkt der leuchtend roten Skulptur bildet der Kubus, der die Grundform mittels der Künstler bisher nicht visualisierte Zeichen deutet. Dabei wird der Kubus nicht als plastisches Volumen begriffen, sondern in seiner Konstruktion aufgelöst und entsprechend seinen 12 Kanten in 12 Glieder zerlegt, auf deren Basis sich durch die neue Ordnung ein freies Spiel mit Körper und Masse, mit Volumen und Raum eröffnet. Die anderen Kunstwerke sind eine vertikale Reihung von gelben Amphoren im Hauptgebäude von Fred Ziegler, vier monochrome Farbtafeln des Künstlers Alfons Lachauer für das Hörsaal- und Laborgebäude sowie ein dreiteiliges Tafelbild von Prof. Georg Karl Pfahler.

Bonhoeffer-Denkmal (Heinz Heiber, Nürnberg)

Platenstraße 4, 91522 Ansbach, DE

Im ehemaligen Judenviertel wurde eine umfassende Altstadtsanierung durchgeführt und zum Abschluss wurde der kleine Platz mit dem Denkmal an Dietrich Bonhoeffer am 4. Juli 1986 eingeweiht. Das Denkmal ist zirka 2,5 Meter hoch und aus Granit (aus dem Steinbruch Flossenbürg) gefertigt. Zum Himmel aufragende Hände bilden eine schützende Wand um den sitzenden Christus wie die Häuser des Hofes um seine Bewohner. Die Plastik ist ein Symbol für die Bergung des Menschen im gebauten Raum. Die Geborgenheit, wie sie Bonhoeffer im Glauben fand, sollen die Bewohner in der Ansbacher Altstadt finden. So wie hier die Gebäude durch den Wechsel der Zeiten hindurch das Leben der Menschen in sich einbetten, befinden sich alle in Gottes Hand. Diese symbolische Aussage des Denkmals macht den leitenden Gedanken aller am Werk Beteiligten sinnfällig, wie ihn Bonhoeffer selbst in dem Gedicht so formuliert hat:
„VON GUTEN MÄCHTEN WUNDERBAR GEBORGEN“
(Inschrift auf der Rückseite der Skulptur)

Kaspar-Hauser-Denkmal (Friedrich Schelle)

Platenstraße 18, 91522 Ansbach, DE

Friedrich Schelle griff eine Idee des Ansbacher Bildhauers Waldemar Fritsch auf und gestaltete die Bronze-Figuren. Dargestellt ist Kaspar Hauser zweimal: die gebeugte Gestalt zeigt ihn, wie er am 26. Mai 1828 in Nürnberg aufgetaucht sein könnte, der gut gekleidete, aufrechte Mann erlaubt die Vorstellung, wie er am 14. Dezember 1833 von seinem Mörder in den Hofgarten gerufen wurde. Zwischen den beiden Figuren liegt neben dem Meilenstein eine Bronzeplatte geformt wie ein Blatt
Papier. Auf ihr findet sich ein Text von Friedrich Schiller:
SIE HABEN UMSONST
DEN HARTEN KAMPF
MIT DER NATUR GERUNGEN,
UMSONST EIN GROSSES KÖNIGLICHES LEBEN
ZERSTÖRENDEN ENTWÜRFEN HINGEOPFERT.
DER MENSCH IST MEHR
ALS SIE VON IHM GEHALTEN,
DES LANGEN SCHLUMMERS BANDE
WIRD ER BRECHEN UND WIEDER FORDERN
SEIN GEHEILIGT RECHT.
Seinen Standort hat das Denkmal seit 1981 und ist einer Stiftung des Lions-Club zu verdanken.

Lausbubenbrunnen (Friedrich Schelle)

Neben dem Gymnasium Carolinum befindet sich der Lausbubenbrunnen. Der Brunnen zeigt auf einer abgebrochenen, steinernen Säule eine Taube. Aus zwei mit Pferdeköpfen versehenen Röhren fließt Wasser, auf einer Seite in das Becken, auf der anderen Seite hält ein lebensgroß modellierter Lausbub, mit dem Finger den Wasseraustritt zu, so dass das Wasser versprüht wird. Gestiftet wurde der Brunnen von Gertrud Elise Uhle aus Breslau, 1982, zum Gedenken an die alte Heimat.

Platenbrunnen (Josef Gollwitzer)

Maximilianstraße 2, 91522 Ansbach, DE

Zu Füßen des imposanten Torturms steht in einer flachen Wasserschale eine Skulptur aus der im Sommer eine Fontäne sprudelt. Von einem Ansbacher gesponsort, wurde die Plastik 1979 aufgestellt. Sie symbolisiert eine Tulpe und soll an August Graf von Platen erinnern, der die Ehrenbezeichnung der „Tulpe im deutschen Dichtergarten“ führte. Es darf alskünstlerische Freiheit gewertet werden, dass Tulpen sechs Blütenblätter haben, die Skulptur jedoch nur vier. Woher diese Interpretation der Skulptur stammt, ist unbekannt. Ursprünglich war gewünscht, für die Gestaltung des Brunnens die Kugelform zu verwenden. Zur Osterzeit erhält der Brunnen, wie zahlreiche andere im Stadtgebiet auch, einen frühlingshaften Osterschmuck.

Asparago Grande (Herbert Mehler)

Die Skulpturenmeile 2017 wurde von den beiden Künstlern Herbert Mehler und Thomas Röthel präsentiert, die beide mit mächtigen Stahlskulpturen beeindrucken. Der „Große Spargel“ weist geschmeidige Linien und eine raue Oberfläche auf. Stolz und zugleich elegant ragt er über drei Meter in die Höhe und schmückt den vornehmen Straßenzug zwischen Herrieder Tor und dem eindrucksvollen historischen Gebäude-Ensemble an der „Steinernen Promenade“.

Brunnensäule ohne Titel (Reinhard Fuchs)

Promenade 9, 91522 Ansbach, DE

Im Bereich der Außenbewirtung eines Restaurants erhebt sich eine interessant gestaltete Säule. Sie diente ursprünglich als Brunnen, stand ganz zentral in der Mitte des Grundstücks und wurde von einem ehemals hier ansässigen Geldinstitutes finanziert. Die aparte Skulptur wurde 1980 aufgestellt. Als noch das Wasser sprudelte, wurde der hübsche Brunnen ab und zu sogar als „Fahrzeugwaschanlage“ verwendet.

Fortuna (Jürgen Goertz)

Promenade 21, 91522 Ansbach, DE

An der Promenade, den ehemaligen Gärten vor der Stadtmauer, befindet sich auf dem Areal eines Geldinstituts die Skulptur der Fortuna. Es handelt sich nicht nur klischeehaft um eine geflügelte Figur, auf einer Kugel balancierend, die eine antike Schicksalsgöttin verkörpert und so zum Symbol der Willkür und Wechselhaftigkeit des Lebens wird. Fortuna sitzt beflügelt von existenziellem Wagemut und Unternehmergeist, sinnierend auf einer hochsitzähnlichen Basis. Orakelhaft verharrt eine rundum spiegelnde Kugel und ein halbes Füllhorn, aus dem ein Medaillon mit Glücksgestalt im Münzgeldregen reliefartig am Skulpturenschaft herunterfällt und unterschwellige Wunschträume auslöst. Fortuna zeigt die typische Bildsprache von Jürgen Goertz, geprägt von unterschiedlichen Stilelementen. Geometrische Details verbinden sich mit natürlichen Formen, technischen Versatzstücken und künstlerisch strukturierter Handschrift. Installiert wurde die Glücksgöttin 2012.

Ruhende auf dem Stein (Kurz Moser)

Promenade 23, 91522 Ansbach, DE

Seit vielen Jahren liegt die anmutige Gestalt einer jungen Frau wie hingegossen im Schatten eines Geldinstituts. Die lebensgroße Bronzeplastik „Ruhende auf dem Stein“ war schon im Dezember 1978 in einer Ausstellung in der Karlshalle zu sehen. Der Künstler Kurt Moser hatte sich den Ansbachern als einer der wenigen zeitgenössischen Künstler vorgestellt, die den Mut zu naturalistischen Darstellungen haben.

Flötenspielerpaar (Ernst Steinacker)

Promenade, 91522 Ansbach, DE

2016 wurde der kleine Platz neben der Sparkasse offiziell benannt und dabei das Skulpturenpaar enthüllt. Die schlanken, in ihrer Körperlichkeit ausgeprägten Flötenspieler deuten auf Jugendlichkeit im Gleichklang einer Melodie hin. Mann und Frau stehen zugewandt beieinander, und doch ist jeder von beiden in sein Spiel vertieft.

Koessler-Stele

Endresstraße 22, 91522 Ansbach, DE

Keine Skulptur im eigentlichen Sinne ist die Koessler-Stele, die an den Komponisten Hans von Koessler erinnert. Er verbrachte seine letzte Lebenszeit im Gasthaus „Zum Lamm“ gegenüber.

Stubenschild (Christian Casteel)

Oberhäuserstraße 40, 91522 Ansbach, DE

Vor der Gaststätte Sommerfrische steht das sogenannte „Stubenschild“. Es mach Maurer und Steinhauer, die sich auf der Walz befinden auf das Versammlungslokal der Zunft aufmerksam.
Es ist eine moderne Plastik, die auf der Vorderseite die Zunftzeichen und das Stadtwappen zeigt und auf der Rückseite den fränkischen Rechen und eine Inschrift trägt. Aufgestellt wurde die rote Sandsteinskulptur 2011.

Naga instable (Claude Viseux)

Feuchtwanger Straße 11, 91522 Ansbach, DE

Auch aus Ansbachs langjähriger Partnerstadt kam ein Künstler, der die Skulpturenmeile 2005 bestückte: Claude Viseux.
Einzigartig in ihrer Gestaltung, Komplexität und Vielteiligkeit fand das Objekt nach mehreren Umzügen seinen Platz, der zu Ehren der Partnerstadt ihren Namen Anglet trägt. Ursprünglich war dieses Werk – wie auch der Titel vermuten lässt – viel beweglicher geplant als es jetzt in seiner endgültigen Fassung ist.

St. Gumbertus (Hanspeter Widrig)

Würzburger Landstraße 13D, 91522 Ansbach, DE

Auf einem Sockel oberhalb der Rezatbrücke wurde im Jubliäumsjahr 1998 (1250 Jahre Ansbach) die Bronzeskulptur des Heiligen Gumbertus installiert.
St. Gumbertus gilt als Klostergründer und somit als „Vater“ der Ansiedlung.
In der Skulptur steckt einiges an Symbolik: Der überlebensgroße Gumbertus ist nicht der kriegerische Edelmann, sondern ein älterer, gereifter Mann und Mönch. Sein Mantel wird von einer Brosche zusammen gehalten, die ein Kreuz zeigt und ihm im Wortsinn am Herzen liegt. Eine Schrifttafel unweit der Statue eingebettet, vertieft diese Gedanken. Der Künstler hat Bibelworte gewählt und spielt mit den Begriffen „Schwert des Glaubens, Rüstung und Schild“. Die runde Tafel symbolisiert den abgelegten Schild des Kriegers, der ihn gegen die Rüstung des Glaubens tauschte, das abgelegte Schwert, das in Kreuzform die Tafel teilt. Links davon in Negativ-Lettern die weltliche Stellung Gumbertus‘ und seine Vergangenheit, rechts in erhabener Schrift, seine künftige geistliche Funktion.
Folgt man dem schmalen Weg hinauf zur Skulptur, schweift der Blick weit in die Stadt hinein bis zu den Türmen von St. Gumbertus, wo der Klostergründer im 8. Jahrhundert wirkte.

Der Drachenkämpfer (Alexander Prowatorow)

Nürnberger Straße 30, 91522 Ansbach, DE

Die rund zwei Meter hohe Eichenholzskulptur entstand 1997 während eines Symposiums für Skulpturisten in Ansbach. Fünf Künstler aus Russland, Japan und Deutschland fertigten in rund einem Monat unterschiedlichste Kunstwerke, die anschließend von Sponsoren erworben wurden.
Zum 1250-jährigen Stadtjubiläum schenkte ein Sponsor den „Drachenkämpfer“ der Stadt Ansbach, der nach verschiedenen anderen Stationen seinen Platz im Foyer des Tagungszentrums Onoldia fand.
Der 1959 geborene Prowatorow lehnte seine Skulptur vermutlich an den Heiligen Georg, den Schutzpatron Moskaus, an. Der getötete Drache wurde in ein Schiff umgewandelt, auf dem der Heilige steht. Mit der Skulptur hat sich der Künstler in die Zeit des frühen Mittelalters zurückversetzt und eingefühlt.
(Falls Sie bei einer Veranstaltung
im Tagungszentrum Onoldia, Foyer zu
Gast sind)

Geheimtipp: Wasserscheide-Brunnen

Wenn Sie noch Lust auf eine Wanderung oder kleine Radtour haben, dann empfehlen wir Ihnen die Route durch das romantische Dombachtal in den Stadtteil Elpersdorf zu nehmen.
Dort auf der Höhe befindet sich die Europäische Wasserscheide, das heißt, dort wird der Weg der Wasserläufe bestimmt: entweder sie gelangen über Altmühl und Donau in das Schwarze Meer oder nach Norden über Regnitz, Pegnitz, Main und Rhein in die Nordsee.
In der Ortsmitte plätschert ein kleiner Brunnen, dessen Skulptur die Wasserscheide veranschaulicht.

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